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Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Sulfttzelluloseablauge unter gleich- zeitiger Gewinnung von Zellulose.
Durch das Stammpatent. Nr. 73033 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels unter gleichzeitiger Gewinnung von Zellulose beschrieben worden, bei dem die zellulosehaltigen Materialien, insbesondere Holz aller Art, zunächst einer Vorbehandlung mit verdünnten Mineral- säuren oder verdünnten Alkalien durch Erhitzen unter wechselndem Druck unterworfen, und dann nach dem bisherigen Sulfitverfahren weiter behandelt werden, worauf die dabei abfallende Sulütablauge zum Ausgangsstoff für die Herstellung der neuen Futtermittel dient.
Sie wird nach vollständiger Neutralisation und genügender Durchlüftung entweder für sich allein oder zweckmässiger zusammen mit der ersten zucker- oder gummireichen Aufschliessungsflüssigkeit oder auch. wenn diese zur Alkohol-oder Fettgewinnung oder zur Gewinnung sonstiger Nebenstoffe gedient hat, mit der rückständigen Flüssigkeit hicvon eingedampft und in bekannter Weise auf ein Futtermittel verarbeitet. Dieses Verfahren hat sich gut bewährt und liefert ein vorzügliehes Futtermittel, das sich namentlich durch einen verhältnismässig hohen Zuckergehalt auszeichnet, der sich aus der Vorbehandlung der zellulosehaltigen Stoffe mit Säure oder Alkali ergibt.
Weitere Versuche haben nun die überraschende Tatsache ergeben, dass sieh auch die nach dem üblichen Sulfitverfahren erhaltenen Laugen, d. h. also die Laugen, die sich aus den nicht mit Säure oder Alkali vorbehandelten zellulosehaltigen Stoffen ergeben, sei es unvergoren oder verloren oder dgl., zu einem Futtermittel verarbeiten lassen, wenn sie in geeigneter Weise von der schwefligen Säure befreit und genügend mit Luft (Sauerstoff) gesättigt werden.
Dieses Ergebnis ist in der Tat überraschend. Denn die Möglichkeit der fast restlosen Aus-
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von mit Säure oder Alkali vorbehandelten zellulosehaltigen Stoffe entstehen, konnte man wohl durch den Umstand erklären, dass solche Sulfitlaugen nur noch wenig Zucker und zuckeriihnliche Stoffe enthalten.
Da diese eine besonders feste Bindung der schwefligen Säure verursachen. so machte deren vorherige Beseitigung durch eine besondere Vorbehandlung der zellulosehaltigen
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Es hat sich herausgestellt, dass diese Futtermittel von den Tieren gern genommen werden und dass die geringen Mengen schwefliger Säure, die etwa noch in dem Futtermittel vorhanden
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schwachsauren oder schwach alkalischen Reaktion und Abscheidung des gebildeten Calciumsulfates und Calciumsulfits.
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der noch vorhandenen schwefligen Säure und andererseits der sonstigen gebildeten Reduktionserzeugnisse (wie Brenzkatechin, Pyrogallussäure bzw. ähnlicher Stoffe), die für die Fütterung nicht minder schädlich wirken können als die schweflige Säure.
Die so vorbehandelte Sulfitablauge kann dann behufs Gewinnung von Alkohol oder Fett usw. erst mit Alkohol-oder Fetthefe usw. vergoren und der Gärrückstand wie die unvergorene Ablauge weiter bearbeitet werden.
- L Die Vermischung der eingedickten unvergorenen oder vergorenen Lauge mit Trockenfuttermitteln, um deren klebrige Beschaffenheit aufzuheben und die Lauge den Tieren zusagend züi machen. Gegebenenfalls können für letzteren Zweck noch Melasse, Zuckerschnitzel oder aromatisierende Stoffe mit verwendet werden.
Alle diese Behandlungsweisen sind im Zusammenhange notwendig, um ein brauchbares Futtermittel zu erzielen keine dieser Behandlungen darf fehlen, und wenn früher ähnliche Vorschläge für die Verwertung der Sulfitkochlauge gemacht worden sind, so fehlt doch bei jedem derselben die eine oder andere dieser Behandlungsweisen.
Es sind allerdings bereits eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, um durch Entfernung der schwefligen Säure aus der Sulfitkochlauge ein Futtermittel herzustellen.
Bisher hat aber noch kein einziger dieser Vorschläge praktische Anwendung gefunden, weil emerseits die Entfernung der schwefligen Säure allein nicht genügte, und andererseits die \ sführung solcher Vorschläge zu feuer war.
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Vorbehandlung des Holzes gewonnen sind, auszudehnen, und es hat sich nach wochen-und monatelängen Fütterungsversuchen herausgestellt, dass sich entgegen allen früheren Annahmen und Behauptungen auch aua der jetzigen Sulfi. tkochlauge ein recht brauchbares Futtermittel herstellen lässt.
Das neue Verfahren setzt sich also aus verschiedenen und an sich zum Teil bekannten Einzelbehandlungen zusammen, aber diese sind in der eigenartigen Zusammenfassung und in ihrem zielbewussten Aneinanderreihen noch niemals angewendet oder auch nur vorgeschlagen worden. Denn sonst hätte die Verwertung der lästigen Sulfitkochlauge als Futtermittel, die zweifellos den höchsten Gewinn abwirft, schon längst Platz greifen müssen. Wie wertvoll diese
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(vorwiegend Kohlehydrate) enthält, die nach durchschnittlichen Friedenspreisen einen Handelswert von mindestens 14 bis 15 Mark besitzen ; die Verarbeitungskosten können höchstens die Hälfte betragen, so dass sich für eine mittelgrosse Fabrik, die täglich 400 bis 500 m3 Ablauge erzeugt, ein bedeutender Reingewinn erzielen lässt.
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