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Verfahren und Vorrichtung zum Melken.
Die Erfindung betrifft die Saugmelkung, und zwar im speziellen jene, bei der die Zitzen der Tiere neben der Saugwirkung einer mechanischen Druckwirkung unterworfen sind, um die Milch auszupressen und herauszuziehen. Bei allen Abarten dieses bekannten Melkverfahrens wird durch die Saugwirkung und die sie unterstützende, von oben nach unten fortschreitende, die Milch auspressende Druckwirkung ein mehr oder weniger ununterbrochener, nach abwärts gerichteter Zug, allenfalls von veränderlicher Stärke auf die Zitze ausgeübt, der eine schädliche Wirkung hervorbringt. Die Tiere werden aufgeregt und erhalten entzündet und angeschwollene Zitzen.
Auch wenn Druck-und Saugwirkung zusammenfallen, ist die Zitze selbst nicht imstande, während der Periode verminderter oder unterbrochener Saugwirkung in ihren Ruhezustand zurückzukehren. Deshalb wird bei dem Verfahren gemäss der Erfindung die Zitze zwischen je zwei Saugperioden einer allseitigen Druckwirkung unterworfen, welche die Zitze gegen die Saugwirkung vollständig abschliesst und eine ihr entgegengesetzte Wirkung zur Rückführung der
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auszupressen, sondern soll im Gegenteil den Milchausnuss unterbrechen. Dieses Verfahren wird durch eine pneumatische Einrichtung ausgeführt, und zwar zweckmässig mit Hilfe einer biegsamen.
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Durch Verminderung des Druckes innerhalb der Scheide bzw. durch die Ausübung einer Saugwirkung im Innern der Scheide wird zunächst die Milch aus der Zitze gezogen. Bei dieser Saugwirkung wird zweckmässig auch ausserhalb der biegsamen Röhre eine Saugwirkung ausgeübt um die Röhre zunächst auszudehnen, so dass die Zitze freiliegt, um das Ausziehen der Milch aus derselben zu ermöglichen. Nach dieser Aussaugung der Milch wird der Druck ausserhalb der biegsamen Röhre vergrössert, wodurch die Röhre zusammengeklappt und die Zitze vollkommen von derselben umschlossen wird, so dass die Zitze von der Saugwirkung abgeschnitten ist.
Durch die ausserhalb der biegsamen Röhre bewirkte Druckerhöhung wird auf die Aussenfläche der Zitze ein Druck ausgeübt, um die Gewebeteilchen der Zitze in ihren normalen Zustand zurückzuführen.
In der Praxis wurden sehr zufriedenstellende Resultate mit der Einrichtung gemäss der KrHudung erzielt. Die Saugwirkung und die Druckwirkung werden, wie anderwärts bereits bekannt, entsprechend den Eigenschaften der Tiere in bezug auf das Melken geregelt. Die Saugwirkung kann entweder ununterbrochen oder absatzweise erfolgen. Der Druck kann entweder auf der ganzen Aussenfläche der Zitze gleichzeitig erfolgen oder er kann von dem unteren Ende der Zitze an nach aufwärts allmählich fortschreiten.
Eine Vorrichtung nach Art der Zitzenbecher der bekannten Saug-und Druckmelkmaschinen zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine derartige Vorrichtung in einem Längsschnitt, wobei verschiedene Arbeitsstufen veranschaulicht werden.
Diese Vorrichtung besteht in bekannter Weise aus einer äusseren starren Röhre oder Hülse. 1,
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besitzt. Mit dieser Rinne bzw. diesem Kanal steht eine Röhre a" in Verbindung. Innerhalb der Röhre oder Hülse. 1 befindet sich ein elastisches Rohr B, welches an seinen Enden an der Hülse oder Röhre A befestigt ist. Diese Befestigung erfolgt an dem oberen Ende durch einen konischen
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Dieser konische Ring c und die konische Fläche cl können sich den konischen Teilen a und der Röhre A anpassen. Zwischen dem konischen Ring c, der konischen Fläche cl und den konischen Teilen a, a werden die Enden der biegsamen Röhre B festgehalten.
Der untere Teil C der Vorrichtung ist mit einer Röhre oder Düse eil versehen, welche mit dem inneren Raum der biegsamen Röhre B in Verbindung steht.
Der Ring c kann über die Zitze d geführt und in Berührung mit dem Euter D gebracht werden. Die Vorrichtung wird an dem Euter dadurch festgehalten, dass aus der inneren Röhre B durch die Düse c"die Luft ausgesaugt wird.
In der inneren Röhre B wird durch eine Saugung an der Düse c' ein Vakuum erzeugt. Die Saugung an der Düse c"wird zweckmässig von einer SaugUl1g an der Röhre all begleitet, um das innere Rohr B im ausgedehnten Zustand zu erhalten und um die in der Zitze befindliche Milch von derselben abzulassen. Nach dem Ablassen der Milch wird das biegsame Rohr B zusammengeklappt und gegen die Zitze gedrückt. Dieses Zusammenklappen der Röhre B erfolgt dadurch, dass der Druck an der Aussenseite der Röhre B vergrössert wird. Zweckmässig ist dieser auf die Zitze wirkende Druck etwas grösser als der Atmosphärendruck. Durch diesen Druck werden die Gewebcteilchen der Zitze wieder in ihren ursprünglichen, normalen Zustand zurückgeführt.
Hierauf wird die Zitze wieder freigelegt, um die in der Zitze angesammelte Milch wieder aussaugen zu können. Die zum Aussaugen der Milch dienende Saugwirkung und die Druckwirkung zur Zurückführuug der Gewebeteilchen zu ihrem normalen Zustand können in bezug auf die Zeit und auf die Stärke verändert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Saugmelkverfahren mit alternierender Saug- und Druckwirkung, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwirkung sich auf alle Teile der freien Oberfläche der Zitze erstreckt und diese während der Druckperiode von der Saugwirkung befreit, um die Gewebeteile der Zitze in den normalen Zustand zurückzuführen.