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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur drahtlosen Erfassung, Abrechnung und Kontrolle von Parkvorgängen unter Ver- wendung von portablen Telekommunikationseinrichtungen.
Für die Erfassung und Abrechnung von Parkvorgängen sind unterschiedliche mehr oder minder effiziente Verfahren bekannt- geworden. Die gebräuchlichsten derartigen Systeme setzen ent- weder einer jeweiligen Parkfläche zugeordnete mit Münzen, Schei- nen oder ein Parkkreditkarte betätigbare Parkometer voraus, welche entsprechend der erfolgten Bezahlung eine bestimmte Park- zeit freigeben oder den zentralen Verkauf von Parkscheinen, welche jeweils bei jedem Parkvorgang individuell entwertet oder ausgedruckt und im Fahrzeug sichtbar angebracht werden müssen, voraus. Parkometer oder Parkscheindrucker können durch Vandalis- mus, Diebstahl und mechanische Probleme in ihrer Funktion beein- trächtigt werden.
Parkscheine, welche in der Folge entwertet werden müssen, können in der Regel nur in Geschäften bezogen werden, wobei die Ausgabe an bestimmte Geschäftszeiten gebunden ist.
Für die Erfassung von Parkzeiten auf öffentlichen Park- flächen sind unter anderem bereits Systeme vorgeschlagen worden, bei welchen aufwendige Geräte im Inneren eines Fahrzeuges ange- ordnet sind, wobei beispielsweise in der WO 99/09525 bereits vorgeschlagen wurde, die Anzeige der verbleibenden Parkzeit von derjenigen Einheit getrennt auszuführen, über welche die Abbuchung vorgenommen wird. Auf diese Weise soll das Interesse an einem Einbruch in ein mit einem derartigen Anzeigegerät aus- gestattetes Fahrzeug verringert werden, da die Anzeigeeinheit ohne die zugehörige Eingabeeinheit für die Verrechnung weitest- gehend wertlos ist. In jedem Fall sind aber aufwendige zusätz- liche Einrichtungen erforderlich, welche aufgrund ihrer Kosten die Akzeptanz des Systemes in Frage stellen.
Auf experimenteller Basis wurden auch bereits Cellular- Telefone, sogenannte Handys, mit einem entsprechenden Display vorgeschlagen, wobei Startzeit, bei Verlassen der Parkfläche die Endzeit, fahrzeugspezifische Daten sowie definierte Codes für den beanspruchten Parkraum eingegeben werden müssen, um eine entsprechende Abrechnung zu ermöglichen. Die Anzahl der erfor-
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derlichen Eingaben ist bei derartigen Einrichtung relativ hoch, sodass der Bedienungsaufwand relativ kompliziert wird. Eine der- artige Einrichtung ist beispielsweise in der EP 634 939 B1 beschrieben, wobei derartige Einrichtungen insbesondere aufgrund des Umstandes, dass parkplatzspezifische Codes zur Verfügung gestellt werden, in erster Linie für die Bewirtschaftung von Garagenanlagen oder Parkplätzen mit definierten Abstellplätzen geeignet erscheinen.
Aufgrund der umfangreichen Eingaben und der auf der Basis dieser Eingaben möglichen Auswertungen ist es vor allen Dingen auch möglich eindeutig zu definieren, welcher Abstellplatz innerhalb der Garage oder des Parkplatzes noch frei ist, um auf diese Weise ein entsprechendes Fahrzeuglenksystem zu verwirklichen. Für öffentlichen Parkraum und insbesondere für Kurzparkzonen erscheint eine derartige aufwendige Erfassung parkplatzspezifischer Daten nicht ohne weiteres möglich, wenn der Parkraum optimal genutzt werden soll. Bei optimaler Nutzung von Kurzparkzonen können beispielsweise drei kürzere Fahrzeuge den üblicherweise für zwei Fahrzeuge zu reservierenden Platz im Falle parkplatzspezifischer Erfassung benützen.
Aus der WO 96/11453 ist gleichfalls ein System bekanntge- worden, bei welcher eine Katalogisierung des Parkraumes voraus- gesetzt wird. Auch bei diesem System werden Parkraumcodes zur Verfügung gestellt. Bei diesem System wird lediglich die Beginn- zeit des Parkvorganges erfasst, da die Gebühr für die maximal zulässige Zeit abgebucht wird. Gerade in Kurzparkzonen kommt es aber häufig darauf an dem Benutzer des Parkplatzes die Möglich- keit einzuräumen, den Parkplatz nur über einen kurzen Zeitraum zu beanspruchen, welcher nicht der maximal zulässigen Nutzungs- dauer entspricht.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren der ein- gangs genannten Art zu schaffen, mit welchem der Bedienungsauf- wand für die Eingabe und die Abrechnung sowie für die Kontrolle, ob ein bestimmtes Fahrzeug ordnungsgemäss seine Gebühr für eine bestimmte Parkzeit entrichtet hat, wesentlich vereinfacht wird, und welches auf für die Indentifikation bekannte und in portab- len drahtlosen Telekommunikationseinrichtungen (PCD's) üblicher- weise vorhandene Codes zurückgreift, sodass eine zusätzliche Ein-
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gabe sowie störanfällige Einrichtungen, wie Parkometer oder Parkscheindrucker, entbehrlich sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemässe Verfahren im wesentlichen darin, dass die portable drahtlose Telekommunikationseinrichtung (PCD), beispielsweise ein Cellular-Telefon, bei einem Telekommunika- tionsdienstanbieter (CP) für den Zusatzdienst registriert wird, dass vom PCD lediglich die gewünschte Parkdauer an den CP über- mittelt und vom CP mit einem Zeitstempel registriert wird und dass über einen vereinbarten Kontroll-Code an gesonderte Kon- troll-PCD's nach Eingabe eines am Fahrzeug angebrachten lesbaren Codes, wie z. B. eines polizeilichen Kennzeichens, eine Infor- mation über den Status "bezahlt" oder "nicht bezahlt" ausgegeben wird.
Dadurch, dass als zentrale Systemeinheit ein Zusatzdienst des ohnedies vorhandenen Telekommunikationsdienstanbieters (Com- munication providers, CP) herangezogen wird, kann auf eine gesonderte Identifikation verzichtet werden, da ein Communi- cation provider prinzipiell über die erforderliche Identi- fikation und Kontrolle der berechtigten Benützung der drahtlosen Kommunikationseinrichtung verfügt. Es ist somit lediglich erfor- derlich beim CP einen Zusatzdienst einzurichten, welcher auf- grund der Infrastruktur des CP's automatisch bereits in der Lage ist die jeweils sendende portable drahtlose Telekommunikations- einrichtung zu identifizieren und darüberhinaus in aller Regel aus Gründen der Abrechnung von Gesprächen über die Dienste des Communication providers auch automatisch jeweils einen Zeit- stempel bei Beginn einer Übertragung zur Verfügung stellt.
Es sind somit zwei bei den bisherigen Systemen gesondert erforder- liche Eingaben bereits dadurch überflüssig, dass Dienste eines Communication provider's unmittelbar in Anspruch genommen werden. Dadurch, dass nun vom PCD lediglich die gewünschte Park- dauer an den CP übermittelt und vom CP mit einem Zeitstempel registriert wird, sind bereits alle erforderlichen Daten zu- nächst ortsunabhängig beim Communication provider vorhanden, welche eine entsprechende Abrechnung über die übliche Rechnung des Communication provider's ermöglicht.
Es ist somit lediglich erforderlich, dass sich der Besitzer der drahtlosen Telekommuni- kationseinrichtung für den Zusatzdienst anmeldet und gleich-
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zeitig auch die Geschäftsbedingungen für die drahtlose Abrech- nung von Parkgebühren über die Telefonrechnung akzeptiert, wofür wiederum die Standardmethoden des Betreibers des Kommunikations- netzes und die nötige Infrastruktur zur Verfügung stehen, sodass auch hier zusätzliche Einrichtungen entbehrlich sind. Die Bedie- nung bleibt dabei für den Benützer transparent und entspricht logisch der Handhabung eines entsprechend entwerteten Park- scheins, sodass die Akzeptanz erhöht wird.
Prinzipiell wird somit mit der erfindungsgemässen Lösung die Möglichkeit geschaffen Rechtstreitigkeiten aufgrund fehlerhaft ausgefüllter Parkscheine oder Parkkarten oder defekter Parkuhren zu vermeiden, wobei zusätzlich statistische Auswertungen über die Nutzung von öffentlichen Parkräumen in Ballungszentren gewonnen werden können. Eine zusätzliche Infrastruktur muss hiefür nicht geschaffen werden und es kann insbesondere darauf verzichtet werden die Parkfläche in irgendeiner Weise auf ein- zelne Zonen aufzuteilen und diese in eine nummerische oder sonstige Ordnung zu bringen.
Für die Kontrolle können nun prinzipiell die gleichen portablen drahtlosen Kommunikationseinrichtungen, wie beispiels- weise Mobiltelefone bzw. Handys, eingesetzt werden, wobei ledig- lich sichergestellt werden muss, dass derartige Kontrollen nicht von beliebigen portablen Telefoneinrichtungen vorgenommen werden können. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass über einen vereinbarten Kontrollcode an die auf diese Weise als Kontroll-PCD's einsetzbaren Geräte nach Eingabe eines am Fahr- zeug angebrachten lesbaren Codes, wie z. B. eines polizeilichen Kennzeichens, eine Information über den Status "bezahlt" oder "nicht bezahlt" ausgegeben wird.
Auch der Kontrollvorgang beschränkt sich somit auf eine kurze Eingabe zur Identifikation des zu überprüfenden Fahrzeuges und die Aussendung eines verein- barten Codes für die Berechtigung dieser Eingabe, welche in der- artigen Kontroll-PCD's gespeichert sein kann und daher nicht jedesmal gesondert eingegeben werden muss, sodass eine rasche Ab- frage und Kontrolle ohne zusätzliche Einrichtungen möglich wird.
In besonders einfacher Weise kann das erfindungsgemässe Ver- fahren hiebei so durchgeführt werden, dass der lesbare Code als
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Barcode ausgebildet und die Kontroll-PCD's für die Kontrolle mit einem Barcode-Leser ausgestattet sind und diese Information bei der Statusabfrage an den CP übermitteln. Ein derartiger lesbarer Barcode weist gleichzeitig ein bestimmtes Fahrzeug als Teil- nehmer an dem Zusatzdienst aus, sodass bei der Kontrolle nicht nach anderen zulässigen Methoden der Entrichtung der Parkge- bühren nachgeforscht werden muss.
Wenn somit beispielsweise kein ausgefüllter Parkschein ersichtlich ist, wohl aber ein entspre- chend lesbarer Code beispielsweise an der Windschutzscheibe angebracht wird, kann die Kontrolle unmittelbar beispielsweise unter Einsatz eines Barcode-Lesers erfolgen, sodass auch für die Identifikation des zu überprüfenden Fahrzeuges keine gesonderte Eingabe an der PCD des Kontrollors erforderlich ist. Der Bedie- nungsaufwand wird auf diese Weise wesentlich vereinfacht, wodurch die Akzeptanz des Systems auch erhöht wird.
Prinzipiell sind für die Kontrolle beliebige Kennzeichnungen des Fahrzeuges geeignet und es können insbesondere Vignetten, wie sie für Benutzung mautpflichtiger Strassen vorgesehen sind und sichtbar an der Windschutzscheibe angebracht werden müssen, ebenso wie Überprüfungsplaketten zur Erfassung der Kennzeichnung des Fahrzeuges herangezogefi werden, wobei eine derartige Erfassung gleichzeitig auch eine Kontrolle der Vignetten bzw. der Sicher- heitsplaketten ermöglichen könnte.
In weiterer Verbesserung des erfindungsgemässen Verfahrens kann so vorgegangen werden, dass die Kontroll-PCD's eine Drucker- schnittstelle aufweisen und bei Erhalt der Statusmeldung "nicht bezahlt" eine entsprechende Nachricht bzw. ein Strafmandat aus- drucken.
Um dem Nutzer des Sytems eine Information über die jeweils abzubuchenden Gebühren zur Verfügung zu stellen kann so vorge- gangen werden, dass der CP an die PCD, welche eine Parkzeit anfordert, eine Nachricht über den in der Folge abzubuchenden Tarif aussendet.
Prinzipiell eignet sich ein derartiges System für die orts- unabhängige Erfassung von Fahrzeugen auf öffentlichen Park- flächen, für welche eine einheitliche Parkraumbewirtschaftung vorgesehen ist. Prinzipiell können aber auch private Parkraum-
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managementsysteme dahingehend eingebunden werden, dass ihnen bei- spielsweise eine andere Telefonnummer des entsprechenden Dien- stes zugeordnet wird, sodass das gleiche System für verschiedene Organisationen, welche jeweils die Parkraumbewirtschaftung ab- wickeln, zum Einsatz gelangen kann.
Bedingt durch die Verwendung herkömmlicher Cellular-Telefone lassen sich aber auch eine Reihe von zusätzlichen Informationen ohne zusätzliche Eingabe in die Auswertung und Informationsverarbeitung einbeziehen und insbe- sondere auch eine Information über den jeweiligen Standort der mobilen Kommunikationseinrichtung mitspeichern. Während prin- zipiell ohne Erfassung eines derartigen Standortes die Anforde- rung einer bestimmten Parkzeit von beliebigen Standorten aus möglich ist, kann es in besonderen Fällen sinnvoll sein, wenn zusätzlich auch eine bestimmte Region oder ein bestimmter Stand- ort abgespeichert wird, wobei Kommunikationsprovider in aller Regel ihre Dienste in im Stadtgebiet relativ kleinen Zellen zur Verfügung stellen und der zentrale Rechner des Kommunikations- providers immer genau darüber informiert wird, aus welcher Zelle eine bestimmte Anfrage erfolgt.
In einer weiteren Verbesserung des Systems kann daher erfindungsgemäss so vorgegangen werden, dass der CP neben dem Zeitpunkt der Parkzeitanfrage einer PCD auch Informationen über den Standort der PCD speichert.
Eine besonders komfortable Bedienung des Systems lässt sich mit für Cellular-Telefone genormten und spezifischen Zusatz- protokollen, wie beispielsweise einem Wireless Application Protokoll (WAP) erzielen. Welches Protokoll im einzelnen tat- sächlich gewählt wird, ist aber für die weitere Verbesserung des Komforts unerheblich und es kann mit Vorteil so vorgegangen werden, dass bei Anwahl der Nummer des CP für den Zusatzdienst eine Maske über ein drahtloses Protokoll an die PCD gesandt wird, in welcher durch Auswahl und Bestätigung von vorgegebenen Menüpunkten die Parkzeitanforderung eingegeben und abgesandt werden kann.