AT208596B - Verfahren zur Herstellung linearer Copolyester der Kohlensäure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung linearer Copolyester der Kohlensäure

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AT208596B
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carbonic acid
aromatic
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phosgene
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Wolfgang Dr Griehl
Hans Dr Lueckert
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Inventa Ag
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  Verfahren zur Herstellung linearer Copolyester der Kohlensäure 
Die Frage einer nützlichen Verwertung der aus Lignin gewinnbaren Produkte wie Vanillin bzw. Vanillinsäure ist schon seit langer Zeit ein hervorragendes volkswirtschaftliches Problem. Man hat sich daher auch damit   beschäftigt,   Polyester aus   Vanillinsäureabkömmlingen   herzustellen. Insbesondere hat der Polyester aus Vanillinsäure-   (ss-Oxyäthyl)-äther   gewisse Bedeutung erlangt.

   Zur Erzeugung einigermassen brauchbarer Produkte mit genügend   hohem Molekulargewicht durch Polykondensation freierOxysäuren   wird jedoch gemäss   der USA-Patentschrift Nr. 2, 686, 198 selbst bei Verwendung von Katalysatoren mindestens eine Kondensations-    zeit von 27 1/2 Stunden benötigt, so dass notwendigerweise in Folge der hohen Kondensationstemperatur stets mehr oder weniger verfärbt Polyester erhalten werden. Auch bei Anwendung der an und für sich wesentlich schneller verlaufenden Umesterungsreaktion zur Polykondensation, mit beispielsweise Methylestern als Ausgangsprodukte, sind verhältnismässig lange Kondensationszeiten notwendig.

   Der Hauptnachteil einer solchen Arbeitsweise ist jedoch, dass es infolge unvollständiger Reaktion praktisch unmöglich ist, genügend hohe Molekulargewichte zu erhalten und die entstehenden Produkte als Kunststoffe verwenden zu können. Ganz allgemein weisen die in solcher Art erzeugten Polyester einen verhältnismässig niedrigen Erweichung-un Schmelzpunkt auf, weshalb Polyester des erwähnten Vanillinsäure-   (ss-Oxyäthyl)-äthers     oder des l,   2-Bis   (2-Methoxy-4-carboxy-phenoxy-) äthans   nicht zur Herstellung von Textilien mit der von Nylon oder Polyäthylenterephthalat   ("Terylene") gewohnten Bügelfestigkeit   verwendet werden können. 



   Es wurde nun gefunden, dass man zu hochmolekularen, hochschmelzenden Polyestern, die die erwähnten Nachteile nicht aufweisen, gelangen kann, wenn man Diester von aliphatischen oder cycloaliphatischen Diolen mit aromatischen Oxysäuren in die entsprechende Copolyester der Kohlensäure über- 
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Als Säurekomponentenkönnenwährend der Polykondensation nicht zu reagieren vermögen, verwendet werden. Beispielsweise ergeben sich wertvolle Polyester bei Verwendung von   4-0xy-3-chlor-benzoesäure,     4-0xy-3-methylbenzoesäure   oder 4-Oxy-3, 5-dimethoxybenzoesäure. 



   Als Beispiele für die erfindungsgemäss verwendbaren aliphatischen oder cycloaliphatischen Diole seien folgende Verbindungen genannt : Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Polyäthylenglykol, Thiodiglykol, Propandiol-1,2, Propandiol-1,3, Butandiol-1, 3, Butandiol-1,4, Pentandiol- l, 5, Hexandiol-1, 6,   2-Äthylpropandiol-1,   3,   Chinit und p-Xylylendiol.   



   Die Umwandlung der aus den aromatischen p-Oxybenzoesäuren durch Veresterung mit einem Diol erhaltenen aromatischen   4, 4-Dioxydiester in hochmolekulare   Copolyester der Kohlensäure geschieht zweckmässig durch Reaktion mit Phosgen. Während man beim Einleiten von Phosgen in die wässrige Lösung   der Alkalisalze der Dioxydiester   gegebenenfalls in Gegenwart eines Phosgen lösenden inerten org. Lösungsmittels das Polymere in fester, körniger Form erhält, wird beim Einleiten von Phosgen in Lösungen der Dioxydiester in org. Basen, insbesondere Pyridin oder auch in Lösungen in indifferenten org. Lösungsmitteln wie   z. B. CHCl3   unter Zugabe einer die HCl-Abspaltung bewirkenden org. Base der hochmolekulare Copolyester in Form einer Lösung erhalten.

   Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Dioxydiester   inFormihrerBis-chlorkohlensäureester entweder durch   Reaktion mit äquimolekularen Mengen an Dioxydiestern unter Zusatz eines säurebindenden Mittels wie z. B. Pyridin oder mit äquimolarer Menge der 

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 Alkalisalze der Dioxydiester in hochmolekulare Kunststoffe zu   überführen.   



   Die nach den beschriebenen Verfahren aus den genannten Diestern hergestellten   Copolyesterder   Kohlensäure besitzen ausgezeichnete technische Eigenschaften. 



   Die nach dem   erfindungsgemässen   Verfahren hergestellten Produkte fallen infolge der bei ihrer Herstellung benötigten, gegenüber den eingangs erwähnten Polyestern der Vanillinsäureabkömmlinge wesentlich kürzeren Reaktionszeiten und niedrigen Reaktionstemperaturen, praktisch als völlig farblose Kondensate mit beliebig hohem Molekulargewicht an. Das Molekulargewicht lässt sich durch Zusatz entsprechender Mengen monofunktioneller Verbindungen sehr genau einstellen, was im Gegensatz hiezu bei den bisher bekannten in der Schmelze hergestellten Polyestern erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Die physikalischen Eigenschaften, wie   Erweichungs- bzw.   Schmelzpunkt der erfindungsgemässen Copolyester sind sowohl stark von der verwendeten Säurekomponente als auch von dem eingesetzten Diol abhängig.

   Die Verarbeitung zu Formkörpern, Fäden, Folien und Filmen kann sowohl aus Lösung als auch aus dem plastisehen Zustand heraus erfolgen. 



   Das Wesen der Erfindung sei an Hand einiger Beispiele   erläutert,   ohne jedoch hierauf beschränkt zu werden : Beispiel 1 :   30 Gew. Äthylenglykoldivanillat werden in 165,8 Raumteilen normaler KOH bei Zimmertemperatur gelöst. Nach Zusatz von 20 Raumteilen Toluol werden unter Rühren und Kühlen bei 25 C 8, 5 Gew. -TeilePhosgenindieklareLösung eingeleitet. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch noch 1 Stunde    auf dem Wasserbad bei 700 C gerührt, das abgeschiedene völlig farblose Produkt wird abfiltriert und mit Wasser gutgewaschen. Dererhaltenehochschmelzende Copolyester der Kohlensäure besitzt ein Molekulargewicht von 30000 und ist in verschiedenen organischen Lösungsmitteln, wie Kresol. Phenol, Chlorphenol und Chloroform löslich. 



  Beispiel 2 :   30. 2 Gew.-Teile Äthylenglykol-bis- (4, 4-dioxy)-benzoat werden in 35 Gew.-Teilen absolutem Pyri-    din gelöst und unter Rühren werden bei 00 C 196   Gew.-Teile einer   5,2   zuigen   Lösung von Phosgen in Chloroform innerhalb von 2 Stunden zugetropft. Nach Verdünnen mit 150 Volumenteilen Chloroform wird die Reaktionslösung mit verdünnter Salzsäure und Wasser mehrmals ausgeschüttelt. Anschliessendwirdmit Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel auf dem Wasserbad abdestilliert. Der verbleibende Rückstand ist ein harter, farbloser Kunststoff mit einem Molekulargewicht von 20000. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung von linearen Polyestern, dadurch gekennzeichnet, dass man Diester aus Diolen und aromatischen Oxycarbonsäuren in die entsprechenden Copolyester der Kohlensäure überführt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Diester aromatischer Oxycarbonsäuren mit Diolen durch Umsetzung mit Phosgen in alkalischem Milieu in die entsprechenden Copolyester der Kohlensäure überführt.
    3. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Alkalisalze der Diester aromatischer Oxycarbonsäuren mit Diolen in wässeriger Lösung mit Phosgen in die entsprechenden Copolyester der Kohlensäure überführt.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Diester aromatischer Oxycarbonsäuren mit Diolen in organisch-basischen Lösungsmitteln mit Phosgen in die entsprechenden Copolyester der Kohlensäure überführt.
    5. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Diester aromatischer Oxycarbonsäuren mit Diolen in indifferenten Halogenkohlenwasserstoff-Lösungsmitteln unter Zugabe einer die Halogenwasserstoffabspaltung bewirkenden organischen Base mit Phosgen in die entsprechenden Copolyester der Kohlensäure überführt.
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die aromatischen Dioxydiester in Form ihrer Bis-chlorkohlensäureester durch Reaktion mit aromatischen Dioxydiesternunter Zusatz eines säurebindenden Mittels in die entsprechenden Copolyester der Kohlensäure überführt. <Desc/Clms Page number 3>
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Dioxydiester in Form ihrer Bis-chlorkohlensäureester durch Reaktion mit Alkalisalze der aromatischen Dioxydiester in die entsprechenden Copolyester der Kohlensäure überführt.
AT124259A 1958-03-08 1959-02-18 Verfahren zur Herstellung linearer Copolyester der Kohlensäure AT208596B (de)

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