AT141855B - Verfahren zur Zerlegung von Gasgemischen. - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung von Gasgemischen.

Info

Publication number
AT141855B
AT141855B AT141855DA AT141855B AT 141855 B AT141855 B AT 141855B AT 141855D A AT141855D A AT 141855DA AT 141855 B AT141855 B AT 141855B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
air
oxygen
nitrogen
pressure
amount
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Linde Eismasch Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Linde Eismasch Ag filed Critical Linde Eismasch Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT141855B publication Critical patent/AT141855B/de

Links

Landscapes

  • Separation By Low-Temperature Treatments (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Zerlegung von Gasgemischen. 



   Es sind Verfahren zur Zerlegung tiefsiedender Gasgemische, insbesondere von Luft. in zwei Stufen unter Verwendung periodisch gewechselter Kältespeieher beschrieben worden, bei denen die Luft lediglich auf denjenigen Druck komprimiert wird, der ihre Verflüssigung bzw. die des Stickstoffes, in Wärmeaustausch mit siedendem Sauerstoff gestattet. Die zur Deckung der Verluste notwendige Kälte wurde bei   diesen sogenannten Niederdmckverfahren   bisher durch Entspannen eines Teiles der verdichteten Luft bzw. des unter Druck abgetrennten Stickstoffes bei tiefer Temperatur unter Leistung äusserer Arbeit gewonnen.

   Durch diese Art der Kälteerzeugung wird jedoch die   Güte   der Rektifikation unmittelbar mit der Kälteleistung gekuppelt, weil der Kältebedarf die Gasmenge bestimmt, die zwecks Entspannung in der Expansionsmaschine der   Drucksäule   entnommen werden muss und hiedurch für die obere Säule   als Waschflüssigkeit   verloren geht. Um die Zerlegungsanlage im Gleichgewicht zu halten, ist es notwendig nach dem Kältebedarf zu regeln. Man wird daher nur selten das Optimum erreichen, bei dem Kältebedarf und Güte der Rektifikation gerade aufeinander abgestimmt sind, sondern meistens wird entweder 
 EMI1.1 
 schuss an Waschflüssigkeit kann nicht ausgenutzt werden. 



   Vorliegende Erfindung vermeidet diese Schwierigkeiten und gestattet ausserdem, den Energiebedarf für die Zerlegung weiterhin zu   senken. Erfindungsgemäss   wird ein gesonderter Kälteerzeugungsprozess mittels Entspannen einer relativ geringen Menge auf hohen Druck komprimierter Luft angewendet, um die zur Deckung der Verluste erforderliche Kälte ganz oder teilweise zu erzeugen, u. zw. dadurch, dass man in Beharrungszustand unabhängig vom Kältebedarf dauernd eine konstante Menge Stickstoff aus der ersten Zerlegungsstufe entnimmt und unter Leistung äusserer Arbeit entspannt.

   Dieser Stickstoff wird vor seiner Entspannung in   Wärmeaustausch   mit   Hochdruckluft   von etwa 200 Atm. soweit erwärmt, dass bei seiner Entspannung keine Kondensation stattfindet, und die noch fehlende Kältemenge wird durch Abdrosselung der Hochdruckluft erzeugt. 



   Bei der Herstellung reinen Sauerstoffes soll die der   ersten Zerlegungsstufe entnommene Stick-   
 EMI1.2 
 Säule notwendigen Dampfmenge aus den   Gleichgewiehtskurven Sauerstoff/Stickstoff   ergibt zwar, dass man selbst bei der Herstellung reinen Sauerstoffs eine grosse Menge Stickstoff gasförmig der Drucksäule ohne Schädigung der Rektifikation entnehmen kann.   Tatsächlich   wurde aber gefunden, dass die Grenze bei dem Wert von etwa 20% der verarbeiteten Luftmenge liegt. Der Grund hiefür ist darin zu suchen, dass in dem unteren Teil   der zweiten Rektifikationssäule nicht   eine Abtrennung des Stickstoffs, sondern im wesentlichen die Abtrennung des Argons vom Sauerstoff stattfindet, bei der die Zerlegungsbedingungen wesentlich ungünstiger liegen. 



   Diese Art der Kälteerzeugung ist besonders rationell, da ein Teil der   Luft zwecks Anwärmung   des Stickstoffs vor der Expansion ohnedies auf 10-20 Atm. gefördert werden muss, also nur eine weitere Kompression im Druckverhältnis   5--10   erforderlich ist. Beträgt die Luftmenge. die zur Anwärmung des Stickstoffs benutzt wird, 5% so kann man bei einer Kompression auf 200 Atm. unter Anwendung einer Vorkühlung der Hochdruckluft   auf -400 eine   Kälteleistung von annähernd 1 Kcal/m3 gesamter 
 EMI1.3 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Kältemenge ist so gross. dass erforderlichenfalls auch relativ grosse Mengen Sauerstoff in flüssiger Form aus der Apparatur entnommen werden können, was mitunter notwendig ist, wenn man verhindern will. dass sieh Verunreinigungen im Verdampfer anreichern.

   Weiterhin   ermöglicht   der Umstand, dass die   Expansionsmaschine   mit konstanter Leistung und Tourenzahl betrieben wird, die Expansionsenergie wesentlich einfacher vollständig auszunutzen. Während man bisher genötigt war, die Energie der Expansionsmaschine durch eine Antriebsmaschine aufnehmen zu lassen, die sich wie eine Wasserpumpe den   Änderungen   der Expansionsmaschinenleistung anpassen kann und die Expansionsenergie unter Umständen nicht ausnutzen konnte, kann man jetzt die Expansionsmaschine oder Turbine z. B. umnittelbar mit dem Kompressor kuppeln. 



   Das Verfahren lässt sieh in analoger Weise anwenden, wenn man statt des aus der   Drucksäule   entnommenen Stickstoffs in bekannter Weise einen Teil der   unzerlegten   Luft in der Expansionsmaschine entspannt. 



   Die einzige   Änderung   besteht darin, dass die Hochdruckluft nicht in   Wärmeaustausch   mit dem Stickstoff. sondern mit dem Teil der Luft. der expandiert werden soll, gebracht wird. 



   Durch die beschriebenen Arten der Kälteerzeugung lässt sich die der ersten Rektifikationssäule zu entnehmende Stiekstoffmenge weitgehend vermindern. Hiedurch wird für die obere Säule eine grössere Menge an Waschflüssigkeit verfügbar, als zur Auswaschung des Sauerstoffs aus den aufsteigenden Dämpfen 
 EMI2.1 
 in der oberen Säule wird nun durch einen weiteren Erfindungsgedanken dadurch ausgenutzt, dass   zusätzlich   Luft unter geringem Überdruck in diese Säule eingeblasen wird. 



   Die Verwendung von Luft unter drei verschiedenen Drucken mag als eine unvorteilhafte Erscherung erscheinen, zumal bei der Verwendung von Kältespeichern die Schwierigkeiten der richtigen Verteilung der Gasmengen, die zur Erzielung eines vollkommenen   Wärmeaustausches   notwendig ist. um so grösser werden je mehr Gasströme und damit je mehr Regeneratoren erforderlich sind. Diese 
 EMI2.2 
 obere Säule eingeblasen wird, gerade gleich der Menge des gewonnenen Sauerstoffs wählt. In diesem Falle kommt man mit den auch sonst notwendigen zwei Paaren von Regeneratoren aus. von denen das eine den   Wärmeaustausch   zwischen Stickstoff und der auf Kondensationsdruek verdichteten Luft. das andere den Wärmeaustausch zwischen Sauerstoff und Gebläseluft vermittelt.

   Die Abkühlung des kleinen    auf hohen Druek komprimierten   Teiles der Luft, der auch sonst aus praktischen Gründen zur   Kälteüber-   tragung benötigt wird, erfolgt stets in kontinuierlich wirkenden Gegenströmen. 



   Das Verlahren wird für das Beispiel der Gewinnung von   65% gem   Sauerstoff aus 10.   000 1113 Luft// ;   näher erläutert. 7000   mV/t   der zu zerlegenden Luft werden auf Kondensationsdruck, d.   h.   etwa 4 Ata. verdichtet, in Regeneratoren in   Wärmeaustausch   mit dem abgetrennten   Stiekstoff   bis auf Kondensations- temperatur abgekühlt, sodann in die Drucksäule eines zweistufigen Zerlegungsapparates eingeführt und dort in   üblicher   Weise zerlegt. Wenn man die Kondensation der Luft in einem   Rücklaufkondensator   vornimmt und den flüssigen Sauerstoff in Gleichstrom mit seinen Dämpfen verdampft. erniedrigt sieh der   Kondensationsdruek   auf etwa 3'2 Ata.

   Von dem in der   Drucksäule   bzw. im Rüeklaufkondensator ausgeschiedenen Stickstoff werden etwa   1350 ? /7t gasformig   entnommen und unter Leistung äusserer
Arbeit entspannt, während der Rest als Wasehflüssigkeit auf die obere Säule aufgegeben wird. 3. 000   m     Luftlll - ebensoviel   wie man Sauerstoff gewinnt-werden in einem Gebläse auf   0#4 Atü. verdichtet.   in   Wärmeaustausch   mit dem Sauerstoff bis auf Kondensationsdruck abgekühlt   und gasförmig in   die obere Säule eingeblasen. 



   Zur Deckung der Kälteverluste werden etwa 500   m"Luft/A   auf einen Druck von 200 Atm. ver- dichtet und nach Vorkühlung in   Gegenstromwärmeaustausch   mit Zerlegungsprodukten abgedrosselt und nach Bedarf in die erste oder zweite Zerlegungsstufe eingeführt. Es ist hiebei zweckmässig, die vorgekühlte   Hocl1dmckIuft   in   Wärmeaustausch   mit dem Stickstoff zu bringen, der in der Expansionsmaschine entspannt werden soll, um   eine Verflüssigung bei   der Entspannung zu vermeiden und die bei 
 EMI2.3 
 die durch Entspannen der   Hoehdruekluft   erzielbare Kälteleistung zu steigern, wird gegebenenfalls die Hochdruckluft vor dem   Wärmeaustausch   mit Zerlegungsprodukten mittels einer gesonderten Kältemaschine vorgekühlt. 



   Die Vorteile des neuen Verfahrens beruhen darauf, dass der Meliraufwand an Energie, der notwendig wird, um wenige Prozent der auf Kondensationsdruek verdichteten Luft für den Kälteerzeugungsprozess auf Hochdruck weiter zu verdichten, kleiner ist, als die Energieersparnis, die dadurch erzielt wird, dass eine der Sauerstoffmenge gleiche Menge Luft statt auf Kondensationsdruck nur auf geringen Überdruck gefördert zu werden braucht. Da die Menge der Einblasluft automatisch der Reinheit des Sauerstoffs angeglichen wird, besitzt das Verfahren eine grosse Anpassungsfähigkeit, so dass es trotz des die Rektifikation bekanntlich erschweenden Einblasens von Luft sogar möglich wird, Sauerstoff mit einem Reinheitsgrad von mehr als   99%   herzustellen.

   Bei der Gewinnung weniger reinen Sauerstoffs wird eine grössere Luftmenge praktisch unverdichtet zerlegt und hiedurch der Energiebedarf der Zerlegung-über die Herabsetzung des Kondensationsdruekes   hinaus-zusätzlich   gesenkt. Ein weiterer 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 Vorteil des Verfahrens ist, dass die Verluste an verdichtetem Gas bei jedem Umschalten der Regeneratoren dadurch geringer werden, dass der Druck des durch die Sauerstoffregeneratoren strömenden Frischgases sehr niedrig ist. Infolgedessen wird auch der Sauerstoff durch die beim Umschalten in den Regeneratoren verbleibende Luft in geringerem Masse verunreinigt als bisher, also der Sauerstoff in höherer Reinheit gewonnen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Zerlegung von Gasgemischen, insbesondere von Luft, in zwei Stufen, bei dem die Hauptmenge der zu zerlegenden Luft nur auf denjenigen Druck verdichtet wird, der die Kondensation des abgeschiedenen Stickstoffs in   Wärmeaustausch   mit dem siedenden Sauerstoff gestattet und bei dem die Kühlung der Luft sowie die Wiedererwärmung der Zerlegungsprodukte in periodisch gewechselten   Kältespeichern   erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Zerlegungsstufe im Beharnmgszustand eine konstante Menge Stickstoff entnommen und unter Leistung äusserer Arbeit entspannt wird und ein gesonderter Kälteerzeugungsprozess mit Hilfe einer geringen Menge auf hohen Druck verdichteter Luft in der Weise durchgeführt wird,

   dass die   Hoehdruckluft   nach   Wärmeaustausch   mit dem zu entspannenden Stickstoff von dem hohen Druck aus durch Drosselung entspannt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der zu zerlegenden Luft zwecks Ausnutzung der vergrösserten Menge Waschflüssigkeit in der Rektifikationssäule nur auf geringen Überdruck verdichtet und in die zweite Rektifikationsstufe eingeblasen wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ebensoviel Luft in die EMI3.1
AT141855D 1933-02-16 1934-02-03 Verfahren zur Zerlegung von Gasgemischen. AT141855B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE141855X 1933-02-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT141855B true AT141855B (de) 1935-05-25

Family

ID=34201192

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT141855D AT141855B (de) 1933-02-16 1934-02-03 Verfahren zur Zerlegung von Gasgemischen.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT141855B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69908531T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung von Rückgewinnung von Kohlendioxyd
DE3146335C2 (de) Verfahren zum Erzeugen von Sauerstoff-Produktgas
DE604119C (de) Verfahren zum Zerlegen tiefsiedender Gasgemische
DE3874731T2 (de) Kryogene luftspaltung mit einem aufkocher mit totalkondensation durch kompression/expansion.
DE1226616B (de) Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von gasfoermigem Drucksauerstoff mit gleichzeitiger Erzeugung fluessiger Zerlegungsprodukte durch Tieftemperatur-Luftzerlegung
DE2164795B2 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Verdichtungsenergie bei einer Luftzerlegungsanlage
DE1263037B (de) Verfahren zur Zerlegung von Luft in einer Rektifikationssaeule und damit gekoppelterZerlegung eines Wasserstoff enthaltenden Gasgemisches
DE1019333B (de) Verfahren zur Erzeugung von gasfoermigem Sauerstoff unter Druck
DE3782660T2 (de) Kaelteerzeugung durch teilexpansion der luft fuer die tieftemperatur-luftzerlegung.
DE69209835T2 (de) Einsäulenluftzerlegungszyklus und dessen Integration in Gasturbinen
DE102015001858A1 (de) Kombinierte Abtrennung von Schwer- und Leichtsiedern aus Erdgas
DE69416558T2 (de) Herstellungsverfahren von reinem, gasförmigem Kohlendioxid und Apparat zum Gebrauch dafür
DE1159971B (de) Verfahren zur Gewinnung von gasfoermigem und unter Druck stehendem Sauerstoff durch Zerlegung von Luft
DE2535489B2 (de) Verfahren und vorrichtung zur zerlegung eines tiefsiedenden gasgemisches
DE4030749A1 (de) Verfahren zur tieftemperaturzerlegung von luft
DE3229883A1 (de) Verfahren und einrichtung zur herstellung von gereinigtem aethylen
AT141855B (de) Verfahren zur Zerlegung von Gasgemischen.
DE617841C (de) Verfahren zur Gewinnung sauerstoffreicher Gemische aus Luft
DE1135935B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Sauerstoff geringer Reinheit durch Tieftemperatur-Luftzerlegung
AT141861B (de) Verfahren zur Zerlegung tiefsiedender Gasgemische.
DE1467055C3 (de) Verfahren zum Gewinnen von reinem Kohlendioxid aus einem Gemisch mit Kohlenwasserstoffen
DE338283C (de) Verfahren zur Erzeugung von Warmwasser mit Hilfe von Kompressionskaeltemaschinen mitmehrstufiger Kompression und Zwischenkuehlung
DE1250848B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Tieftemperaturzerlegung von Luft bei Sauerstoffabnahmeschwankungen
DE625424C (de) Verfahren zum Zerlegen tiefsiedender Gasgemische
DE102015004120A1 (de) Verfahren zum Abtrennen von Stickstoff aus einer Kohlenwasserstoff-reichen Fraktion