AT510958B1 - Anordnung zur umlenkung einer durch das versagen einer überlastsicherung im zuge eines zusammenstosses abgetrennten mittelpufferkupplung eines schienenfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung (9) im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung (4) eines Schienenfahrzeugs (1), umfassend eine Kupplungsplatte (2) und eine an dieser Kupplungsplatte (2) befestigte Kupplungshalterung (3) wobei eine Ausnehmung (12) in der Kupplungsplatte (2) vorgesehen ist, durch welche eine Kupplung (4) nach dem Versagen einer Überlastsicherung (9) durchtritt, wobei hinter dieser Ausnehmung (12) eine Abscherplatte (5) angeordnet ist, welche mit der Kupplungshalterung (3) und der Kupplungsplatte (2) mittels Verbindungselementen (6) verbunden ist und wobei die durch die Ausnehmung (12) dringende Kupplung (4) die Verbindungselemente (6) abtrennt, wodurch die Abscherplatte (5) und die Kupplungshalterung (3) frei beweglich werden.
Description
österreichisches Patentamt AT510 958B1 2012-08-15
Beschreibung [0001] Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung eines Schienenfahrzeugs
TECHNISCHES GEBIET
[0002] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung eines Schienenfahrzeugs.
STAND DER TECHNIK
[0003] Moderne Passagierschienenfahrzeuge sind stirnseitig mit energieverzehrenden, sogenannten Crashelementen ausgestattet, welche bei einem frontalen Zusammenstoß einen wesentlichen Teil der kinetischen Energie dissipieren und dadurch geringere auf die Passagiere und den Wagenkasten wirkende Kräfte bewirken und solcherart die Verletzungsgefahr der Passagiere verringern. Bei einer Frontalkollision mit einem anderen Schienenfahrzeug kommt es zunächst zu einem Aufeinandertreffen der Kupplungen. Diese Kupplungen werden insbesondere bei Nahverkehrsfahrzeugen, Straßenbahnen und U-Bahnen häufig als Mittelpufferkupplung ausgeführt. Üblicherweise enthalten diese Kupplungen stoßdämpfende und/oder federnde Elemente, die, unter Verkürzung in Längsrichtung, zumindest einen Teil der Aufprallenergie aufnehmen. Falls der Energieabbau in den Kupplungen nicht ausreicht, was bei höheren Kollisionsgeschwindigkeiten zwischen den Fahrzeugen der Fall ist, sollen anschließend Crashelemente (Verformungselemente) in Wirkung treten. Dabei wird angestrebt, die restliche kinetische Energie in den Crashelementen abzubauen und besonders darauf geachtet, keine parallelen Lastpfade durch Krafteinleitungen an ungeeigneten Stellen zu erzeugen, da so unzulässig hohe Kräfte an bestimmten Stellen der Fahrzeugstruktur auftreten können und auch die auf die Passagiere wirkenden Beschleunigungen steigen. Deshalb ist häufig vorgesehen, dass die Kupplung bei einem Zusammenstoß, welcher zu energiereich ist um über die stoßdämpfenden und/oder federnden Elemente der Kupplung abgefedert zu werden, über eine Soll-Abscherstelle vom Wagenkasten abgetrennt wird und am weiteren Verformungsverlauf nicht mehr teilnimmt. Dies setzt voraus, dass in Richtung zur Wagenmitte ausreichend Freiraum besteht, in welchen die abgescherte Kupplung ausweichen kann. Steht dieser Freiraum nicht zur Verfügung, etwa weil andere Fahrzeugkomponenten an dieser Stelle montiert sind, so kann eine solche chrashsichere Kupplungsanbindung mit einer abscherenden Kupplung nicht sinnvoll eingesetzt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kupplungsanbindung für eine abscherende Kupplung für ein Schienenfahrzeug anzugeben, welches keinen ausreichenden axialen Freiraum in Richtung zur Wagenmitte zur Aufnahme der abgescherten Kupplung aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Schienenfahrzeug gemäß Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
[0006] Dem Grundgedanken der Erfindung nach wird eine Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung eines Schienenfahrzeugs, umfassend eine Kupplungsplatte und eine an dieser Kupplungsplatte befestigte Kupplungshalterung beschrieben, wobei eine Ausnehmung in der Kupplungsplatte vorgesehen ist, durch welche eine Kupplung nach dem Versagen einer Überlastsicherung durchtritt, wobei hinter dieser Ausnehmung eine Abscherplatte angeordnet ist, welche mit der Kupplungshalterung und der Kupplungsplatte mittels Verbindungselementen verbunden ist und wobei die durch die Ausnehmung dringende Kupplung die Verbindungsele- 1 /13 österreichisches Patentamt AT510 958B1 2012-08-15 mente abtrennt, wobei die Abscherplatte und die Kupplungshalterung frei beweglich werden. Durch diese freie Beweglichkeit, welche nur durch die Größe und Form der Ausnehmung in der Kupplungsplatte beschränkt ist, wird die Bewegungsrichtung der abgetrennten Kupplung umgelenkt, insbesondere nach unten (in Richtung des Gleisbetts).
[0007] Dadurch ist der Vorteil erzielbar, auch bei beengten Platzverhältnissen, welche eine rein axiale (in Längsrichtung des Schienenfahrzeugs) Bewegungsrichtung der bei einem Zusammenstoß abgetrennten Kupplung nicht zulassen, eine Abtrennung der Kupplung zu gewährleisten, wobei insbesondere die abgetrennte Kupplung keinen parallelen Lastpfad erzeugt und somit die Crashelemente optimal wirken können.
[0008] Erfindungsgemäß ist eine Abscherplatte vorgesehen, welche hinter (in Richtung der Wagenmitte) einer Kupplungsplatte (an welcher die Kupplung befestigt ist) angeordnet ist. Die Kupplungsplatte weist im Bereich der Abscherplatte eine Ausnehmung auf, welche so gestaltet ist, dass die abgescherte Kupplung durch die Ausnehmung durchtreten kann und dabei auch nach unten ausweichen kann. Es ist wesentlich, die Abscherplatte mit denselben Befestigungsmitteln an der Kupplungsplatte zu befestigen wie die Kupplungshalterung, an welcher die eigentliche Kupplung befestigt ist. Solcherart ist sichergestellt, dass bei einem Zusammenstoß sowohl die Abscherplatte als auch die Kupplungshalterung gleichzeitig von der Kupplungsplatte gelöst werden und die Kupplung dadurch nicht mehr durch die Kupplungshalterung in einer bestimmten horizontalen Lage gehalten wird. Die dadurch frei beweglich gewordene Kupplung fällt somit nach unten und kollidiert nicht in Längsrichtung mit Bauteilen des Untergestells oder des Fahrwerks.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, einen Anschlag in dem Bewegungsraum der abgetrennten Abscherplatte anzuordnen, welche die Bewegungsrichtung der Abscherplatte beeinflusst. Dadurch kann die Position der losen Abscherplatte bei einem Zusammenstoß so orientiert werden, dass sie schräg zur Bewegungsrichtung der abgetrennten Kupplung liegt und dadurch Bauteile des Untergestells oder des Fahrwerks gleichsam wie ein Schild abdeckt. Weiters unterstützt eine schräg liegende abgetrennte Abscherplatte die Vertikalbewegung der Kupplung. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da dadurch Vertikalkräfte auf die Kupplung wirken, die die Gewichtskraft um ein Vielfaches übersteigen, wodurch die Ausweichbewegung der abgetrennten Kupplung beschleunigt wird. Weiters kann dadurch sichergestellt werden, dass die Verbindung zwischen der Kupplungsplatte und der Kupplungshalterung unmittelbar getrennt wird. Dies ist wesentlich, da die genannten Bauteile beispielsweise aufgrund einer Lackschicht oder Rostansatz aneinander haften können. Die durch eine schrägstehende Abscherplatte hervorgerufenen Vertikalkräfte trennen diese haftenden Verbindungen sofort.
[0010] In weiterer Fortbildung der Erfindung ist die Abscherplatte mit einer hakenförmigen Ausformung auszustatten, welche eine mechanische Interaktion mit dem Anschlag sicherstellt. Dadurch ist der Vorteil erzielbar, die vorteilhafte Schräglage der Abscherplatte sicher gewährleisten zu können.
[0011] Es ist wesentlich, die Verbindungselemente, mit welchen die Abscherplatte, die Kupplungsplatte und die Kupplungshalterung verbunden sind, mit einer Sollbruchstelle auszustatten. Diese Sollbruchstelle ist so zu dimensionieren, dass die zu erwartenden Betriebskräfte keinesfalls zu einer Auslösung der Sollbruchstelle führen, Kräfte die bei einem Zusammenstoß auftre-ten jedoch die Sollbruchstelle sofort auslösen. Die Sollbruchstelle ist innerhalb der Verbindungselemente so anzuordnen, dass die freie Beweglichkeit, insbesondere der Kupplungshalterung nach dem Versagen der Sollbruchstelle nicht beeinträchtigt wird. Es ist empfehlenswert, die Sollbruchstelle der Verbindungselemente im Bereich der Kontaktflächen zwischen der Kupplungsplatte und der Kupplungshalterung anzuordnen.
[0012] Als Verbindungselemente können bevorzugterweise Schraubverbindungen eingesetzt werden, da dabei die Bauteile, insbesondere die Kupplungshalterung für Wartungszwecke einfach ausbaubar ist. Ebenso lassen sich Schrauben gut mit der erforderlichen Sollbruchstelle an jeder beliebigen Stelle ausstatten, beispielsweise durch eine Querschnittsverengung. 2/13 österreichisches Patentamt AT510 958B1 2012-08-15 [0013] Der Ablauf der Vorgänge bei einem Zusammenstoß mit einem mit gegenständlicher Erfindung ausgestatteten Schienenfahrzeug stellt sich wie folgt dar: [0014] - Auftreffen der Kupplungen aneinander [0015] - Vollständiges Auslenken (bzw. Einfedern) gegebenenfalls vorhandener reversibler oder nichtreversibler Dämpfungselemente in der Kupplung (z.B. Elastomer Feder Gelenk) [0016] - Überschreiten der Auslösekraft einer Überlastsicherung (z.B. in einem Elastomer
Feder Gelenk integrierte Abschereinrichtung) [0017] - Auftreffen der Kupplung auf der Abscherplatte [0018] - Einbringen einer Druckkraft auf die Abscherplatte welche die Versagenslast der Ver bindungselemente der Abscherplatte überschreitet. Versagen der Sollbruchstellen der Verbindungselemente [0019] - Abscherplatte und Kupplungshalterung werden lose [0020] - Abscherplatte wird von der weiter eindringenden Kupplung in die vorgesehene (schräge) Endlage geschoben, dabei wird die Bewegungssteuerung ggf. von einem Anschlag und einer hakenförmigen Ausformung unterstützt [0021] - Kupplung wird an der in Endlage befindlichen Abscherplatte umgelenkt und kollidiert somit nicht mit feststehenden Bauteilen des Untergestells oder des Fahrwerks [0022] - Kupplung und Kupplungshalterung sind lose und nehmen am weiteren Verformungs verlauf (Verformen der Crashelemente) nicht teil.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0023] Es zeigen beispielhaft: [0024] Fig.1 [0025] Fig.2 [0026] Fig.3 [0027] Fig.4
Ein Schienenfahrzeug mit einer Kupplung.
Eine Kupplungsanbindung bei ausgelöster Oberlastsicherung.
Eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung.
Eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung bei ausgelöster Überlastsicherung.
[0028] Fig.5 Eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung bei ausgelöster Überlastsiche rung, Kupplung voll eingefahren. Fig.6 Sollbruchstelle - Detail A.
[0029] Fig.7 Kupplungsanbindung, Schrägansicht von vorne unten.
[0030] Fig.8 Kupplungsanbindung, Schrägansicht von vorne oben.
[0031] Fig.9 Kupplungsanbindung, Schrägansicht von hinten.
[0032] Fig.10 Kupplungsanbindung, Schrägansicht von hinten, nicht ausgelöst.
[0033] Fig.11 Kupplungsanbindung, Seitenansicht, nicht ausgelöst.
[0034] Fig.12 Kupplungsanbindung, Seitenansicht, ausgelöst.
AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0035] Fig.1 zeigt beispielhaft und schematisch ein Schienenfahrzeug mit einer Kupplung. Es ist ein Schienenfahrzeug 1 dargestellt, welches eine Mittelpufferkupplung 4, ein Verformungselement 11 und eine Kupplungsplatte 2 aufweist. Die Kupplungsplatte 2 ist Teil des Untergestells und mit diesem fest verbunden, über die Kupplungsplatte 2 werden die Betriebskräfte (Zug- und Druckkräfte) welche von der Kupplung 4 übermittelt werden in das Schienenfahrzeug geleitet. Die Kupplung 4 ist mit der Kupplungsplatte 2 mittels einer Kupplungshalterung 3 ver- 3/13 österreichisches Patentamt AT510 958B1 2012-08-15 bunden. Diese Kupplungshalterung 3 ermöglicht die Auslenkung der Kupplung 4 in horizontaler und vertikaler Richtung wie es für Kurvenfahrten sowie zur Koppelung mit weiteren Fahrzeugen erforderlich ist. Diese Kupplungsanbindung kann weiters reversible oder irreversible Dämpfungselemente umfassen sowie mit einer Überlastsicherung ausgestattet sein, welche bei Zusammenstößen die Kupplung 4 von der Kupplungshalterung 3 abtrennt. In dem gezeigten Beispiel ist ein Bauteil 10, beispielsweise eine Drehgestell-Längsanbindungsplatte an einer Position vorgesehen, welche die freie Beweglichkeit in axialer Richtung der Kupplung beschränkt. Dieses Bauteil 10 ist fest mit dem Untergestell verbunden, somit würde bei einem Zusammenstoß, der die Überlastsicherung der Kupplung auftrennt, neben dem vorgesehenen Kraftpfad (über die Verformungselemente) ein weiterer, paralleler Kraftpfad (über die Kupplung 4 und das Bauteil 10) entstehen.
[0036] Fig.2 zeigt beispielhaft und schematisch eine Kupplungsanbindung bei ausgelöster Überlastsicherung gemäß dem Stand der Technik. Es ist eine Detaildarstellung der Kupplungsanbindung aus Fig.1 dargestellt. Die Kupplungshalterung 3 ist mittels Verbindungselementen 6 an der Kupplungsplatte 2 befestigt. Die Kupplungsplatte 2 umfasst eine Ausnehmung 12, durch welche die Kupplung 4 gedrungen ist und an dem Bauteil 10 blockiert ist. Es ist kein Ausweichen aus dieser Position möglich, da die Kupplung 4 durch die Kupplungshalterung 3 weiterhin geführt ist und nur axiale Bewegungen ausführen kann.
[0037] Fig.3 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung. Es ist eine Detailansicht einer Kupplungsanbindung dargestellt, welche wie in dem in Fig.2 gezeigten Ausführungsbeispiel eine Kupplungsplatte aufweist. Ebenso ist hier ein Bauteil 10, welches die axiale Bewegungsmöglichkeit der Kupplung 4 einschränkt, vorgesehen. Die Kupplung 4 ist in Betriebslage dargestellt und ist über eine Überlastsicherung 9 mit der Kupplungshalterung 3 verbunden. Weitere Bauteile, wie Gelenke, Feder-Dämpfer Elemente etc. sind zur Vereinfachung nicht dargestellt. Hinter der Kupplungsplatte 2 ist eine Abscherplatte 5 angeordnet, welche mit Verbindungselementen 6 mit der Kupplungsplatte 2 und der Kupplungshalterung 3 verbunden ist. Die Kupplungsplatte 2 weist eine Ausnehmung 12 auf, welche größer als in dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel ausgeführt ist und sich insbesondere weiter nach unten (in Richtung des Gleisbetts) erstreckt. Die Abscherplatte 5 weist eine hakenförmige Ausformung 8 auf, welche so gestaltet ist, dass sie mit einem Anschlag 7 (beispielsweise eine quer zur Längsrichtung angeordnete Stange) interagieren kann.
[0038] Fig.4 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung bei ausgelöster Überlastsicherung. Es ist die Kupplungsanbindung aus Fig.3 dargestellt, wobei im Zuge eines Zusammenstoßes die Überlastsicherung 9 ausgelöst wurde und die Kupplung 4 auf die Abscherplatte 5 aufgetroffen ist und diese mittels der Sollbruchstellen der Verbindungselemente 6 gelöst hat. Die Abscherplatte 5 ist in der Endlage dargestellt, die sie durch die Interaktion zwischen dem Anschlag 7 und der hakenförmigen Ausformung 8 einnimmt.
[0039] Fig.5 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung bei ausgelöster Überlastsicherung, Kupplung voll eingefahren. Es ist die Kupplungsanbindung aus Fig.4 im weiteren Verlauf des Zusammenstoßes dargestellt. Die Kupplung 4 wurde mittels der in Schräglage befindlichen Abscherplatte 5 umgelenkt und konnte somit dem Bauteil 10 ausweichen. Dabei ist die Kupplung 4 in der Ausnehmung 12 nach unten verschoben, die Kupplungshalterung 3 umfasst weiterhin die Kupplung 4. Da jedoch die Verbindungselemente 6 an ihren Sollbruchstellen aufgetrennt wurden, konnte die Kupplungshalterung 3 vertikal verschoben werden.
[0040] Fig.6 zeigt beispielhaft und schematisch eine Sollbruchstelle - Detail A aus Fig. 4, vergrößert. Es ist ein Schnitt durch die Kupplungsplatte 2 und die Kupplungshalterung 3 im Bereich eines Verbindungselements 6 dargestellt. Die Sollbruchstelle jedes Verbindungslements 6 ist so positioniert, dass eine Vertikalbewegung der Kupplungshalterung 3 nach dem Auftrennen dieser Sollbruchstelle nicht behindert wird. Dazu ist es erforderlich die Sollbruchstelle innerhalb des in der Bohrung der Kupplungshalterung 3 liegenden Abschnitts des Verbindungselements 6 vorzusehen. Solcherart ist sichergestellt, dass keine Teile des abgetrennten Verbindungselements 4/13 österreichisches Patentamt AT510 958B1 2012-08-15 6 sich an der Bohrung in der Kupplungsplatte 2 verhaken und die vertikale Beweglichkeit der Kupplungshalterung 3 beeinträchtigen können. Der zweite, restliche Teil des Verbindungselements 6, welcher in Fig.6 nicht dargestellt ist, wird durch die Bewegung der Abscherplatte 5 im Verlauf des Zusammenstoßes zwangsläufig aus den Bohrungen gezogen und kann die vertikale Beweglichkeit der Kupplungshalterung 3 nicht beeinträchtigen.
[0041] Fig.7 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung in einer Schrägansicht von vorne unten. Es ist ein Schnitt durch eine Kupplungsanbindung in Längsrichtung dargestellt. Weitere Bauteile, wie eine Kupplung oder Fahrzeugbauteile sind zur Vereinfachung nicht dargestellt. Die Kupplungsplatte 2 weist eine Ausnehmung 12 auf, die dahinterliegende Abscherplatte 5 ist in Endlage dargestellt, in welche sie im Zuge eines Zusammenstoßes gebracht wird. Ein Bauteil 10 (es ist beispielhaft eine Fahrwerk-Längsmitnahme gezeigt) ist in der Verlängerung der Kupplungsachse vorgesehen. Dieses Bauteil 10 behindert das weitere axiale Eindringen einer Kupplung zur Wagenmitte hin, sodass die Kupplung mittels der Abscherplatte 5 und der Ausnehmung 12 umgelenkt wird um ein weiteres Eindringen zu ermöglichen. Ein Anschlag 7 gewährleistet eine sichere Einnahme der gewünschten Endlage der Abscherplatte 5.
[0042] Fig.8 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung in einer Schrägansicht von vorne oben. Es ist die Kupplungsanbindung aus Fig.7 in einer Schrägansicht von vorne oben dargestellt. Die Abscherplatte 5 weist auf der der Kupplung abgewandten Seite Verstärkungsrippen auf, welche die Biegefestigkeit der Abscherplatte 5 erhöhen. Dadurch ist sichergestellt, dass die Abscherplatte 5 durch die von der Kupplung bei einem Zusammenstoß aufgebrachte Kraft nicht durchgebogen wird, sondern diese Kraft ausreichend an die Verbindungselemente 6 geleitet wird, wodurch ein gleichzeitiges Versagen aller Sollbruchstellen in den Verbindungselementen 6 erfolgt.
[0043] Fig.9 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung in einer Schrägansicht von hinten. Es ist die Kupplungsanbindung aus Fig.7 in einer Schrägansicht von hinten dargestellt.
[0044] Fig.10 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung in einer Schrägansicht von hinten, nicht ausgelöst. Es ist die Kupplungsanbindung aus Fig.7 in einer Schrägansicht von hinten dargestellt, wobei sich die Abscherplatte 5 in der Ausgangslage befindet. Die Verbindungselemente 6 sind intakt. Die Abscherplatte deckt die Ausnehmung 12 nicht vollständig ab und ist von dem Anschlag 7 beabstandet.
[0045] Fig.11 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung in einer Seitenansicht, nicht ausgelöst. Es ist die Kupplungsanbindung aus Fig.10 in einer Seitenansicht dargestellt.
[0046] Fig.12 zeigt beispielhaft und schematisch eine erfindungsgemäße Kupplungsanbindung in einer Seitenansicht, ausgelöst. Es ist die Kupplungsanbindung aus Fig.10 in einer Seitenansicht dargestellt, wobei sich die Abscherplatte 5 in der Endlage befindet. 5/13
Claims (7)
- österreichisches Patentamt AT510 958B1 2012-08-15 LISTE DER BEZEICHNUNGEN 1 Schienenfahrzeug 2 Kupplungsplatte 3 Kupplungshalterung 4 Kupplung 5 Abscherplatte 6 Verbindungselement 7 Anschlag 8 hakenförmige Ausformung 9 Überlastsicherung 10 Bauteil 11 Verformungselement 12 Ausnehmung Patentansprüche 1. Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung (9) im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung (4) eines Schienenfahrzeugs (1), umfassend eine Kupplungsplatte (2) und eine an dieser Kupplungsplatte (2) befestigte Kupplungshalterung (3) dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausnehmung (12) in der Kupplungsplatte (2) vorgesehen ist, durch welche eine Kupplung (4) nach dem Versagen einer Überlastsicherung (9) durchtritt, wobei hinter dieser Ausnehmung (12) eine Abscherplatte (5) angeordnet ist, welche mit der Kupplungshalterung (3) und der Kupplungsplatte (2) mittels Verbindungselementen (6) verbunden ist und wobei die durch die Ausnehmung (12) dringende Kupplung (4) die Verbindungselemente (6) abtrennt, wodurch die Abscherplatte (5) und die Kupplungshalterung (3) frei beweglich werden.
- 2. Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung (9) im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung (4) eines Schienenfahrzeugs (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlag (7) vorgesehen ist, welcher die Bewegungsrichtung der abgetrennten Abscherplatte (5) bestimmt.
- 3. Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung (9) im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung (4) eines Schienenfahrzeugs (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscherplatte (5) eine hakenförmige Ausformung (8) aufweist, welche zur mechanischen Interaktion mit den Anschlag (7) ausgebildet ist.
- 4. Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung (9) im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung (4) eines Schienenfahrzeugs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (6) als Schraubverbindungen mit einer Sollbruchstelle ausgeführt sind.
- 5. Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung (9) im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung (4) eines Schienenfahrzeugs (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstellen der Verbin-dungselemente (6) im Bereich der Kontaktflächen zwischen der Kupplungsplatte (2) und der Kupplungshalterung (3) angeordnet sind. 6/13 österreichisches Patentamt AT510 958B1 2012-08-15
- 6. Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung (9) im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung (4) eines Schienenfahrzeugs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscherplatte (5) die Ausnehmung (12) bei intakten Verbindungselementen (6) vollständig abdeckt.
- 7. Schienenfahrzeug (1), umfassend eine Anordnung zur Umlenkung einer durch das Versagen einer Überlastsicherung (9) im Zuge eines Zusammenstoßes abgetrennten Mittelpufferkupplung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6. Hierzu 6 Blatt Zeichnungen 7/13
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