AT130027B - Verfahren zur Herstellung praktisch haltbarer kolloidaler Graphitdispersionen in Ölen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung praktisch haltbarer kolloidaler Graphitdispersionen in Ölen.

Info

Publication number
AT130027B
AT130027B AT130027DA AT130027B AT 130027 B AT130027 B AT 130027B AT 130027D A AT130027D A AT 130027DA AT 130027 B AT130027 B AT 130027B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
gel
reducing
oils
disperse phase
gel formation
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Erich Dr Ing Strohbach
Original Assignee
Erich Dr Ing Strohbach
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Erich Dr Ing Strohbach filed Critical Erich Dr Ing Strohbach
Application granted granted Critical
Publication of AT130027B publication Critical patent/AT130027B/de

Links

Landscapes

  • Colloid Chemistry (AREA)
  • Lubricants (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung praktisch haltbarer kolloidaler   Graphitdispersionen in Sien.   



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung praktisch haltbarer kolloidaler Graphitdispersionen in Ölen. Häufig besteht die disperse Phase von kolloidalen Dispersionen aus Teilchen verschiedener Grösse. Die Haltbarkeit solcher kolloidaler Dispersionen in Ölen ist vielfach für deren Verwendungszweck eine ungenügende. Bekannt ist, dass die grösseren Teilchen der dispersen Phase der Gelbildung leichter unterliegen, als die feiner dispersen Phase. Nimmt nun das Dispersionsmittel, das zu Anfang absolut neutral sein kann, z.

   B. bei der   Berührung   mit Luft   beträchtliche   Mengen Sauerstoff und Kohlensäure auf, so können die entstehenden Oxydationsprodukte, wie auch die absorbierte Kohlensäure auf die gröberen Teilchen der dispersen Phase einwirken und diese in den   Gelzustand   überführen, während eine Einwirkung auf die feiner disperse Phase noch nicht erfolgt. Das Gel der gröber dispersen Phase fällt aus, wodurch bei Anwendung solcher Dispersionen unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können, z. B. Verstopfungen von Leitungen u. dgL, die die Verwendbarkeit dieser kolloidalen Dispersionen stark beeinträchtigen.

   Es ist bekannt, dass einerseits kolloidaler Graphit aus Teilchen verschiedenster Grösse besteht und dass anderseits Öle, gleichgültig ob Mineral-oder vegetabilische Öle od. dgl., aus der Luft Kohlensäure und vor allem Sauerstoff in beträchtlichen Mengen absorbieren. Wird nun eine kolloidale Graphitdispersion in Öl hergestellt und längere Zeit aufbewahrt, so kann beim Lagern oder während der Verwendung infolge Einwirkung der Luft zu einem vorher nicht bestimmbaren Zeitpunkt die Anreicherung an koagulierend wirkenden Stoffen so stark werden, dass die gröber disperse Phase in den Gelzustand übergeht, während die feiner disperse Phase noch im Solzustande verharrt.

   Bei der Anwendung solcher kolloidaler Graphitdispersionen als   Schmiermittel   kann daher der Übelstand auftreten, dass Verstopfungen der Schmiermittelleitungen oder vorzeitiges Abscheiden des Graphitgels eintritt. 



   Die Erfindung besteht darin, dass die der Gelbildung leichter unterliegende, gröber disperse Phase von der feiner dispersen Phase abgetrennt wird, u. zw. durch eine auf   künstliche   Weise hervorgerufene Gelbildung mit Mitteln solcher Art, dass die Gelbildung nur bei der gröberen dispersen Phase, nicht aber bei der feineren dispersen Phase auftritt. Für die Erfindung ist also wesentlich, dass in einer bereits vorhandenen Graphitdispersion in Ölen von der künstlich hervorgerufenen Gelbildung nur die gröberen Teile der dispersen Phase betroffen werden, nicht aber die feineren Teile. 



   Eine solche Gelbildung kann z. B. durch   Koagulierungsmittel,   wie organische Säuren oder organische Salze und Verbindungen oder ähnliche bekannte Koagulierungsmittel hervorgerufen werden, die aber nur so schwach sein sollen, bzw. in einer so schwachen Konzentration anzuwenden sind, dass eine Einwirkung auf die feinere disperse Phase vermieden ist. 



   Das so   künstlich   gebildete Gel wird nun vom Sol in bekannter Weise abgetrennt, z. B. durch Zentrifugieren u. dgl. Die zurückbleibende kolloidale Dispeision wird, um eine weitere Einwirkung der Koagulierungsmittel auf die feineren Solteilchen zu verhindern, von diesen auf bekannte Weise befreit, z. B. durch Abdestillation, Abstumpfung u. dgl. 



   Die zurückbleibende kolloidale Dispersion stellt nach Entfernen der Koagulationsmittel eine praktisch haltbare Lösung dar. 



   Zweckmässig ist die Verwendung von Koagulationsmitteln im Vereine mit geeigneten, am besten schwach wirkenden Basen, gleichgültig ob organischer oder anorganischer oder gemischt organisch-anorganischer Natur, wodurch erreicht wird, dass die feine disperse Phase vor der Einwirkung der Koagulationsmittel geschützt und die Abtrennung der grober dispersen Phase erleichtert wird oder im Vereine mit beliebigen, reduzierend wirkenden Substanzen wie Hydroxyl-,   Aldehyd- oder Ketonverbindungen,   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 die geeignet sind, die Wirkung des Sauerstoffes auf das Dispersionsmittel abzuschwächen, bzw.

   aufzuheben oder sowohl im Vereine mit Basen, als auch mit beliebigen reduzierend wirkenden Stoffen, die in der Lage sind, sowohl die Wirkung der Kohlensäure, als auch des Sauerstoffes und der durch die Oxydation entstehenden Sekundärprodukte auf die im Solzustande befindliche feiner disperse Phase abzuschwächen bzw. aufzuheben. 



   Das Verfahren kann aber auch so ausgeführt werden, dass man die Dichte oder auch die Viskosität der in Ölen hergestellten kolloidalen Graphitdispersion so weit herabgesetzt, dass die gröberen Solteilchen zur   Ausflockung   und Abscheidung gebracht werden. Das zugesetzte Verdünnungsmittel kann aus der kolloidalen Dispersion entfernt werden oder auch nicht.

   Die Herabsetzung der Dichte kann durch Zusatz spezifisch leichterer   Flüssigkeiten   als das Dispersionsmittel ist, zweckmässig durch eine leichtflüchtige Flüssigkeit bewirkt werden, sowie   die Herabsetzung der Viskosität durch   eine mit demDispersionsmittel mischbare Flüssigkeit, geringerer Viskosität als das Dispersionsmittel, insbesondere durch eine organische Flüssigkeit erfolgen kann.   Zweckmässig   ist die Verwendung eines Verdünnungsmittels, das 
 EMI2.1 
 



   Oft genügt schon die Verringerung der Dichte bzw. Viskosität der kolloidalen Graphitdispersionen in Ölen durch einfaches Erwärmen unter beliebigem Druck, das ist gewöhnlichem oder erhöhtem Drucke oder Unterdrücke um eine Abscheidung der grobdispersen Phase zu erreichen. 



   Gegebenenfalls kann die Abscheidung des Gels durch Koagulationsmittel zweckmässigerweise auch in Anwesenheit von Basen oder beliebigen reduzierend wirkenden Substanzen oder von Basen und beliebigen reduzierend wirkenden Substanzen unter gleichzeitiger Herabsetzung der Dichte oder der Viskosität bewirkt werden. 



   Findet die Anwendung von kolloidalen Graphitdispersionen in Ölen bei erhöhten Temperaturen statt, so ist es   zweckmässig,   solche organische Basen und reduzierend wirkende oder neutrale Stoffe zu wählen, die bei erhöhten Temperaturen alkalisch oder reduzierend wirkende Gase oder beide gleichzeitig entwickeln oder abspalten. Z. B. wirkt   einZusatz vnMethanamid   in   vielen Fällen   günstig auf die Erhaltung des Solzustandes während der Verwendungsdauer ein, da es bei erhöhten Temperaturen Ammoniak und Kohlenoxyd freimacht. 



   An der geringen Haltbarkeit kolloidaler Dispersionen in Ölen ist bisher die Verwendung von kollo-   idalem Graphit   in der Motorentechnik als Zusatz zum   Schmieröl   gescheitert. Hier tritt die Gelbildung leicht durch die Produkte der unvermeidlichen Oxydation in den heissen Zylindern ein, indem die gebildeten Kraekprodukte koagulierend auf das Graphitsol wirken. Durch die Erfindung wird dieser Übelstand vermieden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung praktisch haltbarer kolloidaler Graphitdispersionen in Ölen, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Graphitsol die gröber disperse Phase von der feiner dispersen Phase durch Gele bildende Mittel solcher Art abgetrennt wird, dass Gelbildung nur bei der gröberen Phase, nicht aber bei der feiner dispersen Phase auftreten kann.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelbildung der gröberen dispersen Phase durch schwache Koagulationsmittel hervorgerufen wird. EMI2.2 Phase gegen Gelbildung, die Abscheidung der gröberen dispersen Phase in Gelform in Gegenwart von Basen oder reduzierend wirkenden Mitteln oder sowohl von Basen und reduzierend wirkenden Mitteln bewirkt wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem gebildeten Gel befreite Sollösung von den zur Gelbildung verwendeten Mitteln, zweckmässig aber nicht von den Sol erhaltenden Mitteln befreit wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelbildung durch Veränderung der Viskosität oder Dichte der kolloidalen Lösung oder beider Eigenschaften bewirkt wird.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Verdünnungsmittel Flüssigkeiten kleineren spezifischen Gewichtes oder geringerer Viskosität verwendet werden, die mit den Dispersionsmitteln mischbar sind.
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass neben den Gele bildenden Mitteln noch reduzierend oder neutrale oder alkalisch wirkende Stoffe zugesetzt werden, die in der Wärme reduzierend wirkende oder alkalische Gase oder sowohl reduzierende wie auch alkalisch wirkende Gase abspalten.
AT130027D 1928-06-15 1928-06-15 Verfahren zur Herstellung praktisch haltbarer kolloidaler Graphitdispersionen in Ölen. AT130027B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT130027T 1928-06-15

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT130027B true AT130027B (de) 1932-10-25

Family

ID=3636339

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT130027D AT130027B (de) 1928-06-15 1928-06-15 Verfahren zur Herstellung praktisch haltbarer kolloidaler Graphitdispersionen in Ölen.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT130027B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2647697C3 (de) Pastenartige Dämpfmitteldispersion
AT130027B (de) Verfahren zur Herstellung praktisch haltbarer kolloidaler Graphitdispersionen in Ölen.
DE1091685B (de) Verfahren zum Dispergieren wasserloeslicher Feststoffe in wasserunloeslichen Kohlenwasserstoffen und Kohlenwasserstoffgemischen wie Schmieroelen
DE1594458B2 (de) Verfahren zum Regenerieren von gebrauchten Schmierölen
DE1444785B1 (de) Verfahren zur Herstellung von feinstverteilte Feststoffe enthaltenden Schmierfetten
DE556707C (de)
DE920321C (de) Verfahren zur Herstellung von ein anorganisches Nitrit enthaltenden, seifenhaltigen,emulgierbaren Mineraloelen
AT130026B (de) Verfahren zur Herstellung in der Hitze praktisch haltbarer kolloidaler Lösungen von Graphit in Ölen.
DE702845C (de) Schmieroel
DE3345253C2 (de)
DE909022C (de) Verfahren zur Herstellung von anorganische, wasserloesliche Chromate enthaltenden, seifenhaltigen, emulgierbaren Mineraloelen
DE532802C (de) Verfahren zum Schmieren von hohen Temperaturen ausgesetzten Oberflaechen
DE517536C (de) Herabsetzung des Saeuregehaltes von Kieselgur
DE671612C (de) Verfahren zur Reinigung von Rohparaffin
AT159537B (de) Verfahren zur Herstellung von für die Erzeugung von Kautschukwaren geeigneten Mischungen.
DE749806C (de) Verfahren zur Herstellung dispergierend wirkender Verseifungsprodukte von Oxydationsprodukten hochmolekularer Kohlenwasserstoffe
DE696083C (de) Verfahren zur katalytischen Druckhydrierung von hochsiedenden fluessigen oder halbfesten Kohlenwasserstoffoelen, die Asphalte und bzw. oder Harze enthalten
AT118213B (de) Verfahren, um physikalische Eigenschaften von ungesättigte Kohlenstoffverbindungen enthalteden kolloiden Produkten zu ändern.
DE2255758A1 (de) Hochsiedende bremsfluessigkeit fuer motorfahrzeuge
DE855160C (de) Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen
DE801752C (de) Motortreibstoff
DE532167C (de) Klopffeste, ungesaettigte Kohlenwasserstoffe enthaltende Motortreibmittel
DE879003C (de) Schmiermittel
DE632300C (de) Verfahren zur Herstellung von Wasser-in-OEl-Emulsionen aus nichttrocknenden OElen, Fetten, Wachsen, Harzen, Pechen, Asphalten
AT223452B (de) Korrosionsschutzmittel