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Mittel zur Bekämpfung der Reblaus und der Kartoffelfäule.
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zur Bekämpfung der Reblaus und der Fäulnispilze bei eingelagerten Kartoffeln. Die bis jetzt für den Zweck der Reblausbekämpfung bekanntgewordenen Mittel sind hauptsächlich Schwefelkohlenstoff und ein Gemisch von Schwefelkohlenstoff mit halogenierten Kohlenwasserstoffen, darunter auch Hexachloräthan. Diese Mittel gelangen aber in flüssiger oder breiiger Form zur Anwendung. Schädlingsbekämpfungsmittel in diesem Aggregatzustand können aber nicht durchweg bei der Weinrebe wirksam werden und im besonderen auch nicht bei eingelagerten Kartoffeln zur Anwendung gelangen, weil die flüssigen Mittel die Kartoffeln geschmacklich nachteilig beeinflussen.
Die Praxis hat inzwischen auch den Beweis geliefert, dass mit den bekannten, vorgenannten Bekämpfungsmitteln in flüssiger oder breiiger Form bei der Sanierung der Weinberge eine restlose Abtötung der Reblaus nicht möglich ist und die heutigen Erfahrungen berechtigen zu dem Schluss, dass derartige Mittel, sofern der Weinstock gleichzeitig erhalten bleiben soll, überhaupt für die Zwecke der restlosen Reblausverniehtung ausgeschlossen sind. Den flüssigen Bekämpfungsmitteln haftet durchwegs der wesentliche Nachteil an, dass sie nicht zu dicht an den Wurzelhals der Rebe herangebracht werden dürfen, um zu verhindern, dass die konzentrierte Flüssigkeit selbst die Pflanze berührt.
Gerade am Wurzelhals bietet sich unter diesen Umständen als Folge der Natur der bisherigen Schädlingsbekämpfungsmittel in flüssiger oder breiiger Form für die Reblaus die Möglichkeit, der Einwirkung der Giftstoffe zu widerstehen, besonders dann, wenn die flüssigen Bekämpfungsmittel durch Regen in tiefere Erdschichten gespült werden. In gewissen Bodenarten kann es auch vorkommen, dass sich die Flüssigkeit nicht gleichmässig im Boden verteilt bzw. von diesem aufgesaugt wird, sondern sich in einzelnen Erdspalten ansammelt und durch die dabei entstehende hohe Konzentration die Pflanzenteile schädigt.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, Hexachloräthan zur Bekämpfung von Insekten, insbesondere zum Schützen von Wolle, Pelzen u. dgl., gegen Mottenfrass zu verwenden. Hier handelt es sieh aber um Schädlinge, die unter wesentlich andern biologischen Bedingungen leben und einer wirksamen Bekämpfung leicht zugänglich sind, ohne dabei zur Berücksichtigung sonstiger Umstände gezwungen zu sein.
Gegenüber den bisher im Weinbau benutzten flüssigen halogenierten Bekämpfungsmitteln besitzt das Hexaehloräthan wesentliche und überraschende Vorzüge.
Das Hexachloräthan stellt einen festen, aber flüchtigen Körper dar. Gegenüber der Reblaus besitzt es bis zu einem gewissen Grade eine abtötende Wirkung, äussert aber keinerlei schädliche Wirkung auf die gegen halogenierte Kohlenwasserstoffe immerhin sehr empfindlichen Kulturpflanzen und bietet somit die Möglichkeit, die Angriffe der Reblaus auf den Weinstock abzuwehren, so dass Seuchenherde
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halb eines Weinbaugebietes beschränkt werden können, wenn auch im übrigen die Rebläuse nicht gänzlich vernichtet werden. Die völlige Unschädlichkeit des Hexachloräthans für die Reben, junge Obstbäume u. dgl. (selbst bei 10fachen Dosen) ist erwiesen.
Die von dem neuen Bekämpfungsmittel entwickelten Dämpfe haben die günstige Eigenschaft, bei ihrer relativ sehr grossen Schwere in die Erdschichten einzusinken und dabei auch zu den tiefen Reblausherden zu gelangen. Das Hexachloräthan teilt aber nicht die Eigenschaft der flüssigen Bekämpfungsmittel, die unter Umständen in die tieferen Erdschichten abfliessen oder durch Wasser dorthin geschwemmt werden. Es bleibt in den oberen Erdschichten liegen, in die es eingetragen wird, und entwickelt bis zu seinem vollständigen Verbrauch dauernd Dämpfe, die
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Reben sitzenden Rebläuse ebenfalls nachhaltig bekämpft werden können. Das pulverförmige Hexachlor- äthan kann im Erdboden natürlich auch leichter als flüssige Bekämpfungsmittel gleichmässig verteilt werden.
Bei der Bekämpfung der Reblaus wird das Hexachloräthan zweckmässig mit einem indifferenten Stoff vermischt und alsdann in Löcher oder Furchen von verschiedener Tiefe eingebracht. Es ist zweckmässig auf 1 m Weinberggelände 180 g reines Hexachloräthan zu verwenden.
Die Bekämpfung der Kartoffelfäule gestaltet sich folgendermassen : Die in der üblichen in Mieten, in Kisten oder in sonst üblichen Lagerstellen eingebrachten Kartoffeln werden mit einer dünnen Lage Stroh überdeckt. Auf diese Strohlage wird das Hexachloräthan in dünner Schicht aufgestreut. Man nimmt 0.1-1% des Gewichtes der eingelagerten Kartoffeln. Das Hexachloräthan wird zweckmässig vor dem
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dem in dieser Form angebrachten Hexachloräthan wird dann in der üblichen Weise eine weitere Schutzschicht aus Stroh oder Erde oder aus Stroh und Erde ausgebreitet. Auch wird in der Mitte der Kiste oder des Kartoffellagers in bekannter Weise ein Lüftungsschacht angebracht.
Die sich selbsttätig entwickelnden schweren Hexachloräthandämpfe sinken langsam und ganz allmählich in die Tiefe und durchdringen zuverlässig den ganzen Kartoffelhaufen.
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Means to control phylloxera and potato rot.
The invention relates to a means for combating phylloxera and rot fungi in stored potatoes. The agents known up to now for the purpose of phylloxera control are mainly carbon disulfide and a mixture of carbon disulfide with halogenated hydrocarbons, including hexachloroethane. However, these agents are used in liquid or pasty form. However, pesticides in this aggregate state cannot always be effective on grapevines and, in particular, cannot be used on stored potatoes, because the liquid agents have a disadvantageous effect on the taste of the potatoes.
In the meantime, practice has also provided evidence that the known, above-mentioned pesticides in liquid or pulpy form cannot completely kill phylloxera when cleaning up the vineyards and today's experience justifies the conclusion that such agents, provided that the vine at the same time should be preserved, are excluded at all for the purpose of the complete phylloxera destruction. The main disadvantage of liquid pesticides is that they must not be brought too close to the root neck of the vine in order to prevent the concentrated liquid itself from touching the plant.
Under these circumstances, due to the nature of the previous pesticides in liquid or pulpy form, the phylloxera has the opportunity to withstand the effects of toxins, especially when the liquid pesticides are washed into deeper layers of the earth by rain. In certain types of soil it can also happen that the liquid is not evenly distributed in the soil or is absorbed by it, but collects in individual crevices and damages the parts of the plant due to the high concentration that occurs.
It has also been proposed to use hexachloroethane for combating insects, especially for protecting wool, furs and the like. Like. To use against moth damage. But here we are dealing with pests that live under significantly different biological conditions and are easily accessible to effective control without being forced to take other circumstances into account.
Compared to the liquid halogenated pesticides previously used in viticulture, hexaehlorethane has significant and surprising advantages.
The hexachloroethane is a solid but volatile body. Compared to the phylloxera it has a certain degree of killing effect, but does not have any harmful effects on the cultivated plants, which are at least very sensitive to halogenated hydrocarbons, and thus offers the possibility of the phylloxera attacks to ward off the vine, so that plague foci
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half of a wine-growing area can be restricted, even if the rest of the phylloxes are not completely destroyed. The complete harmlessness of hexachloroethane for the vines, young fruit trees and the like. Like. (even with 10-fold doses) has been proven.
The vapors developed by the new pesticide have the beneficial property of sinking into the layers of the earth with their relatively very heavy weight and thereby reaching the deep phylloxera herds. However, the hexachloroethane does not share the properties of the liquid pesticides, which under certain circumstances flow into the deeper layers of the earth or are washed there by water. It remains in the upper layers of the earth, into which it is introduced, and continues to develop vapors until it is completely consumed
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Plant lice can also be combated sustainably. The powdery hexachloroethane can of course also be more evenly distributed in the soil than liquid pesticides.
When fighting phylloxera, the hexachloroethane is expediently mixed with an inert substance and then introduced into holes or furrows of various depths. It is advisable to use 180 g of pure hexachloroethane on 1 m of vineyard area.
The fight against potato rot is as follows: The potatoes that are usually brought into stacks, in boxes or in other usual storage locations are covered with a thin layer of straw. The hexachloroethane is scattered in a thin layer on this layer of straw. One takes 0.1-1% of the weight of the stored potatoes. The hexachloroethane is useful before
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The hexachloroethane attached in this form is then spread in the usual way a further protective layer of straw or earth or of straw and earth. A ventilation shaft is also installed in the middle of the box or the potato store in a known manner.
The heavy hexachloroate hand vapors that develop automatically sink slowly and very gradually into the depths and reliably penetrate the whole potato pile.