Mehrstufenqetriebe
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrstufengetriebe in Planetenbauweise, insbesondere ein Automatgetriebe für ein Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Automatgetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge, umfassen nach dem Stand der Technik Planetensätze, die mittels Reibungs- bzw. Schaltelementen, wie etwa Kupplungen und Bremsen, geschaltet werden und üblicherweise mit einem einer Schlupfwirkung unterliegenden und wahlweise mit einer Überbrü- ckungskupplung versehenen Anfahrelement, wie etwa einem hydrodynamischen Drehmomentwandler, oder einer Strömungskupplung verbunden sind.
Ein derartiges Getriebe geht aus der EP 0 434 525 A1 hervor. Es um- fasst im Wesentlichen eine Antriebswelle und eine Abtriebswelle, die parallel zueinander angeordnet sind, einen konzentrisch zur Abtriebswelle angeordneten Doppelplanetenradsatz und fünf Schaltelemente in der Form von drei Kupplungen und zwei Bremsen, deren wahlweise Sperrung jeweils paarweise die verschiedenen Gangübersetzungen zwischen der Antriebswelle und der Abtriebswelle bestimmt. Hierbei weist das Getriebe einen Vorschaltradsatz und zwei Leistungswege auf, so dass durch das selektive paarweise Eingreifen der fünf Schaltelemente sechs Vorwärtsgänge erzielt werden.
Hierbei werden bei dem ersten Leistungsweg zwei Kupplungen zur Übertragung des Drehmomentes vom Vorschaltradsatz zu zwei Elementen des Doppelplanetenradsatzes benötigt. Diese sind in Kraftflussrichtung im Wesentlichen hinter dem Vorschaltradsatz in Richtung Doppelplanetenradsatz angeordnet. Bei dem zweiten Leistungsweg ist eine weitere Kupplung vorgesehen, die diesen mit einem weiteren Element des Doppelplanetenradsatzes lösbar
verbindet. Hierbei sind die Kupplungen derart angeordnet, dass der Innenlamel- lenträger den Abtrieb bildet.
Des weiteren ist aus der Druckschrift US 6,139,463 ein kompaktes Mehrstufengetriebe in Planetenbauweise, insbesondere für ein Kraftfahrzeug bekannt, welches zwei Planetenradsätze und einen Vorschaltradsatz sowie drei Kupplungen und zwei Bremsen aufweist. Bei diesem bekannten Mehrstufengetriebe sind bei einem ersten Leistungsweg zwei Kupplungen C-1 und C-3 zum Übertragen des Drehmoments vom Vorschaltradsatz zu den beiden Planetenradsätzen vorgesehen. Hierbei ist der Außenlamellenträger bzw. die Zylinderbzw. Kolben- und Druckausgleichsseite der Kupplung C-3 mit einer ersten Bremse B-1 verbunden. Zudem ist der Innenlamellenträger der dritten Kupplung C-3 mit der Zylinder- bzw. Kolben- und Druckausgleichsseite der ersten Kupplung C-1 verbunden, wobei der Innenlamellenträger der ersten Kupplung C-1 abthebsseitig angeordnet ist und mit einem Sonnenrad des dritten Planetenradsatzes verbunden ist.
Des weiteren ist aus der DE 199 49 507 A1 der Anmelderin ein Mehrstufengetriebe bekannt, bei dem an der Antriebswelle zwei nicht schaltbare Vorschaltradsätze vorgesehen sind, die ausgangsseitig zwei Drehzahlen erzeugen, die neben der Drehzahl der Antriebswelle wahlweise auf einen auf die Abtriebswelle wirkenden, schaltbaren Doppelplanetenradsatz durch selektives Schließen der verwendeten Schaltelemente derart schaltbar sind, dass zum Umschalten von einem Gang in den jeweils nächstfolgenden höheren oder niedrigeren Gang von den beiden gerade betätigten Schaltelementen jeweils nur ein Schaltelement zu- oder abgeschaltet werden muss.
Aus der DE 199 12 480 A1 ist ein automatisch schaltbares Kraftfahrzeuggetriebe mit drei Einsteg-Planetensätzen sowie drei Bremsen und zwei Kupplungen zum Schalten von sechs Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang und mit einer Antriebs- sowie einer Abtriebswelle bekannt. Das automa-
tisch schaltbare Kraftfahrzeuggetriebe ist derart ausgebildet, dass die Antriebswelle direkt mit dem Sonnenrad des zweiten Planetensatzes verbunden ist, und dass die Antriebswelle über die erste Kupplung mit dem Sonnenrad des ersten Planetensatzes und/oder über die zweite Kupplung mit dem Steg des ersten Planetensatzes verbindbar ist. Zusätzlich oder alternativ ist das Sonnenrad des ersten Planetensatzes über die erste Bremse mit dem Gehäuse des Getriebes und/oder der Steg des ersten Planetensatzes über die zweite Bremse mit dem Gehäuse und/oder dem Sonnenrad des dritten Planetensatzes über die dritte Bremse mit dem Gehäuse verbindbar.
Des weiteren ist aus der DE 102 13 820 A1 ein Mehrgangautomatikgetriebe bekannt, umfassend einen ersten Eingangspfad T1 eines ersten Übersetzungsverhältnisses; einen Eingangspfad T2, der ein größeres Übersetzungsverhältnis als dieser Eingangspfad T1 hat; einen Planetenradsatz mit vier Elementen, wobei die vier Elemente ein erstes Element, ein zweites Element, ein drittes Element und ein viertes Element in der Reihenfolge der Elemente in einem Drehzahldiagramm sind; eine Kupplung C-2, die eine Drehung des Eingangspfads T2 auf das erste Element S3 überträgt; eine Kupplung C-1 , die die Drehung von dem Eingangspfad T2 auf das vierte Element S2 überträgt; eine Kupplung C-4, die eine Drehung von dem Eingangspfad T1 auf das erste Element überträgt; eine Kupplung C-3, die die Drehung von dem Eingangspfad T1 auf das zweite Element C3 überträgt; eine Bremse B- 1 , die den Eingriff des vierten Elements herstellt; eine Bremse B-2, die den Eingriff des zweiten Elements herstellt; und ein Abtriebselement, das mit dem dritten Element R3 gekoppelt ist.
Im Rahmen der DE 101 15 983 A1 der Anmelderin wird ein Mehrstufengetriebe beschrieben, mit einer Antriebswelle, die mit einem Vorschaltsatz verbunden ist, mit einer Abtriebswelle, die mit einem Nachschaltsatz verbunden ist, und mit maximal sieben Schaltelementen, durch deren wahlweises Schalten mindestens sieben Vorwärtsgänge ohne Gruppenschaltung schaltbar sind. Der
Vorschaltsatz wird aus einem Vorschalt-Planetenradsatz oder maximal zwei nicht schaltbaren, mit dem ersten Vorschalt-Planetenradsatz gekoppelten Vor- schalt-Planetenradsätzen gebildet, wobei der Nachschaltsatz als Zweisteg- Vierwellen-Getriebe mit zwei schaltbaren Nachschalt-Planetenradsätzen ausgebildet ist und vier freie Wellen aufweist. Die erste freie Welle dieses Zweisteg-Vierwellen-Getriebes ist mit dem ersten Schaltelement verbunden, die zweite freie Welle mit dem zweiten und dritten Schaltelement, die dritte freie Welle mit dem vierten und fünften Schaltelement und die vierte freie Welle ist mit der Abtriebswelle verbunden. Für ein Mehrstufengetriebe mit insgesamt sechs Schaltelementen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die dritte freie Welle oder die erste freie Welle des Nachschaltsatzes zusätzlich mit einem sechsten Schaltelement zu verbinden. Für ein Mehrstufengetriebe mit insgesamt sieben Schaltelementen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die dritte freie Welle zusätzlich mit einem sechsten Schaltelement (D') und die erste freie Welle zusätzlich mit einem siebten Schaltelement zu verbinden.
Ferner ist im Rahmen der DE 101 15 987 der Anmelderin ein Mehrstufengetriebe mit mindestens sieben Gängen beschrieben. Dieses Getriebe besteht neben der Antriebswelle und der Abtriebswelle aus einem nicht schaltbaren Vorschaltradsatz und einem schaltbaren Nachschaltradsatz in Form eines Zweisteg-Vierwellen-Getriebes. Der Vorschaltradsatz besteht aus einem ersten Planetenradsatz, welcher neben der Eingangsdrehzahl der Antriebswelle eine zweite Drehzahl anbietet, die wahlweise auf einen Nachschaltradsatz geschaltet werden kann. Der Nachschaltradsatz besteht aus zwei schaltbaren Planetenradsätzen, welche mit den sechs Schaltelementen mindestens sieben Gänge schalten kann, wobei zwei Leistungswege gebildet werden. Dabei werden bei jedem Schaltvorgang in vorteilhafter Weise stets Gruppenschaltungen vermieden. Ein 9-Gang-Mehrstufengethebe ist ferner aus der DE 29 36 969 bekannt; es umfasst acht Schaltelemente und vier Radsätze.
Aus der DE 102 44 023 A1 der Anmelderin ist ein Lastschaltgetriebe mit formschlüssigen und reibschlüssigen Schaltelementen beschrieben, bei dem die formschlüssigen Schaltelemente bei Hoch-Schaltungen abschaltend sein müssen, damit keine Schaltqualitätseinbussen auftreten.
Automatisch schaltbare Fahrzeuggetriebe in Planetenbauweise im Allgemeinen sind im Stand der Technik bereits vielfach beschrieben und unterliegen einer permanenten Weiterentwicklung und Verbesserung. So sollen diese Getriebe eine ausreichende Anzahl von Vorwärtsgängen sowie einen Rückwärtsgang und eine für Kraftfahrzeuge sehr gut geeignete Übersetzung mit einer hohen Gesamtspreizung sowie günstigen Stufensprüngen aufweisen. Ferner sollen diese eine hohe Anfahrübersetzung in Vorwärtsrichtung ermöglichen und einen direkten Gang enthalten sowie für den Einsatz sowohl in Pkw als auch Nkw geeignet sein. Außerdem sollen diese Getriebe einen geringen Bauaufwand, insbesondere eine geringe Anzahl an Schaltelementen erfordern und bei sequentieller Schaltweise Doppelschaltungen vermeiden, so dass bei Schaltungen in definierten Ganggruppen jeweils nur ein Schaltelement gewechselt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mehrstufengetriebe der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei dem der Bauaufwand optimiert wird, der erforderliche Bauraum reduziert wird und zudem der Wirkungsgrad in den Hauptfahrgängen hinsichtlich der Schlepp- und Verzahnungsverluste verbessert wird. Zudem sollen bei dem erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebe geringe Momente auf die Schaltelemente und Planetensätze wirken sowie die Drehzahlen der Wellen, Schaltelemente und Planetensätze möglichst gering gehalten werden. Außerdem soll das erfindungsgemäße Getriebe für jegliche Bauweise in ein Fahrzeug geeignet sein, insbesondere für eine Front-Quer-Anordnung.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Demnach wird ein erfindungsgemäßes Mehrstufengetriebe in Planetenbauweise vorgeschlagen, welches eine Antriebswelle und eine Abtriebswelle aufweist, welche in einem Gehäuse angeordnet sind. Des weiteren sind zumindest drei Planetensätze, im Folgenden als erster, zweiter und dritter Planetensatz bezeichnet, mindestens sieben drehbare Wellen - im Folgenden als Antriebswelle, Abtriebswelle, dritte, vierte, fünfte, sechste und siebte Welle bezeichnet - sowie sechs Schaltelemente, umfassend Bremsen und Kupplungen, vorgesehen, deren selektives Eingreifen verschiedene Übersetzungsverhältnisse zwischen der Antriebswelle und der Abtriebswelle bewirkt, so dass vorzugsweise sechs Vorwärtsgänge und ein Rückwärtsgang realisierbar ist. Erfindungsgemäß sind die Planetensätze vorzugsweise als Minus-Planetensätze ausgebildet.
Gemäß der Erfindung ist die Antriebswelle ständig mit dem Sonnenrad des zweiten Planetensatzes verbunden und über eine Kupplung mit der fünften Welle lösbar verbindbar, welche ständig mit dem Steg des dritten Planetensatzes verbunden, über eine Bremse an ein Gehäuse des Getriebes ankoppelbar und über eine weitere Kupplung mit der siebten Wellelösbar verbindbar ist. Die siebte Welle ist wiederum ständig mit dem Steg des zweiten Planetensatzes und dem Hohlrad des ersten Planetensatzes verbunden, wobei die sechste Welle ständig mit dem Sonnenrad des dritten Planetensatzes und dem Hohlrad des zweiten Planetensatzes verbunden und über eine weitere Kupplung mit der dritten Welle lösbar verbindbar ist, die ständig mit dem Steg des ersten Planetensatzes verbunden und über eine weitere Bremse an ein Gehäuse des Getriebes ankoppelbar ist. Die vierte Welle ist ständig mit dem Sonnenrad des ersten Planetensatzes verbunden und über eine weitere Bremse an ein Gehäuse G des Getriebes ankoppelbar. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die
Abtriebswelle ständig mit dem Hohlrad des dritten Planetensatzes verbunden ist.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Kupplung, welche die dritte Welle mit der sechsten Welle lösbar verbindet als formschlüssiges Schaltelement ausgebildet. Des weiteren kann die Kupplung, welche die fünfte Welle mit der siebten Welle lösbar verbindet sowie die Bremse, über die die fünfte Welle an das Gehäuse ankoppelbar ist ebenfalls als formschlüssige Schaltelemente ausgeführt sein. Dies wird dadurch ermöglicht, dass gemäß der Erfindung diese Schaltelemente bei Hochschaltungen nur geöffnet und nie geschlossen werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Mehrstufengetriebes ergeben sich insbesondere für Personenkraftwagen geeignete Übersetzungen sowie eine erhebliche Erhöhung der Gesamtspreizung des Mehrstufengetriebes, wodurch eine Verbesserung des Fahrkomforts und eine signifikante Verbrauchsabsenkung bewirkt werden.
Darüber hinaus wird mit dem erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebe durch eine geringe Anzahl an Schaltelementen, vorzugsweise drei Bremsen und drei Kupplungen, der Bauaufwand erheblich reduziert. In vorteilhafter Weise ist es mit dem erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebe möglich, ein Anfahren mit einem hydrodynamischen Wandler, einer externen Anfahrkupplung oder auch mit sonstigen geeigneten externen Anfahrelementen durchzuführen. Es ist auch denkbar, einen Anfahrvorgang mit einem im Getriebe integrierten Anfahrelement zu ermöglichen. Vorzugsweise eignet sich ein Schaltelement, welches im ersten Vorwärtsgang und im Rückwärtsgang betätigt wird.
Darüber hinaus ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebe ein guter Wirkungsgrad in den Hauptfahrgängen bezüglich der Schlepp- und Verzahnungsverluste.
Des weiteren liegen geringe Momente in den Schaltelementen und in den Planetensätzen des Mehrstufengetriebes vor, wodurch der Verschleiß bei dem Mehrstufengetriebe in vorteilhafter Weise reduziert wird. Ferner wird durch die geringen Momente eine entsprechend geringe Dimensionierung ermöglicht, wodurch der benötigte Bauraum und die entsprechenden Kosten reduziert werden. Darüber hinaus liegen auch geringe Drehzahlen bei den Wellen, den Schaltelementen und den Planetensätzen vor.
Außerdem ist das erfindungsgemäße Getriebe derart konzipiert, dass eine Anpassbarkeit an unterschiedliche Triebstrangausgestaltungen sowohl in Kraftflussrichtung als auch in räumlicher Hinsicht ermöglicht wird; so ist es z.B. möglich, dass Antrieb und Abtrieb auf der gleichen Seite des Gehäuses vorgesehen sind.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. In diesen stellen dar:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebes, bei dem sieben Vorwärtsgänge realisierbar sind;
Figur 2 ein beispielhaftes Schaltschema für das erfindungsgemäße Mehrstufengetriebe gemäß Figur 1 und
Figur 3 eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mehrstufengetriebes, bei der drei formschlüssige Schaltelemente verwendet werden.
In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Mehrstufengetriebe mit einer Antriebswelle 1 (An) und einer Abtriebswelle 2 (Ab) dargestellt, welche in einem Gehäuse G des Getriebes angeordnet sind. Es sind drei Planetensätze P1 , P2, P3 vorgesehen, welche vorzugsweise als Minus-Planetensätze ausgebildet sind Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 sind die Planetensätze in der Reihenfolge P1 , P2, P3 hintereinander in axialer Richtung angeordnet.
Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind sechs Schaltelemente, nämlich drei Bremsen 03, 04, 05 und drei Kupplungen 15, 36 und 57 vorgesehen.
Mit diesen Schaltelementen ist ein selektives Schalten von sieben Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang realisierbar. Das erfindungsgemäße Mehrstufengetriebe weist insgesamt sieben drehbare Wellen auf, nämlich die Wellen 1 , 2, 3, 4, 5, 6 und 7.
Erfindungsgemäß ist bei dem Mehrstufengetriebe gemäß Figur 1 vorgesehen, dass der Antrieb durch die Welle 1 erfolgt, welche ständig mit dem Sonnenrad des zweiten Planetensatzes P2 verbunden und über eine Kupplung 15 mit der Welle 5 lösbar verbindbar ist, welche ständig mit dem Steg des dritten Planetensatzes P3 verbunden, über die Bremse 05 an das Gehäuse G ankoppelbar und über die Kupplung 57 mit einer Welle 7 lösbar verbindbar ist. Die Welle 7 ist ständig mit dem Steg des zweiten Planetensatzes P2 und dem Hohlrad des ersten Planetensatzes P1 verbunden, wobei eine Welle 6 ständig mit dem Sonnenrad des dritten Planetensatzes P3 und dem Hohlrad des zweiten Planetensatzes P2 verbunden und über eine Kupplung 36 mit der Welle 3 lösbar verbindbar ist, welche ständig mit dem Steg des ersten Planetensatzes P1 verbunden und über eine Bremse 03 an ein Gehäuse G des Getriebes ankoppelbar ist. Ferner ist eine Welle 4 vorgesehen, welche ständig mit dem Sonnenrad des ersten Planetensatzes P1 verbunden und über eine Bremse 04 an ein Gehäuse G des Getriebes ankoppelbar ist. Der Abtrieb erfolgt über die
Welle 2, die ständig mit dem Hohlrad des dritten Planetensatzes P3 verbunden ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 sind die Kupplungen 15, 15 axial betrachtet zwischen dem zweiten und dem ersten Planetensatz angeordnet. Die räumliche Anordnung der Schaltelemente kann beliebig sein und wird nur durch die Abmessungen und die äußere Formgebung begrenzt.
In Figur 2 ist ein beispielhaftes Schaltschema für das erfindungsgemäße Mehrstufengetriebe gemäß Figur 1 dargestellt. Für jeden Gang werden drei Schaltelemente geschlossen. Dem Schaltschema können die jeweiligen Übersetzungen i der einzelnen Gangstufen und die daraus zu bestimmenden Stufensprünge phi beispielhaft entnommen werden. Aus Figur 2 wird ersichtlich, dass bei sequentieller Schaltweise Doppelschaltungen bzw. Gruppenschaltungen vermieden werden, da zwei benachbarte Gangstufen zwei Schaltelemente gemeinsam benutzen. Des weiteren ist der vierte Gang in vorteilhafter Weise als Direktgang ausgelegt.
Der erste Gang ergibt sich durch Schließen der Kupplungen 36, 57 und der Bremse 05, der zweite Gang durch Schließen der Kupplungen 36, 57 und der Bremse 03, der dritte Gang durch Schließen der Kupplungen 36, 57 und der Bremse 04 und der vierte Gang ergibt sich durch Schließen der Kupplungen 36, 57 und 15. Ferner ergibt sich der fünfte Gang durch Schließen der Kupplungen 15, 36 und der Bremse 04, der sechste Gang durch Schließen der Kupplungen 15, 36 und der Bremse 03 und der siebte Gang durch Schließen der Kupplung 15 und der Bremsen 03, 04.
Wie aus dem Schaltschema ersichtlich, ergibt sich der Rückwärtsgang durch Schließen der Bremsen 04, 05 und der Kupplung 36.
Hierbei ist erkennbar, dass die Schaltelemente 05, 36 und 57 bei den Hochschaltungen nur geöffnet und nie geschlossen werden. Dies bedeutet, dass bei konventionellen Lastschaltungen diese Schaltelemente im Lastübernahmepunkt nur geöffnet werden müssen. Aus diesem Grund können diese Schaltelemente als formschlüssige Schaltelemente, beispielsweise als Klauenkupplungen oder Synchronisierungen ausgeführt werden. Die Bremsen 03, 04 und die Kupplung 15 sind vorzugsweise als reibschlüssige Schaltelemente ausgeführt.
Ein derartig ausgebildetes Getriebe ist Gegenstand der Figur 3, wobei die formschlüssigen Schaltelemente durch Kreise angedeutet sind. Die Kopplungen und die Anordnung der Bauteile entspricht der Kopplungen und der Anordnung des Getriebes gemäß Figur 1. Des weiteren entspricht das Schaltschema für dieses Getriebe dem Schaltschema gemäß Figur 2.
Durch die Ausführung der Schaltelemente 05, 36 und 57 als formschlüssige Klauenkupplungen oder Synchronisierungen wird der Wirkungsgrad des Getriebes optimiert, da keine Schleppverluste in den formschlüssigen Schaltelementen im geöffneten Zustand auftreten. Beispielsweise sind im siebten Gang alle reibschlüssigen Schaltelemente geschlossen, weswegen im siebten Gang nur die Verzahnungen und gegebenenfalls Verbraucher, wie eine Hydraulikpumpe Verluste erzeugen.
Des weiteren wird eine kompaktere Bauweise ermöglicht, da die genannten formschlüssigen Schaltelemente im geschlossenen Zustand, insbesondere im ersten Gang und im Rückwärtsgang viel Drehmoment übertragen müssen; durch die formschlüssige Ausführung können diese Schaltelemente deutlich kompakter ausgeführt sein. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass aufgrund der formschlüssigen Ausführung von zwei Kupplungen die hydraulischen Drehüberträger zur Übergabe von Drucköl an die Kupplungen weniger aufwändig ausgeführt sein können.
Demnach ergibt sich ein Sieben-Gang-Getriebe mit geeigneter Stufungs- reihe und - im Vergleich zum bekannten Stand der Technik - deutlich verringerten Verlusten bei kompakterer Bauweise und geringeren Kosten.
Ein derartiges Getriebe eignet sich insbesondere für Front-Quer- Antriebsstränge oder auch für die Verwendung in Nutzfahrzeugen, da die genannten vorteilhaften Eigenschaften bei derartigen Fahrzeugen gefordert werden.
Gemäß der Erfindung ist ein Anfahren mit einem integrierten Schaltelement möglich (IAK). Hierbei ist ein Schaltelement besonders geeignet, das im ersten Gang und im Rückwärtsgang ohne Drehrichtungsumkehr benötigt wird (Kupplung 36).
Gemäß der Erfindung können sich auch bei gleichem Getriebeschema je nach Schaltlogik unterschiedliche Gangsprünge ergeben, so dass eine anwen- dungs- bzw. fahrzeugspezifische Variation ermöglicht wird.
Es ist zudem möglich, an jeder geeigneten Stelle des Mehrstufengetriebes zusätzliche Freiläufe vorzusehen, beispielsweise zwischen einer Welle und dem Gehäuse oder um zwei Wellen gegebenenfalls zu verbinden.
Auf der Antriebsseite oder auf der Abtriebsseite können erfindungsgemäß ein Achsdifferential und/oder ein Verteilerdifferential angeordnet werden.
Im Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung kann die Antriebswelle 1 durch ein Kupplungselement von einem Antriebs-Motor nach Bedarf getrennt werden, wobei als Kupplungselement ein hydrodynamischer Wandler, eine hydraulische Kupplung, eine trockene Anfahrkupplung, eine nasse Anfahrkupplung, eine Magnetpulverkupplung oder eine Fliehkraftkupplung einsetzbar sind.
Es ist auch möglich, ein derartiges Anfahrelement in Kraftflussrichtung hinter dem Getriebe anzuordnen, wobei in diesem Fall die Antriebswelle 1 ständig mit der Kurbelwelle des Motors verbunden ist.
Das erfindungsgemäße Mehrstufengetriebe ermöglicht außerdem die Anordnung eines Torsionsschwingungsdämpfers zwischen Motor und Getriebe.
Im Rahmen einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann auf jeder Welle, bevorzugt auf der Antriebswelle 1 oder der Abtriebswelle 2, eine verschleißfreie Bremse, wie z.B. ein hydraulischer oder e- lekthscher Retarder oder dergleichen, angeordnet sein, was insbesondere für den Einsatz in Nutzkraftfahrzeugen von besonderer Bedeutung ist. Des weiteren kann zum Antrieb von zusätzlichen Aggregaten auf jeder Welle, bevorzugt auf der Antriebswelle 1 oder der Abtriebswelle 2, ein Nebenabtrieb vorgesehen sein.
Die eingesetzten Schaltelemente können als lastschaltende Kupplungen oder Bremsen ausgebildet sein. Insbesondere können kraftschlüssige Kupplungen oder Bremsen, wie z.B. Lamellenkupplungen, Bandbremsen und/oder Konuskupplungen, verwendet werden. Des weiteren können als Schaltelemente auch formschlüssige Bremsen und/oder Kupplungen, wie z.B. Synchronisierungen oder Klauenkupplungen eingesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil des hier vorgestellten Mehrstufengetriebes besteht darin, dass auf jeder Welle als Generator und/oder als zusätzliche Antriebsmaschine eine elektrische Maschine anbringbar ist.
Selbstverständlich fällt auch jede konstruktive Ausbildung, insbesondere jede räumliche Anordnung der Planetensätze und der Schaltelemente an sich sowie zueinander und soweit technisch sinnvoll, unter den Schutzumfang der
vorliegenden Ansprüche, ohne die Funktion des Getriebes, wie sie in den Ansprüchen angegeben ist, zu beeinflussen, auch wenn diese Ausbildungen nicht explizit in den Figuren oder in der Beschreibung dargestellt sind.
Bezuqszeichen
1 Welle
2 Welle
3 Welle
4 Welle
5 Welle
6 Welle
7 Welle
03 Bremse
04 Bremse
05 Bremse
15 Kupplung
36 Kupplung
57 Kupplung
P1 Planetensatz
P2 Planetensatz
P3 Planetensatz i Übersetzung phi Stufensprung
G Gehäuse