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Die Erfindung bezieht sich af ein Verfahren zum Herstellen von insbesondere Formblättern durch
Bedrucken von Papierbahnen mit zwischen den Bahnen angeordnetem, druckempfindlichem Markierungssubstrat, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei solchen bekannten Verfahren (s. z. B. die deutsche Auslegeschrift 1296148 oder die deutsche
Offenlegungsschrift 1461537) ist die Anzahl der gleichzeitig herstellbaren, bedruckten Bahnen begrenzt, denn der beim Bedrucken anwendbare Druck ist beschränkt und pflanzt sich auch keineswegs nur in Normalrichtung der zu bedruckenden Bahnen fort, so dass die Qualität des Aufdruckes bei den auf die oberste Bahn folgenden
Bahnen rasch abnimmt.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung, mit dem bzw. mit der eine erheblich grössere
Anzahl von Bahnen als bisher gleichzeitig mit einwandfreien Aufdrucken versehen werden kann. Dieses Ziel ist mit einem Verfahren der eingangs umrissenen Art erreichbar, bei dem erfindungsgemäss vorerst zwei Lagen mit einander abgekehrten Bahnvorderseiten zu einem Satz aufeinandergelegt werden und bei dem anschliessend gleichzeitig die aussenliegenden Papierbahnen des Satzes bedruckt werden.
Dieses Verfahren kann mit Schlagdruck- oder mit Rotationsdruckmaschinen durchgeführt werden. Bewährt hat sich eine Druckvorrichtung mit einem Gestell, in dem ein Paar antreibbarer Druckwalzen gelagert ist, von denen eine ein Reliefmuster aufweist, das mittels einer Einfärbevorrichtung einfärbbar ist, mit einer Einrichtung zum Zuführen und Zusammenlegen mehrerer Papierbahnen zu einem Satz und dessen Transport durch den Druckwalzenspalt sowie mit einer dieser Einrichtung und den Druckwalzen gemeinsamen Antriebsvorrichtung, wobei im Einklang mit der Erfindung die zweite einfärbbare Druckwalze des Druckwalzenpaares mit einem zu dem Reliefmuster der erstgenannten Druckwalze spiegelbildlich gleichen Reliefmuster versehen ist und wobei die Winkelstellung der beiden synchron antreibbaren Druckwalzen zueinander festlegbar ist.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können in vielen Fällen gleichzeitig doppelt so viele Bahnen bedruckt werden, wie bisher. Ein Durchprägen des aufgedruckten Musters, z. B. der Raster, Einteilungen, Afschriften od. dgl. von Formblättern, deren Herstellung ein bevorzugtes Anwendungsgebiet ist, tritt nicht auf und die Aufdrucke fallen befriedigend scharf aus.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform und den Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt in unterschiedlichen Massstäben Fig. 1 eine erfindungsgemässe Druckvorrichtung in Seitenansicht, Fig. 2 bzw. 3 deren Druckmaschine im Längsschnitt bzw. in Draufsicht, Fig. 4 in schematisierter Darstellung das Zusammenwirken der beiden Druckwalzen, Fig. 5 ein Druckwalzenpaar in Seitenansicht und Fig. 6 bzw. 7 die Ausbreitung des Druckes.
Die Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 3 weist ausser der Druckmaschine -12-- eine Zufuhreinrichtung - für die Bahnen-A, B, C, D-auf, die von auf Ständern --A2, B2, C2 und D2-gelagerten Rollen--Al, Bl, Cl, Dl--abgezogen werden. In einem schrägen, an seinem oberen Ende mit einem Ständer --63--, an seinem unteren Ende gegen Balken--60--abgestützten Rahmen--62--sind Walzen--65-- gelagert, über die je eine Bahn läuft. Jede Bahn wird mittels einer schmalen Gegenwalze an die Walze gedrückt.
Die Walzen--65--sind mittels einer endlosen, über Kettenräder--77, 78--laufenden und über ein Antriebskettenrad antreibbaren Ketten miteinander auf Drehung gekuppelt. Die einen Balkenenden ruhen auf einem Auflager--61--, die andern auf einem Fundament--16--, auf dem eine Führungsvorrichtung - -11- und die Druckmaschine--12--aufgestellt ist. Zwischen der Zuführeinrichtung --10-- und der Führungsvorrichtung --11-- bilden die Bahnen frei durchhängende Bogen--A3, B3, C3, D3--. Im Gestell --85-- der Führungsvorrichtung sind verschwenkbare Spannstabpaare für die einzelnen Bahnen sowie an in Konsolen--91--gelagerten Stäben--92--befestigte Bürsten--93--zum leichten Spannen bzw.
Glätten der in die Druckmaschinen einlaufenden Bahnen angeordnet.
Die Druckmaschine weist ein Gestell--16--auf, in dem ein Paar von mit Wellen--20 bzw. 21-versehenen Druckwalzen--22 bzw. 23--gelagert ist. Es erweist sich als vorteilhaft, eine gegenseitige Verlagerung der einzelnen übereinanderliegenden, über ein Leitblech--108--eingetretenen Bahnen anzuschliessen, d. h. dafür zu sorgen, dass sie mit gleicher Geschwindigkeit durch die Druckmaschine bewegt
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34--vorgesehen,Perforierwalze--32--mit Stanzstiften--33--, die andere mit korrespondierenden Ausnehmungen--35-versehen. Zwischen dem Perforier- und dem Druckwalzenpaar liegt ein Paar Transportwalzen--27 bzw. 28-mit Wellen--25 bzw. 26--, von denen die eine mit Stiften, die andere mit Ausnehmungen versehen ist.
Zwischen dem Perforier- und dem Transportwalzenpaar ist je ein endloses Band--100 bzw. 101--angebracht, von dem in die Perforierung der Bahnen eingreifenden Stiften abstehen. Zwei parallele derartige Bänder --102- erstrecken sich hinter den Druckwalzen--22, 23-bis zu Umlenkwalzen-94-. Weil die Perforierungen längs eines Randes der Bahnen oder längs beider Ränder, jedenfalls aber ausserhalb der zu bedruckenden Bahnflächen angeordnet sind, können die Druckwalzen kürzer als die Querabmessung der Bahnen sein und die Bänder--102--können unmittelbar um die untere Druckwalze--23--umlaufen. Die übereinanderliegenden Bahnen verlassen die Druckmaschine --12-- über eine Stachelwalze--97--.
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Der Antrieb der gesamten Vorrichtung ist von einem sämtlichen ihrer Bestandteile gemeinsamen
Antriebsmotor abgeleitet, von dem eine Antriebskette zu einem Rad auf der Antriebswelle--43--der Druckmaschine--12--und eine weitere Kette--80--zu dem Antriebskettenrad der Zuführeinrichtung --10-- führt.
Die oberen Walzen, nämlich die Perforierwalze-32--, die Zusatzwalze-27-und die Druckwalze --22--, sind über Zahnräder--50 bzw. 51--und die beiden Walzen jedes Paares ebenfalls über Zahnräder miteinander gekuppelt, wogegen die Antriebe der Bänder-100, 101 und 102--über Ketten bzw. Zahnräder von der Antriebswelle --43-- aus erfolgen. Die Walzen sämtlicher Walzenpaare drehen sich gegensinnig und synchron und auch sämtliche andern Antriebsverbindungen arbeigen schlupffrei, so dass eine einmal hergestellte Winkelstellung zueinander zwischen den Walzen jedes Walzenpaares unveränderlich festgelegt ist.
Dieser Umstand ist wichtig, denn im Einklang mit der Erfindung sind beide Druckwalzen einfärbbar und mit spiegelbildlich gleichen Reliefmustern versehen, die während der Drehung der beiden Walzen im Walzenspalt stets unverschoben einander gegenüberstehen müssen.
Diese Ausbildung der Druckwalzen ist in Fig. 4 gezeigt, wobei der Einfachheit halber ein aus an der oberen Druckwalze--22--in gleichen Winkelabständen voneinander angebrachten Längsleisten--170-- bestehendes Reliefmuster vorausgesetzt ist. Das spiegelbildliche gleiche Reliefmuster der unteren Druckwalze --23-- weist demnach Längsstäbe--171--auf, wobei jede Längsleiste-170--der oberen Druckwalze --22-- in der Druckzone des Walzenspaltes eine Längsleiste--171--der unteren Druckwalze--23-genau gegenübersteht.
Diese anfänglich hergestellte strenge gegenseitige Ausrichtung der beiden spiegelbildlich gleichen Reliefmuster bleibt auch bei umlaufenden Druckwalzen erhalten, denn diese sind miteinander auf synchrone, gegensinnige Drehung gekuppelt. Der durch den Walzenspalt hindurchgeführte Satz--175-- übereinanderliegender Papierbahnen kann sich im Bereiche des Walzenspaltes nur in den Zwischenräumen --180, 181--ausbauchen, die zwischen den benachbarten Längsleisten der oberen bzw. unteren Druckwalze liegen u. zw. nach beiden Seiten. Da die stark übertrieben eingezeichneten Ausbauchungen--176, 177 bzw. 178, 179--keine Walzenfläche berühren, entstehen keine Schleier, so dass auch kleine Drucktypen oder enge Raster gut wiedergegeben werden.
Fig. 5 zeigt ein Druckwalzenpaar-22, 23-mit einem aus Längsleisten --197-- und umfänglich verlaufenden Leisten --198-- bestehenden Reliefmuster zur Herstellung eines Quadratrasters.
Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens mit der beschriebenen Vorrichtung ist es
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sein, die zu bedrucken sind. Die Bahnen (Fig. 6) werden in zwei Lagen--LI, L. 2--geordnet, von denen jede die Lage--Li--aus z. B. vier übereinander gelegten Bahnen--161, 162,163, 164--und die Lage--L2-- ebenfalls aus vier Bahnen--165, 166,167, 168--besteht. Zwischen benachbarte Bahnen--161, 162--usw. der einen Lage bzw.--168, 167--usw. der andern Lage sind Kohlepapierbahnen eingelegt.
Die beiden Lagen werden mit einander abgekehrten Bahnvorderseiten zu einem Satz aufeinandergelegt, wobei die schwarze Seite der Kohlepapiere jeder Lage gegen die Mitte des Satzes weisen und zwischen den benachbarten Bahnen --164, 165--der beiden Lagen kein Kohlepapier liegt. In Fig. 6 ist mit strichlierten Linien und aus Gründen der Deutlichkeit übertrieben der Bereich veranschaulicht, in dem sich der von den beiden spiegelbildlich gemusterten Druckwalzen auf den Satz längs einer Strecke-s--von oben und gleichzeitig von unten her ausgeübte Druck--P--fortpflanzt.
Dieser Bereich setzt sich aus zwei, in gegeneinander weisenden Richtungen sich erweiternden, praktisch spiegelbildlichen Keilen zusammen deren gemeinsame Basis in der Trennfläche zwischen den innersten Bahnen --164, 165-- liegt und von denen jeder nur über vier Bahnen sowie über die drei zwischen diesen liegenden Kohlepapiere reicht. In Fig. 7 sind dieselben Verhältnisse für einen ebensoviele Bahnen-151 bis 158-- enthaltenden Satz wiedergegeben, der auf einer glatten Fläche aufliegt und in herkömmlicher Weise nur von oben her bedruckt wird. In diesem Fall hat der Bereich, innerhalb dessen sich der Druck fortpflanzt die Gestalt eines einzigen Keiles, der sich in Richtung nach unten erweitert und dessen Keilwinkel den Erweiterungswinkeln der beiden Keile nach Fig. 6 gleich ist.
Die Höhe des einzigen Keiles entspricht der Summe aus acht Bahndicken und sieben Kohlepapierdicken, ist also mehr als doppelt so gross, wie die Höhe jedes der beiden Keile nach Fig. 7. Daraus folgt, dass die um die Strecke--s--verminderte Basis des einzigen Keiles etwa doppelt so gross ist als die um--s--verringerte Basislänge der spiegelbildlichen Keile. Bei lediglich von einer Seite her bedruckten Bahnen eines Satzes fällt daher die Wiedergabe des Reliefmusters in den der glatten Fläche benachbarten Bahnen wesentlich unschärfer aus, als bei den beiden innersten Bahnen eines im Einklang mit der Erfindung aus zwei Lagen zusammengesetzten Satz, der von beiden Seiten her bedruckt wird. Überdies wird bei dem deutlichere Wiedergaben bzw. Formblätter liefernden erfindungsgemässen Verfahren eine Kohlepapierbahn eingespart.