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Die bisher bekannten Mantelbeton-Bauweisen bestehen aus zwei arbeitstechnisch unterschiedliehen Ausführungsarten.
Erstens ist bekannt, dass Bausteine oder Bauplatten an der Baustelle scharenweise übereinander gestellt und laufend die Hohlräume mit Beton ausgefüllt werden, sodass ein zusammenhängender Kernbeton
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Natursteinen zum Belegen der Aussenflächen von grossen Bauwerken gemäss AT-PS Nr. 234326 bekannt. Diese erste Ausführungsart weist den wesentlichen Nachteil auf, dass die Bausteine oder Bauplatten nicht geschosshoch vorgefertigt werden können, da sie als geschosshohe Einheit nicht transportfähig sind. Ein vorgefertigter Einbau von Fenster, Türen, Installationen usw. ist hier deshalb auch nicht möglich.
Bei der zweiten Ausführungsart werden zwar vorgefertigte Mantelbetonelemente verwendet, welche aus Platten oder Tafeln bestehen, diese müssen aber erst an der Verwendungsstelle zu einer umfassenden Mauerwerksschale zusammengefügt und dann mit Kernbeton ausgegossen werden.
In der FR-PS Nr. 483096 wird ein derartiges System beschrieben, jedoch kann wegen der fehlenden inneren Diagonalverbügelung der Platten keine Vorfertigung eines geschosshohen Wandelementes durchgeführt werden. Diese Bauelemente können daher nachträglich erst an der Verwendungsstelle zu geschosshohen Wänden zusammengesetzt werden.
Während bei der zweiten bisher bekannten Ausführungsart eine rationellere Bauweise möglich ist, sind hier folgende Nachteile damit verbunden :
1. Die Verbindung zwischen äusserer und innerer Mantelbetonschale bedarf einer eigenen
Konstruktion, ist daher schwieriger zu bewerkstelligen und daher teurer.
2. Die Eckverbindungen und Anschlüsse von tragenden Zwischenwänden sind umständlich in der
Herstellung.
3. Die Aussteifung der Elemente und die Verbindung der einzelnen Platten untereinander sind nicht optimal gelöst, besonders bei Elementen mit Maueröffnungen, so dass dies die Herstellung stark beeinflusst.
4. Die Versetzung der einzelnen Elemente auf der Baustelle, sowie die Verbindung der einzelnen
Elemente untereinander ist nicht besonders einfach in der Ausführung und daher ebenfalls mit
Mehrkosten verbunden.
Ferner ist eine weitere Bauweise bekannt unter CH-PS Nr. 64405 bei dem eine Drahtverspannung zwischen Balken zur Befestigung einer Schalung bzw. Aussenverkleidung gespannt wird. Nachteilig ist hierin, dass bei dieser Bauweise nur ein schrittweiser und technisch schwieriger und daher zeitaufwendiger Aufbau an der Baustelle und keine Vorfertigung möglich ist.
Schliesslich sind Abstandhalter für die bisher praktizierte Mantelbetonplattenbauweise zum schrittweisen Aufbau einer Wand an der Einbaustelle bekannt AT-PS Nr. 194574, die jedoch weder in horizontaler noch in vertikaler Richtung verwindungssteif sind und daher keine Vorfertigung von grösseren Bauelementen zulassen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden und die herkömmliche und bekannte Mantelbetonstein- bzw. Plattenbauweise durch die Entwicklung eines vorgefertigten stabilen und daher transportfähigen Systems von geschosshohen Mantelbeton-Wandelementen zu verbessern.
Aufgabengemäss sollen grossflächige, geschosshohe Mantelbetonelemente geschaffen werden, bei denen möglichst viel an Arbeitsleistung in einen ortsfesten Fertigungsbetrieb zu verlegen und damit eine fabriksmässige und daher rationelle Fertigung zu erreichen ist. Ausserdem soll das vorgefertigte System ein möglichst geringes Transportgewicht aufweisen und trotzdem die Erstellung eines massiven, monolithischen Bauwerkes ermöglichen. Diese Forderung soll erfindungsgemäss dadurch erreicht werden, dass nur der relativ leichte Mantel für den Kernbeton fabriksmässig mit allen Einbauten wie Fenster, Türen, Installationen usw. in grösseren Elementen vorgefertigt werden soll, jedoch der tragende, massive Kernbeton erst an der Einbaustelle einzubringen wäre.
Bei einem vorgefertigten Mantelbeton-Fertigteil-Element beliebiger Höhe bis Geschosshöhe, wird die Aufgabe gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass Innen- und Aussenmantel aus Mantelbetonplatten oder Mantelbetonsteinen bestehen, die einzeln scharenweise übereinander geschlichtet sind und zur Verbindung und Aussteifung der Platten an den Aussenflächen von einem Drahtgeflecht umgeben sind und die
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Aussenflächen mit dem Drahtgeflecht verbunden sind, wobei zwischen dem Innen- und Aussenmantel aus Mantelbetonplatten Verbindungsklammern, aus verwindungssteifen Diagonal-oder Rechtecksklammern (bzw. überhaupt räumliche Diagonal-Drahtgitterträger-Klammern) durchlaufend angeordnet sind.
Ein Merkmal der Erfindung besteht demnach darin, dass grössere Mantelbeton-Fertigteil-Elemente beliebiger bekannter Bauart mit Distanzhaltern bzw. räumlichen Gitterträgern derart hergestellt werden, dass schon im Vorfertigungsabschnitt Mantelbetonbausteine oder Platten scharenweise aufeinandergeschichtet werden, jedoch die Aussenflächen des so zusammengefügten Elementes von einem Drahtgeflecht überspannt und dieses mit den Aussenflächen der Steine oder Platten mittels Klammern verbunden wird, so dass ein unverschiebliches fest zusammenhängendes Element entsteht, noch bevor der Kernbeton eingebracht ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass das Drahtgeflecht über die oberste Schar hinausragen kann, so dass hier ein Transportbalken eingehängt werden kann bzw. das Gitter (Drahtgeflecht) zu einer bügelförmigen Vorrichtung für den Transport geformt ist.
Erfindungsgemäss kann das Drahtgeflecht ein handelsübliches Maschengeflecht, Streckmetall, Estriehgitter oder Rabitzgeflecht sein, und es ist zugleich auch als Putzarmierung anzusehen, um die häufig auftretenden Putzrisse, vor allem bei der Mantelbeton-Plattenbauweise zu vermeiden. Vorteilhaft ist das Drahtgeflecht auch eine Armierung der Mantelbetonwandung gegen den aufzunehmenden Schalungdruck beim Ausbetonieren. Das Drahtgeflecht kann auch erfindungsgemäss um die untere Schar der Mantelsteine oder Mantelplatten bodenseitig herumgeführt sein.
Ein weiteres Merkmal besteht darin, dass das Drahtgitter an den Elementstössen überlappt ist um die Stösse fugenlos und rissfrei zu gestalten.
Die Erfindung bietet die Vorteile der Mantelbetonbauweise (wärmeisolierender Mantel als Schalung für den als tragenden Bauteil fungierenden Betonkern) sowie die der Fertigteilbauweise (Vorfabrizierung grösserer Wandelemente eventuell samt Einbau der erforderlichen Tür- und Fensterelemente sowie Installationen und Aufbringung des Verputzes in rationell arbeitenden Fertigungsstätten) in einer sehr günstigen Verbindung, da der an Transportgewicht sehr ausschlaggebende Betonkern erst auf der Baustelle nach dem Versetzen der Elemente eingebracht wird.
Die Erfindung wird im folgenden Abschnitt an Hand von Zeichnungen erläutert, in der Anschauungbeispiele verdeutlicht sind ; es zeigen Fig. l ein erfindungsgemässes Element im Schrägriss, Fig. 2 ein erfindungsgemässes Eckelement bzw. Wandanschlusselement im Schrägriss, Fig. 3 ein erfindungsgemässes Wandelement mit Plattenbauweise im Lotschnitt, Fig. 4 ein erfindungsgemässes Wandelement mit Steinbauweise
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5erfindungsgemässes Wandelement mit Steinbauweise im Waagschnitt.
In Fig. 1 ist ein geschosshohes Mantelbeton-Wandelement (Plattenbauweise) gemäss der Erfindung dargestellt, das sich aus dem Aussenmantel --1-- und Innenmantel --2-- zusammensetzt. Die beiden Mäntel, die mit Verbindungsklammern --3-- bzw. räumlichen Gitterträgern --3a-- oder Stegen üblicher Bauart abgestützt sind, weisen eine als Fenster dienende Öffnung auf. Die Aussenflächen der beiden Mäntel werden von einem Drahtgeflecht --4-- umschlossen, welches nach oben hin und seitlich überragt. Das Drahtgeflecht --4-- besteht in den gezeigten Beispielen aus einem üblichen Baustahl-Gitter, das in der Höhe überragende Drahtgeflecht-Ende ist als bügelförmige Verbindung --5-- ausgebildet, so dass für Transportzwecke beispielsweise ein Tragholz, Bügel oder Schiene eingeführt werden kann.
Das seitliche nach rechts überstehende Drahtgeflecht dient als Überlappung für das nächste Wandelement, das sich durch diese Massnahme fugenlos anschliesst.
Selbstverständlich wird auch das nach oben überragende Drahtgeflecht zur Überlappung bei mehrgeschossiger Ausführung benutzt. Das Drahtgeflecht --4--, das sich zunächst über die gesamten Aussenflächen der Mantel--1, 2--erstreckt, wird nachträglich bei der Fensteröffnung --6-- so herausgeschnitten, dass die Enden eingelappt werden können.
Um während der Befüllung mit Kernbeton eine hohe Formsteifigkeit des Mantels zu gewährleisten, kann das Ausschneiden auch nach Erstarren des Betons durchgeführt werden.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines Eckelementes bzw. eines Wandanschlusses dargestellt.
Dieses Beispiel unterscheidet sich von dem in Fig. 1 beschriebenen erfindungsgemässen Wandelement nur dadurch, dass das Drahtgeflecht --4-- abgewinkelt ist. Dabei ist in der Ecke sowohl ein durchgehendes als auch überlapptes Drahtgeflecht möglich. Alle andern Elemente entsprechen den in Fig. l gezeigten.
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Fig. 3 zeigt das in Fig. l bzw. Fig. 2 beschriebene Wandelement im Schnitt (Lotschnitt) dar.
Der auf dem Boden aufstehende Innen- und Aussenmantel --1, 2-- wird aus mehreren Plattenscharen aufgebaut, die ebenfalls scharenweise durch übliche Distanzhalter (Verbindungsklammern --3-- bzw. räumliche Gitterträger--Sa--) verbunden bzw. exakt gehalten werden. Das aussen anliegende und auch bodenseitig umschliessende Drahtgeflecht --4-- ist durch Klammern mit den Platten verbunden ; der Mantel --1, 2--wird vielmehr durch das Drahtgeflecht in einer stabileren Lage gehalten. Das Drahtgeflecht-4ragt über die oberste Schar des Innen- und Aussenmantels --1, 2-- hinaus, so dass das DrahtgeflechtEnde eine bügelförmige Verbindung --5-- für die Einführung eines Tragholzes --7-- darstellt.
Das in Fig. 4 dargestellte Element setzt sich aus handelsüblichen Steinen --8-- zusammen, die den Innen- und Aussenmantel --1'und 2'-- bilden. Die Steine sind wie die Plattenelemente (Fig. 1 bis 3) zu einem geschosshohen Wandelement aufgebaut. Die Verbindungsklammern --3'-- gewährleisten zusätzlich eine höhere Stabilität des Elementes (z. B. beim Transport). Das Drahtgeflecht --4-- umschliesst hiebei ebenfalls die Aussenflächen der Mantel --1', 2'--. Das über die oberste Steinschar überragende Drahtgeflecht-Ende wird in diesem Beispiel in eine Tragvorrichtung --10-- eingehängt. Diese besteht aus einem U-Träger --11- mit Haken (Querstäben), die in beliebigen Abständen in das Drahtgeflecht einhaken.
Die Vorrichtung --10-- kann beliebig an Transporteinrichtungen (Kran, usw. befestigt werden.
In Fig. 5 und Fig. 6 sind die Wandelemente im Waagschnitt dargestellt. Während in Fig. 5 das aus Platten, ist in Fig. 6 das aus Steinen aufgebaute Wandelement dargestellt. Innen-und Aussenmantel sind mit-l, 2 bzw. 1', 2'-- gekennzeichnet.
Bei der Plattenbauweise Fig. 5 kommen vorzugsweise neben den üblichen Verbindungsklammern --3--, die senkrecht zu den beiden Drahtgeflechten --4-- verlaufen und diese verbinden, auch Diagonalverbindungsklammern oder ganze Diagonalgitterträger --3a-- zur Anwendung. Die Klammern können auch als verwindungssteife Rechteckklammern ausgebildet sein, bzw. überhaupt als räumliche Diagonaldrahtgitterträger ausgeführt werden. Die Klammern --3-- werden beispielsweise zwischen den Scharen eingelegt.
Die Klammern bzw. räumlichen Drahtgitterträger dienen zur Aussteifung der Elemente beim Transport, damit ein Verschieben der äusseren gegen die innere Schale verhindert wird, sowie zur Verbindung der Elemente untereinander beim Elementstoss und vor allem der Verbindung zwischen Aussenund Innenschale durch Aufnahme des Schalungsdruckes beim Ausbetonieren.
In den Fig. 5 und 6 ist auch die Überlappung des überstehenden Drahtgeflechtes--4-- eines Elements bei den Elementstössen sichtbar, das in Pfeilrichtung niedergebogen und verbunden wird. Naturgemäss sind in einem aus Steinen aufgebauten Wandelement keine zusätzlichen Diagonalverbindungsklammern notwendig, als in dem eingezeichneten Elementstoss.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorgefertigtes Mantelbeton-Fertigteil-Element beliebiger Höhe bis Geschosshöhe dadurch g e k e n z e i c h n e t , dass Innen- und Aussenmantel (1, 2 und 1', 2') aus Mantelbetonplatten oder Mantelbetonsteinen bestehen, die einzeln scharenweise übereinander geschlichtet sind und zur Verbindung und Aussteifung der Platten an den Aussenflächen von einem Drahtgeflecht (4) umgeben sind und die Aussenflächen mit dem Drahtgeflecht verbunden sind, wobei zwischen dem Innen- und Aussenmanteln aus Mantelbetonplatten Verbindungsklammern (3) und aus verwindungssteifen Diagonal- oder Rechtecksklammern (3a) (bzw. überhaupt räumliche Diagonal-Drahtgitterträger-Klammern 3a) durchlaufend angeordnet sind.