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Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen
Es ist bekannt, aus mehrbasischen Säuren, namentlich Phthalsäure oder auch aliphatischen
Säuren, wie Wein-oder Zitronensäure oder Adipinsäure, mit mehrwertigen Alkoholen und deren Teilestern mit Fettsäuren, sogenannte fettsäuremodifizierte Alkydharze"herzustellen. Diese sind lineare Polyester von erheblicher Molekülgrösse und ergeben bei Einwirkung von Luftsauerstoff hart auftrocknende Überzüge oder werden bei Temperaturen bis 180 C eingebrannt.
Gemeinsam ist den bisher bekannten Kondensaten dieser Art, dass zahlreiche Säurereste der mehrbasischen Säuren durch Teilester der mehrwertigen Alkohole regellos zu grossen Molekülen verbunden sind.
Es wurde festgestellt, dass neuartige Kunstharze erhalten werden, wenn mehrwertige aliphatische gesättigte Carbonsäuren mit Teilestern oder Teil- äthern mehrwertiger Alkohole verestert werden, so dass neutrale Ester entstehen, welche in einem Molekül nur einen Säurerest der mehrwertigen aliphatischen Säure enthalten. Als mehrwertige
Säuren werden Oxal-, Wein-, Zitronen-oder Acetylzitronensäure verwendet, jedoch sind auch andere gesättigte, aliphatische Säuren geeignet, die keine oder höchstens eine Methylengruppe zwischen einer Carboxylgruppe und der nächsten Carboxyl-oder Oxygruppe enthalten. Andere Säuren, wie Adipinsäure oder Phthalsäure, sind ungeeignet für die Herstellung dieser Kunstharze. Die Teilester oder Teiläther dürfen nur eine freie OH-Gruppe aufweisen, da nur in diesem Fall die angestrebte Molekülgrösse des Kunstharzes erreicht wird.
Als Teilester oder Teiläther der mehrwertigen Alkohole sind die folgenden brauchbar : Monoester oder Monoäther der < x-Glykole, z. B. des Äthylenglykols, wie der Monopropyl-, Monobutyloder Monokresyläther, ferner die Monoester der Benzoesäure, Salizylsäure, Ricinolsäure, Leinölfettsäure und der aus fetten Ölen hergestellten Fettsäuregemische. Ebenso sind anwendbar die Diester des Glyzerins, wie die mit Essigsäure und ihren Homologen, namentlich der Vorlauffettsäuren der Paraffinoxydation, sowie der angeführten aromatischen und aliphatischen Monocarbonsäuren.
Die erfindungsgemässen Ester werden aus 1 Mol einer aliphatischen, gesättigten Säure, wie z. B. Oxalsäure, durch Verestern mit 2 Mol z. B.
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wird. Neben Elastizität zeigen diese geformten Teile guten Glanz und hohe Oberflächenhärte.
2. Aus 168kg Weinsäure und 332kg Monobenzoesäureester des Äthylenglykols wird der neutrale Ester hergestellt. Dieser bildet nach längerem Stehen eine kristalline Masse. 9 kg dieses Esters werden in einer Lösung von 1 kg Nitrocellulose in 20kg Butylacetat gelöst. Ein Aufstrich dieser Lösung ist zunächst klebrig, erhärtet aber nach wenigen Stunden und verliert nach zwei bis drei Tagen durch Polymerisation des Esters seine Löslichkeit in Butylacetat weitgehend. Lackfilme dieser Art können auch bei 120-1800 C durch 20-60 Minuten eingebrannt werden.
Aufstriche des genannten Esters zeigen besonders hohe Beständigkeit gegen kurzwellige Lichtstrahlen und ergeben aus diesem Grunde Anstrichfilme von ausgezeichneter Wetterbeständigkeit, welche die der üblichen fettsäuremodifizierten Alkydharze wesentlich übertrifft.
Bei Anstrichfilmen, welche mit Titandioxyd pigmentiert sind, wird das bekannte"Abkreiden" bei der Bewitterung wesentlich verringert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen durch Umsetzung von mehrbasischen Säuren mit Teilestem oder Teiläthern von aliphatischen gesättigten mehrwertigen Alkoholen, die noch freie OH-Gruppen enthalten, deren Ester- komponente von aliphatischen oder aromatischen Carbonsäuren bzw. deren Ätherkomponente von einwertigen aliphatischen oder aromatischen Alkoholen gebildet wird und durch Umwandlung des Kondensationsproduktes in bekannter Weise mittels Katalysatoren in den harzartigen Zustand, dadurch gekennzeichnet, dass als mehrbasische Säuren aliphatische gesättigte Carbonsäuren zur Anwendung gelangen, die keine oder höchstens eine Methylengruppe zwischen einer Carboxylgruppe und der nächsten Carboxyl-oder Oxygruppe besitzen und wobei die Teilester bzw.
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