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Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus austenitischen Chrom-Nickel-Stahllegierungen
Es ist bekannt, dass austenitsiche Chrom-Nickel-Stähle durch mehr oder weniger langzeitiges Erwärmen auf Temperaturen über 4000C die geforderte Beständigkeit gegen Kornzerfall und damit meist auch ihre optimale Korrosionsbeständigkeit verlieren. Diese Tatsache schränkt die Verwendung auch derjeni- gen Qualitäten ein, die zur Vermeidung dieser Nachteile mit Tantal/Niob oder mit Titan stabilisiert oder mit niedrigem Kohlenstoffgehalt, meist unter 0, OT%, hergestellt werden. Selbst Stähle mit Kohlenstoffgehalten unter 0, 03% bis herab zu 0,02%, was die im Schmelzbetrieb niedrigst erreichbare Grenze ist, zeigen ein unbefriedigendes Verhalten.
Sogenannte stabilgeglühte Stähle versagen gleichfalls nach langen Sensibilisierungszeiten; auch die allgemeine Korrosionsbeständigkeit gegen viele Angriffsmedien wird durch eine Stabilglühung herabgesetzt.
Man hat nun vorgeschlagen, zur Vermeidung der interkristallinen Korrosion die Chrom-Nickel-Stähle durch eine Wärmebehandlung bei über 5000C soweit zu entkohlen, dass der noch verbleibende Kohlenstoffgehalt keine Gefahr mehr bildet. Die Art der Wärmebehandlung, die bei dem bekannten Verfahren angewandt worden ist, nämlich das Glühen in feuchtem Wasserstoff oder in einem sauerstoffhaltigen Stickstoffgas, gestattet jedoch nur eine Verminderung des Kohlenstoffgehaltes bis zu 0, 06%. Es hat sich herausgestellt, dass Stähle mit diesen Kohlenstoffgehalten noch korrosionsanfällig sind. Aus diesem Grunde schlägt die Erfindung vor, die Entkohlung der Gegenstände nach einer eine Verzunderung der Oberfläche bewirkenden Glühbehandlung durch Glühen oberhalb der Rekristallisationstemperatur im Vakuumofen vorzunehmen.
Auf diese Weise erreicht man eine Erniedrigung des Kohlenstoffgehaltes bis auf 0, 006%.
Die Höhe des Kohlenstoffgehaltes im Ausgangswerkstoff ist bei der Behandlung ohne Bedeutung, sie kann z. B. bei 0, 2CJ1/o C liegen. Es kann zweckmässig sein, die Entkohlung nicht am Fertigerzeugnis, sondern am Zwischenfabrikat, z. B. an einer Rohrluppe oder Platine, durchzuführen.
Die nach vorstehendem Verfahren behandelten Stähle haben gegenüber den bisher üblichen folgende technischen und wirtschaftlichen Vorteile : a) Ihre Kornzerfallbeständigkeit bleibt auch nach langzeitiger Erwärmung (z. B. über 10000 Stunden) auf Temperaturen über 4000C erhalten. b) Ihre allgemeine Korrosionsbeständigkeit bleibt nicht nur erhalten, sondern wird in vielen Fällen, z. B. gegenüber HNO, wesentlich verbessert. c) Die bekannte Vielzahl nebeneinander bestehender Abwandlungen einzelner Qualitäten, z. B.
AISI 304,304 L, 321,347, 348, kann In Fortfall kommen und durch nur eine erfindungsgemäss behandelte gleichartige Qualität ersetzt werden. d) Schweissen aus entsprechend vorbehandelten Schweissdrähten oder Elektroden zeigen das gleiche günstige Verhalten. e) Die insbesondere bei vollaustenitischen Stählen sehr gefürchtete Schweissrissigkeit im Grundwerkstoff und im Schweissgut wird durch Verwendung erfindungsgemäss vorbehandelten Materials beseitigt. f) Oberflächenfehler, die sich besonders bei mit Karbidbildnern legierten Stählen zeigen, kommen in Fortfall ; hiedurch ist die Polierbarkeit auf Hochglanz gesichert. g) Die Zeitstandfestigkeit wird, besonders oberhalb der Äquikohäsivtemperatur, verbessert.
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Die für austenitische CrNi-Stähle aufgeführten Vorteile lassen sich sinngemäss auch bei ferritischen Chrom-Stählen durch die erfindungsgemässe Behandlung erzielen.
Sämtliche Stähle können noch zusätzlich mit Mn, Mo, Si, Cu, V, Ta, Nb, W, B, Se, S, Ti, P,
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Gusslegierungen entsprechender Zusammensetzung zeigen nach erfindungsgemässer Behandlung eine entsprechende Verbesserung ihrer Eigenschaften.
Falls gewünscht oder vorteilhaft kann, insbesondere bei starkwandigen Erzeugnissen, die Behandlung so durchgeführt werden, dass nur die Aussenoberfläche oder Teile derselben praktisch vollkommen entkohlt wird.
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Process for the production of objects from austenitic chromium-nickel steel alloys
It is known that austenitic chromium-nickel steels lose the required resistance to grain disintegration and thus usually also their optimal corrosion resistance when they are heated to temperatures above 4000C for more or less long periods of time. This fact also restricts the use of those qualities which, in order to avoid these disadvantages, are stabilized with tantalum / niobium or with titanium or are produced with a low carbon content, usually below 0. OT%. Even steels with carbon contents below 0.03% down to 0.02%, which is the lowest limit that can be achieved in melting operations, show unsatisfactory behavior.
So-called stabilized steels also fail after long sensitization times; the general corrosion resistance against many attack media is also reduced by a stabilizing anneal.
It has now been proposed, in order to avoid intergranular corrosion, to decarbonize the chromium-nickel steels by means of a heat treatment at over 5000C to such an extent that the remaining carbon content is no longer dangerous. The type of heat treatment that has been used in the known method, namely annealing in moist hydrogen or in an oxygen-containing nitrogen gas, however, only allows a reduction in the carbon content of up to 0.06%. It has been found that steels with this carbon content are still susceptible to corrosion. For this reason, the invention proposes that the objects be decarburized after an annealing treatment that causes scaling of the surface by annealing above the recrystallization temperature in a vacuum furnace.
In this way, the carbon content is reduced to 0.006%.
The level of the carbon content in the starting material is irrelevant in the treatment. B. at 0.2CJ1 / o C. It may be useful not to perform decarburization on the finished product, but on the intermediate product, e.g. B. on a tube bobbin or board.
The steels treated according to the above process have the following technical and economic advantages over the previously customary ones: a) Their grain disintegration resistance is retained even after prolonged heating (e.g. over 10,000 hours) to temperatures above 4000C. b) Their general corrosion resistance is not only retained, but is also used in many cases, e.g. B. compared to ENT, significantly improved. c) The well-known variety of side-by-side modifications of individual qualities, e.g. B.
AISI 304,304 L, 321,347, 348, can be discontinued and only be replaced by a similar quality treated according to the invention. d) Welding from appropriately pretreated welding wires or electrodes show the same favorable behavior. e) The weld cracks in the base material and in the weld metal, which is very much feared in the case of fully austenitic steels, is eliminated by using material pretreated according to the invention. f) Surface defects, which are particularly evident in steels alloyed with carbide formers, are omitted; this ensures that it can be polished to a high gloss. g) The creep rupture strength is improved, especially above the equi-cohesive temperature.
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The advantages listed for austenitic CrNi steels can analogously also be achieved in the case of ferritic chromium steels by the treatment according to the invention.
All steels can also be treated with Mn, Mo, Si, Cu, V, Ta, Nb, W, B, Se, S, Ti, P,
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Casting alloys of corresponding composition show a corresponding improvement in their properties after treatment according to the invention.
If desired or advantageous, especially in the case of thick-walled products, the treatment can be carried out in such a way that only the outer surface or parts thereof are practically completely decarburized.