AT108420B - Verfahren und Mittel zur Bekämpfung pflanzlicher und tierischer Schädlinge. - Google Patents

Verfahren und Mittel zur Bekämpfung pflanzlicher und tierischer Schädlinge.

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AT108420B
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hydrogen cyanide
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hydrocyanic acid
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Johannes Lingler
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Description


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   Die Erfindung bezieht sich auf die Bekämpfung pflanzlicher und tierischer Schädlinge durch Einwirkung giftiger Gase oder Dämpfe, u. zw. insbesondere auf die Verwendung solcher flüchtigen Gifte, welche z. B. wie Blausäure, Cyankohlensäureester usw. die Eigenschaft haben. nur bei Anwendung in gewissen verhältnismässig hohen Konzentrationen eine tödliche Wirkung zu   entfalten.   



   Von den für die   Schädlingsbekämpfung   überhaupt in Betracht kommenden Giften wirkt die weitaus überwiegende   Zahlderart, da# bereits schr geringe Konzentrationen ausreichen. wenn   die   Wirkung genügend   lange Zeit fortgesetzt wird oder   mehrmals   wiederholt wird. Diese Tatsache dürfte damit zu erklären sein, dass einzelne Gifte entweder im   Organismus der Schädlinge aufgespeichert werden,   wie z. B.

   Blei und seine Salze, so dass bei genügender langer oder mehrfacher Einwirkung auch sehr   geringen Kanzen-   trationen eine Anreicherung im Organismus bis zur   En'zeichnung   der tödlich wirkenden Menge erfolgt, oder dass bereits geringe Mengen des Giftes schädigend auf gewisse Organe wilken und diese Schädigungen durch längere oder   mehrfache Einwirkung verstärkt werden   bis zur   Erreichnung   der Abtötung. Zu dieser Klasse gehören unter ändern gechlorte Körper, wie z. B. p-Dichlorbenzol, Phosgen usw. 



     Grundsätzlich   verschieden von dieser Alt von Giften wirkt eine   verhältnismässig   kleine Anzahl von insbesondre aus Verbindungen des Cyans bestehenden oder solche enthaltenden   flüchtigen   Giftstossen. Lässt man z. B. Blausäure. Cyankohlensäure, Cyankohlensäuremethylester, Cyankohlensäureaethylester.

   Chloreyan, Bromcyan u, dgl. in schwachen Konzentrationen auf Schädlinge einwirken. so bleiben die Erfolge selbst bei langer oder vielfach wiederholter Anwendung aus. was anscheinend darauf   zurückzuführen   ist. dass der Organismus   der Schädlinge Blausäure, sofern sie in   geringen Mengen aufgenommen wird.   verhältnismässig rasch und ohne direkte Schädigung   zu verarbeiten vermag, ohne. dass tödlich wirkende Anhäufungen infolge allmählicher Anreicherung entstehen. Zahlreiche Versuche haben sogar ergeben, dass die Wirkung von Blausäure u. dgl. in auffallendem Masse verhindert wird, wenn man die Gifte mit niedrigen Konzentrationen beginnend und diese allmählich steigernd zur Einwirkung auf die   Schädlinge   bringt. 



   Die vorliegende Erfindung,   welche sich ausschliesslich   auf die letztgenannte Gruppe von Giften bezieht, sei mit Bezug auf den praktisch wichtigsten Repräsentanten dieser Gifte, die Blausäure, näher erläutert. Die Verwendung der   Blausäure   zur   Schädlingsbekämpfung   ist bisher derart erfolgt, dass entweder Blausäurcgas an der   Verwendungsstelle aus Cyansalzen entwickelt wurde   oder fertige flüssige Blausäure zur Verdampfung gebracht wurde. Das erstgenannte Verfahren hatte den Nachteil, dass Cyansalz, Säure und   Entwicklungsgefässe   zur   Veiwendungsstelle transportiert worden   mussten, und dass die 
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 säure zurückhalten, was, abgesehen von dem Substanzverlust, die Bfseitigung der   Rückstände   erschwert. 



  Das zweite Verfahren hat den Nachteil, dass die flüssige   Blausäure   wegen ihres niedrigen Siedepunktes und der Zersetzungsmögliehkeit nur unter Kühlung in leicht verschlossenen Gefässen. welche   infolge   der Gefährlichkeit zumeist nur bei Nacht   mit besonderen Fuluwerken   transportiert werden können, an die Verwendungsstelle gebracht werden muss,   woselbst sie unter Umgiessen in kleinere   Gefässe abgemessen und auf die einzelnen zu vergasenden Räume verteilt werden muss, was ebenfalls häufig Substanzverluste bedingt. 



   Nach der Erfindung wird nun die flüssige Blausäure, in geeignetem porösem   Träger-und Ver-   teilungsmaterial aufgesaugt, zur Anwendung gebracht. Unter porösem Trägermaterial ist hiebei solches 
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 Kohle   usw. oder pulveriges   oder feinkörniges Material, bei welchem die kleinen Zwischenräume zwischen den einzelnen Pulverteilchen als Poren wirken. Wesentlich ist, dass das Trägermaterial nicht nur die Eigenschaft hat, möglichst grosse   Mengen des Giftes aufzusaugen   ; es   muss   vielmehr mit   Rückzieht   auf die eingangs geschilderte Wirkungsweise von Blausäure u. dgl. vor allem auch die Eigenschaft haben, 
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 mässig derart, dass der Inhalt in dünner Schicht ausgestreut wird.

   Die Blausäure verdunstet dann in ausserordentlich kurzer Zeit. In der Regel hat das Streugut bereits in weniger als 10 Minuten die gesamte Blausäure abgegeben, so dass die zur Abtötung der Schädlinge erforderliche Blausäurekonzentration in dem zu vergasenden Raum mit grösster Schnelligkeit erreicht wird. Dies ist, wie vielfache Versuche ergeben haben, bei Verwendung von Blausäure und ähnlich wirkenden Giften von grosser praktischer Bedeutung.

   Lässt man in   einem geschlossenen   Raum eine zur Abtötung der darin befindlichen Schädlinge ausreichende Menge von Blausäure langsam verdunsten, so dass das Gift in schwacher und erst allmählicher   stärker werdenden Konzentration   zur   Einwirkung   gelangt, so halten viele Schädlinge die Behandlung ohne tiefer greifende Schädigung aus ; sie werden aber mit Sicherheit vernichtet, wenn die 
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 konzentrationen an Blausäure schnell erreicht und die Blausäure somit praktisch mit einer sofort   tötlich   wirkenden Konzentration zur Einwirkung gebracht wird, zur Anwendung kommt.

   Weiterhin bietet   die Erfindung den Vorteil, dass man auch Einzelgegenstände in grösseren Räumen dadurch erfolgreich begasen kann, dass man durch Bestreuen derselben oder Ausstreuen des Gute ; in unmittelbarer Nähe   derselben   tötliche Konzentrationen   erzielen kann, ohne dass es   nötig wäre,   den Gesamtraum zu begasen. 



   Bei Verwendung von schwach riechenden Giften, wie z. B. Blausäure, hat es sich als vorteilhaft 
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     Demgegenüber   bezieht sieh vorliegende Erfindung auf die Anwendung einer ganz bestimmten kleinen Gruppe flüchtiger Gifte, wie   Blausäure u. dgl.. welche sich,   wie vorstehend gezeigt wurde, mit Bezug auf ihre Wirkungsweise grundsätzlich von den vorstehend   erwähnten   unterscheiden. 



   Gerade bei diesen Giften werden aber, wie vorstehend gezeigt worden ist, besondere Effekte durch Anwendung derselben in Mischung mit porösen, die Gifte leicht aufsaugenden, aber an der   Gebrauchsstelle   rasch abgehenden Material erreicht. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Bekämpfung pflanzlicher und   tierischer Schädlinge   mit Hilfe von flüehtigen Giften oder Giftstoffgemischen, welche, wie z. B. Blausäure und andere   Cyanverbindungen   nur in höheren Konzentrationen wirken, dadurch-gekennzeiehnet, dass die Gifte in Verteilung auf festem, z. B. pulverigen Trägermaterial, welches eine leichte Abgabe der flüchtigen Gifte an der Verwendungsstelle gestattet, zur Einwirkung gebracht werden.

Claims (1)

  1. 2. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus in Trägerstoffen, wie Kieselgur, Diatomitpulver u. dgl., aufgesaugter flüssiger Blausäure.
    3. Mittel nach Ansprüchen 1 und 2, bestehend aus porösem Trägermaterial, welches neben flüchtigen Giften, wie Blausäure, noch Reizstoffe enthält.
    4. Mittel nach Ansprüchen 1-3, bestehend aus porösem Trägermaterial, welches neben Giften, wie Blausäure, noch stabilisierend wirkende Körper in Gegenwart oder Abwesenheit von Reizstoffen enthält.
AT108420D 1923-06-04 1923-06-04 Verfahren und Mittel zur Bekämpfung pflanzlicher und tierischer Schädlinge. AT108420B (de)

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