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Verfahren zur Herstellung von Kautsehukartikeln.
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Kautschukartikeln aus wässerigen Dispersionen geeig- neter organischer Stoffe, wie von Kautschuk oder ähnlichen vegetabilischen Pflanzensäften, durch Arbeitsmethoden nach Art des Tauchen, Streichens, Spritzens oder der elektrophoretischen Niederschlagung.
Sie bezweckt, solche Artikel auf der Oberfläche mit runzeligen (geriffelten oder körnigen) Effekten zu versehen.
Gemäss der Erfindung werden solche Effekte dadurch erzielt, dass man unkoagulierte Schichten der genannten Dispersionen mit einzelnen oder gemischten Flüssigkeiten in Berührung bringt, welche zugleich koagulierend und quellend wirken, oder auch unmittelbar nacheinander mit zwei Flüssigkeiten behandelt, von denen die eine die Koagulierung, die andere die Quellung bewirkt.
Die verwendeten wässerigen Dispersionen können in nicht konzentrierter Form oder konzentriert benutzt werden. Sie können mit Zusätzen, welche einen Bestandteil des Endproduktes bilden sollen, oder mit Präservierungsmitteln versetzt sein. Sie können ferner natürlich oder künstlich, vulkanisiert oder unvulkanisiert sein und auch verschiedene Zusätze enthalten, wie Faktis, Kautschukabfall und
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Präservierungsmittel, Farbstoffe und Füllmaterialien der üblichen Art, ferner auch besondere Materialien, wie Lederstaub, Korkstaub, Fasern, Metallstaub und kolloide Metalle. Weiter können diesen Dispersionen auch künstliche Harze beigemischt sein, wie Phenolaldehyd-, Eiweissaldehyd-und HarnstoffaldehydKondensationsprodukte oder Mischungen derselben.
Es wurde ferner gefunden, dass unkoagulierte Produkte sich besonders gut für die Zwecke der vorliegenden Erfindung eignen, die aus konzentrierten, mit Zusatzstoffen versetzten Dispersionen nach dem Verfahren der englische Patentschrift Nr. 290313 gewonnen werden.
Eine Ausführungsform des Verfahrens ist die folgende : Eine nicht poröse Form wird in einen Latex eingetaucht, der 25-30% Wasser enthält und einen Gehalt an festen Stoffen aufweist, welcher sich, in Prozenten ausgedrückt, wie folgt zusammensetzt :
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<tb>
<tb> Kautschuk <SEP> als <SEP> Latex <SEP> 55'00 <SEP> (als <SEP> trockener <SEP> Kautschuk <SEP> gerechnet)
<tb> Schwefel.............................................. <SEP> 2'00
<tb> Schwefel <SEP> .......................................... <SEP> 2#00
<tb> Beschleunigungsmittel <SEP> ........................................ <SEP> -#40
<tb> Schlämmkreide.............................................. <SEP> 13#00
<tb> Zinkoxyd <SEP> 3-00
<tb> Baryt <SEP> 20-06
<tb> Transformatorenöl <SEP> 5-00
<tb> Farbstoff <SEP> 1-00
<tb> 100.
<SEP> 00
<tb>
Die Form mit dem daran haftenden unkoagulierten Niederschlag von konzentriertem Latex wird dann in eine Lösung eingetaucht, die aus 5 Volumteilen Eisessig und 200 Volumteilen Benzin besteht,
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an der Form haftenden Masse zeigt. Diese Runzelbildung entsteht wahrscheinlich infolge der Quellwirkung, welche das Benzin auf die vorerst unter dem Einfluss der Essigsäure durch oberflächliche
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muss, sieh zu kräuseln bzw. Falten zu werfen.
Es wurde weiter gefunden, dass durch die Regelung der Koaguliermittelmenge und die Gegenwart eines Verdünnungsmittels, wie Alkohol, der Grad oder die Tiefe der Runzelbildung beeinflusst werden kann. So ergibt z. B. eine Mischung aus 2'5 Teilen Eisessig, 200 Teilen Benzin und 200 Teilen Alkohol nur eine geringe Runzelbildung.
Die Runzelbildung kann auch dadurch herbeigeführt werden, dass man den an der Form haftenden unkoagulierten Niederschlag zuerst durch einige Sekunden in ein Koagulierungsbad eintaucht, das z. B. aus Alkohol oder einer 0'5%igen Essigsäurelösung in Wasser oder einer wässerigen Lösung eines Aluminiumsalzes (beispielsweise 5% ig) besteht und sodann in ein Quellbad, z. B. eine Mischung von gleichen Teilen Benzin und Alkohol, bringt.
Die unkoagulierte Schichte, die mit einer runzeligen (oder geriffelten) Oberfläche versehen werden soll, kann für sich das Endprodukt bilden, oder sie kann auch vorerst auf der Oberfläche eines ändern Körpers aus vulkanisiertem oder unvulkanisiertem Kautschuk oder aus Metall gebildet werden.
Das Erstarren der Schichte nach der Runzelbildung kann durch blosses Trocknen bewirkt werden, sei es mit, sei es ohne Anwendung von Wärme, oder durch Hitzegerinnung, oder auch durch Eintauchen des Niederschlages in eine wasserentziehende und zugleich koagulierend wirkende Lösung, z. B. der in dem englischen Patent Nr. 303544 beschriebenen Art.
Die Runzelbildung und das Erstarren der Schichte kann aber auch durch einen einzigen Vorgang herbeigeführt werden, u. zw. durch die Verwendung einer Lösung, welche sowohl wasserentziehende als auch quellende Mittel enthält. Als Beispiel einer solchen Lösung sei angeführt : etwa 100 Teile Benzin, etwa 100 Teile Alkohol, etwa 15 Teile Ammoniumazetat und etwa 7 Teile Wasser.
Gegebenenfalls kann die nach irgendeiner der vorhergehend beschriebenen Methoden hergestellte, gerunzelte (bzw. geriffelte) Oberfläche auch einen Anstrich erhalten, z. B. mit Firnis oder mit sehr dünnem Latex von abweichender Farbe behandelt werden. In dieser Weise kann man auch ein Material von körnigem bzw. narbigem, lederähnlichem Aussehen erhalten.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die die Oberflächenkoagulierung und Runzelbildung bewirkende Flüssigkeit auch aus einem einzigen Stoff, wie Tetrachlorkohlenstoff oder Butylazetat bestehen ; allenfalls kann auch eine Mischung zweier Flüssigkeiten dieser Art verwendet werden. Beim kurzen Eintauchen einer unkoagulierten Schichte eines konzentrierten mit Zusatzstoffen versetzten Latex in eine dieser Flüssigkeiten oder eine Mischung derselben entsteht eine gerunzelte Ober- fläehe. Wenn man einer solchen Flüssigkeit Essigsäure zusetzt, ist der Effekt ausgesprochener.
Verschiedene Grade der Runzelbildung kann man durch entsprechende Wahl des Quellungsmittels erzielen, das dem Koagulierungsmittel zugesetzt wird, wobei dieses letztere aus irgendeiner sauer wirkenden Substanz bestehen kann, die im Quellmittel und auch in Wasser hinreichend löslich ist, z. B.
Essigsäure oder Propionsäure. Zu den geeigneten Quellmitteln gehören alle Kautsehuklösungsmittel, wie Benzin, Toluol, Xylol und sonstige Kohlenteerdestillate, Petroleumdestillate, Schwefelkohlenstoff oder Chlor-Substitutionsprodukte von Aethan, Aethylen oder Methan, weiter auch Aether, flüchtige Kohlenwasserstoffe im allgemeinen oder auch Mischungen irgendweleher solcher Mittel.
Das Verfahren ist für Schichten aus konzentriertem, mit Zusätzen versehenem Latex verwendbar, gleichgültig, ob durch nachfolgende Vulkanisation ein Weich-oder Hartgummiprodukt erhalten werden soll. Man kann in dieser Weise auch Metallartikel mit einer Vulkanisatschichte herstellen, die eine sehr anziehende, narbige, lederähnliche Oberfläche besitzt.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Kautschukartikel, wie z. B. Kautschukhandschuhe, Druekballons u. dgl., bei ihrer Herstellung mit einer rauhen, runzeligen oder unebenen Oberfläche bzw. auch mit Flächeneffekten (Mustern, Ornamenten usw.) zu versehen, zu welchem Zwecke die betreffende Fläche oder auch der Gegenstand selbst einen Überzug von Latex erhält. Das Wesen dieses bekannten Verfahrens
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Gegenstand einer solchen Wärmebehandlung unterwirft, dass bloss die äusserste Lage oder Haut des dicken oder konzentrierten Latex getrocknet wird, und hierauf der Einwirkung eines Kautschuklösungs- oder - erweichungsmittels aussetzt, das die beim Trocknen entstandene Haut angreift und einen Oberflächeneffekt bzw. ein Muster hervorbringt.
Die unmittelbar darunterliegende Latexsehichte schützt hiebei durch ihren Wassergehalt bzw. ihre Feuchtigkeit die Kautschukgrundmasse gegen den Angriff des Lösungsbzw. Erweiehungsmittels.
Im Gegensatz hiezu betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Kautschukgebilden aus wässerigen Dispersionen, unter Erzielung von Runzeleffekten (Riffel-oder Körnungseffekten), bei welchem unkoaguHerte Schichten wässeriger Dispersionen, die man durch Tauchen, Aufstreichen, Aufspritzen oder elektrophoretische Niederschlagung erhalten hat, mit einzelnen oder gemischten Flüssig- keiten in Berührung gebracht werden, welche eine Koagulation und zugleich eine Quellung bewirken, oder auch mit zwei Flüssigkeiten, von welchen die eine die Koagulierung und die andre die Quellung bewirkt, hintereinander behandelt werden.
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Process for the manufacture of chewable articles.
The invention relates to the production of rubber articles from aqueous dispersions of suitable organic substances, such as rubber or similar vegetable juices, by working methods such as dipping, brushing, spraying or electrophoretic precipitation.
Its purpose is to provide such articles with wrinkled (corrugated or grainy) effects on the surface.
According to the invention, such effects are achieved by bringing uncoagulated layers of the above-mentioned dispersions into contact with individual or mixed liquids, which have a coagulating and swelling effect at the same time, or also treating them immediately one after the other with two liquids, one of which is coagulated and the other causes the swelling.
The aqueous dispersions used can be used in non-concentrated form or in concentrated form. They can be mixed with additives which should form part of the end product, or with preservatives. They can also be natural or artificial, vulcanized or unvulcanized and also contain various additives such as factice, rubber waste and
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Preservatives, dyes and fillers of the usual kind, as well as special materials such as leather dust, cork dust, fibers, metal dust and colloidal metals. Furthermore, artificial resins can also be added to these dispersions, such as phenol aldehyde, protein aldehyde and urea aldehyde condensation products or mixtures thereof.
It has also been found that uncoagulated products are particularly well suited for the purposes of the present invention, which are obtained from concentrated dispersions to which additives have been added according to the process of English Patent No. 290313.
One embodiment of the method is as follows: A non-porous mold is immersed in a latex which contains 25-30% water and has a solid matter content which, expressed as a percentage, is composed as follows:
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<tb>
<tb> rubber <SEP> as <SEP> latex <SEP> 55'00 <SEP> (calculated as <SEP> dry <SEP> rubber <SEP>)
<tb> sulfur .............................................. <SEP> 2'00
<tb> sulfur <SEP> .......................................... < SEP> 2 # 00
<tb> Accelerator <SEP> ........................................ <SEP> - # 40
<tb> Chalk .............................................. <SEP> 13 # 00
<tb> zinc oxide <SEP> 3-00
<tb> Barite <SEP> 20-06
<tb> transformer oil <SEP> 5-00
<tb> dye <SEP> 1-00
<tb> 100.
<SEP> 00
<tb>
The mold with the uncoagulated precipitate of concentrated latex adhering to it is then immersed in a solution consisting of 5 parts by volume of glacial acetic acid and 200 parts by volume of gasoline,
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shows mass adhering to the mold. This wrinkling arises probably as a result of the swelling effect which the gasoline on the initially under the influence of acetic acid by superficial
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must see puckering or wrinkles.
It has further been found that by regulating the amount of coagulant and the presence of a diluent such as alcohol, the degree or depth of wrinkling can be influenced. So z. B. a mixture of 2'5 parts of glacial acetic acid, 200 parts of gasoline and 200 parts of alcohol shows only slight wrinkling.
The wrinkling can also be brought about by first immersing the uncoagulated precipitate adhering to the mold for a few seconds in a coagulation bath, which is e.g. B. of alcohol or a 0'5% acetic acid solution in water or an aqueous solution of an aluminum salt (for example 5%) and then in a swelling bath, for. B. a mixture of equal parts gasoline and alcohol brings.
The uncoagulated layer, which is to be provided with a wrinkled (or corrugated) surface, can form the end product by itself, or it can also be formed initially on the surface of another body made of vulcanized or uncured rubber or of metal.
The solidification of the layer after wrinkling can be brought about by simple drying, be it with, be it without the application of heat, or by heat coagulation, or by immersing the precipitate in a dehydrating and at the same time coagulating solution, e.g. Of the type described in English Patent No. 303544.
The wrinkling and solidification of the layer can also be brought about by a single process, u. zw. By using a solution which contains both dehydrating and swelling agents. An example of such a solution is: about 100 parts gasoline, about 100 parts alcohol, about 15 parts ammonium acetate and about 7 parts water.
Optionally, the corrugated (or corrugated) surface produced by any of the methods described above can also be painted, e.g. B. be treated with varnish or with very thin latex of a different color. In this way, a material with a grainy or grained, leather-like appearance can also be obtained.
According to a further embodiment of the invention, the liquid causing surface coagulation and wrinkling can also consist of a single substance, such as carbon tetrachloride or butyl acetate; if necessary, a mixture of two liquids of this type can also be used. Briefly immersing an uncoagulated layer of a concentrated latex with added additives in one of these liquids or a mixture of these results in a wrinkled surface. When acetic acid is added to such a liquid, the effect is more pronounced.
Different degrees of wrinkling can be achieved by appropriate choice of the swelling agent that is added to the coagulant, the latter can consist of any acidic substance that is sufficiently soluble in the swelling agent and also in water, e.g. B.
Acetic acid or propionic acid. Suitable swelling agents include all chewing chewing solvents such as gasoline, toluene, xylene and other coal tar distillates, petroleum distillates, carbon disulfide or chlorine substitution products of ethane, ethylene or methane, and also ethers, volatile hydrocarbons in general, or mixtures of any such agents.
The method can be used for layers of concentrated latex provided with additives, regardless of whether a soft or hard rubber product is to be obtained by subsequent vulcanization. In this way, you can also produce metal articles with a vulcanizate layer that has a very attractive, pitted, leather-like surface.
It has already been proposed to use rubber articles such as e.g. B. rubber gloves, pressure balloons and. Like. To be provided with a rough, wrinkled or uneven surface or with surface effects (patterns, ornaments, etc.) during their production, for which purpose the surface in question or the object itself receives a coating of latex. The essence of this known procedure
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Subject to such a heat treatment that only the outermost layer or skin of the thick or concentrated latex is dried, and then exposed to the action of a rubber solvent or softening agent, which attacks the skin formed during drying and creates a surface effect or a pattern.
The latex layer immediately underneath protects the rubber base material against the attack of the solution or by its moisture content. Sedative.
In contrast to this, the invention relates to a process for the production of rubber structures from aqueous dispersions, with the achievement of wrinkle effects (corrugation or graining effects), in which uncoagulated layers of aqueous dispersions obtained by dipping, brushing on, spraying or electrophoretic deposition, with individual or mixed liquids are brought into contact, which cause coagulation and swelling at the same time, or with two liquids, of which one causes coagulation and the other causes swelling, are treated one after the other.