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Die Erfindung betrifft ein mineralisches Haufwerk abgestufter Korngrösse zur Bildung von fliess- fahigem Kunettenverfullmatenal, Verfahren zur Herstellung des mineralischen Haufwerks, fhessfa-
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Kunetten genannte Graben zur Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen und Rohren werden nach der Beschickung wieder verfüllt, wozu gegenwartig kornungsgestufte Kantkorn- oder Rundkorngemische eingebracht werden, und die oberhalb der Leitungszone befindliche Verfullzone wird anschliessend mechanisch verdichtet
Trotz sorgsamster Verfullung wird in der Verfüllzone kaum Homogenität erzielt und die Rohre und Leitungen beim Verdichten einem hohen Verformungsdruck ausgesetzt,
was-insbesondere bei Kunststoffrohren - zu Beschadigungen führen kann
Aus der CH-PS 485 074 ist Im Gegensatz dazu als Verfullmatenal ein ausserst dünnflüssiges Gemisch aus Kalkmergel, einem hydraulischen Bindemittel und Wasser bekannt, das mindestens 45 bis 50 Masse-% Wasser enthalt Fur den Tongehalt des Kalkmergels wird zumindest 5 Masse- % angegeben-dies ist ein Druckfehler, da Kalkmergel definltlonsgemass 25 - 35 Masse-% Ton enthalten
Die DE-OS 19 627 465 betnfft ein Verfahren zur Aufbereitung von Aushubmatenal zur Erzielung eines einbau-und verdichtungsfähigen Materials, wobei in einem Schaufeiseparator Mischung mit Zuschlagstoffen und Abtrennung von Geroll erfolgt
Die Zuschlagstoffe sind Bindemittel, Insbesondere Kalk, Zement,
Kalkmehl oder Mischungen daraus Das aufbereitete Material wird versetzt und anschliessend verdichtet, wozu dynamische Plattendruckgerate genannt sind In der Beschreibung ist erwähnt, dass in diesem Zusammenhang eine Mischanlage bekannt ist, die das erforderliche Wasser zusetzt
Auch die DE-PS 4 235 355 sieht bei einem Verfahren zum Verlegen von Rohren, Kabeln oder dgl bel dem Aushubmaterial anschliessend ruckverfullt wird vor dem Aushub kontinuierlich Bo- denverfestigungsmittel.
Insbesondere Zement und/oder Kalk (also wiederum hydraulische) Bindemittel zuzudosieren
In Jungster Zeit ist man durchgehend zur Verwendung von fliessfahigem Kunettenfullmaterlal ubergegangen, das praktisch vergossen wird und die Rohre und Leitungen satt und homogen umhullt Zu seiner Herstellung wird mineralisches Haufwerk abgestufter Korngrosse mit Wasser und Zement.
oder anderen kunstlichen bzw Industriell hergestellten hydraulischen Bindemitteln wie Kalk oder Flugasche, angemischt und versetzt
Ein derartiges fllessfahlges Aushubgemisch zum Ruckverfüllen, das durch Mischen von zerkleinertem Aushubmatenal mit Wasser und einem "Verfestiger" erhalten wird, ist aus dem JP-Abstract 10 306 433 bekannt Dabei wird zuerst der Aushub "verbessert", indem er nach Korngrossen, Dichte und Eigenwassergehalt abgestimmt wird Ein Teil des"verbesserten Aushubs"wird mit Wasser und dem"Verfestiger"ftuidisiert und (um die verlegten Leitungen herum) ruckverfullt Danach wird mit dem Rest des "verbesserten Aushubs" abgedeckt Obwohl kein "Verfestiger" expressis verbis genannt ist,
kann aus der Zusammensetzung des"fiuidisierten Aushubs"
1100 kg/m3 verbesserter Aushub 380, 9-432, 3 kg/m3 Wasser
160 kg/m3 "Verfestiger" glatt abgeleitet werden, dass der Verfestiger In Übereinstimmung mit dem übrigen Stand der Technik Zement oder Kalk ist
Diese Gemische haben ausgezeichnete Verarbeitbarkeit und Verfülleigenschaften, jedoch einen wesentlichen technischen Nachteil, namlich den, dass sie die Auflage der Wiederaufgrabbar- keit Infolge der Festigkeitszunahme beim Altern nach dem hydraulischen Abbinden nicht mehr erfüllen und daher nicht uberall zugelassen sind.
Z B steigt die Druckfestigkeit bis zum 3-fachen des vorgeschriebenen Hochstwerts an Versuche, diesen Effekt bei Flugaschemischungen durch erhohten Wasserzusatz wettzumachen und eine sogenannte Temporarhärte zu erzielen, resultierten in unzureichenden Fliesseigenschaften und völlig unüberblickbarem Verhalten In Abhängigkeit vom umgebenden Boden Nichtbindiges oder schwachbindiges Material ohne Bindemittelzusatz zu verwenden, Ist bisher an dessen schlechter Verarbeitbarkeit gescheitert
Nunmehr wurde überraschenderweise gefunden, dass man die Forderung, als Künettenfullmaterial nichtbindiges oder schwachbindiges Material einzusetzen, um Nacherhärtung zu vermeiden und Wiederaufgrabbarkeit zu gewährleisten, mit einem fliessfähigen mineralischen Haufwerk abge-
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stufter Korngrosse,
das als Gesteinsbruch Kantkornstruktur aufweist, unter bestimmten Bedingungen erfüllen kann, deren Kriterien einerseits die mineralogische Zusammensetzung und anderseits der Feinkornanteil sind.
Demgemäss ist das erfindungsgemässe mineralische Haufwerk abgestufter Korngrösse zur Bildung von fhessfahgem Künettenmaterial vor allem dadurch gekennzeichnet, dass das Haufwerk aus Gesteinsbruch mit maximal 2 Masse-% natürlichen Fremdanteilen, 24 - 45, Insbesondere 30 - 40, Masse-% Kalk, und Dolomit als Rest besteht, wobei das Haufwerk einen Kornungsanteil : : ;
0, 09 mm von 20 bis 36, vorzugsweise von 26 - 30 Masse-% aufweist und vorzugsweise von zumindest zwei Abbauorten stammt
Nach einem weiteren bevorzugten (und bekannten) Kennzeichen enthält das Haufwerk keine Korngrössen über 32 mm, weil der vorhandene Anteil des Füllers In Zusammenhang mit dem Jeweils optimierten Wassergehalt bel Korngrossen > 32 mm das Innere Zusammenhaltevermogen (= Kohasion) des Korngemisches für die Erzielung der Fliessfähigkeit nicht mehr gewährleisten kann
Das erfindungsgemasse Verfahren zur Herstellung dieses mineralischen Haufwerks Ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass ein Grobanteil eines in ublicher Weise - insbesondere in einem Backen- oder Kegelbrecher - vorgebrochenen Haufwerks der angegebenen Zusammensetzung,
vorzugsweise ein Anteil uber 32 mm Korngrosse, einer Nachzerkleinerung In einer Prallmuhle unterworfen und eine dort erhaltene Fraktion einer Feinmahlung In einer Kugelmuhle zur Erzeugung von Steinmehl einer Kornung # 0,09 mm unterworfen wird, sowie die Fraktionen des Haufwerks so gemischt werden, dass das Steinmehl 20 bis 36, vorzugsweise 26 - 30 Masse-% des Haufwerks ausmacht
Das erfindungsgemässe Haufwerk ermöglicht, lediglich unter Zusatz von Wasser ein Kunettenfullmatenal anzumischen, das hervorragende Fllessfahlgkelt und Kohasion, somit hervorragende Verfulleigenschaften aufweist, dabei aber praktisch nur latent hydraulische Eigenschaften Im
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<tb>
<tb> Korngrosse <SEP> (1) <SEP> 0, <SEP> 063 <SEP> 0, <SEP> 125 <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> 0,
<SEP> 50 <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 4 <SEP> 8 <SEP> 16 <SEP> 32
<tb> Anteil <SEP> Max <SEP> (2) <SEP> 10 <SEP> 15 <SEP> 20 <SEP> 23 <SEP> 30 <SEP> 40 <SEP> 55 <SEP> 65 <SEP> 85 <SEP> 100
<tb> Anteil <SEP> Min <SEP> (2) <SEP> 6 <SEP> 9 <SEP> 15 <SEP> 18 <SEP> 22 <SEP> 30 <SEP> 45 <SEP> 53 <SEP> 72 <SEP> 95
<tb>
(1) Maschenweite / (Quadratlochweite) in mm (2) In Masse-%
Nachfolgend wird ein Beispiel fur die Herstellung eines erfindungsgemassen Haufwerks angegeben
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! rd Bruchgeste ! n e ! ner Vors ! ebungMurbgestein ausgesondert werden Grobe Körnungen uber 100 mm werden einem Backen- oder Kegelbrecher aufgegeben und das vorgebrochene Material 0/250 In die Korngruppen 0/32,32/45 45/63 und 63/250 siebklassiert
Die Korngruppen werden einzeln gebunkert,
da bel Lagerung Entmischung auftntt
Die vorgebrochenen Fraktionen 32/45,45/63 und 63/250 werden einer Prallmuhle zur Nachzerkleinerung aufgegeben und zu einer Fraktion 0/45 verarbeitet, die In Fraktionen 0/4, 4/8, 8/16, 16/32 und 32/45 klassiert wird Diese Fraktionen werden wieder einzeln gebunkert
Ein Tell der Fraktion 0/8 wird In einer Kugelmuhle weltervermahlen, um Fuller genanntes Steinmehl 010, 09 zu erhalten Das aus der Kugelmühle ausgetragene Produkt wird einer Windsich- tung und Filterung unterzogen und In 3 Fraktionen 0/0, 09, 0, 09/2 und 2/4 getrennt, die erneut einzeln gebunkert werden
Aus diesen Fraktionen werden die angestrebten Haufwerke gemischt und zur Herstellung eines fliessfahigen Kunettenverfullmaterials mit Wasser angemacht,
wobei als Kriterium fur die Fliessfähig- kelt das sogenannte Ausbreitmass (Konsistenz) nach ONORM B4200-10 dient und das Ausbreitmass an der Baustelle etwa 40 (K4) bis 55 cm (K5) sein sollte
In der Folge werden Beispiele fur erfindungsgemässe fllessfahlge Kunettenverfullzusammenset- zungen einer Konsistenz K4 und einem SteInmehlanteil 0/0, 09 von 6 bis 10 Masse-% angegeben
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<tb>
<tb> Grösstkorn <SEP> mm <SEP> 16 <SEP> 22 <SEP> 32
<tb> Wasserantei <SEP> ! <SEP> jtr/m <SEP> 220 <SEP> 205 <SEP> 200
<tb> Korngemisch <SEP> (trocken) <SEP> kg/m3 <SEP> 2000 <SEP> 2040 <SEP> 2055
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