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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Tunnels od. dgl., bei dem vorerst ausgebrochen wird und anschliessend Ausbauelemente eingesetzt werden, wobei zwischen dem Rohausbruch und den Ausbauelementen nachgiebige Stützen angeordnet werden.
Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Tunneln od. dgl., wird der gesamte Raum zwischen dem Rohausbruch und der vorgesehenen Innenwandung des Tunnels mit Beton ausgefüllt. Einerseits wegen des unregelmässigen Verlaufes des Rohausbruches, anderseits wegen des zu erwartenden Gebrigsdruckes wegen der später erfolgenden Setzungen, muss die Betonauskleidung verhältnismässig stark ausgebildet werden, der Betonverbrauch ist demgemäss hoch. Um diesen Nachteil wenigstens teilweise zu beseitigen, wird nach der sogenannten neuen österreichischen Tunnelbauweise mit dem Einbringen des Betons gewartet, bis sich der Rohausbruch gesetzt hat. Das Ausmass dieser Setzungen kann im First bis zu 70 cm betragen, die Zeitdauer der Setzungen, das sogenannte Ausbluten drei bis vier Jahre.
Letzteres Verfahren hat daher den Nachteil, dass zwischen der Herstellung des Rohausbruches und der Tunnelfertigstellung eine beträchtliche Zeitspanne notwendig ist.
Gemäss der CH-PS Nr. 451233 werden zwischen dem Ausbruch bzw. einer Betonauskleidung des Ausbruches und einem Tragwerk sowie zwischen einzelnen Tragwerksteilen nachgiebige Elemente eingesetzt. Der Zweck dieser Massnahme ist, die auf das Tragwerk wirkenden Kräfte zufolge des Gebirgsdruckes zu verkleinern. Sofern überhaupt, wird eine Betonauskleidung zwischen dem Tragwerk und dem Ausbruch vorgesehen. Auch in diesem Fall müsste daher mit dem Aufbringen eines Auskleidungsbetons bis nach dem Ausbluten gewartet werden. Der oben geschilderte Nachteil der bekannten Verfahren haftet daher auch diesem Verfahren an ; als Vorteil kann lediglich die durch die Anordnung der nachgiebigen Stützen in geringerem Mass erforderliche Festigkeit des Tragwerkes gewertet werden.
Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die Nachteile der bisher bekannten Verfahren vermieden werden. Erreicht wird dieses Ziel dadurch, dass in einem Abstand vom Rohausbruch, der mindestens der maximal zu erwartenden Setzung entspricht, an den nachgiebigen Stützen eine verlorene Schalung angeordnet und unter bzw. innerhalb dieser eine Auskleidung aus Beton eingebracht bzw.
an dieselbe anbetoniert wird, wobei die Steifigkeit der Stützen gegenüber Gebirgsdruck kleiner als die entsprechende Steifigkeit der Auskleidung aus Beton gewählt wird,
Bei einem nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Tunnel kann daher der Auskleidungsbeton gleich nach dem Herstellen des Rohausbruches eingebracht werden, wobei trotzdem die durch Setzungserscheinungen hervorgerufenen Gebirgskräfte von diesem Auskleidungsbeton nicht aufgenommen werden müssen. Bei einem späteren Setzen des Rohfelsens werden vielmehr die entsprechenden Kräfte deshalb nicht auf den Auskleidungsbeton übertragen, weil die die verlorene Schalung tragenden Stützen gegenüber dem Gebirgsdruck nachgeben. Die Befestigung bzw. Ausbildung der Stützen kann auf die verschiedenste Weise erfolgen.
So wird es in vielen Fällen am einfachsten sein, im Rohausbruch Bohrungen anzubringen und in diesen Bohrungen die Stützen unter Freilassung eines freien Bohrungsraumes bis zum Bohrungsgrund mittels Reibungsschluss zu befestigen, z. B. zu verkeilen. Der Reibungsschluss wird dann zwar dazu ausreichen, dem verhältnismässig geringen Druck standzuhalten, der durch die verlorene Schalung bzw. den eingebrachten Auskleidungsbeton ausgeübt wird. Bei einsetzendem Gebirgsdruck wird jedoch der Reibungsschluss gelöst und die Stützen können in den freien Raum der Bohrungen eintauchen.
Es ist aber auch möglich, die Stützen mit einer Sollbruchstelle zu versehen bzw. zusammenschiebbare Stützen zu versetzen. In diesen Fällen wird bei Einsetzen eines Gebirgsdruckes die Stütze an der Sollbruchstelle brechen bzw. die Stütze teleskopartig zusammengeschoben werden.
Bei einer zweckmässigen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird als verlorene Schalung eine auf einem Gerüst befestigte wasserableitende Folie aufgebracht.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch einen nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Tunnel und die Fig. 2 und 3 stellen Ausführungsmöglichkeiten von Stützen dar.
Gemäss den Fig. 1 und 2 sind im Rohausbruch --1-- Bohrungen u2-- angeordnet, in denen Stützen - sitzen. Die Bohrungen --2-- sind so tief, dass zwischen dem inneren Ende --4-- der Stützen --3-- und dem Bohrungsgrund --5-- ein Abstand verbleibt, der grösser als die am jeweiligen Ort der Stützen zu erwartende Setzung ist. Wie bereits ausgeführt, kann die Setzung im First bis zu etwa 70 cm betragen.
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Ein im Beispiel aus gebogenen I-Trägern --7-- mit (nicht gezeichneten) Verbindungsstreben gebildetes Gerüst dient zur Befestigung einer wasserableitenden Folie--8--. Zweckmässigerweise wird man als Folie --8-- eine mit noppenartigen Ausprägungen versehene Kunststoffolie verwenden. Das Gerüst bildet mit der Folie eine verlorene Schalung --6-- für den Auskleidungsbeton --9--.
Die verlorene Schalung --6-- ist mittels der Stützen --3-- gegenüber dem Rohausbruch-l- abgestützt, wobei die Stützen --3-- in den Bohrungen --2-- mittels Keilen --10-- befestigt sind.
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den Gebirgsdruck auf den Auskleidungsbeton --9-- zu übertragen. Vielmehr wird die Keilverbindung gelöst werden und die Stützen --3-- können in die Bohrungen --2-- weiter eintauchen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 bestehen die Stützen aus je zwei einander überlappenden Stäben Diese beiden Stäbe sind z. B. durch Punktschweissung oder durch Scherbolzen miteinander verbunden. Die Festigkeit der Punktschweissung bzw. der Scherbolzen ist dabei so gewählt, dass zwar der durch den Auskleidungsbeton --9-- bzw. die Schalung --6-- hervorgerufene Druck, nicht aber der bei einer Setzung entstehende Gebirgsdruck übertragen werden kann.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen möglich. Insbesondere fällt jede Art von verlorener Schalung und jede Art von nachgiebiger Stütze in den Rahmen der Erfindung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Tunnels od. dgl., bei dem vorerst ausgebrochen wird und anschliessend Ausbauelemente eingesetzt werden, wobei zwischen dem Rohausbruch und den Ausbauelementen nachgiebige Stützen angeordnet werden, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Abstand vom Rohausbruch, der mindestens der maximal zu erwartenden Setzung entspricht, an den nachgiebigen Stützen eine verlorene Schalung angeordnet und unter bzw. innerhalb dieser eine Auskleidung aus Beton eingebracht bzw. an dieselbe anbetoniert wird, wobei die Steifigkeit der Stützen gegenüber Gebirgsdruck kleiner als die entsprechende Steifigkeit der Auskleidung aus Beton gewählt wird.