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Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier mit einem Scharnierarm und einem Scharniertopf od. dgl., die mittels zweier Gelenkhebel verbunden sind, die auf Gelenkachsen am Scharnierarm und im Scharniertopf lagern und mit diesen ein Gelenkviereck bilden, wobei im Scharnierarm ein Zuhaltemechanismus vorgesehen ist, der das geschlossene Scharnier in der Schliessstellung hält, mit einer Feder, die auf ein Druckstück drückt, das den Zuhaltedruck auf den inneren Gelenkhebel überträgt.
Bei einem derartigen Scharnier, das bei anschlagenden Türflügeln Verwendung findet, d. h. bei Türflügeln, die an den Wänden des Möbelkorpus stirnseitig anliegen, wird der jeweilige Türflügel in der Schliessstellung gehalten bzw. wenn er sich in einem bestimmten Winkel zur Türschliessebene befindet, in die Schliessebene gezogen.
Es sind Scharniere bekannt, bei denen bei der Öffnungs- und Schliessbewegung des Türflügels ein Totpunkt überwunden werden muss, wobei der eigentliche Schliessmechanismus umkippt und so einmal den Türflügel in die Schliessstellung und einmal in die Offenstellung drückt. Von dieser Art von Scharnieren ist man in letzter Zeit in immer grösserem Masse abgegangen, da sie den Nachteil aufweisen, dass der Türflügel bereits wenn er sich in einem noch grossen Winkel zur Türschliessebene befindet, zugezogen und daher zugeschlagen wird. Des weiteren ist der relativ starke, der Öffnungsbewegung entgegenstehende Druck des Schliessmechanismus nicht erwünscht.
Man ist daher in vermehrtem Masse zu Scharnieren übergegangen, deren Schliessmechanismus nur in der Schliessrichtung wirksam wird, wobei der Türflügel nur in der Schliessstellung gehalten bzw. dann, wenn er sich in einem sehr flachen Winkel zur Türschliessebene befindet, beispielsweise zwischen 5 und 15 , in die Schliessebene gezogen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schliessmechanismus für ein derartiges Scharnier zu schaffen, der sich kompakt auf kleinstem Raum im Scharnierarm unterbringen lässt, ohne dabei den Befestigungseinrichtungen des Scharnierarmes für dessen Befestigung an der Grundplatte bzw. an der Möbelseitenwand im Wege zu stehen und der präziser als bekannte Schliessmechanismen funktioniert, u. zw. was sowohl den Steuer- und den Schliessdruck, als auch den Eintritt der Schliessbewegung betrifft.
Dies wird erfindungsgemäss erreicht durch mindestens einen an sich bekannten Wälzkörper zwischen dem Druckstück und dem Gelenkhebel oder dem Druckstück und dem Scharnierarm, wobei am Druckstück und am Gelenkhebel oder am Scharnierarm eine Laufbahn für den oder die Wälzkörper ist.
Vorteilhaft ist vorgesehen, dass ein Wälzkörper vorgesehen ist, der bei der Schliess- und Öffnungsbewegung des Scharniers zwischen dem Druckstück und dem Mittelsteg des mit U-förmigem Querschnitt ausgebildeten Scharnierarmes abläuft. Der Wälzkörper kann sich dabei über die lichte Weite des Scharnierarmes erstrecken und wird dadurch seitlich von den Seitenstegen des Scharnierarmes geführt.
Vorteilhaft ist weiters vorgesehen, dass der innere Gelenkhebel ein doppelarmiger Hebel mit dem Drehlager auf der Gelenkachse des Gelenkhebels am Scharnierarm und dass das Druckstück am in den Scharnierarm ragenden Arm des Gelenkhebels drehbar gelagert ist.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass zwei scheibenförmige Wälzkörper zwischen dem Druckstück und dem inneren Gelenkhebel angeordnet sind.
Diese Wälzkörper können an den Stirnseiten von den Seitenstegen des Scharnierarmes und Führungswänden des Druckstückes geführt sein. Das Druckstück ist dabei zwischen den Falzkörpern U-förmig vom Mittelsteg des Scharnierarmes weggebogen.
Ein besonders kompakter Aufbau des Scharniers wird erzielt, wenn das Druckstück auf der Gelenkachse des äusseren Gelenkhebels am Scharnierarm drehbar gelagert ist.
Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnungen eingehend beschrieben, ohne dass die Erfindung darauf eingeschränkt sein soll. Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein erfindungsgemässes Scharnier in der Schliessstellung, wobei die Lage des Walzkörpers in der Offenstellung des Scharniers strichliert angedeutet ist, Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. l, Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. l, Fig. 4 zeigt einen Schnitt analog der Fig. 1 durch ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung und Fig. 5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 4.
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Das Scharnier, das den Türflügel --2-- mit der Möbelseitenwand --1-- verbindet, weist einen Scharnierarm --3-- auf, der über Gelenkhebel --4-- mit dem Scharniertopf --5-- verbunden ist. Die Gelenkhebel --4-- lagern dabei auf Gelenkachsen --6, 7-- im Scharniertopf --5-- und Gelenkachsen --8, 9-- am Scharnierarm --3--.
Der Scharnierarm --3-- sitzt unmittelbar auf einer Grundplatte --10--, die mittels Schrauben oder Dübeln an der Möbelseitenwand-l--befestigt ist.
Der Scharnierarm --3-- wird von einer Befestigungsschraube --11-- auf der Grundplatte - 10-- gehalten und weist eine Stellschraube --12-- auf, mittels der er in bezug auf die Möbeltürfuge einstellbar ist. Selbstverständlich käme auch eine andere Befestigung für den Scharnierarm --3-- auf der Grundplatte --10-- in Betracht, doch ist die zuvor beschriebene Art der Befestigung die derzeit am weitesten verbreitete.
Der Schliessmechanismus weist im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 eine Feder --13-auf, die sich einerseits an der Gelenkachse --8-- des inneren Gelenkhebels --4-- am Scharnierarm --3-- abstützt und anderseits an einem Druckstück --14--.
Das Druckstück --14-- ist selbst am inneren Gelenkhebel --4-- angelenkt, u.zw. ist der innere Gelenkhebel --4-- als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der in bezug auf den Scharnierarm um die Gelenkachse --8-- drehbar ist.
Am äusseren Arm --4'-- ist das Druckstück --14-- über einen Zapfen --15-- drehbar gelagert.
Das Druckstück --14-- weist eine Laufbahn --16-- für eine zylindrische Walze --17-- auf.
Der Scharnierarm --3-- ist an seinem Mittelsteg --3'-- mit einer korrespondierenden Laufbahn - versehen.
Der Wälzkörper --17-- wird von der Feder --13-- zwischen der Laufbahn --16-- des Druck- stückes --14-- und der Laufbahn --18-- des Scharnierarmes --3-- gehalten.
Die seitliche Führung kann durch die Seitenstege --3"-- des Scharnierarmes --3-- bewirkt werden, ist aber im allgemeinen nicht notwendig. Das Vorhandensein einer derartigen seitlichen Führung bedeutet lediglich erhöhte Funktionssicherheit.
In Fig. 1 ist die Walze --17-- sowie das gesamte Scharnier in der Schliessstellung gezeich-
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gezeigte Lage, wodurch von der Feder --13-- über den Druckhebel --14-- kein Drehmoment auf den inneren Gelenkhebel --4-- ausgeübt werden kann. Während der eigentlichen Öffnungs- und Schliessbewegung des Türflügels --2-- tritt daher der Schliessmechanismus ausser Kraft und der Türflügel --2-- kann ohne Widerstand verschwenkt werden.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 finden an Stelle eines stiftförmigen Walzkörpers --17--, wie in den Fig. 1 bis 3, zwei scheibenförmige Walzkörper --17'-- Verwendung.
Die Walzkörper --17'-- sind in diesem Ausführungsbeispiel zwischen dem Druckstück --14-und dem inneren Gelenkhebel --4-- direkt gehalten. Das Druckstück --14-- ist wieder mit einer Lauffläche --16-- versehen und der innere Gelenkhebel --4-- weist die korrespondierende Lauffläche--19--auf.
Das Druckstück --14-- ist auf der Gelenkachse --9-- des äusseren Gelenkhebels --4-- am Scharnierarm --3-- gelagert. Die Feder --13-- stützt sich einerseits am mittleren Steg --3'-- des Scharnierarmes --3-- ab und anderseits am Druckstück --14--, an dem ein Sockel --20-ausgebildet ist, auf den die Feder --13-- aufgesetzt ist. Dadurch wird der Halt der Feder --13-verbessert.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, weist der innere Gelenkhebel --4-- zwei Stege --41, 42-- auf.
(Dies trifft auch auf das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel zu, jedoch spielen dort die Stege --41, 42-- des inneren Gelenkhebels --4-- keine unmittelbare Bedeutung für die Funktion des Schliessmechanismus. Im gegenständlichen Ausführungsbeispiel dienen sie unmittelbar der Führung
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des Druckstückes --14-- geführt.
Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist das Scharnier in der Schliessstellung eingezeichnet.
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Die Position der Wälzkörper --17'-- in der Offenstellung des Scharniers ist in Fig. 4 strichliert eingezeichnet.
In den Zeichnungen ist der äussere Gelenkhebel --4--, der auf den Gelenkachsen --7-lagert, der besseren Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Scharnier mit einem Scharnierarm und einem Scharniertopf od. dgl., die mittels zweier Gelenkhebel verbunden sind, die auf Gelenkachsen am Scharnierarm und im Scharniertopf lagern und mit diesen ein Gelenkviereck bilden, wobei im Scharnierarm ein Zuhaltemechanismus vorgesehen ist, der das geschlossene Scharnier in der Schliessstellung hält, mit einer Feder, die auf ein Druckstück drückt, das den Zuhaltedruck auf den inneren Gelenkhebel überträgt, gekennzeichnet durch mindestens einen an sich bekannten Wälzkörper (17, 17') zwischen dem Druckstück (14) und dem Gelenkhebel (4) oder dem Druckstück (14) und dem Scharnierarm (3), wobei am Druckstück (14) und am Gelenkhebel (4) oder am Scharnierarm (3) eine Laufbahn (16,18, 19) für den oder die Wälzkörper (17, 17') ist.