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Viele Gehbeschwerden, Schmerzen, Gebrechen, Unsicherheiten in der Funktion des Beckengürtels beruhen darauf, dass die Muskulatur nicht mehr imstande ist, den Hüftgelenkkopf in der zugehörigen Gelenkpfanne zu halten. Es ist bisher kein Mieder und keine Bandage od. dgl. bekanntgeworden, mit dessen bzw. deren Hilfe es möglich wäre, die Hüften bzw. das ganze Becken so zu unterstützen, dass selbst bei grossem Körpergewicht und erschlaffter Muskulatur eine dauernde und einwandfreie Lagerung des Hüftgelenkkopfes in der Hüftgelenkpfanne gewährleistet ist und auch bei andern mechanisch-traumatisch bedingten Veränderungen Beschwerden des Beckens und der unteren Lendenwirbelsäure vermieden werden.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Hüft- bzw. Beckenstützmieder zu schaffen, das ohne Schwierigkeiten angelegt werden kann, ohne störend in Erscheinung zu treten, bequem zu tragen ist, keine Herstellungsschwierigkeiten bereitet und sowohl prophylaktisch bei der Präarthrose sowie im Frühstadium der Koxarthrose als auch bei der manifesten Koxarthrose bzw. nach Koxarthroseoperationen oder auch bei der degenerativen Muskelinsuffizienz des Beckengürtels im Alter, ferner bei konstitutioneller Muskelschwäche in jedem Alter, bei verbrauchsbedingter Lockerung der Hüft-Kreuzbeingelenke, bei Lockerung der Schambeinfuge nach einer Geburt, nach Beckenoperationen u. dgl. mit Erfolg anwendbar ist.
Bekannt ist bereits ein über einem Trägermieder angeordnetes Hüft- und Beckenstützmieder mit mehreren horizontalen, elastischen Streifen und mit V-förmig gestalteten Verschlussbändern. Die Erfindung kennzeichnet sich demgegenüber dadurch, dass es in Trochanterhöhe über dem Trägermieder unverschieblich angeordnet ist und diesen Knochenvorsprung ungefähr handbreit ober- und unterhalb übergreift, so dass eine Adduktion insbesondere der Beckenmuskulatur bewirkt wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Hüft- und Beckenstützmieder in Schlaufen des Trägermieders unverschieblich befestigt.
Es ist also an dem vom Sitzbein über den oberen Beckenrand etwa bis zum Brustkorb reichenden Trägermieder in Trochanterhöhe ein zugfestes, vorne schliessbares Hüft- und Beckenstützmieder befestigt, das eine Breite in der Grössenordnung von 16 cm besitzt, wobei die Trochanteren im mittleren Breitendrittel des Hüft- und Beckenstützmieders liegen. Dieses Mieder, das entsprechend angezogen wird und keine merkliche Dehnungselastizität aufweist, sichert nun die richtige Lagerung und den guten Kontakt des Hüftgelenkkopfes in der Hüftgelenkpfanne selbst dann, wenn die eigene Muskulatur nicht mehr ausreicht, um den Gelenkkopf in der Pfanne zu halten.
Durch den konzentrischen, regulierbaren Druck auf die Trochanteren und die Hüftmuskel wird das gesamte Beckengefüge in allen Gelenken des Beckens straff zusammengehalten und gegen eine progressive Lockerung, ein funktionelles Versagen sowie gegen eine anatomische Destruktion geschützt. Das Trägermieder hat lediglich die Aufgabe, das Hüft- und Beckenstützmieder an einem etwaigen Verrutschen zu hindern bzw. in der richtigen Höhe zu halten und unschöne Bauchfalten zu vermeiden. Da es nur darum geht, ein übliches Mieder umzunehmen und dann das Hüft- und Beckenstützmieder festzuziehen, ist das Anlegen des Mieders einfach und bereitet auch älteren Menschen keine Schwierigkeit.
Besondere Druckstellen od. dgl. sind nicht zu befürchten, da das Hüft- und
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Beckenstützmieder genügende Breite aufweist und somit beim Dauergebrauch keine Flächenpressungen (Druckstellen mit Muskelschwund) auftreten können. Auch die Herstellung des erfindungsgemässen Mieders ist einfach, da ein übliches Mieder nur noch mit dem Hüft- und Beckenstützmieder in richtiger Höhe und massgerechter Länge versehen zu werden braucht.
In weiterer Ausbildung verjüngt sich das gegebenenfalls aus mehreren nebeneinanderliegenden Streifen zusammengesetzte Hüft- und Beckenstützmieder an seinen Enden über je zwei V-förmig angeordnete Bänder zu zwei mittels einer Dornschnalle od. dgl. verbindbaren Riemen, wobei die Schnalle auf einem Schutzpolster aufliegt. Durch diese V-förmig angeordneten Bänder wird jeweils ein von oben nach unten bzw. von unten nach oben gerichteter Zug erreicht, der eine gute Kraftverteilung
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dass sich störende Falten bilden, sind ferner im Bereich der Angriffsstellen der V-förmig angeordneten Bänder am Hüft- und Beckenstützmieder quer zu dessen Längsrichtung verlaufende Fischbeineinlagen od. dgl. vorgesehen.
Erfindungsgemäss ist schliesslich der Gürtel am Mieder lösbar befestigt, vorzugsweise durch am Mieder vorgesehene Schlaufen gezogen und dadurch gegen Verrutschen gesichert.
In den Zeichnungen ist der Erfmdungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 und 2 ein angelegtes Hüft- bzw. Beckenstützmieder in Vorder- und Rückansicht, Fig. 3 das Hüft- und
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Beckenrand bis zum Brustkorb erstreckt. Es besteht im wesentlichen aus unnachgiebigem Werkstoff, hat aber an der Rückseite zwei elastische Längsstreifen-2--aus Gummi od. dgl. eingesetzt. Mit-3- ist ein vorderseitiger Knop± oder Hakenverschluss bezeichnet. Ferner ist noch an der Vorderseite eine Verschnürzung --4-- vorgesehen, um das Mieder--l--genau der Körperform anpassen zu können.
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--1-- dientLängsdehnbarkeit besitzt.
Es ist durch am Trägermieder vorgesehene Schlaufen --6-- gezogen und dadurch in Höhe der Trochanter-T-fixiert. Dabei besitzt es eine Breite von etwa 16 cm und ist so angeordnet, dass die Trochanter im mittleren Breitendrittel des Hüft- und Beckenstützmieders liegen.
An seinen Enden verjüngt es sich über je zwei V-förmig angeordnete Bänder--7--zu zwei Riemen - 8-, die mittels einer Dornschnalle --9-- verbindbar sind, wobei die Schnalle --9-- auf einem Schutzpolster-10-aufliegt. Die Fig. 4 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Hüft- und
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verlaufende Fischbeineinlage-11-vorgesehen. Durch das Hüft- und Beckenstützmieder wird eine optimale Adduktion der Trochanteren-T--, der Beckenmuskeln, der Symphyse und der Kreuzbeingelenke bewirkt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Über einem Trägermieder angeordnetes Hüft- und Beckenstützmieder mit mehreren horizontalen elastischen Streifen und mit V-förmig gestalteten Verschlussbändern, dadurch ge- kennzeichnet, dass es in Trochanterhöhe (T) über dem Trägermieder (1) unverschieblich angeordnet ist und diesen Knochenvorsprung ungefähr handbreit ober- und unterhalb übergreift, so dass eine Adduktion insbesondere der Beckenmuskulatur bewirkt wird.
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