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Diffusionsverfahren und Apparatur zu seiner Ausführung.
Die Erfindung betrifft ein Diffusionsverfahren und eine Apparatur zu seiner Ausführung und bezweckt durch eine entsprechende Aufbereitung des Gutes die Diffusionsgesehwindigkeit der Krystalloide zu erhöhen und den Austritt der Kolloide zu verhindern.
Erfindungsgemäss wird das diffusionsfähige Gut, d. h. Materialien mit unversehrten Zellenmembranen, wie Rübensehnitten, Zuckerrohr, Holz, Baumrinden und ähnliches, vorerst auf mechanischem Wege von dem an der Oberfläche. haftenden Safte befreit. Hiebei ist sorgfältig darauf zu achten, dass die für den Diffusionsvorgang unentbehrlichen Zellenmembranen nicht beschädigt werden. Die Entfernung der oberflächlich anhaftenden Säfte kann durch Absaugen Abpressen oder ähnliches geschehen.
Die der Erfindung gemäss vorgenommene Abpressung der oberflächlich anhaftenden Feuchtig- keit des Gutes hat nichts gemein mit der üblichen Pressung derartiger Materialien zwecks Saftgewinnung.
Erfindungsgemäss wird nur eine äusserst sanfte Abpressung der an der Oberfläche vorhandenen Säfte durchgeführt, im Gegensatz zu der sonst vorgenommenen energischen Pressung, die bedingsungslos eine Beschädigung der Zellenmembranen zur Folge haben muss.
Die vom Safte oberflächlich befreiten Materialien werden dem Einfluss eines Gasstromes unterworfen, welcher einen Teil der inneren Feuchtigkeit gleichzeitig mit der nach der Absaugung, Abpressung oder ähnlichem noch verbliebenen oberflächlichen Feuchtigkeit der Materialien mit sieh führt und auf diese Weise deren Inhalt konzentriert. Durch die Erhöhung der Konzentration der Säfte im Inneren der Materialien wird der osmotische Druck gesteigert und hiedurch der Diffusionsvorgang beschleunigt.
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wendet werden.
Den im Innern der Zellen vorhandenen Säften wird Feuchtigkeit nur insoweit entzogen, als hiedurch die Zellenwände nicht beschädigt werden. Hierin unterscheidet sieh dieser Teil des Verfahrens prinzipiell von der bei Auslaugungsprozessen häufig vorgenommenen Vortroeknung des Gutes. Bei den bekannten Verfahren tritt während des Auslaugungsprozesses infolge Beschädigung der Zellenmembranen aus den getrockneten Materialien der gesamte Zelleninhalt in die Abzüge über, während erfindungsgemäss zufolge der unversehrten Zellenwände praktisch alle Kolloide in den Zellen zurückgehalten werden und bloss die Krystalloide die Zellen verlassen.
Während oder nach der Konzentration der Säfte im Innern der Zellen werden die Materialien - zweckmässig durch den die Feuchtigkeit entziehenden Gasstrom-oxydiert, wodurch eine Umwandlung der Leukobasen und eine Koagulation gewisser Kolloide bewirkt wird. Die Kolloide erfahren durch ihre Koagulation eine verminderte Diffusionsgeschwindigkeit.
Die erfindungsgemäss erzielte Entfernung der oberflächlich anhaftenden Säfte und Konzentration der inneren Säfte der Zellen ohne Beschädigung der Zellenmembranen kann bloss durch die Kombination der Absaugung, Abpressung oder ähnlichem und der Durchleitung eines Feuchtigkeit entziehenden Gasstromes erreicht werden, da keine der beiden Massnahmen allein im Stande ist, den angestrebten Effekt ohne Beschädigung der Zellenmembranen auszulösen.
Bei alleiniger Absaugung, Abpressung oder ähnlichem ist eine hinreichende Entfernung der oberflächlichen Feuchtigkeit nicht möglich und bei blosser Behandlung mit dem Gasstrome wird die aus der vorhergehenden Materialsehiehte in Form von Dampf mitgerissene Feuchtigkeit in der nachfolgenden
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Materialschichte kondensiert und die Zellen werden durch das kochende Kondenswasser aufgeweicht und diffusionsunfähig. Die mechanische Entziehung wenigstens eines Teiles der Feuchtigkeit vor dem Durchleiten des Gasstromes schützt vor diesem Nachteile.
Die Oberflächenfeuchtigkeit der Schnitzel verursacht bei der Behandlung mit heisser Luft ohne vorherige mechanische Entfernung eines Teiles der Feuchtigkeit im Sinne vorbekannter Verfahren unvermeidlich ein Zusammenfilzen der Schnitzel und Klumpenbildung.
Je nach den herrschenden Arbeitsbedingungen kann die mechanische Entfernung der oberflächlich anhaltenden Säfte und die vorbeschriebene Behandlung mit Gasen entweder vor dem ersten Diffuseur erfolgen oder aber zwischen einzelnen Elementen der Diffusionsbatterie.
Im Betriebe wird das Verfahren so ausgeführt, dass vor dem Eintritt in den Diffuseur oder zwischen einzelnen Elementen der Diffusionsbatterie, die zu verarbeitenden Materialien vorerst auf Zentrifugen, Nutschen, Pressen od. dgl. von den oberflächlich anhaftenden Säften befreit und hierauf durch ein
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Die vollkommene Auslaugung von Rübenschnitzeln nach dem vorbeschriebenen Verfahren dauert etwa 25 Minuten, gegebenenfalls noch weniger, während die sonstigen Diffusionsprozesse eine Zeit von annähernd 2 Stunden in Anspruch nehmen.
Die durchschnittliche Reinheit der Abzüge pflegt auch bei schlechten Rüben nicht unter 91'5% zu sinken.
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Nutsche von der oberflächlich anhaftenden Feuchtigkeit befreit und sodann bei 95 C mit heisser Luft in einer Gesamtmenge von etwa 80 m behandelt. Der Durchgang der Schnitzel und die Zuführung der Luft geschieht in derselben Zeit.
B eispiel 2 : 100 kg aus dem ersten Diffuseur kommender Schnitzel werden mit Hilfe einer Nutsche unter Vermeidung einer Beschädigung der Zellenmembranen etwa 50% ihrer Säfte befreit und mit einer Menge von ungefähr 90 m3 heisser Luft oder heisser Essengase bei etwa 95 C behandelt. Der Durchgang der Schnitte geschieht in derselben Zeit wie die Zuführung der heissen Luft oder Gase.
Beispiels, Bei jedem nächst weiteren Glied der Diffusionsbatterie wird die Menge der zugeführten Luft um etwa 10% vermindert. Die aus dem zweiten Diffuseur austretenden Schnitzel werden demgemäss auf 100 leg Gewicht mit nur 81 m3 heisser Luft, die aus dem dritten Diffuseur austretenden Schnitzel bloss mit etwa 73 tK Luft behandelt usw. Die Temperatur der Luft wird auf etwa 90 C gehalten. Durch die verwendeten Einrichtungen werden die Schnitzel etwa 50% ihrer Säfte befreit.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Diffusionsverfahren, bei welchem das zu behandelnde Gut vor dem Eintritt in den Diffuseur mit einem oxydierenden und gleichzeitig Feuchtigkeit entziehenden Gasstrome behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Gut vorher auf mechanischem Wege (Zentrifugieren, Nutschen, Abpressen od. dgl.) unter Vermeidung einer Beschädigung der Zellenmembranen von dem grössten Teil der oberflächlichen Feuchtigkeit befreit wird.