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Mieder.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Mieder hat den Zweck, die von Dr. Glenard aufgestellten neuen Forderungen zu verwirklichen, welche trotz aller Um- gestaltungen, die das Mieder erfahren hat, bisher noch nicht in ihrer Gänze durchgeführt wurden. Diese Forderungen, welche in einem einzigen Gegenstand verwirklicht sein müssen, da sie einander ergänzen, sind :
1. Den Druck, welchen die Brustteile auf die Bauchteile ausüben, genau regeln zu können, damit man den schädlichen Einfluss der bisher üblichen Mieder vermeidet, welche die Organe des Unterleibes, insbesondere die Eingeweide, in den schrägsten Teil des Unterleibes gegen das kleine Hecken zusammendrängten, indem sie sie unter ihre normale Lage drücken.
2. Auf den unteren Teil des Unterleibes einen ziemlich starken Druck ausüben zu können, während der auf dem unteren Teil des Brustkorbes lastende Druck notwendigerweise beschränkt wird, wodurch man vermeidet, den Unterleib übermässig herabzudrücken und einen hohlen Bauch zu bilden, welcher dann, wie beim Tragen. der alten Mieder, der physiologischen Ausdehnung der Brustbasis und des Unterleibes bei der Atmung und der Verdauung nicht widersteht und, was noch wichtiger ist, die unter dem Zwerchfell liegenden Organe zusammenschnürt.
3. Den Busen zu stützen und folglich sowohl die Brustbasis als auch den Unterleib zn umfassen.
4. Die natürliche Geschmeidigkeit der Frau unverändert zu lassen und trotz eines den
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stützt, zu gestatten, dass der Körper nach vorne gebeugt werden kann.
5. Die Profillinien der Büste in den ästhetischen Kurven und Verhältnissen zu erhalten, welche sie bei jedem Individuum je nach seinem Typus, ob er zu den mageren oder zu den beleibten Personen gehört, aufweisen müssen.
Diese Bedingungen sind bei dem nachstehend beschriebenen Mieder vollkommen erfüllt.
Fig. 1 der Zeichnung ist eine Innenansicht des aufgerollten Mieders, Fig. 2 ein Querschnitt durch eine Hälfte des Mieders ; die Fig. 3-6 stellen in je zwei Vorderansichten und Schnitten jene Teile dar, welche gestten, den Gürtelteil mit dem Mieder zu ver-
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". Aus dem unteren Teil B, der das Becken umgibt und ein Gürtel nach Dr. Glenard ist.
Die beiden Teile, deren vordere und hintere Schliessen (Planchetten und Verschnürungen) voneinander unabhängig sind, erlauben so, gesondert den auf die Brust und den Unterleib ausgeübten Druck zu regeln : sie sind mittelst Gleitstücke bildender Befestigungsteile unter- einander vorbunden, so dass, obwohl das Mieder ein Ganzes bildet, das Anlegen jedes Teiles
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rechter und wagrechter Richtung genügend viel Spielraum lassen, damit jeder Teil des Mieders mit aller Leichtigkeit seinen zugehörigen Platz einnehmen kann.
Der obere Teil A oder das eigentliche Mieder ist ein Mieder irgendwelcher Art, welches den unteren Teil des Leibes sehr wenig bedeckt und welches in der Gegend der beiden vorderen Darmbcinfortsätze elastische Einsätze C besitzt, die aus je drei durch schmale Zwischenräume voneinander getrennten, in der Querrichtung des Mieders verlaufenden elastischen Streifen oder Bändern zusammengesetzt sind.
Diese beiden Einsätze mildern durch ihre Ausdehnbarkeit den oft schmerzhaften Druck, welchen unelastische Gewehe auf diese hervorstehendsten Teile des Beckens ausüben und lassen beim Vorbeugen. durch welches in eben dieser Körpergegend der Durchmesser des Unterleibes vergrössert wird, die Ausdehnung des unteren Teiles des Beckens zu ; ebenso sichern sie ein dichtes Anliegen der Basis des Mieders an den unteren Teil B, welchen es überdeckt. Vorne wird das Mieder mittelst einer gewöhnlichen Planchette D, hinten mittelst einer durch Ösen
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Der untere Teil B, der die Basis des Mieders darstellt, ist ein Gürtel mit nach unten abnehmender Elastizität.
Das elastische Gewebe, aus dem er besteht, kann entweder nur auf einen Teil des Gürtels oder auf seine ganze Ausdehnung verteilt sein (Fig. 1 bezw. 7).
Die von oben nach unten fortschreitende Abnahme der Elastizität bildet das Hauptmerkmal des hygienischen Gürtels nach dem Patente Nr. 24733.
Der elastische Teil des Gürtels mit seinen verschedenen Stärkestufen kann aus einem einzigen Stück gewebt sein oder aus elastischen Streifen von verschiedener Steifheit bestehen, die durch passende Nähte verbunden oder durch horizontal verlaufende, mehr oder weniger breite Zwischenräume getrennt sind, in welch letzterem Falle sie mittelst lotrecht angeordneter, aber in horizontaler Richtung ausdehnbarer Stroifchen zusammengehalten werden.
Für sich betrachtet, bietet der Gürtel folgende Eigentümlichkeiten : Er besteht aus einer Verbindung von elastischem Gewebe a und von nicht ausdehnbarem Gewebe b : der ausdehnbare Teil a bedeckt den Unterleib bis hinter die Darmbeine, während der nicht ausdehnbare Teil b die Hüften umschliesst und mit seiuem oberen, bloss einige Zentimeter langen Rande in der Höhe der Taillenlinie gegen den Rücken hin am Körper anliegt, um zu verhindern, dass der Gürtel in die Höhe steigt. In dem Teil b sind im Gewebe Fischbeinstangen eingelegt, um ihn steif zu erhalten.
Die Grösse der Fläche des elastischen Gewebes kann j (3 nach dem Individuum, für welches das Mieder bestimmt ist, verschieden sein und dieses Gewebe kann sogar das Becken ganz bis an die Stelle, wo der Gürtel hinten geschlossen ist, bedecken. Der hinten angebrachte Verschluss kann nach Form und Art verschieden sein, doch benutzt man vorteilhaft :
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Klemmonschnalle 0 feststellen kann, wodurch das Verschieben und das Nachgeben der Schnur, wenn sie einmal eingestellt wurde, verhindert wird, oder aber
2. einen Zugverschluss mittelst Gleitschnallen, wie er in dem Patente 2473'3 dar- gestellt und beschrieben ist.
\urne gegen das Schambein schliesst man den Gürtel mittelst einer kurzen, biegsamen I'Iancbette./ er Gürtel ist mit dem eigentlichen Mieder jedcrseits an zwei Stellen ver- bunden. Vorne erfolgt die Verbindung durch ein Hand F. welches an das eigentliche Mieder über dem elastischen Einsätze C ungefähr in der Gegend seines untersten Streifens be-
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