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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Wiedergabe eines Schallereignisses in einem grossflächigen Zuhörerraum mit wenigstens einer das Schallereignis in Form elektrischer Signale wiedergebenden Signalquelle, die einen Ausgang zum Anschluss von Lautsprechern und einen weiteren Ausgang mit einem Zeitverzögerungsglied zur Signalversorgung von Kopfhörern für die einzelnen Zuhörer aufweist.
Das Hörerlebnis hängt insbesondere bei grossflächigen Zuhörerräumen vom jeweiligen Standort des Zuhörers ab, weil die Zuhörer die von der Schallquelle ausgehenden Schallwellen nicht nur unmittelbar sondern auch unterschiedlich reflektiert empfangen. Dazu kommen weg- und frequenzabhängige Dämpfungen der Schallwellen sowie Interferenzerscheinungen, so dass das akustische Abbild des Schallereignisses für die einzelnen Hörer in einem grossflächigen Zuhörerraum sehr unterschiedlich ausfallen kann. Die Akustik des Zuhörerraumes beeinflusst somit das Hörerlebnis massgebend und begrenzt die Wirksamkeit von Klangeffekten, wie sie beispielsweise durch eine elektronische Bearbeitung der aus dem Schallereignis gewonnenen elektrischen Signale erhalten werden können.
Um diese Nachteile zu vermeiden ist es bereits bekannt (WO 94/04010 A1), für die einzelnen Zuhörer Kopfhörer vorzusehen, die über ein Zeitverzögerungsglied mit den Schallsignalen der Signalquelle versorgt werden, um die Laufzeit des Schalls von den Lautsprechern zu den Zuhörern ausgleichen zu können, so dass die Zuhörer das von den Lautsprechern abgestrahlte Schallereignis annähernd zur gleichen Zeit mit dem Schallereignis aus den Kopfhörern empfangen und daher als ein Schallereignis wahrnehmen können. Trotzdem bleibt das Hörerlebnis unbefriedigend, weil die Kopfhörer insbesondere die Wirkung tiefer Töne nur unzureichend sicherstellen können und die für die Übertragung des gesamten Schallereignisses vorgesehenen, im allgemeinen im Bereich des Schallereignisses aufgestellten Lautsprecher diesen Anforderungen ebenfalls nicht genügen können.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zur Wiedergabe eines Schaller- eignisses in einem grossflächigen Zuhörerraum der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass die Zuhörer ein vom jeweiligen Standpunkt innerhalb des Zuhörerraumes und von den akustischen Randbedingungen dieses Zuhörerraumes weitgehend unabhängiges akustisches Abbild des Schallereignisses hoher Qualität empfangen können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die im Zuhörerraum verteilten, aus Tieftönern gebildeten Lautsprecher über einen Tiefpass an den zugehörigen Ausgang der Signalquelle angeschlossen sind.
Da der blosse Einsatz von Kopfhörern, die eine unmittelbare, vom akustischen Verhalten des jeweiligen Zuhörerraumes unabhängig Schallübertragung auf den Zuhörer zulassen, die schalldruckbedingten Wirkungen tiefer Töne auf den Körper des Zuhörers ausschliessen und diese physikalische Wirkung des Schalldruckes auf den Körper einen wesentlichen Bestandteil eines unmittelbaren Hörerlebnisses ausmachen kann, werden neben den Kopfhörern als Tieftöner ausgebildete
Lautsprecher im Zuhörerraum verteilt, die über einen Tiefpass von der Signalquelle angespeist werden, so dass eine das Hörerlebnis erheblich verstärkende Bassbeschallung des Zuhörerraumes sichergestellt ist.
Wegen des dem Ausgang der Signalquelle für die Kopfhörer zugeordneten Zeitverzögerungsgliedes, das die an die Kopfhörer zu übertragenden Signale um die mittlere Laufzeit der Schallwellen von den Lautsprechern zu den Zuhörern verzögert, werden die von den Lautspre- chern abgestrahlten tiefen Frequenzen gleichzeitig mit dem über die Kopfhörer übertragenen Fre- quenzband vom Zuhörer wahrgenommen. Damit können trotz der Beschallung über Lautsprecher nicht nur von äusseren Einflüssen weitgehend unabhängige Hörerlebnis sichergestellt, sondern auch akustische Effekte hörbar gemacht werden, die sonst aufgrund der akustischen Randbedingungen des jeweiligen Zuhörerraumes untergehen.
Da Schallereignisse häufig mit Lichteffekten zu einem akustischen und optischen Erlebnis verbunden werden, können die Kopfhörer mit Lichtquellen ausgerüstet werden, die über einen
Sender gemeinsam angesteuert werden, um entsprechende Lichteffekte im Zuhörerraum selbst zu ermöglichen. Durch diese Massnahme ist eine weitere neue Gestaltungsmöglichkeit gegeben,
Klangwirkungen durch optische Eindrücke zu unterstützen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar wird eine erfindungsgemässe Anlage zur Wiedergabe eines Schallereignisses in einem grossflächigen Zuhö- rerraum in einem schematischen Blockschaltbild gezeigt.
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Um ein Schallereignis über Lautsprecher 1 und Kopfhörer 2 übertragen zu können, muss das Schallereignis, beispielsweise eine Konzert- oder eine Theateraufführung, zunächst in elektrische Signale umgewandelt werden, die dann zur Übertragung an den Ausgängen 3 und 4 einer Signalquelle 5 zur Übertragung an die Lautsprecher 1 bzw. die Kopfhörer 2 anstehen. Diese Signalumwandlung erfolgt über Mikrophone 6, die an ein die Signalquelle 5 bildendes Mischpult angeschlossen sind. Im Falle des Einsatzes von elektronischen Instrumenten 7 können deren elektrische Ausgangssignale unmittelbar in die S ! gna) que ! ie 5 eingespeist werden.
Zusätzlich können die elektrischen Signale von elektrischen oder elektronischen Schallaufzeichnungsträgern 8 abgeleitet werden, weil es ja nicht auf die Schaliquelle selbst ankommt, sondern auf die Wiedergabe des jeweiligen Schallereignisses einerseits über Lautsprecher 1 und anderseits über Kopfhörer 2. Der Ausgang 3 der Signalquelle 5 ist an einen Tiefpass 9 angeschlossen, über den ein Endverstärker 10 angesteuert wird, der die ausgefilterten tiefen Frequenzen des Schallereignisses zur Abstrahlung von den Lautsprechern 1 weiterleitet. Die Lautsprecher 1 bestehen aus diesem Grunde auch aus Tieftönern.
Der andere Ausgang 4 der Signalquelle 5 ist mit einem Zeitverzögerungsglied 11 verbunden, mit dessen Hilfe die Zeitverzögerung der von den Lautsprechern 1 abgestrahlten Schallwellen bis zur Wahrnehmung durch die die Kopfhörer 2 benützenden Zuhörer berücksichtigt wird. Durch dieses Zeitverzögerungsglied 11, dessen Verzögerungszeit vorteilhaft eingestellt werden kann, beispielsweise zwischen 0 und 100 ms, wird erreicht, dass die Schallwellen aus den Kopfhörern 2 und von den Lautsprechern 1 etwa gleichzeitig von den einzelnen Zuhörern wahrgenommen werden.
Die Kopfhörer 2 selbst können vorteilhaft über eine drahtlose Übertragungsstrecke an das Zeitverzögerungsglied 11 angeschlossen werden, um den Zuhorer unabhängig von einem bestimmten Standort innerhalb des Zuhörerraumes zu machen. Der Sender für diese drahtlose Übertragungstrecke ist mit 12 bezeichnet.
Durch das gleichzeitige Empfangen der Schallwellen aus dem Kopfhörer 2 und von den Lautsprechern 1 wird den einzelnen Zuhörern ein unmittelbares Hörerlebnis unabhängig von den akustischen Randbedingungen des jeweiligen Zuhörerraumes ermöglicht, weil über die Kopfhörer 2 das Schallereignis mit hoher Qualität unbeeinflusst von äusseren Einflüssen dem Kopfhörerbenützer wiedergegeben werden kann. Da zugleich die physikalischen Wirkungen der Schallwellen tiefer Frequenzen, beispielsweise unter 150 Hz, auf den Körper des Zuhörers sichergestellt werden können, wird ein sonst nicht verwirklich bares Hörerlebnis erzielbar.
Insbesondere bei Freiluftaufführungen werden häufig Lichtwirkungen zur Unterstützung des Schallereignisses eingesetzt. Diese Lichtgestaltung kann in den Zuhörerraum erstreckt werden, wenn die Kopfhörer 2 mit Lichtquellen 13 versehen sind, die über einen Lichtsteuersender 14 angesteuert werden, so dass diese Lichtquellen 13 in die gesamte Lichtgestaltung einbezogen werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anlage zur Wiedergabe eines Schallereignisses in einem grossflächigen Zuhörerraum mit wenigstens einer das Schallereignis in Form elektrischer Signale wiedergebenden Signal- quelle, die einen Ausgang zum Anschluss von Lautsprechern und einen weiteren Ausgang mit einem Zeitverzögerungsglied zur Signalversorgung von Kopfhörern für die einzelnen
Zuhörer aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die im Zuhörerraum verteilten, aus Tieftö- nern gebildeten Lautsprecher (1) über einen Tiefpass (9) an den zugehörigen Ausgang (3) der Signatquette (5) angeschlossen sind.