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Druckbehälter, insbesondere Bierfass
Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckbehälter, insbesondere auf ein Bierfass.
Insbesondere Bierfässer sind während ihres Gebrauches einem erheblichen Innendruck, von beispielsweise 3 at, ausgesetzt. Bei der Herstellung von Behältern, welche einem Innendruck ausgesetzt sind, tritt das Problem auf, diese Behälter einerseits so auszubilden, dass sie dem Innendruck standhalten, anderseits müssen diese Behälter auch den bei der Lagerung und beim Stapeln sowie bei der Handhabung auftretenden Aussendrücken gewachsen sein. Bei der Herstellung derartiger Behälter aus Holz hat sich aus diesen Gründen sowie aus Gründen, die sich aus der Materialverarbeitung ergeben, die bekannte Fassform entwickelt. Bei der Herstellung derartiger Behälter aus Metallblech wurde bisher aus herstel- lungstechnischen Gründen die im wesentlichen zylindrische Tonnenform bevorzugt.
Aus Metall gegossene Behälter kamen wegen ihres hohen Gewichtes nicht in Gebrauch. Bei Fässern aus all diesen herkömmlich verwendeten Materialien ergeben sich verschiedene Nachteile. So müssen Holzfässer sehr sorgfältig gebaut sein, da sonst ein Lecken auftritt. Holz ist zudem fäulnisanfällig, so dass entsprechende Behandlungen in regelmässigen Zeitabständen erforderlich sind. Insbesondere Holzfässer, welche Bierreste enthalten und nicht rechtzeitig gereinigt werden, faulen im Innern leicht an. Holzfässer sind überdies auch teuer. Aluminium empfiehlt sich hingegen nicht als Werkstoff für Druckbehälter, da es unter Einwirkung chemischer Produkte leicht korrodiert. Es ist aus diesem Grunde vor dem Füllen von Aluminiumfässern eine Oberflächenbehandlung der Innenfläche des Fasses notwendig.
Rostende Legierungen scheiden als Werkstoff für Fässer von vornherein aus, Fässer aus rostfreiem Stahl sind hingegen schwer und sehr teuer. Metallfässer sind überdies kostspielig in der Wartung, da sie jeweils vor der neuerlichen Füllung ausgebeult und gegebenenfalls innen neuerlich mit einem Schutzanstrich versehen werden müssen.
Es wurden auch bereits Fässer aus Kunststoff hergestellt, welche die Form eines Holzfasses hatten.
Der Boden dieser Kunststoffässer wies einen von einer Aushöhlung gebildeten Greifrand auf. In dem so gebildeten Hohlraum sammelten sich Bierreste an, welche nur schwer zu entfernen waren. Infolge der normalen Wärmeausdehnung des Kunststoffes veränderte sich das Volumen dieses Fasses je nach der Temperatur. Dies ist im Hinblick auf die Eichvorschriften unzulässig. Ferner kam es bei dieser Art von Kunststoffässern öfters zu Leckverlusten, da der Spundverschluss nicht aus Kunststoff gefertigt war, so dass sich durch verschiedene Wärmedehnung der verschiedenen Materialien ein Lecken des Fasses ergab.
Zur Vermeidung solcher Leckverluste wurde zwar schon vorgeschlagen, massive Böden in die Kunststofffässer einzuschweissen, jedoch konnte auch dabei der Nachteil des sich mit der Temperatur ändernden Volumens nicht vermieden werden, und es waren diese Fässer infolge ihrer massiven Böden auch sehr schwer und unhandlich. Dies gilt auch für solche Fässer, deren eingeschweisste Bodenstücke nach aussen ausgebaucht sind, wobei hier der Nachteil hinzutritt, dass mit Innendruckschwankungen sich auch das Volumen des Fasses sehr stark ändert. Man hat versucht, diesem Übelstand durch Armierung mittels Eisen- oder Stahlrohren zu begegnen, jedoch kam es bei solchen Fässern infolge der verschiedenen Wärmedehnung der beiden verschiedenen verwendeten Materialien zu Rissen, welche das Fass vollständig unbrauchbar machten.
Infolge der ausgebauchten Böden sammelten sich auch hier Bierreste, welche nicht verwendet werden konnten. Auch andere Varianten von Kunststoffässern mit Laufbänder bildenden Ausbuchtungen des Fasskörpers konnten in der Praxis nicht befriedigen.
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Während man also bei bisher bekannten Kunststoffässern die Fass- oder Tonnenform, wie sie für Holz- oder Metallfässer üblich waren, beibehielt, geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass man bei der Herstellung vu Druckbehältern aus Kunststoff weder an eine bestimmte Herstellungsart noch eine bestimmte Form gebunden ist. Ein Druckbehälter gemäss der Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem kugelförmigen Körper aus Kunststoffmaterial mit im wesentlichen gleichförmiger Stärke bowie aus zwei Bodenstücken besteht, die als Kugelsegmente ausgebildet sind und zusammen mit dem kugelförmigen Körper von aussen gesehen die Form eines herkömmlichen Behälters, insbesondere die Form eines Fasses, aufweisen.
Eine solche Form vermeidet die grossen Volumsschwankungen, welche bei bisher bekannten Kunststoffässern nachteilig waren, wobei eine maximale Festigkeit gegenüber dem Innendruck gewährleistet ist, während die Bodenstücke optimal für die bei der Handhabung erfindungsgemässer Druckbehälter, wie Verladen, Stapeln usw., auftretenden Aussendrucke und für die Handhabung selbst ausgebildet sind. Erfindungsgemässe Druckbehälter lassen sich wegen ihrer äusseren Form, trotz der Kugelform des eigentlichen Behälters und der damit verbundenen Vorteile, ebenso leicht stapeln und handhaben wie herkömmliche Druckbehälter.
Zweckmässig bestehen die Bodenstücke ebenfalls aus Kunststoff und überdecken den kugelförmigen Körper dabei zur Gänze, so dass einerseits der eine verhältnismässig dünne Wandung aufweisende kugelförmige Körper durch die ihn umhüllenden Bodenstücke gegen äussere Beanspruchungen vollständig geschützt ist und anderseits dennoch das Gewicht des gesamten erfindungsgemässen Druckbehälters gegen- über einem Metallbehälter nicht erhöht, sondern gegebenenfalls sogar vermindert wird.
Vorteilhaft wird jedes Bodenstück zwecks Erhöhung des Stosswiderstandes und zur leichteren Handhabung mit einem Umfangsrand sowie mit Stützstücken oder-füssen versehen ; weiters können die Bodenstücke vorgefertige, bei der Herstellung derselben darin eingebaute Verstärkungselemente aus dem gleichen Kunststoff wie die Bodenstücke selbst enthalten, so dass die Bodenstücke gerade an denjenigen Stellen besonders widerstandsfähig sind, an welchen sie für gewöhnlich einer besonderen äusseren Belastung ausgesetzt sind, während an den übrigen Stellen der Bodenstücke an Material gespart werden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Die Fig. l - 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, die Fig. 5 - 8 eine besonders vorteilhafte Variante.
Ein kugelförmiger Körper 1 besitzt eine im wesentlichen gleichmässige Wandstärke und kann durch Blasen, Pressen, Spritzen, Giessen, Zentrifugieren od. dgl. hergestellt sein. Zwei im wesentlichen die Form von Kugelsegmenten aufweisende Bodenstücke 2 werden mit dem kugelförmigen Körper 1 an einander gegenüberliegenden Seiten derart verbunden, dass der so entstehende Fasskörper im Innern
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sein. Jedes Bodenstück 2 weist einen Umfangsrand 3 und Stützstücke oder-fusse 4 auf, die zur Aufstellung auf dem Boden oder einer Unterlage dienen. Der Umfangsrand 3 dient beim fertigen Fass als Laufband und erhöht gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit des Fasses.
Um dem erfindungsgemässen Behälter eine grosse Elastizität zu verleihen, was insbesondere bei der üblichen, unsanften Behandlung von Bierfässern von Bedeutung ist, und zur Verminderung des Gewichtes des Fasses bei gleichzeitiger Materialersparnis, werden vorgefertigte Hüllen oder Rohre 5, zweckmä- ssig aus dem gleichen Kunststoff wie die Bodenstücke 2, bei der Herstellung in diese eingebettet.
Derartige Rohre können ebenso wie die Bodenstücke 2 aus Polyäthylen bestehen.
Durch derartige Bodenstücke 2 können die beim Verladen usw. entstehenden Stösse aufgefangen werden, wobei im Gegensatz zu Metallfässern keine Verformungen auftreten. Dabei können die Fässer leicht gestapelt und gehandhabt werden, ohne dass ein Lecken auftritt. Bei erfindungsgemässen Fässern bleibt auch kein Bierrest zurück.
Die Umfangsränder 3 können auch aus einem vom Material der Bodenstücke 2 abweichenden Material hergestellt sein. Ausser der Verwendung von Polyäthylen für die Bodenstücke hat sich auch mit Glasfasern verstärkter Polyester als sehr vorteilhaft erwiesen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung (Fig. 5-8) wird der halbkugelförmige Körper 1 aus zwei Halbkugeln 11, 12 hergestellt und mit den beiden Bodenstücken 2t, 2 verbunden. Dies kann durch Kleben des, beispielsweise als Feder und Nut ausgebildeten Randbereiches 6 erfolgen.
Jedes der beiden Bodenstücke 2t, 2 weist einen im wesentlichen zylindrischen Teil" (Fig. 6) auf, welcher an einem Ende mit einem zur Zylinderachse senkrechten Flansch 7 (Fig. 5, 7) versehen ist, während der zylindrische Teil 8 am andern Ende in einen den kugelförmigen Körper 11 bzw. l
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abstützenden, kegelstumpfförmigen Teil 9 (Fig. 6) übergeht, an den sich ein, den kugelförmigen Körper ebenfalls abstützender, ein Laufband 13 (Fig. 5, 6) od. dgl. aufweisender Teil 10 anschliesst.
An den Berührungsstellen des kegelstumpfförmigen Teiles 9 und des Teiles 10 der Bodenstücke mit dem kugelförmigen Körper ist letzterer mit den Bodenstücken verklebt. Ansätze 14 (Fig. 5) für die Spünde können während der Verdichtung des Materials oder getrennt hergestellt werden, in welch letzterem Fall sie zweckmässig mit dem kugelförmigen Körper 11 bzw. 1 verklebt werden. Die Bodenstükke 2 , 2 2 können Löcher 15 aufweisen, welche einerseits der besseren Handhabung dienen und anderseits das Abfliessen von Wasser od. dgl. Flüssigkeit aus dem zwischen kugelförmigem Körper und Bodenstück eingeschlossenen Raum ermöglichen.
Durch diese Ausbildung der Bodenstücke 21, 2 Z wird erreicht, dass der kugelförmige Körper innerhalb der beiden Bodenstücke abgestützt ist, ohne dass diese mit besonderer Präzision hergestellt werden müssen.
PATENTANSPRÜCHE :
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gelförmigen Körper (1) aus Kunststoffmaterial mit im wesentlichen gleichförmiger Stärke sowie aus zwei Bodenstücken (2) besteht, die als Kugelsegmente ausgebildet sind und zusammen mit dem kugelförmi- gen Körper (l) von aussen gesehen die Form eines herkömmlichen Behälters, insbesondere die Form eines Fasses, aufweisen.