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Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen Wandler, der aus Membran, Gegenelektrode und zwischen diesen angeordneten elektrisch isolierenden Teilen besteht Elektrostatische Wandler der genannten Art gehören zumStandderTechnik und sind aus derdafür einschlägigen Fachliteratur bekannt Eine Beschreibung eines solchen Wandlers ist z. B. im Sonderdruck aus der Zeitschrift Funkschau, Heft 15, August 1971, mit dem Titel „Technologie und aikustische Fortschritte im Bau von Kondensatormikrophon-Kapseln“ zu finden. Alle bisher bekannten elektrostatischen Wandler sind mit dem Nachteil behaftet daß im Inneren des Wandlers bei 100 % relativer Luftfeuchtigkeit, wenn sich ein Niederschlag von Tauwasser auf sämtlichen Oberflächen bildet, der hochohmige Oberflächenwiderstand auf den Isolierteilen zusammenbricht. Die dabei sich örtlich ausbildenden Strecken elektrischer Leitfähigkeit führen zu als Prasseln bezeichnten Störgeräuschen, zu erhöhtem Rauschen und im ungünstigsten Fall zum totalen elektrischen Ausfall des elektrostatischen Wandlas. Erst nach langer Erholzeit ist eine volle Wiedereinsetzbaikeit möglich. Diese durch das Bilden von Tauwasser im Betriebsfall als äußerst störend auftretenden Erscheinungen sind im praktischen Einsatz solcher vor allem in Mikrophonen verwendeter elektrostatischer Wandler unangenehm, und bedürfen zu deren Eindämmung umständlicher, zeitaufwendiger Maßnahmen, wie beispielsweise der klimatischen Anpassung der zum Einsatz gelangenden Mikrophone an deren Umgebungsklima. Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die eben genannten Nachteile durch eine geeignete Maßnahme gänzlich auszuschalten, die das Betauen der kritischen Isolierstrecken zwischen Membran und Gegenelektrode entweder vermeidet, zumindest aber das Ausbilden einer elektrisch leitend werdenden Isolierstrecke verhindert Ausgehend vom Stand der Technik besteht die Erfindung nun darin, daß die elektrisch isolierenden Teile zur Gänze, zumindest aber teilweise im Vergleich zur Gegenelektrode und zu dem den Wandler umgebenden Gehäuse eine zumindest um ein Drittel geringere volumenbezogene Wärmekapazität und eine zumindest um das 10'^-fache geringere Wärmeleitfähigkeit besitzen. Der erfinderische Gedanke beruht darauf, daß beim Erreichen des Taupunktes der Niederschlag von Tauwasser auf einer Körperoberfläche nur dadurch zu vermeiden ist, daß in der nahen Umgebung der Oberfläche des sich im Tauklimas befindenden Körpers raschestmöglich jene Temperatur erreicht wird, für die dierelative Luftfeuchtigkeit gerade noch nicht 100 % erreicht. Dazu muß die Wärmekapazität und die Wärmeleitfähigkeit des in Betracht kommenden Körpers wesentlich geringer sein als die der ihn umgebenden Kötper, im Anwendungsfall die der Isolierteile des Wandlers wesentlich geringer als die der anderen Bauteile. Im Idealfall bildet sich überall, nur nicht auf der Isolierstrecke, bzw. der isolierenden Oberfläche ein Niederschlag von Tauwasser, wodurch die hochohmige Beschaffenheit der Isolation aufrecht erhalten bleibt. Durch dieäußerst geringe Wärmekapazitätdeslsolierkörpersistfürdenraschestmöglichen Temperaturausgleich beim Wärmeaustausch zwischen ihm und der feuchten Luft gesorgt, während dieäußerst geringe Wärmeleitfähigkeit des Isolierkörpers selbst bei hohem Temperaturgefälle ein nur geringstfügiges Abströmen der Wärme sicherstellt. Die Bedingung geringster Wärmekapazität ist im allgemein»! dadurch erfüllbar, daß man den Isolierkörper mit geringster Masse versieht, was in praktischer Hinsicht zu einer folienförmigen, membranartigen Ausführungsfoim führt. Die äußerst geringe Wärmeleitfähigkeit ist durch besondere Wahl des Isoliermaterials zu verwirklich»!, beispielsweise wird man PVC bevorzugen, das eine spezifische Wärmeleitfähigkeit von etwa 3.10"^ kcal/msec Grad aufweist. Der Erfindungsgedanke findet darüber hinaus seinen Niederschlag in entsprechend konstruktiver Ausgestaltung der Isolierstrecke und der diese bildenden Teile. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß ein elektrisch isolierender ringförmiger Teil zur Gänze die elektrische Isolation zwischen Membran und Gegenelektrode bildet, dessen volumenbezogene Wärmekapazität zumindest um ein Drittel geringer und dessen Wärmeleitfähigkeit zumindest um das 10"^-fache geringer ist als die der Gegenelektrode. Für den Fall, daß die in das Innere des elektrostatischen Wandlers eingedrungene feuchte Luft auf Grund von Druck und Temperatur den Taupunkt erreicht, der die Kondensation auf den Körperoberflächen eintreten läßt, wild die als ringförmiger Teil ausgebildete Isolation auf ihrer Oberfläche nicht betaut werden, weil wegen der genannten Bedingungen für die Beschaffenheit dieses Teiles ein Feuchtigkeitsniederschlag nicht begünstigt wird. Dank der geringen Wärmekapazität gegenüber den anderen Teilen des elektrostatischen Wandlers wird die Temperatur der an den Isolierteil angrenzenden Luft von diesem im Wärmeaustausch in sokurzer Zeit erreicht, daß sich auf diesem kein Niederschlag mehr bilden kann. Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der elektrisch isolierende Teil eine aus Isolieimaterial bestehende Scheibe ist, die eine ringförmigeNut aufweist und die Scheibe bis auf einen ringförmigen, die Nut »ithaltenden Randbereich die Gegenelektrode als metallisch bedampfte Schicht bildet, mit einem Ring aus Isolierfolie überbrückt ist, dessen volumenbezogene Wärmekapazität zumindest um ein Drittel geringer und dessen Wärmeleitfähigkeit zumindest um das 10"^-fache geringer ist als die der den Isolierring tragenden Scheibe. Der Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht darin, daß auf eine bereits bekannte Ausführungsfoim eines elektrostatischen Wandlers zurückgegriffen werd»i kann, der nach Einfügen des erfindungsgemäßen Ringes aus -2- 55
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Isolieifolie die bisherigen Mängel schlagartig verliert. Die Erfindung kann ferner auch so ausgestaltet sein, daß der elektrisch isolierende Teil als trogförmiger Ring zwischen der domförmig ausgestalteten Gegenelektrode und der den Membranrand spannenden Haltering ausgebildet ist, in dem eine kragenförmige Isolierfolie eingebracht ist, deren volumenbezogene Wärmekapazität zumindest um ein Drittel geringer und deren Wärmeleitfähigkeit zumindest um das 10'^-fache geringer ist als die der sie umgebenden Wandlerteile. Die erfindungsgemäße Anordnung der kragenförmig«! Isolierfolie unterbricht auf einer verhältnismäßig groß«! Strecke die durch Betauen leit«id gewordene Isolationsoberfläche zwischen Gegenelektrode und Membran, wodurch die eingangs genannten Mängel nicht mehr in Erscheinung treten. Schließlich besteht noch eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin, daß die Isolation zwischen Gegenelektrode und elektrisch leitendem Gehäuse als kegelstumpfförmiges mit einem zylindrischen Ansatz versehenes Gebilde aus Isolierfolie ausgestaltet ist, dessen volumenbezogene Wärmekapazität zumindest um ein Drittel geringer und dessen Wärmeleitfähigkeit zumindest um das 10 -fache geringer ist als die des Gehäuses und der Gegenelektrode. Solche elektrostatischen Wandler, deren Gehäuse als elektrische Leitung benützt werden, wobei zumeist die Membran mit dem Gehäuse elektrisch leitend verbunden ist, bedürfen einer besonderen Isolation zwischen dem Gehäuse und dem Wandler, weil das Gehäuse stets beim Erreichen des Taupunktes auf sein« Oberflächeeinen Niederschlag von Tauwasser erhält. Dieerfindungsgemäße Ausgestaltung der Isolationverhindert, daß zwischen Gehäuseoberfläche und leitenden Teilen des elektrostatischen Wandlers elektrisch leitende Feuchtigkeitsbrücken ausgebildet werden, wodurch die Isolation voll wirksam bleibt Betriebsstörungen der zuvor genannten Art treten nicht mehr auf. Die Erfindung wird im folgenden an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen noch eingehender erläutert. Es zeigen Fig. 1 im Querschnitt eine prinzipielle Ausgestaltung der Erfindung, Fig. 2 im Querschnitt eine Ausfiihrungsfoim mit einem eine Nut üb«brückenden Ring aus Isolierfolie, Fig. 3 im Querschnitt die Ausgestaltung ein« kragenförmigen Isolierstrecke und Fig. 4 im Querschnitt eine Ausführung, bei der die Isolation zwischen Gehäuse und elektrostatischem Wandler angeordnet ist. Ein im wesentlichen aus der Membran (1), der Gegenelektrode (2) und der zwischen beiden angeordneten elektrischen Isolation (3) aufgebaut« elektrostatischer Wandler ist in Fig. 1 dargestellt Die Membran (1) ist an der nach außen gerichteten Oberfläche mit einer elektrisch leitenden Metallschicht (4) versehen, die an ihrem Rand (5) mit dem elektrisch leitenden Gehäuse (6) leitend veibunden ist Von Bedeutung ist daß beim Eneich«i des Taupunktes die strichliert hervorgehobene Ob«fläche (7a) und (7i) der elektrischen Isolation (3) von der sie umgebenden feuchten Luft nicht betaut wird, wodurch sie gegenüb« den mit Tauwasser benetzten übrigen Teilen des elektrostatischen Wandlers an der Oberfläche die hohe Isolation aufrecht erhält Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Isolation (3) durch geringste Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit gegenüber den übrigen Teilen des Wandlers garantiert, daß kein Niederschlag von Tauwasser auf d«en Oberfläche bei 100 % relativer Luftfeuchtigkeit eintritt Die störungsfreie Arbeitsweise des elektrostatischen Wandlers ist damit bei höchster Luftfeuchtigkeit sichergestellt. Die Bezugszeichen (8) und (9) weisen auf die nach außen geführten elektrischen Anschlüssedes elektrostatischenWandlershin.EsistaberauchinFig. 1 die zur Gänze ringförmige Ausführungsform der Isolation (3) gezeigt, wobei d« Rand der Isolation (3) in Form einer stufenförmigen Schulter (10) ausgebildet ist, damit ein «ford«lich« Abstand zwischen Gegenelektrode (2) und Membran (1) eingehalten wird. Im allgemeinen beträgt dieser Abstand 20 pm bis 60 pm je nach spezifischer Bauart des elektrostatischen Wandlers. Wichtig dabei ist, die gesamte Isolationsstrecke so auszugestalten, daß ein eventuell im Bereich dieser extrem niedrigen Schulter vorhandener Tauwassemiederschlag den hochohmigen Widerstand der gesamten Isolationsstrecke nicht beeinträchtigt. Beispielsweise wird man die übrigen Bereiche d« Isolationsstrecke besonders lang ausführen. Eine vorzugsweise Ausgestaltung d« Erfindung zeigt Fig. 2. Die Geg«ielektrode (11), die aus keramischem Material als Scheibe ausgebildet ist, besitzt in ihrem Randbereich (12) eine ringförmige Nut (13). Diese Nut (13) ist erfindungsgemäß mit einer ringförmigen Isolierfolie (14) üb«brückt, wobei dieser Isolationsring an seinem inneren und äußeren Rand mit der Gegenelektrode (11) verklebt ist Aus akustischen Gründen können nicht in der Zeichnung dargestellte Abstützungen zum Boden der Nut (13) in Form von in die Folie eingeprägter Noppen, Rillen oder Sicken erforderlich sein. Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform besteht zwisch«i d« domförmig ausgebildeten Gegenelektrode (15) und dem den Membranrand (16) spannenden Haltering (17) die gestrichelt gezeichnete Isolierfläche (18) des dazwischen liegenden trogförmigen Ringes (19). Am Boden dieses trogförmigen Ringes (19) ist die kragenförmige Isolierfolie (20) eingebracht, durch deren erfindungsgemäße Anordnung und Beschaffenheit im Faß eines Feuchteniederschlages auf der die Isolation bildenden Oberfläche (18) leitend werdende Abschnitte unterbrochen sind, wodurch die «forderliche hochohmige Isolation erhalten bleibt. Schließlich ist jener Anwendungsfall, bei dem die Isolation zwischen Gegenelektrode (21) und elektrisch leitendem Gehäuse (22) als kegelstumpfförmiges, mit einem zylindrischen Ansatz v«sehenes Gebilde (23) -3- 55