<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft einen Spritzkopf fur die Ummantelung von Lichtwellenleitern, elektrischen Leitern oder langgestrecktem Kernmaterial, mit einem insbesondere beheizten Spritzkopfgehäuse, weiches eine Pinole mit Verteilerkanälen zur gleichmässigen Verteilung von Extrudermasse von einem Anspritzpunkt eines Extruders ausgehend über den gesamten Umfang der Pinole, sowie einen Werkzeugsatz, beispielsweise eine Führung für Glasfaserleiter in der Pinole und eine Düse dieser gegenüberliegend, sowie mit einem aus dem Bereich der Verteilerkanäle zur Ableitung von Extrutermasse aus dem Spritzkopfgehäuse, umfasst.
Bei einem Farbwechsel, z B. mittels eines dem Spritzkopf zugeordneten Umstellventiles oder durch Wechseln der Farbe im Trichter des vorgeschalteten Extruders bei laufender Produktion, ergibt sich ein Ausschuss durch die Mischfarben der Kabelummantelung in der Übergangsphase.
Es ist das Ziel, diese Ausschusslängen (z. B. 30 m) zu reduzieren. Insbesondere bei Glasfaserkabeln, bei welchen das Leitermaterial sehr teuer ist, wirken sich Verbesserungen beim Farbwechsel entscheidend aus
Untersuchungen haben ergeben, dass sich im Bereich der Verteilerkanäle in der Pinole Restmengen von ungewünschter Extrusionsmasse anlegen, die die Ausschusslängen durch nachlaufende axiale Streifen an der Ummantelung vergrössern. Aus der JP 09 171 728 A ist ein Farbwechselsystem bekannt, das eine Druckregelung für die im Querspritzkopf befindliche Extrusionsmasse aufweist. Ein Drucksensor ist im Bereich des Anspritzpunktes im Querspritzkopf vorgesehen. Ein Ablaufkanal für Extrusionsmasse führt aus dem Querspritzkopf heraus.
Ein über eine Steuerung und ein Getriebe fein regulierbares Ventil im Ablaufkanal wird so eingestellt, dass sich der Arbeitsdruck im Spritzkopf einstellt und dieser bei Änderung der Durchlaufgeschwindigkeit des zu umspritzenden Drahtes gehalten wird. Auch die JP 09 306 263 A betrifft die Problematik der Konstanthaltung des Druckes bei unveränderten Extruder- Parametern, jedoch veränderter Arbeitsgeschwindigkeit Hier ist dem Extruder ein regelbares Ventil nachgeschaltet, das über einen Ausgang für die Ableitung überschüssiger Extrudermasse verfügt, die beispielsweise infolge Verringerung der Arbeitsgeschwindigkeit im Querspritzkopf nicht verarbeitet werden kann, ohne den Querspritzkopf zu blockieren. Dieses Ventil wird geschwindigkeits-und druckabhängig gesteuert.
Die an den kritischen Stellen im Inneren des Spritzkopfes befindliche Extrudermasse, welche über lange Strecken zu unerwünschten Mischfarben führt, verbleibt weiterhin im Spritzkopf Die Erfindung zielt darauf ab, den Umstellvorgang beim laufenden Farbwechsel zu beschleunigen und die Ausschusslängen zu reduzieren Dies wird dadurch erreicht, dass mindestens ein Ablaufkanal als Spülkanal mit seiner pinolenseitigen Einmündung einem Ende eines Verteilerkanales der Pinole oder dem Vereinigungspunkt zweier den Umfang der Pinole umfassender zusammenlaufender Verteilerkanäle gegenüberliegt.
Es wird also die in den Verteilerkanälen der Pinole beim Umstellen der Farbe verbleibende Restmasse, die in erster Linie für den nachlaufenden Streifen verantwortlich ist, nicht der Ummantelung zugeführt, sondern durch den oder die eigens geschaffenen Spülkanal oder Spülkanäle, die genau aus dem kritischen Bereich der Farbreste am Ende der Verteilerkanäle herausführen, abgeführt. In der Geometrie eines Spritzkopfes ist ein Spülkanal meist diametral zum Anspritzpunkt und axial in Richtung zur Düse hin versetzt angeordnet. Dies gilt für Verteilerkanäle, die vom Anspritzpunkt weg den Umfang der Pinole jeweils zur Hälfte umfassen und sich gegenüber des Anspritzpunktes wieder vereinigen.
Dort ist im allgemeinen der Ausgangspunkt für die den ungewünschten Übergangsstreifen bildende Materialführung. Die Verteilerkanäle können auch Verästelungen aufweisen, die nicht symmetrisch zusammenführen. Dann ist es zweckmässig, jeweils am Ende eines solchen Kanales einen Spülkanal vorzusehen Der Spülkanal soll nur während der Phase des Farbwechsel und hier insbesondere während der Endphase desselben gezielt zum Einsatz kommen. Der Spülkanal soll während des normalen Produktionsablaufes ganz geschlossen sein, jedoch beim Spülvorgang im Zuge des Farbwechsel zur sofortigen Abfuhr der Farbrestmenge einen maximalen Querschnitt aufweisen. Dazu ist ein Ventil vorgesehen, das die beiden Extremstellungen nämlich "geschlossen" und "offen" aufweist.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass beim Farbwechselvorgang die Ausschusstänge an farblich nicht einwandfreier Ummantelung auf ein Minimum reduziert wird. Die über den oder die Spülkanäle abgeführten in den Zuführungen der Pinole noch vorhandene Farbmassenreste der vorher extrudierten Polymermasse sind zwar gering, dennoch aber an der Oberfläche der Ummantelung störend
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Spritzkopfes ist in der Zeichnung im Schnitt schematisch dargestellt.
Ein Querspritzkopf umfasst ein Spritzkopfgehäuse 1 mit einem Anschluss 2 für einen Extruder bzw. für ein Farbwechselventil, welches mit mehreren Extrudern in Verbindung steht. Im Inneren
<Desc/Clms Page number 2>
des insbesondere geheizten Spritzkopfgehäuses 1 Ist eine Pinole 3 fest eingeschraubt sowie ein aus Drahtführung 4 und Düse 5 bestehender Werkzeugsatz vorgesehen.
An einen Gehäusekanal 6 für Extrusionsmasse schliessen an der Oberfläche der kegelförmigen Pinole 3 Verteilerkan31e 7 an, die in einen ringförmigen Kegelspalt 8 zwischen Pinole 3 und Gehäuse 1 übergehen
Extrudermasse wird in einer Farbe über den Gehäusekanal 6 und die Verteilerkanäle 7 dem Ringspalt 8 gleichmässig zugeführt, sodass die Extrudermasse zwischen Drahtführung 4 und Düse 5 eine ringsum gleichmässige Ummantelung eines Glasfaserbündels 9 (oder Kupferdrahtes) bildet.
Die Verteilerkanäle 7 verzweigen sich vom Anspritzpunkt, also der Einmündung des radial ausgenchteten Gehäusekanals 6 gegenüber der Pinole 3 in symmetrische Äste in zwei Richtungen um die Pinole 3 herum Der Querschnitt der Verteilerkan31e 7 ist so bemessen, dass die extrudierte Masse völlig gleichmässig in den Ringspalt 8 einläuft und dort gleichmässig in Richtung auf das Kabel 9 fliesst, um die Ummantelung zu bewirken
Die Verteilerkanäle 7 sind hier symmetrisch in die Oberfläche der Pinole 3 eingearbeitet Sie beginnen im Anspritzpunkt und enden in ihrer Vereinigung, etwa diametral dem Anspritzpunkt gegenüberliegend und in Richtung auf die Drahtführung 4 versetzt Eben dort setzt ein Spülkanal 10 an, der aus dem Gehäuse 1 herausführt Mittels eines Verschlusses 11 kann das Abfliessen von Extrudermasse verhindert werden.
Der Spülkanal 10 ermöglicht einen Abfluss für die beim Umstellen der Farbe (Farbwechsel) in den Verteilerkanälen 7, insbesondere in den der Strömungsrichtung entgegengesetzt liegenden Bereichen der Verteilerkanäle 7 beständig zurückbleibenden Reste der ursprünglichen Extrudermasse. Genau dort-und zwar an der Vereinigung der Verteilerkanäle 7 - setzt der Spülkanal 10 an. Die im Zuge der Farbumstellung erwähnten zurückbleibenden Massen schieben sich sehr langsam zum Vereinigungspunkt der beiden Verteilerkanäle 7 bzw. der Kanalverzweigung, gelangen aber von dort nicht auf die Oberfläche der Ummantelung, sondern über den Spülkanal 10 aus dem Kopf 1 heraus zum Abfall.
Durch Entzug von unerwünschter Farbrestmasse direkt aus dem Spritzkopf ist die den Ausschuss bildende verlorene Umstelllänge wesentlich kürzer.
Ein Verschluss 11 sorgt für den verlustfreien Normalbetrieb. Es wird lediglich beim Umstellvorgang (Farbwechselvorgang) temporär geöffnet, damit die Restfarbmasse entweichen kann
Die Steuerung des Verschlusses 11 kann pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch über einen Rechner erfolgen, mit dessen Hilfe die Anlage gefahren wird. Bei einfachen Anlagen kann der Verschluss 11 auch manuell durch den Maschinenführer bedient werden. Wenn ein Farbwechsel gewünscht wird, dann wird im Zuge der Farbumstellung auch der Verschluss 11 geöffnet Ein Sensor (nicht dargestellt) zur Durchmesserbestimmung der fertigen Ummantelung registriert einen eventuellen Querschnittsvenust und regelt danach die Vorschubgeschwindigkeit (Ummante) ungsgeschwindigkeit) während der Produktion.
Extrusionsgeschwindigkeit, Temperaturen und Drahtvorschub sind ei-nige der Steuer-bzw. Regelgrössen beim Herstellungsverfahren.