Mikroskop und Verfahren zur SPIM Mikroskopie
Die Erfindung betrifft ein Mikroskop, welches ein Abbildungsobjektiv zur Abbildung einer Probe auf einen Detektor sowie Mittel zur Beleuchtung der Probe mit einem Lichtblatt in der Fokusebene des Abbildungsobjektivs bzw. in einer definierten Ebene in der Nähe der dieser Fokusebene umfasst. Die Mittel zur Beleuchtung umfassen eine vorzugsweise kohärentes Licht abstrahlende Beleuchtungsquelle.
Ein Mikroskop, bei dem Beleuchtungsstrahlengang und Detektionsstrahlengang im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet sind, und bei der die Probe mit einem Lichtblatt in der Fokusebene des Abbildungsobjektivs, d.h. senkrecht zu dessen optischer Achse, beleuchtet wird, ist für die Untersuchung von Proben nach dem Verfahren der Selective-Plane-Illumination-Microscopy (SPIM) ausgelegt. Im Unterschied zur konfokalen Laser-Scanning- ikroskopie (LSM), bei der eine dreidimensionale Probe in einzelnen, unterschiedlich tiefen Ebenen Punkt für Punkt abgetastet wird und die dabei gewonnenen Bildinformationen nachfolgend zu einer dreidimensionalen Abbildung der Probe zusammengesetzt werden, beruht die SPIM- Technologie auf der Weitfeldmikroskopie und ermöglicht die bildliche Darstellung der Probe auf der Grundlage von optischen Schnitten durch einzelne Ebenen der Probe.
Die Vorteile der SPIM-Technotogie bestehen unter anderem in der größeren
Geschwindigkeit, mit der die Erfassung der Bildinformationen erfolgt, der geringeren Gefahr des Ausbleichens von biologischen Proben sowie einer erweiterten
Eindringtiefe des Fokus in die Probe.
Prinzipiell werden bei der SPIM-Technologie Fluorophore, die in der Probe entharten sind oder in diese eingebracht werden, mit Laserlicht angeregt, welches zu einem sogenannten Lichtblatt geformt ist Mit dem Lichtblatt wird jeweils eine ausgewählte Ebene in der Tiefe der Probe beleuchtet und mit einer Abbildungsoptik ein Bild dieser Probenebene in Form eines optischen Schnitts gewonnen. Im Wesentlichen äquivalent zu einer solchen Anregung mit einem statischen Lichtblatt ist die schnelle Hin- und Herbewegung eines dünnen, rotationssymmetrischen Laserstiahls in der Fokusebene des Abbildungsobjektivs. Effektiv, d.h. im zeitlichen Mittel über den
Zeitraum der [Beobachtung, ergibt sich somit ebenfalls die Form eines SPIM - Lichtblatts.
Die SPIM-Technologie ist beispielsweise beschrieben in Stelzeret al., Optics Letters 31 , 1477 (2006), in Stelzer et al., Science 305, 1007 (2004), in der DE 102 57423 A1 und in derWO2004/0530558 A1.
In Fig.1 ist zunächst der grundsätzliche Aufbau eines SPIM-Mikroskops dargestellt. Das Licht einer Beleuchtungsquelle 1 wird über eine Beleuchtungsoptik 2 zu einem Lichtblatt geformt und auf eine Probe 3 gelenkt. Probe und Lichtblatt befinden sich ln der Fokusebene eines Abbildungsobjektivs 4. Die optische Achse des
Abbildungsobjektivs 4 steht senkrecht zu der Richtung, aus der die Probe 3 beleuchtet wird. Die Beleuchtungsoptik 2 umfasst in der Regel mehrere optische Elemente, die das kohärente Licht der Beleuchtungsquelle 1 kollimieren und daraus ein Lichtblatt formen. Im Stand der Technik umfasst die Beleuchtungsoptik 2 in der Regel auch eine Zylinderlinse, deren flache Seite zur Probe weist und deren gewölbte Seite in Richtung der Beleuchtungsquelle weist.
Schematisch ist eine Probenhalterung PH dargestellt mittels derer die Probe, beispielsweise über eine Ansteuereinheit A gesteuert, motorisch in Richtung der optischen Achse des Objektives 4 bewegt wird.
Die beschriebene„Lichtscheibenmikroskopie" (Light sheet microscopy) kombiniert optische Schnitte mit einer WeitfekJ-Detektion Ober eine orteauflösende Kamera (CCD Kamera), indem die komplette laterale fokale Ebene (xy-Ebene) des
Detektionsobjektives mit einem dünnen Lichtblatt beleuchtet wird (Abbildung 1). Die Lichtblattbeleuchtung erfolgt rechtwinklig zur Detektionsachse (z-Achse).
Die Probe wird in dem überlappenden Bereich von Beleuchtung und Detektion platziert. Fluoreszenzsignale, die durch das Beleuchtungslichtblatt angeregt wird, werden über das gesamte Gesichtsfeld des Detektionsobjektivs auf die Kamera abgebildet. Durch die rechtwinklige Beleuchtung mit einem dünnen Lichtblatt wird nur ein kleiner Teil der axialen Ausdehnung der Detektionsoptik beleuchtet und somit ein optischer Schnitt erzeugt. Um einen anderen Bereich in der Probe zu beobachten wird die Probe, unabhängig von der Optik, mit einer Probenposftioniereinheit durch
das Lichtblatt gefahren. Durch das Aufnehmen optischer Schnitte an verschiedenen Probenpositionen entlang der Detektionsachse ist Aufnahme von dreidimensionalen Bildstapeln möglich. Diese Bildstapel können anschließend zu einem 3D-Bild rekonstruiert werden.
Dazu ist die Aufnahme mehrerer dreidimensionaler Bildstapel aus verschiedenen Winkeln notwendig. Ein Bildstapel umfasst beispielsweise 200 Bilder. Es werden mindestens vier unterschiedliche Bestrahlungswinkel Winkel benötigt für ein dreidimensionales Bild.
Für eine gute Bildqualität und ein sauberes„Sectioning" ist die perfekte Überlappung der Beleuchtungs- mit der Detektionsebene besonders kritisch. Durch wechselnde Proben und Brechungsindices ist dieses in der täglichen Arbeit eine immer wiederkehrende Aufgabe.
Die bekannte Relativbewegung von Lichtblatt zu Probe und Objektiv führt dazu, dass während der Justage die beleuchtete z-Ebene innerhalb der Probe und damit die Probenebene, die zur Bewertung herangezogen wird, variiert. Wird solch ein
Justageverfahren auf eine reale Probe angewendet, führt die z-Bewegung dazu, dass die Informationen in den einzelnen Justagebildern stark variieren und somit eine Bewertung des Justagebildes nicht mehr möglich ist Mit geringerem Ausmaß betrifft dieses Problem auch die Justageverfahren mit Referenzprobe. Allerdings sind diese Proben homogener, so dass es selten auffällt
Eine manuelle, usergesteuerte Justage ist zeitintensiv und erfordert viel Erfahrung. Dabei konzentriert sich der Anwender zur einfacheren Bewertung meist auf stark strukturierte Bildbereiche, deren Informationsgehalt allerdings signifikant von der z- Ebene der Probe abhängig ist. Variiert diese z-Ebene während des
Justageverfahrens, führt dieses häufig zu einer Falschbewertung
Der Stand der Technik ist weiterhin in den Patentanmeldungen DE 102007017598 A1 und DE 102007045897 A1 dargestellt. Die bekannten Justageverfahren setzen
zum einen voraus, dass ein fluoreszierendes Referenzobjekt (z.B. Beads/Fiducials oder ein homogenes fluoreszierendes Objekt) anstatt der Probe oder in der Probe positioniert ist. Diese Referenzobjekte werden mit dem flächigen Lichtblatt beleuchtet und anhand des Kontraste oder der PSF (z.B. im Falle der Beads) wird der optimale Justagepunkt gesucht. Zum anderen ist bei manchen Verfahren vorgesehen, dass das fluoreszierende Referenzobjekt durch das Beleuchtungslicht mit einer
Referenzstruktur beaufschlagt wird. Dieses wird beispielsweise durch ein Gitter in einer zur Objektebene konjugierten Ebene oder durch eine Modulation des
gescannten Lichtblatts ausgeführt
Justageverfahren anhand einer Referenzprobe setzen voraus, dass die
Referenzprobe in allen optischen Eigenschaften (Brechungsindex,
Oberflächenkrümmung, Eindringtiefe,...) komplett identisch zur realen Anwender- Probe ist Dieses ist für das vorhandene Spektrum von prädestinierten Proben nicht realisierbar. Insofern nehmen diese Justageverfahren Abweichungen von der optimalen Justage in Kauf. Optische Effekte durch inhomogene Probe nstrukturen wie z. B. verschiedene Zellstrukturen können gar nicht berücksichtigt werden.
Ahnliche Effekte treten auf, wenn sich beispielsweise während der Aufnahme eines Bildstapels die Eindringtiefe in das Probenmedium stark ändert
Die allgemeine ü'chtblattjustage gemäß dem Stand der Technik ist beispielsweise bei Greger et al. (Greger et al., Rev. Sei. Instr.78, 023705, 2007) beschrieben (Abschnitt II B.). Dabei wird ein Gimbal-Mount und ein Teleskop verwendet, um mit Hilfe einer Winkelbewegung das Lichtblatt alleine entlang der z-Richtung der DetektJonsoptik zu bewegen. Diese Ausrichtung der Beleuchtungsoptik relativ zur Detektionsoptik entspricht auch dem älteren Stand der Technik gemäß Voie et al. (Journal of
icroscopy 170, 229, 1992; Abschnitt .Illumination system11) oder Santi et al.
(BioTechniques 46, 287, 2009, Suppl. Mat). Bei Krzic et al (Nat Methods 9, 730, 2012, Suppl.) ist die dreidimensionale Lichtblattjustage für ein scannendes Lichtblatt mit Hilfe eines„geparkten" Laserstrahls beschrieben, der eine fluoreszierende Lösung beleuchtet Dabei wird unter anderem der Waist des Laserstrahls ausgenutzt Ebenfalls beschrieben ist die Ausnutzung von Streulicht Auch ist hier die
beschrieben, wie die Lichtblattjustage durch Bewegung der Detektionsoptik relativ
zum Lichtblatt in einer fluoreszierenden Lösung oder Referenzprobe bewerkstelligt wird. In Keller et al. (Science 322, 1065, 2008, Supp) ist ein Aufbau mit beweglicher Detektionsoptik beschrieben, die hier aber nicht im Sinne einer Lichtblattjustage beschrieben wird.
Darstellung der erfinderischen Lösungsansätze sowie Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird unter anderem durch die Merkmale der unabhängigen und abhängigen Patentansprüche charakterisiert die in die vorliegende Offenbarung einbezogen werden.
Vorteilhafte Voraussetzung für eine gute, automatisierte Justage ist die Wahl des richtigen Bewertungskriteriums und die Anwendbarkeit auf die echte Probe anstatt einer Referenzstruktur.
Aus dem Stand der Technik ist kein Verfahren bekannt, in dem die zu untersuchende Probe direkt in der Lichtblattjustage verwendet wird, wobei sie zusammen mit dem Lichtblatt relativ zum Objektiv bzw. der Detektionsebene bewegt wird.
Die Erfindung besteht insbesondere in einer vorzugsweise über eine AnSteuereinheit gekoppelten Bewegung des Lichtblatts und der Probe relativ zur vorgegebenen Fokusebene der Detektionseinheit.
Selbstverständlich kann umgekehrtauch das Detektionsobjektiv alleine bewegt werden beziehungsweise alle Elemente können Über eine gemeinsame
Ansteuereinheit koordiniert zueinander bewegt werden um den erfinderischen Effekt zu erzielen.. Wird die Probe nach oder simultan zu einer Verstellung des Lichtblatts nachgeführt, bleibt die betrachtete Proben-Ebene und somit der prinzipielle Bildinhalt
identisch. Unterschiede im Bild werden lediglich durch die Justageposition
hervorgerufen. Um eine korrekt gekoppelte Bewegung ausführen zu können, können die beiden Einzelbewegungen vorteilhaft zuvor über eine Kalibrierung hinreichend genau aufeinander abgestimmt werden.
Zudem ist es für die nachstehend geschilderten Verfahren möglich und vorteilhaft, die zur Justage zu verwendenden Probenstrukturen zuvor mit Hilfe eines
anderweitigen Kontrastverfahrens festzustellen und die Probe hiemach relativ zur Detektion auszurichten.
In Fig.2 ist der Grundaufbau eines SPIM Mikroskops zur Durchführung des erfinderischen Verfahrens dargestellt.
Eine Probe P , die sich in einer Probenkammer PK befinden kann , wobei Probe oder Probenkammer in Richtung einer Z Achse verstellbar angeordnet und auch um die optische Achse des Detektionsobjektives rotierbar angeordnet sind, wird von einem Detektionsstrahlengang erfasst , der aus einem vertikal verstellbarSen
Detektionsobjektiv O besteht dessen Detektjonsachse bzw. optische Achse in Z Richtung verläuft, , an das sich in Detektionsrichtung ein vorzugsweise
auswechselbarer Lichtfilter F, eine Tubuslinse TL und ein Flachenempfänger CCD anschließen.
Im Wesentlichen senkrecht zur Detektionsachse Z steht, hier in X- Richtung, ein Beleuchtungsstrahlengang, bestehend hier aus zwei über Strahlteiler BS
verkoppelten Lasern L1.L2, die über einen AOTF zur Wellenlängenauswahl und Intensitätseinstellung, einen Umlenkspiegel S und eine Strahlaufweitung BE sowie eine anamorphotische Optik wie hier eine Zylinderlinse ZL zur Strahlformung.die flächige Lichtverteilung erzeugen die die Probe durchdringt
Schematisch dargestellt ist eine Justierungseinheit BLjust, die beispielsweise die Elemente S, BE und ZL in mehreren Richtungen justieren oder verkippen kann.
Vorzugsweise erfolgt eine Z- Verstellung der Beleuchtung , dargestellt durch den Vertfkalkpfeil und eine Verdrehung der Beleuchtungseinheit um die Z Achse sowie eine Verkippung , hier beispielsweise um die Y Acne, wobei der Drehpunkt der Verkippung durch eine gekoppelte Z Verstellung und Drehung um die Spiegelachse auch in der Probe, beispielsweise in der optischen Achse OA des
Detektionsobjektives liegen kann.
Eine gemeinsame Kontroll- und Steuerungseinheit CU, in der Regel gebildet durch einen Rechner und eine Anzeigeeinheit ( Display) ,
ist mit allen Versteileinrichtungen wie dem AOTF, der Probenkammerverstellung PK und der Beleuchtungsjustierung BUust verbunden um das erfindungsgemässe Verfahren ausführen zu könne, den
In Fig. 3 -6 ist ausschnitthaft aus der Fig.2 dargestellt: O: Detektionsobjektiv
P: Als Probe ein Gewebe mit markierten Zellkernen für exemplarische
Probenebenen
K: Kamerabild der Probe mit Zellkernen
LB: Bereich der Lichtblattbeleuchtung (z.B. Gaussstrahl)
OA: optische Achse der Beleuchtung ( punktiert)
FE Fokusebene der Detektionsoptik
Abbildung 3a, b zeigt in 3a) den Ausgangszustand eines defokussiertes Lichtblatts, und in 3b) B den justierten Zustand durch Verschieben des Lichtblatts. Deutlich wird dass in 3a und 3b unterschiedliche Probenbereiche P1, P2 vom Objektiv O abgebildet werden.
Durch die Erfindung wird nun gewährleistet dass der Zustand in 3b für jede durchfahrene Probenebene gleich sichergestellt wird um einen perfekten
Probenschnitt zu realisieren.
Hierzu werden folgende vorteilhafte Verfahren vorgeschlagen:
Verfahren 1:
Beim Scharfstellen der Probe durch den Anwender durch Bewegen der Probe bzw., Probenhalterung in Richtung der Detektionsachse des Objektives ( Z- Achse) kann es durch die tatsächlich vorhandenen Unterschiede im Brechungsindex der Probe bzw. Brechungsindexsprünge dazu kommen, dass das Lichtblatt nicht mehr genau in der Brennebene des Detektionsobjektives liegt.
Daher wird in einem Kalibrierschritt vor der eigentlichen Probenmessung eine
Kalibriertabelle aufgenommen, die für die real verwendete Probe eine Z- Verstellung durchführt bei der die reale Position des Lichtblattes in Abhängigkeit von der vertikalen Position der Probe (und damit in Abhängigkeit vom Brechungsindex der Probe erfasst wird.
Zu diesem Zweck wird für unterschiedliche scharrgestellte, d.h. fokussierte
Probenbereiche einer realen Probe, , die jeweilige Höhenposition des Lichtblattes zusammen mit an seiner Position an seinen Verstellmitteln erfasst und
abgespeichert
Die Erfassung der Lichtblattposition erfolgt beispielsweise folgendermaßen:
Es erfolgt eine Z- Verstellung der Probe und die jeweiligen Z Positionen bilden einen
Speicherwert mit Z1-Zi ( i=1~n).
Für die Z1-Zi wird jeweils das Lichtblatt mindestens vertikal verstellt, vorzugsweise davor oder danach auch verkippt ( durch die Ansteuereinheit Cu in Fig.2
beispielsweise).
Die Verstellung und/ oder Verkippung erfolgt vorzugsweise um den jeweiligen Wert Zi herum.
Anhand der Schärfebestimmung bzw. Kontrastanalyse durch die CCD in Fig.2 ( auch visuell durch den Betrachter denkbar) und die Auswerteeinheit CU wird der Wert der höchsten Schärfe/ eines optimalen Kontrastes
mit den dazu eingestellten Werten der Justiereinheit BLJust in Fig.2 durch Cu, zugeordnet zum jeweiligen Wert Zi, abgespeichert ( in der Kalibriertabelle) bzw. die damit eingestellte Lichtblattposition auch zusätzlich direkt für eine Messung
verwendet
Diese Positionsbestimmung des Lichtblattes zu den Zi Werten wird anschließende verwendet um, wenn der Anwender eine bestimmte Z- Ebene in der Probe betrachtet
bzw. diese detektiert wird, eine entsprechende Korrektur vorzunehmen, d.h. die tatsächliche Lichtblattlage für genau diese scharfgestellte Probenebene einzustellen damit das tatsächliche Lichtblatt trotz der erwähnten Schwankungen des
Brechungsindex immer in der tatsächlich betrachteten oder detektierten Fokusebene liegt..
Verfahren 2:
Während der Probenverstellung in eine neue Z- Ebene wird gleichzeitig oder unmittelbar anschließend das Lichtblatt in Relation zur Probe bewegt ( beispielsweise unter Bestimmung des optimalen Kontrastes), mindestens in Z - Richtung , vorzugsweise auch verkippt um eine Drehachse, beispielsweise in der Mitte der Brennebene des Detektionsobjektives.
Beispielsweise kann eine gekrümmte Oberfläche oder Grenzfläche in der Probe durch ihren Brechungsindexverlauf dazu führen dass das Lichtblatt von einer horizontalen Position in eine verkippte Position„ weggebeug wird.
Dies wird vorteilhaft durch das Verfahren wieder ausgeglichen.
Das kann visuell oder automatisch erfolgen (analog zu Autofokusverfahren die mit
Kontrasteinstellung funktionieren),
Die Verknüpfung der Bewegungen der Probe in Z- Richtung und der
Lichtblattverstellung sowie die Auswertung des Probenkontrastes erfolgt
vorzugsweise in der Steuer- und Recheneinheit XX
Vorteilhaft können die Verfahren 1 und 2 auch in verknüpfter Form angewendet werden.
In Abbildung 4-6 ist dargestellt, welche durch die optischen Eigenschaften der Probe hervorgerufenen Effekte beispielsweise bei der erwähnten Aufnahme eine
Bildstapels auftreten können. Hierzu sind drei Positionen der Probe P relativ zum DetektJonsobjektjv O dargestellt Auf etwaige zusätzliche Einrichtungen wie eine Probenkammer mit Immersionsmedium wurde in der Darstellung verzichtet. Bei der Probe kann es sich beispielsweise exemplarisch um den Ausschnitt eines
Zellgewebes handeln, bei welchen die Zellkerne durch einen Fluoreszenzmarker sichtbar gemacht werden.
In der Position nach 4a) und b) überlappt der Bereich der Lichtblattbeleuchtung vollständig mit der Fokusebene des Detektionsobjektivs, so dass die in der
Fokusebene der Detektionsoptik O befindlichen Zellkerne ZK mit annähernd gleichen Kontrast im Kamerabild K registriert werden.
In der Position nach 5a) und b) treten nun aufgrund der durch die unterschiedliche Probenposition geänderten optischen Weglänge zwei Effekte auf: Zum einen verschiebt sich die Fokusebene FE der Detektion gegenüber der nominellen optischen Achse der Beleuchtung LB in z-Richtung. Die in der Fokusebene befindlichen Zellkerne können nun aufgrund des verminderten Überlapps mit der Lichtblattbeleuchtung nicht mehr mit vollem Kontrast dargestellt werden. Weiterhin kann es auch es auch in der Beleuchtung zum einem Fokusshift entlang der x- Richtung kommen, so dass es aufgrund der inhomogenen Intensitätsverteilung im Beleuchtungsstrahl auch zu einer entsprechenden Bildinhomogenität kommt
In der Position nach Fig.6a) und b) tritt neben einem erweiterten Fokusshift in der Detektion zusätzlich noch eine Verkippung des Lichtblatt auf, da die der
Beleuchtungsstrahl an der Probenoberfläche durch einen Brechungsindexsprung entsprechend abgelenkt wird.
Die beschriebenen Effekte sind exemplarisch dargestellt, Selbstverständlich ist die Situation im Normalfall noch komplexer, da sich die Probe mitunter durch eine komplizierte, inhomogene Permittivität auszeichnet, was sich beispielsweise auch im Auftreten mehrere optischer Grenzflächen innerhalb des Probenvolumens äußern kann.
Im Stand der Technik sind keine Verfahren bekannt die derartige Artefakte direkt kompensieren wie die oben beschriebenen Verfahren .
Weitere Vorteilhafte Wirkungen und Ausgestaltungen der Erfindung:
[A]
Die gekoppelte Bewegung von Lichtblatt und Probe relativ zueinander vereinfacht das manuelle Justageverfahren sehr. Bei diesem Verfahren bewertet der Anwender im Allgemeinen visuell die Bildqualität Da ersieh nun auf die Bildinformation in einer stationär gehaltenen Proben-Ebene konzentrieren kann, wird das Justageverfahren
intuitiver und zielorientierter. Die oben beschriebenen Probleme treten nicht mehr auf.
[B]
Ein zweiter Teilaspekt besteht darin, dass mithilfe der gekoppelten Bewegung eine automatische Uchtblattjustage in realen Proben möglich ist Das Hilfsmittel einer Referenzprobe, sei es in der Ausführung einer homogen fluoreszierenden Probe oder von bestimmten Referenzobjekten wie z. B. Beads, ist nicht mehr nötig. Da durch die gekoppelte Justagebewegung immer dieselbe Probenebene zur Bewertung herangezogen wird, ist die generell vorhandene Bildinformation irrelevant. Die gekoppelte Bewegung ist für alle automatischen Justageverfahren vorteilhaft, sei es unter Verwendung eines flächigen oder eines strukturierten Lichtblatts, bei
Bewertung des Kontrastes, der Modulationstiefe oder der PSF.
[C]
Die Methoden der Lic tblattmikroskopie basieren darauf, dass durch eine
Relativbewegung von Probe und Fokusebene der Detektion ein Bildstapel (z-Stapel) aufgenommen wird. Aufgrund von Probeninhomogenitäten oder auch der
Eindringtiefe in das Probenmedium, ist die optimale Justageposition für das Lichtblatt von der z-Ebene abhängig. Ein vorteilhafter Teilaspekt der Erfindung besteht darin, dass durch die gekoppelte Bewegung und damit durch die Anwendbarkeit der Justageverfahren auf alle Proben - insbesondere reale Proben - objektspezifische Inhomogenitäten verschiedener Probenebenen, die je nach Ebene eine andere optimale Justageposition benötigen, herauskalibriert werden können. Dieses
Verfahren gestaltet sich beispielsweise folgendermaßen:
1. Für eine Untermenge von z-Ebenen (= Probenebenen) wird mittels des bevorzugten Bewertungsalgorithmus innerhalb der realen Probe die optimale Justageposition ermittelt.
2. Die optimale Justageposition für die z-Ebenen zwischen diesen
Stutzebenen wird über eine geeignete Funktion (polynomisch, spline, ...) interpoliert.
3. Während der z-Stapel aufgenommen wird, wird für jede z-Ebene die
spezifische optimale Justageposition des Lichtblatts eingesteift Auch dieses entspricht einer gekoppelten Bewegung, beispielsweise von Probe
und Lichtblatt. Insbesondere kann dies auch eine Winkelverstellung mit beinhalten (siehe >Fig. 6).
4. Durch die optimale Justageposition für jede einzelne Bildebene wird ein z- Stapel mit optimaler Bildqualität erzielt.
5. Etwaige durch die Lichtblattnachführung auftretenden Verzerrungen im SD- Gesamtbild der Probe können zusätzlich rechnerisch korrigiert werden.
[D]
Im Weiteren basieren die Methoden der Lichtblattmikroskopie darauf, dass durch eine relative Drehung der Probe zur Detektions- und Beleuchtungsrichtung und der anschließenden Aufnahme mehrerer z-Stapel unter verschiedenen Winkeln
(=Views), die Rekonstruktion eines 3D-Bik.es möglich ist. Für ein optimales
Bildergebnis ist es auch hier wichtig, dass für jede einzelne Beleuchtungsrichtung die optimale Justageposition des Lichtblatts eingestellt wird, da die Eindringtiefe und die optischen Eigenschaften der Probe aus jeder Beleuchtungsrichtung unterschiedlich sind. Dieses ist lediglich durch eine simultane oder nacheinander ausgeführte
Bewegung der Probe und des Lichtblatts möglich.
[E]
Ein noch besseres Bildergebnis wird erzielt, wenn Teilaspekt [B], Teilaspekt [C] und Teilaspekt [D] kombiniert werden.
[F]
Bei einem z-Stapel und oder einer Multiviewaufnahme kann es durch Bewegung der Probe auch zu einer veränderten Fokusablage in der Beleuchtungsrichtung relativ zum Bildfeld kommen. Eine entsprechende Nachführung der Lichtblattlage in x- Richtung kann dementsprechend vorteilhaft sein. Diese kann natürlich mit der beschriebenen Bewegung in z-Richtung gekoppelt sein.