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Verfahren zur Aufbewahrung getrockneter Hefe unter Erhaltung ihrer Lebensfähigkeit.
Wenn frische Hefe für längere Dauer und namentlich für den Versand nach tropischen Ländern haltbar gemacht werden soll. so muss sie eingetrocknet werden, und das lässt sich unter Anwendung gewisser Vorsichtusmassregeln ausführen. ohne dass die Hefe beim Eintrocknen abstirbt. r ; n das Eintrocknen der Hefe zu erleichtern, wird die frische Hefe vielfach mit mancherlei wasser-
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Lehens der hergestellten Trockenhefe muss dieselbe in luftdichten Behältern aufbewahrt werden.
Aber trotzdem geht das Letten aller dieser Trockenhefen nach und nach zugrunde, und diese Vernichtung wird ausserordentlich beschleunigt, wenn die Trockenhefe in den luftdichten Behaltern höheren Wärmegraden ausgesetzt ist.
Diese bedauerliche Erscheinung macht den Zweck der Trockenhefe als Hefenkonserve mehr oder minder illusorisch. und eine Abhilfe bar man bisher noch nicht schaffen konnen. weil man den Grund für das Absterben nicht erkannte.
Durch sorgsames und mehrjähriges Studium hat Erfinder die Ursache für das Absterben der
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Wenn die Trockenhefe nun Feuchtigkeit an die sie umgebende Luft abgibt. so wird der entwickelte Wasserdampf von der hygroskopischen Substanz sofort absorbiert und die Luft auf diese Art trocken erhalten, Als hygroskopische Substanz verwendet man insbesondere Stärkemehl oder stärkemehlhaltige Stoffe, Chlorkalzium und Chlorina. guesium. Diese Substanzen haben nicht nur die
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Eigenschaft, dampfförmiges Wasser schnell zu absorbieren und die Luft zu trocknen, sondern sie halten die aufgenommene Feuchtigkeit gleichzeitig fest.
Ein Zusatz von Stärke oder stärkemehlhaltigen Stoffen ist an sich allerdings bekannt, indessen handelt es sich dabei um ein anderes Verfahren und um einen anderen Zweck. Man vermischt die frische Hefe mit Stärkemehl und trocknet sie zusammen damit ein, um das Eintrocknen der Hefe zu erleichtern. Hefe und Stärkemehl sind dabei in innigster Mischung, und der vom Erfinder verfolgte Zweck, die Luft im Behälter dauernd trocken zu erhalten, kann auf diese Weise nicht erreicht werden. Bei dem vorliegenden Verfahren wird erst die Hefe getrocknet, und zu der schon trockenen Hefe wird das Stärkemehl nicht allein erst nachträglich zugesetzt, sondern noch obendrein von der Trockenhefe getrennt gehalten.
Bekannt ist auch. dass man frische Hefe mit Fliesspapier umhüllt und damit eintrocknet, diese bis zu einem gewissen Grade trockenen Pakete dann mit einer Schicht gebrannten Gips dicht umhüllt und luftdicht einschliesst. Durch die Umhüllung der frischen Hefe mit Fliesspapier soll eine Infektion der Hefe während der Eintrocknung vermieden werden, und der Zusatz von gebranntem Gips soll eine weitergehende Eintrocknung der Hefe bezwecken. Das Fliesspapier saugt in der Hefe noch vorhandenes Wasser auf, und der Gips wiederum saugt das Wasser von dem Fliesspapier ab.
Diese und ähnliche Materialien saugen wohl Wasser mechanisch auf, wenn sie in direkter Berührung miteinander sind, dieselben sind aber für das Verfahren gänzlich wertlos, weil sie nicht hygroskopisch sind, d. h. weil sie die in der Luft enthaltene dampfförmige Feuchtigkeit nicht absorbieren und somit nicht imstande sind, die Luft im Behälter zu trocknen und trocken zu erhalten.
Unter Anwendung vorliegenden Verfahrens hat der Erssnder seit 7\'g Monaten Trockenhefe bei 40 und 450 C im Wärmeschrank stehen, und ist dieselbe bis heute in ihrer Wirksamkeit völlig konstant geblieben. Dieselbe Trockenhefe, ebenfalls in luftdichten Behältern eingeschlossen, aber ohne die Beifügung der getrennt gehaltenen hygroskopischen Substanz hatte unter den
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Solange die Luft vollkommen trocken ist, verharren die Enzyme der Hefe in ihrem Ruhezustande, können dann auch hohe Temperaturen ohne Schaden ertragen und sind so gut wie unbegrenzt haltbar.