PLANETENGETRIEBE FÜR EINE WINDKRAFTANLAGE MIT
GLEITGELAGERTEN PLANETENRÄDERN
Die Erfindung betrifft ein Planetengetriebe, sowie eine mit dem Planetengetriebe ausgestattete Windkraftanlage .
Ein gattungsgemäßes Planetengetriebe ist etwa aus der WO2013/106878A1 derselben Anmelderin bekannt. In diesem Dokument ist zwischen einer Planetenachse und dem Planetenträger ein Gleitlager angeordnet, wobei das Planetenrad mit der Planetenachse drehfest verbunden ist. Zur axialen Lagerung des Planetenrades sind zwei Anlaufscheiben vorgesehen, welche beiderseits des Planetenrades zwischen Planetenrad und Planetenträger angeordnet sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Planetengetriebe mit einer verbesserten Lagerung des Planetenrades zu schaffen.
Diese Aufgabe der Erfindung wird durch das Planetengetriebe nach Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist ein Planetengetriebe für eine Windkraftanlage ausgebildet. Das Planetengetriebe umfasst ein Sonnenrad, ein Hohlrad, einen Planetenträger mit einem ersten Bol- zenaufnahmeelement, welches zumindest einen ersten Bolzensitz aufweist und, zumindest einen Planetenradbolzen, welcher im ersten Bolzensitz verdrehstarr aufgenommen ist; zumindest ein Planetenrad, welches am Planetenradbolzen mittels einer Lageranordnung relativ zum Planetenradbolzen verdrehbar aufgenommen ist, wobei das Planetenrad sowohl mit dem Sonnenrad als auch mit dem Hohlrad in Eingriff steht. Die Lageranordnung weist eine erste Pla- netenradaufnahmebuchse und eine zweite Planetenradaufhahmebuchse auf, welche Planeten- radaufhahmebuchsen verdrehstarr mit dem Planetenrad gekoppelt sind und zwischen welchen Planetenradaufnahmebuchsen ein Axiallagerspalt ausgebildet ist. Die Lageranordnung weist zumindest eine Lagerlaufhülse auf, welche verdrehstarr am Planetenradbolzen aufgenommen ist und an welcher ein Axialpositionierflansch ausgebildet ist, welcher im Axiallagerspalt zwi- sehen den Planetenradaufnahmebuchsen aufgenommen ist und dadurch eine axiale Positionsfixierung, insbesondere eine Axiallagerung, des Planetenrades am Planetenradbolzen realisiert ist.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Planetengetriebes weist den Vorteil auf, dass die Axiallagerung des Planetenrades platzsparend im Planetengetriebe angeordnet ist und dass ein derartig aufgebautes Planetengetriebe, insbesondere Planetenrad, einfach gewartet werden kann. Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass in einem vorhandenen Planetengetriebe eine ursprünglich vorgesehene Wälzlagerung durch eine derartig aufgebaute Gleitlagerung ersetzt werden kann.
Weiters kann es zweckmäßig sein, dass die Lageranordnung eine erste Radialgleitlagerbuchse aufweist welche in der ersten Planetenradaufnahmebuchse verdrehfest aufgenommen ist und eine zweite Radialgleitlagerbuchse aufweist, welche in der zweiten Planetenradaufnahmebuchse verdrehfest aufgenommen ist, wobei die erste und die zweite Radialgleitlagerbuchse an einer Berührfläche mit der Lagerlaufhülse eine Gleitfläche zur Relativbewegung aufweisen. Eine derartige Gleitlagerbuchse kann im Verschleißfall einfach ausgetauscht werden bzw. können derartige Gleitlagerbuchsen so hergestellt werden, dass sie an die Erfordernisse des jeweiligen Planetengetriebes angepasst sind.
Ferner kann vorgesehen sein, dass die Lageranordnung eine erste Axialgleitlagerscheibe aufweist, welche zwischen der ersten Planetenradaufnahmebuchse und Axialpositionierflansch der Lagerlaufhülse angeordnet ist und
dass die Lageranordnung eine zweite Axialgleitlagerscheibe aufweist, welche zwischen der zweiten Planetenradaufnahmebuchse und Axialpositionierflansch der Lagerlaufhülse angeordnet ist. Durch die Anordnung von Axialgleitlagerscheiben kann die Leichtgängigkeit des Planetenrades erhöht werden bzw. kann erreicht werden, dass in der Lageranordnung auch Axialkräfte, beispielsweise durch eine Schrägverzahnung im Planetenrad, übertragen werden kön- nen.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die erste Axialgleitlagerscheibe mittels einem Befestigungsmittel an der ersten Planetenradaufnahmebuchse befestigt ist und dass die zweite Axialgleitlagerscheibe mittels einem Befestigungsmittel an der zweiten Planetenradaufnahme- buchse befestigt ist. Von Vorteil ist hierbei, dass die Axialgleitlagerscheiben positionsfest innerhalb der Lageranordnung aufgenommen werden können und somit die Gleitflächen der Axialgleitlagerscheiben exakt vorbestimmt werden können.
Weiters kann vorgesehen sein, dass der Planetenträger ein zweites Bolzenaufnahmeelement aufweist, an welchem zumindest ein zweiter Bolzensitz ausgebildet ist, wobei das Planetenrad am Planetenradbolzen zwischen erstem Bolzensitz und zweitem Bolzensitz angeordnet ist. Von Vorteil ist hierbei, dass dadurch eine beidseitige Lagerung des Planetenradbolzens er- reicht werden kann. Dies führt zu einer erhöhten Steifigkeit des Gesamtsystems und somit zu einer Verringerung der Schwingungen während des Betriebes des Planetengetriebes.
Vorteilhaft ist auch eine Ausprägung, gemäß welcher vorgesehen sein kann, dass die Lagerlaufhülse einen ersten Lagerlaufhülsenteil und einen zweiten Lagerlaufhülsenteil umfasst, wo- bei an einem der beiden Lagerlaufhülsenteile stirnseitig der Axialpositionierfiansch ausgebildet ist und die beiden Lagerlaufhülsenteile so zueinander positioniert sind, dass der Axialpositionierfiansch innenliegend zwischen den beiden Lagerlaufhülsenteilen angeordnet ist. Von Vorteil ist hierbei, dass die Lagerlaufhülse durch die geteilte Ausführung einfach und kostengünstig hergestellt werden kann und darüber hinaus der Einbau der Lagerhülse erleichtert wird.
Gemäß einer Weiterbildung ist es möglich, dass zumindest eine der Planetenradaufnahme- buchsen eine stirnseitig angeordnete Abstufung aufweist, welche den Axiallagerspalt bildet, wobei die beiden Planetenradaufnahmebuchsen einander stirnseitig berühren. Von Vorteil ist hierbei, dass dadurch die axiale Erstreckung des Axiallagerspaltes genau definiert werden kann. Somit kann ein axiales Lagerspiel festgelegt werden.
Ferner kann es zweckmäßig sein, dass im Planetenradbolzen zumindest eine Schmiermittelzuleitung ausgebildet ist, welche im Bereich der Lagerlaufhülsen aus dem Planetenradbolzen ge- führt ist und dass im Planetenradbolzen weiters zumindest eine Schmiermittelableitung ausgebildet ist, welche im Bereich des Axialpositionierfiansches in den Planetenradbolzen einmündet. Von Vorteil ist hierbei, dass durch die Schmiermittelzuleitung und die Schmiermittelableitung die Axiallagerung und die Radiallagerung gezielt mittels externer Schmiermittelzufuhr geschmiert werden können.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels Planetenträgers für ein
Planetengetriebe;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Planetenträgers gemäß der Schnittlinie II-II nach Fig.
3;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung des Planetenträgers gemäß der Schnittlinie III-III nach Fig.
2;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung des Planetenträgers gemäß der Schnittlinie IV-IV nach
Fig. 3;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung eines Planetenträgers mit fliegend gelagertem Planetenbolzen;
Fig. 6 eine Schnittdarstellung eines Planetenträgers mit integriertem Planetenbolzen.
Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht des Innenlebens eines Planetengetriebes 1 für eine Windkraftanlage. Fig. 2 zeigt einen Halbschnitt des Planetengetriebes 1, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit nur ein oberhalb einer Mittelachse 2 liegender Teilabschnitt des Planetengetriebes 1 dargestellt ist.
Die folgende Beschreibung des Aufbaus des Planetengetriebes 1 basiert auf einer Zusammenschau der Figuren 1 und 2.
Bekanntlich umfassen Windkraftanlagen einen Turm an dessen oberen Ende eine Gondel an- geordnet ist, in der der Rotor mit den Rotorblättern gelagert ist. Dieser Rotor ist über das Planetengetriebe 1 mit einem Generator, der sich ebenfalls in der Gondel befindet, wirkungsver- bunden, wobei über das Planetengetriebe 1 die niedrige Drehzahl des Rotors in eine höhere Drehzahl des Generatorrotors übersetzt wird. Da derartige Ausführungen von Windkraftanlagen zum Stand der Technik gehören, sei an dieser Stelle an die einschlägige Literatur hierzu verwiesen.
Das Planetengetriebe 1 weist ein Sonnenrad 3 auf, das mit einer Welle 4, die zum Generatorrotor führt, bewegungsgekoppelt ist. Das Sonnenrad 3 ist von mehreren Planetenrädern 5, beispielsweise zwei, vorzugsweise drei oder vier, umgeben. Sowohl das Sonnenrad 3 als auch die Planetenräder 5 weisen außenliegende Stirnverzahnungen 6, 7 auf, die in kämmenden Eingriff miteinander stehen, wobei diese Stirnverzahnungen 6, 7 in Fig. 2 schematisch dargestellt sind.
Die Planetenräder 5 sind mittels Planetenradbolzen 8 in einem Planetenträger 9 gelagert, wo- bei im Planetenträger 9 ein erstes Bolzenaufnahmeelement 10 und ein zweites Bolzenaufnahmeelement 11 vorgesehen sind. In den Bolzenaufnahmeelementen 10, 11 sind ein erster Bolzensitz 12 und ein zweiter Bolzensitz 13 ausgebildet in welchen der Planetenradbolzen 8 aufgenommen ist. Der Planetenradbolzen 8 kann über zusätzliche Sicherungsmaßnahmen, wie etwa Befestigungsmittel im Planetenträger 9 gesichert sein.
Der Planetenträger 9, insbesondere die Bolzenaufnahmeelemente 10, 11 können einteilig aus einem Gusswerkstück ausgebildet sein.
In einer Alternatiwariante ist es auch denkbar, dass das zweite Bolzenaufnahmeelement 11 mittels einem Befestigungsmittel am ersten Bolzenaufnahmeelement 10 befestigt ist und die beiden Bolzenaufnahmeelemente 10, 11 somit zerlegbar sind. Weiters können Führungsstifte vorgesehen sein, mittels welchen die Position des zweiten Bolzenaufnahmeelementes 11 relativ zum ersten Bolzenaufnahmeelement 10 festgelegt wird.
Wie besonders gut in Fig. 2 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass der erste Bolzensitz 12 in Form eines Sackloches ausgebildet ist und dass der zweite Bolzensitz 13 in Form eines Durchgangsloches ausgebildet ist. Somit kann der Planetenradbolzen 8 von der Seite des zweiten Bolzensitzes 13 in die beiden Bolzenaufnahmeelemente 10, 11 eingesteckt werden.
Weiters ist ersichtlich, dass das Planetenrad 5 in etwa mittig zwischen den beiden Bolzenaufnahmeelementen 10, 11 aufgenommen ist, wobei sowohl zwischen einer ersten Stirnseite 14 des Planetenrades 5 und dem ersten Bolzenaufnahmeelement 10 als auch zwischen einer zweiten Stirnseite 15 des Planetenrades 5 und dem zweiten Bolzenaufnahmeelement 11 ein axialer Freiraum 16 gebildet ist, sodass das Planetenrad 5 frei im Planetenträger 9 laufen kann.
An der Außenseite der Planetenräder 5 ist ein Hohlrad 17 angeordnet, welches eine Innenver- zahnung 18 aufweist, die in kämmendem Eingriff mit der Stirnverzahnung 7 der Planetenräder 5 steht. Das Hohlrad 17 ist mit einer Rotorwelle des Rotors der Windkraftanlage bewegungsgekoppelt.
Die Stirnverzahnungen 6, 7 bzw. die Innenverzahnung 18 können beispielsweise als Gerad- Verzahnung, als Schrägverzahnung oder als Doppelschrägverzahnung ausgeführt sein.
Da derartige Planetengetriebe 1 dem Prinzip nach ebenfalls bereits aus dem Stand der Technik bekannt sind, beispielsweise aus dem voranstehend zitierten Dokument zum Stand der Technik, erübrigt sich eine weitere Erörterung an dieser Stelle.
Es sei darauf hingewiesen, dass im Folgenden hinsichtlich des Planetenrades 5 die Einzahl verwendet wird. Es versteht sich aber von selbst, dass mehrere Planetenräder 5 erfindungsgemäß ausgebildet sein können. Das Planetenrad 5 ist mittels einer Lageranordnung 19 am Planetenradbolzen 8 gelagert und dadurch relativ zum Planetenradbolzen 8 verdrehbar. Darüber hinaus kann durch die Lageran-
ordnung 19 erreicht werden, dass der axiale Freiraum 16 zwischen Planetenrad 5 und den Bolzenaufnahmeelementen 10, 11 auch im Betrieb aufrecht gehalten wird und dadurch das Planetenrad 5 frei drehbar ist. Die Lageranordnung 19 umfasst eine erste Planetenradaufnahmebuchse 20 und eine zweite Planetenradaufnahmebuchse 21, welche verdrehstarr im Planetenrad 5 aufgenommen sind. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 in eine innenliegende Zylinderfläche 22 des Planetenrades 5 eingesetzt sind. Die innenliegende Zylinderfläche 22 des Planetenrades 5 kann auch Abstufungen aufweisen, welche als Anschlag dienen. Um die Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 im Planetenrad 5 verdrehstarr aufnehmen zu können, kann beispielsweise vorgesehen sein, dass diese mittels einem Presssitz im Planetenrad 5 aufgenommen sind. Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 im Planetenrad 5 mittels einem Befestigungsmittel, wie etwa einer Wurmschraube gesichert werden. In einer weiteren Variante kann vorgesehen sein, dass die die Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 im Planetenrad 5 mittels einer stoffschlüssigen Verbindung, wie etwa einer Klebeverbindung oder einer Schweißverbindung gesichert werden.
Weiters kann vorgesehen sein, dass zumindest eines der beiden Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 an einer Stirnseite 23 eine Abstufung 24 aufweist, durch welche ein Axiallagerspalt 25 ausgebildet wird. Die Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 sind vorzugsweise in Form eines Hohlzylinders ausgebildet, wobei die Abstufung 24 in der innenliegenden Zylinderfläche der Planetenradaufnahmebuchse 20, 21 ausgebildet ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass Stirnseiten 23 der Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 im fertig verbauten Zustand aneinan- der anliegen.
In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass mittig der Zylinderfläche 22 des Planetenrades 5 ein Ansatz angeordnet ist, an welchem die Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 anliegen, wodurch der Axiallagerspalt 25 gebildet ist.
In wieder einer anderen Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass eine der beiden Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 einteilig mit dem Planetenrad 5 verbunden ist, beziehungsweise dass eine der beiden Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 einstückig mit dem Planetenrad 5 ausgeformt ist.
Weiters kann vorgesehen sein, dass an der Innenmantelfläche der ersten Planetenradaufnah- mebuchse 20 eine erste Radialgleitlagerbuchse 26 aufgenommen ist und dass an der Innenmantelfläche der zweiten Planetenradaufnahmebuchse 21 eine zweite Radialgleitlagerbuchse
27 angeordnet ist. Die beiden Radialgleitlagerbuchsen 26, 27 sind vorzugsweise mittels einer Pressverbindung in den Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 aufgenommen. Dadurch sind die
Radialgleitlagerbuchsen 26, 27 vorzugsweise verdrehstarr in den Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 aufgenommen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass in den Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 ein Ansatz ausgebildet ist, in welchem die Radialgleitlagerbuchsen 26, 27 aufgenommen sind. Dadurch kann die axiale Position der Radialgleitlagerbuchsen 26, 27 fest- gelegt werden.
Weiters ist eine Lagerlaufhülse 28 vorgesehen, welche vorzugsweise mittels einer Pressverbindung am Planetenradbolzen 8 befestigt ist. Die Lagerlaufhülse 28 kann ebenfalls zusätzlich in deren Sitz am Planetenradbolzen 8 gesichert sein. Die Lagerlaufhülse 28 weist einen Axial- positionierflansch 29 auf, welcher im Axiallagerspalt 25 aufgenommen ist. Durch den Axialpositionierflansch 29 bzw. den Axiallagerspalt 25 kann das Planetenrad 5 in seiner Axialposition gesichert werden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann vorgesehen sein, dass die erste und die zweite Radialgleitla- gerbuchse 26, 27 eine Gleitfläche 30 aufweisen, mittels welcher diese an der Lagerlaufhülse
28 aufliegen und wodurch die Gleitlagerung des Planetenrades 5 gebildet ist.
In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsvariante kann auch vorgesehen sein, dass die Gleitfläche 30 nicht an der inneren Zylinderfläche der Radialgleitlagerbuchsen 26, 27 ange- ordnet ist, sondern dass diese an der äußeren Zylinderfläche der Radialgleitlagerbuchsen 26, 27 angeordnet ist. Bei einer derartigen Ausführungsvariante ist die Radialgleitlagerbuchse 26, 27 verdrehstarr an der Lagerlaufhülse 28 aufgepresst und findet die Relativbewegung zwischen Radialgleitlagerbuchse 26, 27 und den Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 statt.
Weiters kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Axialpositionierflansch 29 und der ersten Planetenradaufhahmebuchse 20 eine erste Axialgleitlagerscheibe 31 angeordnet ist und dass analog dazu zwischen Axialpositionierflansch 29 und der zweiten Planetenradaufnahme- buchse 21 eine zweite Axialgleitlagerscheibe 32 angeordnet ist.
In einer ersten Variante kann vorgesehen sein, dass die Axialgleitlagerscheiben 31, 32 mittels einem Befestigungsmittel 33 an der ersten bzw. oder zweiten Planetenradaufhahmebuchse 20, 21 angeordnet sind. Die Relativbewegung findet somit zwischen Axialgleitlagerscheiben 31, 32 und dem Axialpositionierflansch 29 statt. Ein derartiges Befestigungsmittel kann beispielsweise eine Inbus- oder eine Senkkopfschraube sein.
Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass anstatt des Befestigungsmittels 33 eine Klebeverbindung zum Befestigen der Axialgleitlagerscheiben 31, 32 an den Planetenradaufnahme- buchse 20, 21 verwendet wird.
In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass mittels einem Befestigungsmittel 33 oder einer Klebeverbindung die Axialgleitlagerscheiben 31 , 32 am Axialpositionierflansch 29 befestigt sind und dass eine Relativbewegung zwischen den Axialgleitlagerscheiben 31, 32 und den Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 stattfindet.
In wieder einer anderen Ausführungsvariante kann vorgesehen sein, dass die Axialgleitlagerscheiben 31, 32 entweder durch deren außenliegender oder durch deren innenliegender Umfangfläche radial innerhalb des Axiallagerspaltes 25 fixiert ist und die Axialgleitlagerscheibe 31, 32 somit lose im Axiallagerspalt 25 eingelegt sein können.
Wie in Fig. 2 dargestellt, kann vorgesehen sein, dass die Lagerlaufhülse 28 durch einen ersten Lagerlaufhülsenteil 34 und einen zweiten Lagerlaufhülsenteil 35 gebildet ist. Eine derartige Ausführung der Lagerlaufhülse 28 weist den Vorteil auf, dass die einzelnen Lagerlaufhülsen- teile 34, 35 einfach zu fertigen sind und getrennt voneinander verbaut werden können. Bei einer derartigen geteilten Ausbildung ist an einem der Lagerlaufhülsenteile 34, 35 der Axialpositionierflansch 29 ausgebildet. Die beiden Lagerlaufhülsenteile 34, 35 werden im verbauten
Zustand so zueinander positioniert, dass der Axialpositionierflansch 29 in etwa mittig der beiden Lagerlaufhülsenteile 34, 35 angeordnet ist.
In einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die La- gerlaufhülse 28 eine ähnliche Formgebung, wie die in Fig. 2 im gefügten Zustand dargestellten Lagerlaufhülsenteile 34, 35 aufweist, jedoch einteilig ausgebildet ist.
Weiters kann vorgesehen sein, dass im Planetenradbolzen 8 eine Schmiermittelzuleitung 36 ausgebildet ist, mittels welcher Schmiermittel, wie etwa Öl, zu den Gleitflächen 30 der beiden Gleitlagerbuchsen 26, 27 zugeführt werden kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Lagerlaufhülse 28 zumindest eine Bohrung aufweist, welche mit der Mündungsöffnung im Umfangbereich des Planetenradbolzens 8 deckungsgleich ist und somit das Schmiermittel direkt zur Gleitfläche 30 geleitet werden kann. Weiters kann vorgesehen sein, dass auf den Umfang verteilt, mehrere Bohrungen bzw. Mündungen der Schmiermittelzuleitung 36 vorge- sehen sind, sodass die radiale Gleitlagerbuchsen 26, 27 an mehreren Stellen mit einem
Schmiermittel versorgt werden kann.
Um zu erreichen, dass die Bohrungen in der Lagerlaufhülse 28 mit den Mündungen der Schmiermittelzuleitung 36 im Planetenradbolzen 8 deckungsgleich sind, kann vorgesehen sein, dass zwischen Lagerlaufhülse 28 und Planetenradbolzen 8 eine Passfeder oder eine sonstige formschlüssige Verbindung zur Verdrehsicherung ausgebildet ist.
Weiters kann eine Schmiermittelableitung 37 vorgesehen sein, mittels welcher das in den Axiallagerspalt 25 gedrückte Schmiermittel aus dem Axiallagerspalt 25 abgeführt werden kann.
Fig. 3 zeigt eine Schnittdarstellung des Planetenträgers gemäß der Schnittlinie III-III nach Fig. 2, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 und 2 verwendet werden. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in den vorangegangenen Figuren 1 und 2 hingewiesen bzw. Bezug genommen.
Fig. 4 zeigt eine Schnittdarstellung des Planetenträgers gemäß der Schnittlinie IV -IV nach Fig. 3, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen
wie in den vorangegangenen Figuren 1 bis 3 verwendet werden. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in den vorangegangenen Figuren 1 bis 3 hingewiesen bzw. Bezug genommen. Wie besonders gut aus einer Zusammenschau der Fig. 3 und 4 ersichtlich, ist die Schmiermittelableitung 37 im Bereich des Axialpositionierflansches 29 in vorzugsweise mehreren Mündungsöffnungen nach außen gezogen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Lagerlaufhülse 28 im Bereich des Axialpositiomerflansches 29 radiale Bohrungen aufweist, welche mit der Schmiermittelableitung 37 des Planetenradbolzens deckungsgleich sind und somit das Schmiermittel aus dem Axiallagerspalt 25 abgeführt werden kann. Durch die beschriebene Anordnung der Schmiermittelzuleitung 36 bzw. der Schmiermittelableitung 37 kann erreicht werden, dass sowohl die Radialgleitlagerbuchsen 26, 27 als auch die Axialgleitlagerscheiben 31, 32 mit ausreichend Schmiermittel versorgt werden. Anhand der Fig. 2 wird nun der mögliche Einbau eines derartig ausgebildeten Planetenrades 5 in den Planetenträger 9 beschrieben.
In einem ersten Verfahrensschritt wird die erste Planetenradaufnahmebuchse 20 in das Planetenrad 5 hineingepresst und bedarfsweise gesichert. In einem weiteren Verfahrensschritt wird nun die erste Radialgleitlagerbuchse 26 in die erste Planetenradaufnahmebuchse 20 gepresst. Alternativ dazu ist es auch denkbar, dass die erste Radialgleitlagerbuchse 26 bereits vor dem Einsetzen der ersten Planetenradaufnahmebuchse 20 in das Planetenrad 5 mit der ersten Planetenradaufnahmebuchse 20 verpresst wird. In einem weiteren Verfahrensschritt wird nun die erste Axialgleitlagerscheibe 31 in den Axiallagerspalt 25 eingesetzt. Nun kann die Lagerlaufhülse 28 derart in die erste Radialgleitlagerbuchse 26 eingesetzt werden, dass der Axialpositionierflansch 29 im Axiallagerspalt 25 aufgenommen ist. In einem weiteren Verfahrensschritt kann die zweite Radialgleitlagerbuchse 27 in die zweite Planetenradaufnahmebuchse 21 eingepresst werden und die zweite Axialgleitlagerscheibe 32 an dieser positioniert werden.
In einem weiteren Verfahrensschritt kann nun die zweite Planetenradaufnahmebuchse 21 in das Planetenrad 5 eingepresst werden und bedarfsweise in diesem gesichert werden. Dadurch bildet das Planetenrad 5 mit den Planetenradaufnahmebuchsen 20, 21 der Lagerlaufhülse 28 sowie den zwischen den Einzelteilen angeordneten Radialgleitlagerbuchsen 26, 27 und Axial- gleitlagerscheiben 31, 32 eine Einheit.
In einem weiteren Verfahrensschritt kann nun diese Einheit in den Planetenträger 9 eingesetzt werden und der Planetenradbolzen 8 ausgehend von der Seite des zweiten Bolzensitzes 13 in die beiden Bolzensitze 12, 13 eingeschoben werden und anschließend bedarfsweise gesichert werden.
In der Fig. 5 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Planetengetriebes 1 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 bis 4 verwendet werden. Um unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in den vorangegangenen Figuren 1 bis 4 hingewiesen bzw. Bezug genommen.
In der Ausführungsvariante gemäß Fig. 5 ist nur das erste Bolzenaufnahmeelement 10 zur Aufnahme des Planetenradbolzens 8 vorgesehen. Mit anderen Worten ausgedrückt ist der Pla- netenradbolzen 8 fliegend im ersten Bolzensitz 12 gelagert. Auch in dieser Ausführungsvariante ist der Planetenradbolzen 8 verdrehstarr im ersten Bolzensitz 12 aufgenommen.
Zur Befestigung des Planetenradbolzens 8 im ersten Bolzenaufnahmeelement 10 können ein oder mehrere Befestigungselemente 38 vorgesehen sein. Die Befestigungselemente 38 können beispielsweise in Form von Schrauben ausgebildet sein. Weiters kann vorgesehen sein, dass der Planetenradbolzen 8 eine Schulter 39 aufweist. Insbesondere kann vorgesehen sein dass die Lagerlaufhülsenteile 34, 35 zwischen der Schulter 39 und dem ersten Bolzenaufnahmeelement 10 geklemmt sind. Eine derartige Klemmung kann durch Festziehen der Befestigungselemente 38 erreicht werden.
In der Fig. 6 ist eine weitere und gegebenenfalls für sich eigenständige Ausführungsform des Planetengetriebes 1 gezeigt, wobei wiederum für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in den vorangegangenen Figuren 1 bis 5 verwendet werden. Um
unnötige Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die detaillierte Beschreibung in den vorangegangenen Figuren 1 bis 5 hingewiesen bzw. Bezug genommen.
In der weiteren Ausführungsvariante nach Fig. 6 kann vorgesehen sein, dass der Planetenrad- bolzen 8 mit dem ersten Bolzenaufnahmeelement 10 einstückig oder einteilig ausgebildet ist. Bei einer derartigen Ausführungsvariante wird der erste Bolzensitz 12 durch die stoffschlüssige Materialverbindung realisiert.
Um die Lagerlaufhülsenteile 34, 35 am Planetenradbolzen 8 befestigen zu können, kann ein Axialsicherungselement 40 vorgesehen sein, mittels welchem die Lagerlaufhülsenteile 34, 35 geklemmt werden können. Das Axialsicherungselement 40 kann wie dargestellt in Form einer Scheibe ausgebildet sein, welche mittels einem weiteren Befestigungsmittel 41, wie etwa einer Schraube, am Planetenradbolzen 8 befestigt werden kann. In einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann auch vorgesehen sein, dass das Axialsicherungselement 40 in Form einer Wellenmutter ausgebildet ist, welche direkt auf den Planetenradbolzen 8 aufgeschraubt ist.
In wieder einer anderen nicht dargestellten Ausführungsvariante kann auch vorgesehen sein, dass das Axialsicherungselement 40 in Form eines Axialsicherungsringes ausgebildet ist, welcher direkt am Planetenradbolzen 8 befestigt ist. Natürlich können auch weitere Formen von Axialsicherungselementen 40 eingesetzt werden.
Analog zu den Ausführungsbeispielen gemäß der Figuren 1 bis 4 kann auch bei den Ausfüh- rungsbeispielen gemäß der Figuren 5 und 6 eine Schmiermittelversorgung im Planetenradbolzen 8 ausgebildet sein.
Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
Vor allem können die einzelnen in den Figuren 1, 2, 3, 4, 5, 6 gezeigten Ausführungen den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.
Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus der Einzelteile diese teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
Planetengetriebe 30 Gleitfiäche
Mittelachse Planetengetriebe 31 erste Axialgleitlagerscheibe
Sonnenrad 32 zweite Axialgleitlagerscheibe
Welle 33 Befestigungsmittel
Planetenrad 34 erster Lagerlaufhülsenteil
Stirnverzahnung Sonnenrad 35 zweiter Lagerlaufhülsenteil
Stirnverzahnung Planetenrad 36 Schmiermittelzuleitung
Planetenradbolzen 37 Schmiermittelableitung
Planetenträger 38 Befestigungselement erstes Bolzenaufnahmeelement 39 Schulter
zweites Bolzenaufnahmeelement 40 Axialsicherungselement erster Bolzensitz 41 weiteres Befestigungsmittel zweiter Bolzensitz
erste Stirnseite Planetenrad
zweite tirnseite Planetenrad
axialer Freiraum
Hohlrad
Innenverzahnung
Lageranordnung
erste Planetenradaufnahmebuchse
zweite Planetenradaufnahmebuchse
Zylinderfiäche Planetenrad
Stirnseite
Abstufung
Axiallagerspalt
erste Radialgleitlagerbuchse
zweite Radialgleitlagerbuchse
Lagerlaufhülse
Axialpositionierflansch