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Verfahren zur Hrstellung eines in Dauerformen gegossenen Scharniers
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines in Dauerformen (Kokillen) gegossenen Schankers, gemäss welchem ein Paar von Gliedern gleichzeitig gegossen wird. Im besonderen betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Spritzgiessen von Scharnieren, wobei die Lager des einen Gliedes durch einen Zapfenteil verbunden sind, welcher zwischen diesen Lagern und innerhalb von Lagerflächen, die durch die Lagerteile des anderen Gliedes gebildet werden, angeordnet ist.
Gemäss der Erfindung wird in einem ersten Spritzgiessschritt an einem Glied ein Lagerteil und an dem anderen Glied ein Zapfenteil geformt, worauf die Formteile voneinander getrennt und die Glieder gemeinsam in eine andere Lage zwischen die Formteile gebracht werden, worauf die Form geschlossen und ein nächstes Paar von Gliedern geformt wird, in der Weise, dass der Zapfenteil des zweiten Gliedes innerhalb des Lagerteiles des zugeordneten Gliedes geformt wird.
In den Figuren der beiliegenden Zeichnung ist Fig. 1 eine schematische Vorderansicht des einen Formteils, wie er zum Formen und Zusammengiessen der Glieder nach der einen Methode Verwendung findet ; Fig. 2 ist ein Schnitt entlang der unterbrochenen Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 zeigt perspektivisch ein abgetrenntes Scharnier nach dem Verputzen und Fig. 4 ist eine Ansicht ähnlich derjenigen in Fig. 1 und zeigt eine andere Anwendung der Erfindung.
In den Fig. 1 und 2 sind bei 10 und 11 die beiden Formteile gezeigt, die zur Herstellung des zweiteigen, gegossenen Körpers 12 im Formhohlraum 13 dienen, der in der Trennlinie der Formteile angeordnet ist, wie man beim Betrachten der Fig. 2 sieht. Der obere Teil der Höhlung ist, wie man aus der Zeichnung ersieht, zur Formung eines Gliedes 14 eingerichtet, das eine rechteckige Platte mit versenkten Schraubenlöchern 15, welche das eine Scharnierband bildet, besitzt.
An der einen Kante der Platte sind im Abstand voneinander zylindrische Zapfenlager 16 angeordnet, die innerhalb der Seitenkanten des Gliedes 14 angeordnet sind. Beim fertig zusammengestellten Scharnier liegen die Lager 16 in den im Abstand angeordneten Ausnehmungen 17, welche zwischen den Augen 18 des Gliedes 19 angeordnet sind.
Das Glied 19 hat ebenfalls die Form einer rechteckigen Platte mit Augen 18 an der einen Kante. Ebenso sind im Glied 19 versenkte Löcher 20 vorhanden, die zur Aufnahme von Schrauben oder anderen Befestigungsmitteln dienen.
Die Glieder 14 und 19 werden gleichzeitig in der Höhlung 13 durch Eingiessen von erhitztem Giessmaterial aus der Düse 21 durch den Einguss 22 gebildet. Beim Giessvorgang werden die Bänder der Glieder 14 und 19 durch Stege 23 miteinander verbunden, die dann beim Verputzen abgetrennt werden. Dies trennt die beiden als Einheit gegossenen Glieder, ergibt aber auch gleichzeitig Gliederpaare 14, 19, welche dauernd miteinander vereinigt und gelenkig gekuppelt sind, vermöge des Umstandes, dass die mit dem Glied 19 aus einem Stück bestehenden Zapfenteile 24 in Öffnungen 25 des hohlzylmdrischen Lagers 16, oder in Lagerbuchsen 26, welche in diesen Öffnungen angeordnet sind, gegossen werden.
Das Gussstück 12 wird auf einem Kembolzen 27 gebildet, welcher im oberen Formteil gehalten wird und auf welchem die Buchsen 26 als Einsätze angeordnet sind. Nachdem die Giesseinheit 12 gegossen wurde, werden die Formteile getrennt und die Giesseinheit bleibt auf dem Kembolzen 27 hängen. Dieser Kernzapfen wird dann nach abwärts bewegt und das erstgegofsene Glied 14 in eine passende Vertiefung 28 im Unterteil der Giessform gelegt. Darauf wird die Form teilweise geschlossen und der Kernzapfen 27 aus dem ersten Gussstück herausgezogen und in seine frühere Stellung zurückgebracht, wo andere Buch- sen 26 aufgesteckt werden, worauf ein zweites Gussstück hergestellt wird. Bei dem letzteren Giessvorgang werden die Zapfen 24 in die Lager 16 hineingegossen.
Beim Betrachten der Fig. 2 bemerkt man, dass der Formteil 11 Stiftansätze 29 besitzt, die sich über den Hohlraum hinaus erstrecken und in Ausnehmungen 30 im Formteil 10 eindringen, um die versenkten Löcher 15, 20 zu erzeugen. Der Fcrmteil 11 besitzt mindestens einen Zapfen 31 im Hohlraum 28, um mindestens eines der versenkten Löcher des Gliedes 14 zu fassen und dieses
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Glied gegen Verschieben zu sichern, wenn die Formhälften sich in teilweise geschlossener Lage befinden, damit der Kernzapfen, wie oben beschrieben, herausgezogen werden kann.
In Fig. 4 der Zeichnung ist ein anderes Verfahren zur Erzeugung von Scharnieren der hier betrachteten Art veranschaulicht, welches darin besteht, dass ein Glied 32 auf einer Seite eines Pzdm von Formteilen 33 gegossen wird, während das andere Glied 34 aber auf der anderen Seite derselben gebildet wird, und bei welchem Verfahren die Glieder durch einen Anguss 35 miteinander verbunden werden, so dass sie gleichzeitig durch Einspritzen von erhitztem Giessmaterial durch eine Düse 36 gegossen werden.
T) as Glied 32 besitzt an der einen Kante die Zapfenlager 37 ähnlich den Lagern 16, während das Glied 34 an der einen Seite im Abstand angeordnete Augen 38 ähnlich den Augen 18 aufweist.
Zwischen den Augen 38 sind Ausnehmungen 39, welches die Lager 3 7 aufnehmen, entsprechend den Ausnehmungen 17. Das Scharnier, welches nach dem in Fig. 4 gezeigten Verfahren erhalten wird, ist das gleiche wie das in Fig. 3 dargestellte.
In der Fig. 4 wird ein vertikaler Kernzapfen 40 verwendet. Ausser, dass sich dieser durch die Lager 37 erstreckt, reicht er noch bis zum Einguss 35, den er teilweise hält, wie es bei 41 ersichtlich ist. Der Zweck davon ist, das Bestreben der beiden Glieder 32 und 34 auseinanderzubrechen zu verhindern, wenn dieselben mittels des Kcmzapfens 40 von der Giessstellung in die untere
Stellung, wo das Glied 32 in die entsprechenden Ausnehmungen zu Herstellung des Gliedes 34 eintritt, verschoben werden.
Nachdem der Kernzapfen 40 aus der Guss- einheit, bestehend aus den beiden Gliedern 32 und 34 herausgezogen wird, während sich die
Form noch in teilweise geschlossener Stellung befindet. wird der Kernzapfen wieder in seine normale Stellung zurückgebracht und das nächste
Gussstück hergestellt, wobei dann die Zapfen 42, welche die Lagerteile 38 verbinden, in die Lager 37 hineingegossen werden, wodurch das vorher ge- gossene Glied 32 gelenkig mit dem Glied 34 ver- bunden wird, auf gleicht. Weise wie das Glied 14 mit dem Glied 19.
Aus dem Vorhergesagten geht hervor, dass bei beiden Vorgangsweisen bei jedem Giessvorgang ein Paar Scharnierglieder gebildet werden, wobei das eine Glied jeweils mit dem vorher gegossenen, zugehörigen Glied vereinigt wird In beiden Fällen wird beim ersten Giessvorgang, oder bei Formung des ersten Gliedes einer Serie, ein Hilfsstück zwischen die Formteile eingelegt, das vorzugs- weise die Umrissform der Teile 14, Fig. 1, bzw. 32, Fig. 4, aufweist und dann wieder herausgenommen werden kann. In dem dieses Hilfsstück aus getrennten, längs der Mitte der Zapfen geteilten Stücken hergestellt ist, können sie entfernt werden, worauf der Giessvorgang fortgesetzt wird.
Bei beiden Fällen muss die Form bei 43 ent- sprechende Teile haben, welche sich in die Aus- nehmungen und um die Lager 16, 37 herum erstrecken.
Die Scharnierglieder können, bei Verwendung von erhitztem Giessmaterial, aus geeigneten Me- tallen oder Metallegierungen oder aus Kunststoff hergestellt werden. Die Einsatzbüchsen können aus Hartfasermaterial bestehen oder aus Lager- metall oder Kunststoff. Mit anderen Worten be- stehen die Lagerbüchsen aus einem Stoff, der von jenem, der zur Herstellung der Glieder verwendet wird, verschieden ist.
Es ist ersichtlich, dass Form und Umriss der
Befestigungsplatten der Glieder auf jede beliebige
Weise ausgeführt sein können. Ferner kann die
Zusammenstellung von ineinandergreifenden
Lagerteilen modifiziert werden und tatsächlich kanr allgemein die Form des Zapfenteiles der
Glieder den besonderen Bedürfnissen angepasst werden, welche sich aus der Art der miteinander durch Scharniere zu verbindenden Teile herleiten.
Es versteht sich, dass alle Mittel vorgesehen werden können, um die Einsatzbüchsen in der richtigen Lage hinsichtlich des Kernbolzens zu halten. Leicht reibungsschlüssiger Halt auf dem
Bolzen würde genügen.