<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Flüssiggummi aus Altgummi, wobei der Altgummi zerkleinert wird und der zerkleinerte Altgummi unter Anwendung von Wärme zu Flüssiggummi aufgeschmolzen wird, worauf der Flüssiggummi gefiltert wird, sowie eine Presse zur Durchführung des Verfahrens.
Ein Verfahren zur Herstellung von Flüssiggummi im Recyclingprozess ist aus der EP 0 589 077 A 1 bekannt. Gemäss diesem vorbekannten Verfahren wird in ein hermetisches Reaktionsgefäss eine Einlage unzerkleinerter Altgummiprodukte vorgesehen und innerhalb des Reaktionsgefässes eine thermische Zersetzungsbehandlung bei Temperaturen im Bereich von 350 bis 500. C durchgeführt, wobei als Zersetzungsund Auflösungsmittel als hochsiedender Rückstand der Erdöldestillation Masut verwendet wird und nach erfolgter Zersetzung der Gummiprodukte im Reaktionsgefäss, d. h. dem thermischen Abbau des Gummis und dem Aufbrechen der Schwefelbindungen, gelöste Gummikomponenten entstehen.
Aus der EP 0 018 664 A1 sind ein Verfahren und eine Einrichtung zur Zerkleinerung von Gummiabfällen, insbesondere Gummireifen, bekannt. Gemäss diesem Verfahren wird der zu zerkleinernde Gummiabfall 10 einem Druckraum einem das Kaltfliessen des Gummis hervorrufenden Druck ausgesetzt und durch Fliessöffnungen, die in den Druckraum einmünden, hindurchgepresst.
Aus der DE 38 08 574 A1 ist eine Beseitigung von Autoreifen durch Schaffung neuer Bedarfsgüter bekannt. Altgummireifen werden, vom Wulstkern befreit, zu Granulat gemahlen, mit dazu aufbereiteten Abfallchemikalien oder Gummilösungen oder Anhydrid etc gemischt, in Formen, Platten oder auch In Blöcke gegossen ausreagieren gelassen und zu Platten, Folien oder Bauelementen und Formteilen geschnitten.
Die DE 44 18 562 A 1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufarbeiten von Gut aus oder mit Gummi, z. B. Altreifen, Kunststoffen oder Lacken durch Erhitzen in einer Vakuumprozesskammer bei unteratmosphärischem Druck und anschliessendem Kondensieren der dabei gebildeten Gase und Dämpfe. Dabei sollen aufgabengemäss sowohl die Gase als auch die gegebenenfalls im Gut vorhandenen metallschen Feststoffe einer ökologisch und ökonomisch vertretbaren Weiterverwertung oder Entsorgung zugeführt werden.
Es hat sich gezeigt, dass die bekannten Verfahren zur Verarbeitung von Altgummi nicht befriedigend sind, da sie aufwendig durchzuführen und nicht universell anwendbar sind. Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein einfacheres Verfahren zur einfachen Rückgewinnung von Gummi zu schaffen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Flüssiggummi aus Altgummi, der zerkleinert und der zerkleinerte Altgummi unter Anwendung von Wärme zu Flüssiggummi aufgeschmolzen wird, worauf der Flüssiggummi gefiltert wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass der zerkleinerte Altgummi unter Druck im Vakuum aufgeschmolzen wird.
Es hat sich gezeigt, dass sich das erfindungsgemässe Verfahren ausgezeichnet eignet, Altgummi aufzuschmelzen, durch Filtration von Feststoffen, wie z. B. Metallteilen, zu befreien und als wiederverwertbarer Gummi zu gewinnen. Wenn allerdings die Altgummiteile von vorneherein entsprechend kleine Grössen haben, wie beispielsweise Kleinreifen aus Gummi, erübrigt sich freilich ihre Zerkleinerung vor dem Aufschmelzen in der Presse.
Die Erfindung betrifft auch eine Presse zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, die zwei beheizbare, plattenförmige Presskörper aufweist und erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet ist, dass sie gekapselt und evakuiert ist und dass mindestens ein Presskörper Kanäle zur Rltrierung des zwischen den plattenförmigen Presskörpem aufgeschmolzenen Altgummis besitzt.
Es hat sich gezeigt, dass sich mit dem erfindungsgemässen Verfahren Altreifen besonders gut verwerten lassen. Zweckmässigerweise wird der Altgummi vom Wulstkern befreit, zerkleinert und dann erfindungsgemäss verarbeitet.
Der mit dem erfindungsgemässen Verfahren wiedergewonnene Gummi kann zu Gebrauchsgegenständen, wie z. B. Schuhsohlen, Bodenbelägen, Asphalt, allen Arten von Ziegeln und Platten, und Baumaterialien, verarbeitet werden. Ferner können so verschiedenartige Waren, wie neue Reifen, Industriereifen, Schläuche, Fenster- und Türdichtungen, Beläge für Sitzbänke in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln,
EMI1.1
zentöpfe, Flüssigkeitsbehälter, Wasserschutzbekleidung, usw. hergestellt werden.
An Hand der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung näher beschrieben.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine erfindungsgemässe Presse, die gekapselt und evakuierbar ist.
Die Presse besteht aus einem Gehäuse 11 und zwei plattenförmigen Presskörpern 3 bzw. 8 im Inneren des Gehäuses 11. Die Presskörper 3 und 8 schliessen mit der Vorder- und Hinterwand (nicht gezeigt) des Gehäuses dicht ab.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Presskörper 3, 8 sind im Gehäuse ferner so eingebaut, dass der Abstand zwischen ihnen verändert werden kann und sie auf Altgummi, der sich zwischen den Presskörpern befindet, einen Druck ausüben können. Ein solcher Mechanismus kann über das Bedienungsrad 12 bedient werden. Dabei kann der plattenförmige Presskörper 8 beispielsweise unbeweglich oder beweglich sein.
Die plattenförmigen Presskörper 3, 8 sind elektrisch beheizbar. Die Beheizung ist mit den Bezugsziffern 1 und 2 angedeutet.
Im unteren Teil der Presse, also im Presskörper 8, sind Kanäle 10 vorgesehen, die sich durch den Presskörper 8 erstrecken und zur Ableitung von flüssigem Gummi dienen. Diese Kanäle sind für Teilchen, deren Durchmesser grösser als der Kanaldurchmesser ist, nicht durchgängig. Auf diese Weise wirkt der Presskörper 8 als Filter. Zweckmässigerweise sind die einander zugewandten Flächen der beiden Presskörper 3 bzw. 8 gewellt, können aber auch durchaus eben sein.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird zerkleinerter Altgummi zwischen die Presskörper 3 und 8 gebracht. Anschliessend wird die Presse gasdicht geschlossen und in der Presse wird durch Absaugen von Luft ein Unterdruck bzw. Vakuum erzeugt. Gleichzeitig werden die Presskörper 3,8 durch elektrische Beheizung auf die zum Aufschmelzen von Gummi erforderliche Temperatur gebracht und die plattenförmigen Presskörper 3 und 8 werden aufeinander zubewegt. Durch Aufschmelzen und Zusammenpressen der Presskörper 3, 8 und durch das angelegte Vakuum wird der aufgeschmolzene Gummi durch die Kanäle gepresst bzw. gesaugt, dabei filtriert, und sammelt sich in der Wanne 6 unterhalb des Presskörpers 8.
Der filtrierte, geschmolzene Gummi in der Wanne 6 ist mit der Bezugsziffer 7 bezeichnet, wobei die Wanne 6 vorteilhafterweise im Hinblick auf die weitere Verarbeitbarkeit des geschmolzenen Gummis 7 auch beheizt ist. Bei sich wiederholender mehrmaliger Prozessführung werden die Presskörper 3,8 beheizt gehalten, wodurch eine kontinuierliche Warmhaltung der Prozesskammer erfolgt und eine Energie- und Zeitersparnis erzielbar ist.
Der Gummi verlässt die Presse über die Entnahmeöffnung 4, welche mittels Hahn 5 verschliessbar ist. An diese Entnahmeöffnung 4 kann sich beispielsweise ein Extruder, der mit der Bezugsziffer 9 angedeutet ist, zur weiteren Verarbeitung des wiedergewonnenen Gummis anschliessen.
Zur Reinigung des unteren Presskörpers 8 von Filterrückständen, wie z. B. Metallreste und/oder Stahlringe, die aufgrund ihrer Grösse die Kanäle 10 nicht passieren können, kann z. B. eine Drahtbürste verwendet werden. Durch in Abständen erfolgende Reinigung des unteren Presskörpers 8 von Filterrückständen ist eine fortlaufende Verfahrensführung ohne grosse Unterbrechungen möglich.
Wie bereits erwähnt, wird im evakuierten Zustand verpresst und erhitzt, was weiter den Vorteil hat, dass es nicht zu Verbrennungsvorgängen innerhalb der Presse kommt. Auf diese Weise wird somit verhindert, dass flüssiger Gummi zu brennen beginnt. Die Presse kann auch mit einer Gaskontrolleinrichtung einem Gasanalysator, einem Druckmesser od. dgl. sowie einer Beschickungsvorrichtung für das Altgummimaterial versehen sein.
<Desc / Clms Page number 1>
The invention relates to a process for the production of liquid rubber from waste rubber, the waste rubber being crushed and the crushed waste rubber being melted to liquid rubber using heat, whereupon the liquid rubber is filtered, and to a press for carrying out the method.
A method for producing liquid rubber in the recycling process is known from EP 0 589 077 A1. According to this previously known method, an insert of unreduced waste rubber products is provided in a hermetic reaction vessel and a thermal decomposition treatment is carried out within the reaction vessel at temperatures in the range from 350 to 500 ° C., using masut as the decomposition and dissolving agent as the high-boiling residue of petroleum distillation and after the decomposition of the Rubber products in the reaction vessel, d. H. thermal degradation of the rubber and breaking of the sulfur bonds, loosened rubber components arise.
EP 0 018 664 A1 discloses a method and a device for comminuting rubber waste, in particular rubber tires. According to this method, the rubber waste 10 to be comminuted is exposed to a pressure chamber to a pressure which causes the cold flow of the rubber and is pressed through flow openings which open into the pressure chamber.
DE 38 08 574 A1 discloses removing car tires by creating new consumer goods. Waste rubber tires are freed from the bead core, ground into granules, mixed with prepared waste chemicals or rubber solutions or anhydride, etc., allowed to react in molds, plates or cast into blocks and cut into plates, foils or components and molded parts.
DE 44 18 562 A1 discloses a method and a device for working up material made of or with rubber, e.g. B. old tires, plastics or paints by heating in a vacuum process chamber at subatmospheric pressure and then condensing the gases and vapors formed. According to the task, both the gases and the metallic solids which may be present in the goods are to be recycled or disposed of in an ecologically and economically justifiable manner.
It has been shown that the known methods for processing waste rubber are unsatisfactory because they are complex to carry out and cannot be used universally. The object of the invention is therefore to create a simpler method for the simple recovery of rubber.
The process according to the invention for the production of liquid rubber from scrap rubber, which is comminuted and the crushed scrap rubber is melted into liquid rubber using heat, whereupon the liquid rubber is filtered, is characterized in that the crushed scrap rubber is melted under pressure in a vacuum.
It has been shown that the process according to the invention is excellently suitable for melting waste rubber by filtration of solids, such as, for. B. metal parts, free and win as recyclable rubber. If, however, the waste rubber parts are appropriately small in size from the outset, such as small rubber tires, there is of course no need to shred them before they melt in the press.
The invention also relates to a press for carrying out the method according to the invention, which has two heatable, plate-shaped pressing bodies and is characterized according to the invention in that it is encapsulated and evacuated and in that at least one pressing body has channels for locking the old rubber melted between the plate-shaped pressing bodies.
It has been shown that used tires can be recycled particularly well with the method according to the invention. The waste rubber is expediently freed from the bead core, crushed and then processed according to the invention.
The rubber recovered with the method according to the invention can be used for everyday items such. B. shoe soles, flooring, asphalt, all types of bricks and slabs, and building materials are processed. Furthermore, goods of various types, such as new tires, industrial tires, tubes, window and door seals, coverings for benches in cars and public transport,
EMI1.1
pots, liquid containers, water protection clothing, etc.
The invention is described in more detail with reference to the accompanying drawing.
The only figure in the drawing shows a press according to the invention which is encapsulated and can be evacuated.
The press consists of a housing 11 and two plate-shaped pressing bodies 3 and 8 in the interior of the housing 11. The pressing bodies 3 and 8 close tightly with the front and rear wall (not shown) of the housing.
<Desc / Clms Page number 2>
The pressing bodies 3, 8 are also installed in the housing in such a way that the distance between them can be changed and they can exert pressure on waste rubber which is located between the pressing bodies. Such a mechanism can be operated via the control wheel 12. The plate-shaped pressing body 8 can be immobile or movable, for example.
The plate-shaped pressing bodies 3, 8 can be heated electrically. The heating is indicated by the reference numerals 1 and 2.
In the lower part of the press, that is to say in the press body 8, channels 10 are provided which extend through the press body 8 and are used to discharge liquid rubber. These channels are not continuous for particles whose diameter is larger than the channel diameter. In this way, the pressing body 8 acts as a filter. The mutually facing surfaces of the two pressing bodies 3 and 8 are expediently corrugated, but can also be perfectly flat.
To carry out the method according to the invention, shredded waste rubber is placed between the pressed bodies 3 and 8. The press is then closed gas-tight and a vacuum or vacuum is created in the press by suction of air. At the same time, the pressing bodies 3, 8 are brought to the temperature required for melting rubber by electrical heating, and the plate-shaped pressing bodies 3 and 8 are moved towards one another. By melting and compressing the pressed bodies 3, 8 and by means of the vacuum applied, the melted rubber is pressed or sucked through the channels, filtered, and collects in the trough 6 below the pressed body 8.
The filtered, melted rubber in the trough 6 is designated by the reference number 7, the trough 6 advantageously also being heated in view of the further processability of the melted rubber 7. If the process is repeated several times, the pressed bodies 3, 8 are kept heated, which means that the process chamber is kept warm and energy and time can be saved.
The rubber leaves the press via the removal opening 4, which can be closed by means of a cock 5. At this removal opening 4, for example, an extruder, which is indicated by reference number 9, can be connected for further processing of the recovered rubber.
To clean the lower compact 8 from filter residues, such as. B. metal residues and / or steel rings, which can not pass through the channels 10 due to their size, z. B. a wire brush can be used. By cleaning the lower compact 8 from filter residues at intervals, continuous process control is possible without major interruptions.
As already mentioned, pressing and heating takes place in the evacuated state, which has the further advantage that there are no combustion processes within the press. This prevents liquid rubber from burning. The press can also be provided with a gas control device, a gas analyzer, a pressure meter or the like and a loading device for the waste rubber material.