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Die Erfindung bezieht sich auf eine Türstockverkleidung für Türstöcke aus Holz, insbesondere zur Altbausanierung, mit einem Stockfutter, einer Falzverkleidung für das Türblatt und einer Zier- verkleidung, wobei in einer Ausnehmung der Falzverkleidung der eine Schenkel einer am Türstock befestigten L-Profilschiene bündig abschliessend befestigt ist, deren anderer Schenkel von der Falz- verkleidung absteht und am Türstock an dessen dem Stockfutter zugewendeten Seite anliegt und dort zumindest zwei, vorzugsweise mehrere, in den Türstock eingearbeitete Nuten kreuzt, und wobei in diese Nuten am Stockfutter befestigte Haltelaschen eingreifen, deren Enden die L-Profilschiene hintergreifen und dadurch das Stockfutter festklemmen, welches die Zierverkleidung trägt.
Eine solche Türstockverkleidung wurde bereits vorgeschlagen. Sie hat den Vorteil, dass die bisher übliche Verkleidung hölzerner Türstöcke, insbesondere in Althäusern (Abschleifen der Farbe am alten Türstock, Einleimen des neuen Türfutters, Aufdübeln des Falzes und der Zierverkleidung und Aufleimen derselben mit Zwingen, Ausleimen des alten Falzes mit Furnier und Nachlackieren) bzw. die hiefür notwendigen zeitraubenden und daher kostspieligen Montagearbeiten, die überdies noch Staub und Lärm und damit eine erhebliche Umweltbelastung bedeuteten, wesentlich vereinfacht werden können. Eine Türstockverkleidung der eingangs geschilderten Art ist rasch montierbar, ermöglicht eine Wiederverwendung des alten bestehenden Türblattes und hat eine hohe Passgenauig- keit.
Da das Stockfutter aus Festigkeitsgründen eine gewisse Mindeststärke nicht unterschreiten soll und das Stockfutter überdies noch unter Zwischenschaltung der L-Profilschiene am bestehenden
Türstock anliegt, ist die lichte Weite der Türstockverkleidung zumeist etwas geringer als beim ursprünglichen Türstock. Wenn das alte Türblatt nicht mehr verwendbar ist und ein neues Türblatt angefertigt werden muss, ist der erwähnte Umstand bedeutungslos und auch bei der Wiederverwen- dung des bestehenden Türblattes entstehen an der Türbänderseite der Türstockverkleidung keine Schwierigkeiten. An der Schlossseite kann es jedoch dazu kommen, dass die Innenfläche der Türstockverkleidung sehr nahe an das Schloss bzw. dessen Schild heranrückt, was die Bedienung des Schlosses erschwert und mitunter ein neues Schlossschild erforderlich macht.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und eine Türstockverkleidung der eingangs geschilderten Art noch weiter so zu verbessern, dass ihre lichte Weite gleich gross wie oder sogar geringer als die lichte Weite der ursprünglichen Türstockverkleidung gehalten werden kann. Die Erfindung löst diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, dass der von der Falzverkleidung abstehende Schenkel der L-Profilschiene in einer Ausnehmung der dem Türstock zugewendeten Fläche des Stockfutters liegt. Dadurch rückt das Stockfutter näher an den alten Türstock heran, so dass die licht Weite der Türöffnung gegenüber der eingangs beschriebenen bekannten Konstruktion vergrössert wird und dadurch die Schwierigkeiten an der Schlossseite der Türstockverkleidung vermieden werden.
Da das Stockfutter ebenso wie die Falzverkleidung und die Zierverkleidung in der Tischlerwerkstatt vorgefertigt werden können, bereitet die gegenüber der eingangs beschriebenen Konstruktion zusätzliche Einarbeitung der Ausnehmung in das Stockfutter keine wesentliche Mehrarbeit, vor allem nicht an der Baustelle.
Im Rahmen der Erfindung ist es sogar möglich, die Anordnung so zu wählen, dass die normal zur Stärke des Stockfutters gemessene Stärke seiner Ausnehmung gleich ist der Stärke des in dieser Ausnehmung liegenden Schenkels der L-Profilschiene. Auf diese Weise kann das Stockfutter flächig am alten Türstock anliegen gelassen werden, was den Vorteil mit sich bringt, dass gegebenenfalls eine Aufleimung des Stockfutters auf den Türstock erfolgen kann, wenn die Befestigung des Stockfutters mittels der Haltelaschen nicht ausreicht.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist der die Ausnehmung hintergreifende Abschnitt jeder Haltelasche gerade. Dadurch ist es nicht mehr nötig, die Haltelaschen abzukröpfen, wie dies bei der eingangs geschilderten Konstruktion nötig war. Dadurch wird der Aufwand weiter gesenkt.
Das Einschieben der Haltelaschen hinter die L-Profilschiene wird erleichtert, wenn im Rahmen der Erfindung das die Ausnehmung hintergreifende Ende jeder Haltelasche an seiner an der L-Profilschiene anliegenden Seite abgeschrägt oder abgerundet ist.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Horizontalschnitt durch die dem Türschloss zugeordnete Seite der Tür-
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rungsvariante zu Fig. l im Horizontalschnitt und Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV der
Fig. 3.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. l und 2 sind in den Türstock-l-an der dem Stock- futter --2-- zugewendeten Seite mehrere horizontale Nuten --3-- in Abstand voneinander eingefräst, wobei in jeder dieser Nuten --3-- eine Haltelasche --4-- angeordnet ist, die am Stockfutter--2-- angeschraubt ist. Jede Haltelasche --4-- ist von einem geraden, abkröpfungsfreien Metallstreifen, z. B. aus stärkerem Blech, gebildet und hintergreift mit ihrem dem Türblatt --5-- zugewendeten
Ende --6-- den einen Schenkel --7-- einer die Nuten --3-- kreuzenden L-Profilschiene --8--, deren anderer Schenkel --9-- in einer Ausnehmung --10-- der Falzverkleidung --11-- eingesetzt und dort angeschraubt ist.
Die L-Profilschiene --8-- ist mit ihrem Schenkel --7-- am Türstock --1-- ange- schraubt und liegt mit diesem Schenkel in einer Ausnehmung --12-- des Stockfutters --2--, so dass die in horizontaler Richtung gemessene Stärke d des Stockfutters --2-- im Bereich der Ausnehmung - auf die Stärke d'reduziert ist. Dadurch rückt die Innenfläche --13-- des Stock futters - näher an den Türstook-l-heran, so dass das Schloss --14-- des Türblattes --5-- bzw. der Türdrücker besser zugänglich ist.
Das Stockfutter --2-- wird dadurch gehalten, dass die Enden --6-- der Haltelaschen --4-- in den von den Wänden der Nuten --3-- und dem Schenkel --7-- der L-Profilschiene --8-- gebildeten
Spalt klemmend eingreifen, was durch Einschieben der Haltelaschen --4-- in Längsrichtung der
Nuten --3-- problemlos möglich ist. Um diese Einschiebung zu erleichtern, sind die Enden --6-- der Haltelaschen --4-- an der dem Schenkel --7-- der L-Profilschiene --8-- zugewendeten Seite mit einer Abrundung --15-- oder einer Abschrägung versehen. Die Falzverkleidung --11-- wird über die L-Profilschiene --8-- vom Türstock --1-- gehalten, wogegen die Zierverkleidung--16-- über eine Gehrungsverbindung --17-- mit dem Stockfutter --2-- verbunden und dadurch von diesem gehalten ist.
Die Zierverkleidung --16-- ist über eine weitere Gehrungsverbindung --18-- mit einer Ansatzleiste --19-- verbunden, die am Verputz --20-- des Mauerwerkes --21--, in welches der Türstock-l-eingesetzt ist, anliegt. In ähnlicher Weise kann auch die Falzverkleidung --11--, anstatt flächig an dem Verputz --20-- anzuliegen, eine nicht dargestellte Ansatzleiste zur Vereinfachung der Anlage am Verputz --20-- tragen.
In die dem Türblatt --5-- zugewendete Seitenfläche des Stockfutters --2-- ist eine Gummidichtung --22-- eingesetzt, die in der Schliessstellung des Türblattes --5-- an diesem anliegt.
Die Zeichnungen zeigen die Schlossseite der Türstockverkleidung. An der gegenüberliegenden Seite, die spiegelbildlich ausgebildet ist, ist das Türblatt --5-- mit üblichen Bändern bzw. Fischen an der Falzverkleidung --11-- schwenkbar befestigt.
Bei der Montage der Türstockverkleidung wird wie folgt vorgegangen : Zunächst wird die bestehende Türstockverkleidung (Falzverkleidung, Stockfutter und Zierverkleidung) abgenommen.
Das Türblatt --5-- kann für dieselbe Türe wiederverwendet werden, wenn sein Zustand dies zulässt, da die Falzmasse nicht verändert werden. In der Tischlerwerkstatt wird sodann in die Falzverkleidung --11-- die Ausnehmung --10-- eingearbeitet und in dieser der Schenkel --9-- der L-Profilschiene --8-- angeschraubt. Zugleich wird die Zierverkleidung --16-- mittels der Gehrungsverbindungen --17, 18-- mit dem Stockfutter --2-- und der Ansatzleiste --19-- verbunden.
An der dem Türstock-l-zugewendeten Seite des Stockfutters --2-- werden sodann in vorbestimmten Abständen die Haltelaschen --4-- angeschraubt und in den entsprechenden Abständen an der Baustelle in den Türstock --1-- die Nuten --3-- eingefräst. Letztere Arbeit ist im wesentlichen die einzige spanabhebende Arbeit, die an der Baustelle vollbracht werden muss, so dass an der Baustelle nur sehr wenig Staub und Lärm entsteht.
Nach Fertigstellung der Nuten --3-- wird zunächst der Schenkel - der L-Profilschiene-8-- am Türstock--1--angeschraubt und sodann das Stockfutter--2-- mit den Enden --6-- der Haltelaschen --4-- hinter den Schenkel --7-- geschoben, so dass das Stock- futter --2-- und auch die von ihm getragene Zierverkleidung-16-samt Ansatzleiste-19-festsitzt.
Allfällige Unebenheiten des Verputzes --20-- können durch Abhobeln der Ansatzleiste --19-- berück- sichtigt werden. Nach Anschlagen des Türblattes welches gegebenenfalls vom ursprünglichen rürblatt gebildet sein kann, ist die Arbeit beendet.
Gegebenenfalls kann das Stockfutter --2-- auch noch zusätzlich mit Zierschrauben oder auch 3iner Verleimung am Türstock-l-befestigt werden. Eine solche Verleimung ist leicht durchführ-
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bar, weil das Stockfutter-2-ja flächig am Türstock-l-anliegt. Eine solche Verleimung hat allerdings den Nachteil, dass die Türstockverkleidung nicht mehr zerstörungsfrei demontierbar ist.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 ist das Stockfutter --2-- zusätzlich zur Befesti- gung mittels der Haltelaschen -6- über eine verdeckte Verschraubung am Türstock-l-befestigt.
Hiezu ist jede Nut --3-- nicht nur an der dem Stockfutter --2-- zugewendeten Seite des Türstockes - vorgesehen, sondern auch an der der Zierverkleidung --16-- zugewendeten Seite. Im Bereiche des Eckes des Türstockes --1-- ist in die Nut --3-- ein Haltewinkel --23-- aus Stahl eingelegt, der an seinem parallel zur Zierverkleidung --16-- liegenden Schenkel am Türstock --1-- ange- schraubt ist, wogegen der andere Schenkel am Stockfutter --2-- angeschraubt ist. Um die Anschrau- bung des Haltewinkels --23-- am Türstock --1-- zu ermöglichen, ist die Zierverkleidung --16-- über eine Nut- und Federverbindung --24- mit dem Stockfutter -2-- verbunden.
Die Montage der Türstockverkleidung nach den Fig. 3 und 4 erfolgt im wesentlichen wie jene der Ausführungsform nach den Fig. l und 2, jedoch wird vor der Einschiebung der Haltelaschen --4-- in die Nuten --3-- der Haltewinkel --23-- am Stockfutter --2-- angeschraubt. Sodann werden die Haltelaschen --4-- von der Seite der Zierverkleidung --16-- her in die Nuten --3-- eingescho- ben, bis ihre Enden --6- den Schenkel --7-- hintergreifen und dadurch das Stockfutter --2-- am Türstock-l-festspannen. In dieser Lage rastet der Haltewinkel --23-- auch mit seinem parallel zur Zierverkleidung -16-- liegenden Schenkel in die Nut --3-- ein.
Dieser Schenkel wird sodann am Türstock-l-angeschraubt, worauf die Zierverkleidung --16-- mittels der Nut- und Federver- bindung --24-- am Stockfutter -2- befestigt wird.
Auch diese Türstockverkleidung ist jederzeit zerstörungsfrei lösbar und verursacht nur geringe Staub- und Lärmbelastung an der Baustelle, da die meisten Arbeiten in der Tischlerwerkstatt vorgefertigt werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Türstockverkleidung für Türstöcke aus Holz insbesondere zur Altbausanierung, mit einem Stockfutter, einer Falzverkleidung für das Türblatt und einer Zierverkleidung, wobei in einer-Ausneh- mung der Falzverkleidung der eine Schenkel einer am Türstock befestigten L-Profilschiene bündig abschliessend befestigt ist, deren anderer Schenkel von der Falzverkleidung absteht und am Türstock an dessen dem Stockfutter zugewendeter Seite anliegt und dort zumindest zwei, vorzugsweise mehrere in den Türstock eingearbeitete Nuten kreuzt, und wobei in diese Nuten am Stockfutter befestigte Haltelaschen eingreifen, deren Enden die L-Profilschiene hintergreifen und dadurch das Stockfutter festklemmen, welches die Zierverkleidung trägt, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Falzverkleidung (11) abstehende Schenkel (7) der L-Profilschiene (8)
in einer Ausnehmung (12) der dem Türstock (1) zugewendeten Fläche des Stockfutters (2) liegt.