Spenderhaltevorrichtung und Spender
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung, das heißt eine Haltevorrichtung zum Halten eines Spenders bzw. Vorratsbehalters, welcher insbesondere ein fließfähiges Medium, beispielsweise Seife, beinhaltet. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Spendevorrichtung, insbesondere einen Flüssigkeitsspender, beispielsweise Seifenspender, welcher einen Vorratsbehälter zur Aufnahme insbesondere eines fließfähigen Mediums und eine entsprechende Haltevorrichtung aufweist.
Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtungen beziehungsweise Flüssigkeitsspender mit solchen Haltevorrichtungen sind in vielfältigen Ausführungen bekannt. Bei manchen Ausführungen tritt die Flüssigkeit, beispielsweise zähfließende Seife, unten aus dem Vorratsbehälter aus, bei anderen Ausführungen oben aus dem Vorrats- behälter. Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtungen, welche einen Vorratsbehälter derart halten, dass die Flüssigkeit am unteren Ende des Vorratsbehalters austritt, weisen den Nachteil auf, dass die Vorratsbehälter besonders breit und wenig hoch ausgeführt werden müssen, um ein Kippen des Vorratsbehalters im Gebrauch zu vermeiden. Durch diese breite und flache Ausführung wird einerseits eine große Standfläche und andererseits ein niedriger Schwerpunkt erreicht, um die erforderte Kippsicherheit zu gewährleisten. Diese Beschränkungen sind jedoch nachteilig, insbesondere bei Vorratsbehältern mit einem vergleichsweise großen Inhalt, beispielsweise von einem halben bis zwei Litern oder mehr.
Haltevorrichtungen, welche einen Vorratsbehälter derart halten, dass die Flüssigkeit am oberen Ende aus dem Vorratsbehälter austritt, weisen den Nachteil auf, dass zusätzlich eine Pumpe vorgesehen werden muss, mit welcher die Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter herausgepumpt wird. Ferner sind auch hier die bezüglich der Vorratsbehälter mit einer unteren Austrittsöffnung genannten Dimensionie- rungs- und Standfestigkeitsvorgaben zu beachten.
Aus der US 4,957,260 ist eine Haltevorrichtung für einen Flüssigkeitsspender bekannt geworden, bei der unter Druck stehende flüssige Materialien abgegeben werden. Die Abgabe erfolgt durch eine Entlüftungsventilbetätigungsvorrichtung, einen so genannten "nipple actuator". Durch Bewegen der Entlüftungsventilbetäti- gungsvorrichtung wird die unter Druck stehende Flüssigkeit abgegeben. Die Halteeinrichtung gemäß der US 4,957,260 besteht aus einer oberen Haltevorrichtung und einer unteren Haltevorrichtung.
Weitere Flüssigkeitsspender sind aus den Druckschriften DE 29611965 U1 , DE 20318132 U1, US 2,433,708 und BE 691773 bekannt geworden.
Bei der BE 691773 wird mit Hilfe einer Federeinrichtung die im Flüssigkeitsspender enthaltene Flüssigkeit abgegeben.
Bei der US 2,433,708 erfolgt die Abgabe der Flüssigkeit aus dem Spender mit Hilfe von Schwingungen, d.h. die Flasche wird in Vibration versetzt.
Die DE 29611965 U1 sowie die DE 20318132 U1 beschreiben Haltevorrichtungen für Duschgel-, Shampoo- und Körperpflegemittelbehälter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkeitsspenderhaltevorrich- tung beziehungsweise einen Flüssigkeitsspender anzugeben , welcher die Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Insbesondere soll sich die Flüssig- keitsspenderhaltevorrichtung beziehungsweise der Flüssigkeitsspender dadurch auszeichnen, dass die Flüssigkeit am unteren Ende des Vorratsbehalters austreten kann, wobei zusätzliche Einrichtungen zum Fördern der Flüssigkeiten aus dem Flüssigkeitsspender, wie beispielsweise Pumpen etc., vermieden werden. Ferner soll eine wirksame Kippsicherung gegeben sein. Dabei sollen auch besonders große Vorratsbehälter zum Einsatz kommen können, beispielsweise mit einem Inhalt von einem halben bis zwei Litern oder mehr.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Spendehaltervorrichtung, insbesondere eine Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung gemäß Anspruch 1 und einen Spender, insbesondere einen Flüssigkeitsspender gemäß Anspruch 7 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung.
Die Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung weist eine Konsole auf, welche zur Wandbefestigung der Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung dient. Die Konsole kann beispielsweise in Form eines bandförmigen Grundkörpers, insbesondere in Form eines Metallbandes, beispielsweise mit einer Dicke von 1 ,5 bis 2 Millimeter, aus- geführt sein, welches Bohrungen aufweist, so dass die Haltevorrichtung an einer Wand oder dergleichen angeschraubt werden kann.
Die Konsole verläuft im wesentlichen senkrecht, das heißt, ihre Länge in senkrechter Richtung ist um ein vielfaches größer als ihre Breite in waagerechter Rich- tung. Im Bereich des unteren Endes der Konsole ist eine untere Halteeinrichtung angeschlossen. Angeschlossen bedeutet dabei, dass die Halteeinrichtung als getrenntes Bauteil an der Konsole befestigt sein kann oder die Halteeinrichtung integral mit der Konsole ausgebildet sein kann. Die untere Halteeinrichtung weist einen ringförmigen Körper zur Aufnahme des unteren Endes eines durch die Flüs- sigkeitsspenderhaltevorrichtung gehaltenen Vorratsbehalters auf. Unter ringförmiger Öffnung ist dabei eine Öffnung mit beliebigem Öffnungsquerschnitt zu verstehen, das heißt, es können sowohl runde, kreisrunde als auch eckige Aufnahmeöffnungen je nach Anwendungsfall ausgebildet werden. In der Regel wird die Auf- nahmeöffnung komplementär zu dem unteren Ende des Vorratsbehalters ausge- bildet, welches durch die Öffnung durchgesteckt wird, so dass der Vorratsbehälter auf der unteren Halteeinrichtung ruht.
Im Bereich des oberen Endes ist an der Konsole eine obere Halteeinrichtung angeschlossen. Auch diese obere Halteeinrichtung kann wiederum als getrenntes Bauteil an der Konsole befestigt oder integral mit der Konsole ausgeführt sein. Die obere Halteeinrichtung weist bevorzugt eine Rastnase auf, das heißt einen Vor-
sprung, welcher derart ausgebildet ist, dass er in eine entsprechende Öffnung am oberen Ende eines Vorratsbehalters einrasten kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Konsole, welche den Grund- körper der Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung darstellt, in Form eines Bandes, insbesondere Metallbandes, ausgebildet, welches vorzugsweise im Bereich seines oberen Drittels abgewinkelt ist, so dass ein Winkel mit zwei Schenkeln, nämlich einem kürzeren, aus einer senkrechten Ebene herausragenden Schenkel und einem längeren, in der senkrechten Ebene verlaufenden Schenkel, gebildet wird. Der vergleichsweise längere Schenkel dient der flächigen Anlage an einer Wand oder dergleichen, und der kürzere Schenkel ist insbesondere um 90 Grad gegenüber dem längeren Schenkel abgewinkelt und trägt an seinem äußeren Ende auf seiner Unterseite die Rastnase.
Um einem durch die Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung gehaltenen Vorratsbehälter einen besonders großen Seitenhalt zu geben, ist im Bereich der oberen Hälfte des senkrechten Teils der Konsole, eine mittlere Halteeinrichtung vorgesehen, welche zwei Arme zum seitlichen Abstützen des Vorratsbehalters aufweist. Die Arme sind vorteilhaft bogenförmig ausgeführt und umschließen wenigstens teilweise den Umfang des Vorratsbehalters. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die mittlere Halteeinrichtung in Form eines Kreisbogens, insbesondere eines bandförmigen Kreisbogens, ausgebildet, der, beispielsweise mittels eines Steges, an die Konsole angeschlossen ist. Der Kreisbogen kann dabei entweder einzelne, insbesondere zwei, Druckpunkte zur Anlage am Vorratsbehäl- ter aufweisen oder alternativ vollflächig am Umfang des Vorratsbehalters, welcher den zu spendenden Inhalt aufnimmt, anliegen.
Allgemein kann die mittlere Halteeinrichtung, welche vorteilhaft vorgesehen ist, eine beliebige Form aufweisen. Vorteilhaft weist sie jedoch mindestens zwei Druckpunkte auf, welche seitlich am Vorratsbehälter zum anliegen kommen. Für den Vorratsbehälter ist nahezu jede beliebige Form denkbar. So kann der Vorratsbehälter einen kreisrunden oder einen eckigen Querschnitt aufweisen, in seiner
Längsrichtung mit Stufen versehen sein oder konisch verjüngt oder erweitert sein und dergleichen. Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist der Vorratsbehälter jedoch eine Höhe auf, welche größer ist als seine Breite.
Die untere Halteeinrichtung ist vorteilhaft in Form eines Ringes, insbesondere bandförmigen Ringes, ausgebildet, welcher mittels eines Steges an der Konsole angeschlossen ist. Um beispielsweise einen kreisförmigen verjüngten Bereich eines unteren Endes eines Vorratsbehalters aufzunehmen, weist der Ring vorteilhaft eine kreisförmige Aufnahmeöffnung auf. In einer weiteren Ausgestaltung der Er- findung ist die untere Halteeinrichtung eckig ausgebildet.
Die gesamte Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung oder einzelne Bauteile derselben, beispielsweise die Konsole, die untere Halteeinrichtung und die mittlere Halteeinrichtung, können vorteilhaft als Schweißkonstruktion, das heißt aus aneinan- dergeschweißten Blech- oder Stahlbauteilen, ausgeführt sein. Selbstverständlich ist es auch denkbar, Kunststoff als Werkstoff für einzelne oder sämtliche Bauteile zu verwenden. In einerweiteren Ausführungsform kann die Flüssigkeitsspender- haltevorrichtung an Stelle einer Schweißkonstruktion auch aus mit Lasern zugeschnittenen Teilen gefertigt werden oder sogar in einem ganzen Teil gegossen werden.
Der erfindungsgemäße Flüssigkeitsspender umfasst eine Flüssigkeitsspenderhal- tevorrichtung, die eine obere und mittlere Halteeinrichtung aufweist und ferner einen Vorratsbehälter zur Aufnahme eines fließfähigen Mediums. Der Vorratsbehäl- ter wird derart gehalten, dass das fließfähige Medium an einem unteren Ende des Vorratsbehälter ohne Verwendung einer zusätzlichen Pumpe oder dergleichen austritt. Hierfür umfasst der Vorratsbehälter eine Vorratsbehälteraustrittsöffnung. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Öffnung am unteren Ende des Vorratsbehalters mit einer Membran versehen. Zum dosierten Austreten der Flüssigkeit weist die Membran bevorzugt wenigstens eine Durchtrittsöffnung auf. Bevorzugt ist die Membran eine Silikon-Membran. Vorteilhafterweise ist die Membran resistent gegen Lösemittel und Abrasion und verfügt über eine Elastizi-
tat, die dafür sorgt, dass die Membran stets in ihre ursprüngliche Form zurückgeht. Besonders Vorteilhaft ist es, wenn die Membran eine derartige Form aufweist, dass falls in dem Flüssigkeitsspender eine fließfähige Substanz vorhanden ist, diese unter Druck austritt und sich die Membran spontan bei Druckabnahme wieder schließt. Vorteilhaft ist der Vorratsbehälter aus einem elastischen Werkstoff ausgebildet, beispielsweise aus Kunststoff, so dass durch Eindrücken des Vorratsbehälter das fließfähige Medium, beispielsweise Seife, aus dem Vorratsbehälter herausgedrückt werden kann. Durch die Auswahl eines elastischen Werkstoffs für den Vorratsbehälter wird sichergestellt, dass der Vorratsbehälter, jedes mal nachdem er eingedrückt worden ist, wieder vollständig oder zumindest weitgehend seine Originalform einnimmt. Der Vorratsbehälter ist insbesondere aus dickwandigem Polypropylen (PP) ausgebildet, jedoch kommt auch beispielsweise Polyethy- len (PE) als Werkstoff für den Vorratsbehälter in Betracht. Die Wandstärke beträgt bevorzugt mindestens 0,4 mm und bevorzugt höchstens 1 ,5 mm. Ganz be- vorzugt ist eine Wandstärke, die zwischen 0,5 mm und 0,9 mm liegt. Das bevorzugte Kunststoffmaterial ist dickwandiges Polypropylen bzw. dickwandiges Poly- ethylen, insbesondere HDPE-Polyethylen. Ein weiteres Material ist PET (Polyethy- lenterephthalat). Die Wandstärke von mehr als .0,5 mm bewirkt, dass ein eingedrückter Vorratsbehälter wieder weitgehend in seine ursprüngliche Form zurück- springt. Beträgt die Wandstärke mehr als 1 mm, so muss sehr viel Kraft aufgewandt werden, um durch Eindrücken des Vorratsbehalters einen Tropfen fließfähiges Medium zu spenden.
Bei der Verwendung von HDPE-Polyethylen ist es vorteilhaft, wenn die Wandstär- ke mindestens 0,4 mm beträgt, jedoch nicht mehr als 1 ,2 mm.
Ist die Wandstärke des Vorratsbehalters zu gering gewählt, so verfügt der Vorratsbehälter nicht über ausreichende Elastizität um weitgehend in die ursprüngliche oder Originalform nach dem Eindrücken zurückzuspringen. Ist die Wandstärke zu groß, so ist der Kraftaufwand zum Eindrücken des Vorratsbehalters sehr hoch.
Durch die Kombination eines Vorratsbehalters aus einem Kunststoffmaterial wie zuvor beschrieben mit einer Membran, die bevorzugt eine Silikon-Membran ist. wird eine dosierte Abgabe des fließfähigen Mediums erreicht, ohne dass eine Fördervorrichtung eingesetzt werden muss sowie eine vollständige Entleerung des Vorratsbehalters.
In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Vorratsbehälter an seinem oberen Ende eine Aussparung auf, in welche die Rastnase der Flüssigkeitsspender- haltevorrichtung eingerastet ist. Ferner weist der Vorratsbehälter bevorzugt ein verjüngtes unteres Ende auf, welches eingreifend beziehungsweise durchgreifend auf der unteren Halteeinrichtung aufliegt, das heißt, die untere Halteeinrichtung stützt das untere Ende des Vorratsbehalters in einer waagerechten Ebene in alle Richtungen ab und nimmt zugleich die Gewichtskraft des Vorratsbehalters auf. Das verjüngende untere Ende umfasst bevorzugt die Vorratsbehälteraustrittsöff- nung.
Der Vorratsbehälter weist vorteilhaft eine zylindrische Form mit einem konisch verjüngten unteren Ende auf, das heißt über seine gesamte Länge, welche vorteilhaft mindestens das Doppelte seines Durchmessers beträgt, einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt. Insbesondere weist der Vorratsbehälter einen Inhalt, das heißt eine Aufnahmekapazität von einem halben Liter bis zwei Litern oder mehr auf, was zu einem Gewicht von entsprechend einem halben bis zwei Kilogramm oder mehr führt. Jedoch kommen auch Vorratsbehälter mit einem Inhalt von 250 ml bis 500 ml in Betracht, beispielsweise mit einem Inhalt von 250 ml oder 400 ml. Auch Vorratsbehälter mit Inhalten größer zwei Liter sind denkbar.
Insbesondere bei Vorratsbehältern mit einer Aufnahmekapazität von mehr als 2 Litern ist der gesamte Vorratsbehälter vorteilhaft verjüngt ausgeführt, damit er weitgehend bzw. vollständig geleert werden kann.
Als fließfähiges Medium kommt jegliches Medium in Betracht, welches durch Eindrücken des Vorratsbehalters aus diesem heraus befördert werden kann. Bevor-
zugt kommen als fließfähiges Medium Seifen, z. B. Lotionen zur Körperpflege oder Waschflüssigkeiten in Betracht. Auch kann der Vorratsbehälter mit einem fließfähigen Lebensmittel, wie z. B. Ketchup, Senf etc. gefüllt sein. Der Vorratsbehälter kann des weiteren mit Lacken, Farben, Tinten, flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln, Kosmetika wie bspw. Creme, Lotionen, medizinischen Salben, Schmierstoffen, Ölen und Fetten gefüllt sein. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass fließfähige Medien für die Erfindung vorteilhaft aber keineswegs notwendig sind. Insbesondere muss das Produkt nicht unbedingt ein fließfähiges Produkt sein.
Insbesondere gegenüber dem Stand der Technik in Form der US 2433708 ist es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, durch einen Überdruck an der Oberfläche des fließfähigen Mediums diese aus dem Vorratsbehälter nach außen zu drücken. Bei der Erfindung wird durch die Rückstellkraft in den Vorratsbehälter angesaugt, wenn der Vorratsbehälter in seine ursprüngliche Form aufgrund der Elastizität rückgestellt wird. Dies bedeutet einen Druckunterschied. Bei der US 2433708 ist der Druck stets gleich, da zum Austreten der in dem Vorratsbehälter gemäß der US 2433708 enthaltenen Flüssigkeit kein Druckunterschied von Nöten ist, sondern das Medium aus dem Vorratsbehälter dann austritt, wenn sowohl Vor- ratsbehälter wie Halterung gemäß der US 2433708 in Schwingungen, d. h. Vibrationen versetzt werden. Aufgrund des fehlenden Druckunterschiedes kann gemäß der US 2433708 wenn genügend Luft im Vorratsbehälter vorhanden ist, das im Vorratsbehälter befindliche fließfähige Medium, ohne dass der Vorratsbehälter und die Halterung in Vibrationen versetzt werden austreten. Ein solcher unkontrollierter Austritt wird gemäß der Erfindung durch das Verschließen der Öffnung mit einer Membran vermieden. Insbesondere ist es bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, auch wasserdünne Flüssigkeiten zu bevorraten und zu spenden. Ebenso können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Gegensatz zur US 2433708 auch sehr viskose und zähflüssige Medien wie z. B. Ketchup oder Ma- yonnaise gespendet werden. In der US 2433708 scheidet dies weitgehend aus, da während der Vibration keine Flüssigkeiten in den Vorratsbehälter eindringen können. Bei der US 2433708 wird des weiteren zum Spenden der Flüssigkeit eine
Spendevorrichtung benötigt. Eine solche Spendevorrichtung wird bei der erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspendehaltevorrichtung bestehend aus einer Haltevorrichtung und dem Vorratsbehälter vermieden, da der Vorratsbehälter mit einer Membran abgedeckt ist. Auf diese Art und Weise wird ein Nachfüllen und eine Verkeimung des Inhaltes des Vorratsbehalters vermieden.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden.
Es zeigen:
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspen- derhaltevorrichtung;
Figur 2 einen Vorratsbehälter, welcher in eine Flüssigkeitsspenderhaltevor- richtung gemäß der Figur 1 eingesetzt werden kann;
Figuren 3A bis 3C eine Ausgestaltung eines Vorratsbehalters gemäß Figur 2.
In der Figur 1 erkennt man die Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung 10, welche eine Konsole 1 in Form eines abgekanteten Blech- beziehungsweise Stahlbandes aufweist. Somit bildet die Konsole 1 ein Winkelprofil aus, welches einen längeren Schenkel 1.1 und einen kürzeren Schenkel 1.2, welcher um 90 Grad gegenüber dem längeren Schenkel 1.1 angewinkelt ist, aufweist. Der längere Schenkel 1.1 verläuft im wesentlichen senkrecht und trägt eine Anzahl von Bohrungen, so dass er flächig anliegend an beispielsweise einer Wand angeschraubt werden kann.
Der kürzere Schenkel 1.2 steht somit in einer waagrechten Ebene senkrecht von einer Wand ab und trägt auf seiner Unterseite eine zylinderförmige Rastnase 3.1. Man könnte auch sagen, der kürzere Schenkel 1.2 bildet zusammen mit der Rastnase 3.1 die obere Halteeinrichtung 3 aus.
Im Bereich des unteren Endes der Konsole 1 ist ein bandförmiger Steg 2.2, das heißt ein Steg 2.2, welcher einen rechteckigen Querschnitt aufweist, bündig mit dem unteren Ende der Konsole 1.1 angeschweißt. Dieser Steg 2.2 trägt einen Ring 2.1 , welcher - wie man sieht - ebenfalls bandförmig ist, das heißt einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Der Ring 2.1 ist am Steg 2.2 angebracht, beispielsweise angeschweißt, und der Ring 2.1 bildet zusammen mit dem Steg 2.2 die untere Halteeinrichtung 2 aus.
Im Bereich der oberen Hälfte zumindest des senkrechten Teils (Schenkel 1.1) der Konsole 1 ist ein weiterer Steg 4.4 angeordnet, beispielsweise am Schenkel 1.1 angeschweißt, welcher einen Kreisbogen 4.3 trägt. Der Kreisbogen 4.3 ist am Steg 4.4, welcher wiederum einen rechteckigen Querschnitt aufweist, angebracht, beispielsweise angeschweißt und endet in Form von zwei nach vorne in einer waagrechten Ebene herausragenden Armen 4.1 und 4.2.
Im Hinblick auf den in der Figur 2 dargestellten Vorratsbehälter 20 wird sofort klar, wie dieser durch eine Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung 10, wie sie in der Figur 1 dargestellt ist, kippsicher und leicht bedienbar gehalten wird. So weist der Vor- ratsbehälter 20 einen im wesentlichen zylinderförmigen Grundkörper auf, welcher an seinem unteren Ende 20.2 konisch verjüngt ist. Somit wird eine Art Flaschenhals ausgebildet, welcher durch den Ring 2.1 einführbar ist und welcher aufgrund seiner Konizität zugleich durch den Ring getragen wird als auch den Flaschenhals beziehungsweise das untere Ende 20.2 in der waagerechten Ebene der unteren Halteeinrichtung 2 ortsfest gehalten wird.
Das obere Ende 2.1 des Vorratsbehalters 20 weist stirnseitig eine Aussparung 21 auf, in welche die Rastnase 3.1 beim Einsetzen des Vorratsbehalters 20 in die Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung 10 formschlüssig einrastet. Dazu ist die Aus- sparung 21 einfach in das elastische Material des Vorratsbehalters 20 eingelassen und mit zwei senkrechten Vorsprüngen versehen, welche den nutförmigen Querschnitt der Aussparung nachgebend einengen, so dass diese beim Hereindrücken
der Rastnase 3.1 in die Aussparung 23 für einen Moment nach außen weggedrückt werden und wieder zusammenschnappen, wenn die Rastnase 3.1 im Bereich des nahezu kreisförmigen Endes der Aussparung 21 sitzt.
Die mittlere Halteeinrichtung 4 gibt dem Vorratsbehälter 20 einen sehr guten seitlichen Halt, ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Insbesondere bei besonders großen Vorratsbehältern 20, das heißt mit einer Aufnahmekapazität von einem halben (500 ml) bis zwei (2000 ml) Litern oder mehr, ist das Vorsehen der zusätzlichen mittleren Halteeinrichtung 4 jedoch aufgrund des dann großen Kippmomen- tes des Vorratsbehalters 20 durch einerseits seine Masse und andererseits seine Höhe vorteilhaft. Insgesamt eignet sich die erfindungsgemäße Flüssigkeitsspen- dehaltevorrichtung besonders für Vorratsbehälter, welche eine Höhe aufweisen, die mindestens das Doppelte der Breite des Vorratsbehalters beträgt, bei einem zylinderförmigen Vorratsbehälter mithin das Doppelte des Durchmessers im obe- ren Bereich.
Stirnseitig am unteren Ende 20.2 des Vorratsbehalters 20 ist eine Vorratsbehälter- austrittsöffnung 21 mit einer Membran 22 vorgesehen. Die Membran, die ihrerseits wieder eine Öffnung enthalten kann, dosiert die aus dem Vorratsbehälter 20 aus- tretende Menge fließfähigen Mediums beim Eindrücken des Vorratsbehalters 20. Treibende Kraft für den Austritt von fließfähigem Medium aus dem unteren Ende 20.2 des Vorratsbehalters 20 ist einerseits die Gewichtskraft des Mediums und andererseits der durch Eindrücken der Behälteroberfläche im Behälterinneren erzeugte Überdruck. Bevorzugt besteht die Membran aus einem Silikonmaterial. Eine derartige aus Silikon gefertigte Membran hat den Vorteil, dass sie gegen Lösemittel und Abrasion resistent ist und stets bei Deformation in die ursprüngliche Form zurückspringt, aufgrund der Elastizität. Des weiteren ermöglicht es die Membran, dass eine fließfähige Substanz unter Druck austritt und sich die Membran bei Druckabnahme spontan wieder schließt, so dass ein Austreten der im Vor- ratsbehälter vorhandenen fließfähigen Substanz vermieden wird.
Die erfindungsgemäße Flüssigkeitsspenderhaltevorrichtung beziehungsweise der erfindungsgemäße Flüssigkeitsspender, umfassend beispielsweise einen Vorratsbehälter 20, wie er in der Figur 2 dargestellt ist, und eine Flüssigkeitsspenderhal- tevorrichtung 10, wie sie in der Figur 1 dargestellt ist, zeichnet sich durch einen besonders stabilen Halt des Vorratsbehalters 20 aus. Die Rastnase 3.1 , welche im Bereich des äußeren Umfangs der oberen Stirnseite des Vorratsbehalters 20 einrastet, bietet einerseits eine Sicherung gegen Verschieben des Vorratsbehalters 20 in der Haltevorrichtung 10 und andererseits eine Sicherung gegen Verdrehen. Die Arme 4.1 und 4.2 der mittleren Halteeinrichtung 4 geben einen seitlichen Halt und umschließen vorteilhaft mindestens 90 Grad des Umfangs des Vorratsbehalters 20, besonders vorteilhaft zusammen nahezu 180 Grad. Schließlich gibt die untere Halteeinrichtung 2 eine sichere, den Umfang des Vorratsbehalters 20 vollständig umschließende Auflagefläche und zugleich eine Sicherung gegeben Verschieben in einer waagerechten Ebene.
In den Figuren 3A - 3D ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vorratsbehalters dargestellt. Der erfindungsgemäße Vorratsbehälter ist aus einem recycelbaren Polyethylen als plastischem Kunststoff hergestellt. Bei dem Polyethylen handelt es sich um ein so genanntes HD- (high density) Poly- ethylen. Das Gewicht des Vorratsbehalters beträgt ungefähr 60 g ohne Inhalt.
Gleiche Bauteile wie in Figur 2 sind mit denselben Bezugsziffern um 100 erhöht gekennzeichnet. Am unteren Ende 120.2 des Vorratsbehalters 120 ist eine Vorratsbehälter-Austrittsöffnung 121 vorgesehen. Die Vorratsbehälter-Austrittsöffnung ist mit einem Schraubgewinde 150 versehen. In das Schraubgewinde kann zum einen eine nicht dargestellte Verschlusskappe beim Transport eingedreht werden, zum anderen beim Austausch eine Membran aufgeschraubt werden. Die Membran ist vorliegend nicht dargestellt. Bei der Membran handelt es sich um eine wie zuvor beschriebene Silikonmembran.
Der Vorratsbehälter 120 verjüngt sich am unteren Ende 120.2 konisch zur Vorratsbehälter-Austrittsöffnung 121 hin. Deutlich zu erkennen ist auch die im oberen
Ende 120.1 des Vorratsbehalters 120 vorgesehene Aussparung 121 zum Einrasten der Rastnase der nicht dargestellten Flüssigkeitsspender-Haltevorrichtung. Bevorzugt ist der Vorratsbehälter 120 als Rotationskörper ausgebildet. Der Durchmesser des Rotationskörpers beträgt in dem vorliegenden Ausführungsbei- spiel zwischen 50 und 200 mm, bevorzugt zwischen 70 und 120 mm. Die Höhe des Vorratsgefäßes 120 liegt im Bereich von 150 bis 500 mm, bevorzugt im Bereich 180 bis 250 mm. Die Höhe ist somit das 1,5- bis 3-fache des Durchmessers des Vorratsbehalters 120
Das Aufnahmevolumen des Vorratsbehalters liegt im dargestellten Beispiel bei ungefähr 1000 ml. Dadurch, dass der Vorratsbehälter an seinem unteren Ende 120.2 konisch zur Vorratsbehälter-Austrittsöffnung 121 zuläuft, wird erreicht, dass der Vorratsbehälter fast vollständig entleert werden kann und nur ein minimaler Rest an Spendeflüssigkeit im Vorratsbehälter zurückbleibt. Insbesondere kann bei pastösen Medien eine fast vollständige Entleerung erreicht werden.
In Figur 3B ist nochmals detailliert die Vorratsbehälter-Austrittsöffnung 121 dargestellt. Gut zu erkennen ist das im Vorratsbehälter-Austrittsöffnung 121 eingelassene Schraubgewinde 150 zum Aufschrauben einer Verschlusskappe bzw. als Hal- tevorrichtung für eine Membran.
Figur 3C zeigt eine Draufsicht auf das obere Ende des Vorratsbehalters 120. In der Draufsicht dargestellt ist auch die Rastnase 103.1 der nicht näher dargestellten Haltevorrichtung. Im Gegensatz zu der in Figur 2 dargestellten Ausführungs- form ist die Aussparung im vorliegenden Ausführungsbeispiel als kreisbogenförmige Nut ausgestaltet. Das obere Ende des Vorratsbehalters 120 umfasst zwei derartige Nuten 125.1 , 125.2. Der Vorteil einer kreisbogenförmigen Nut gegenüber einen punktförmigen Aussparung ist die bessere Einrastung. Durch die kreisbogenförmige Nut wird die Zurückhaltung verbessert und bei Berührung kann der Vorratsbehälter nur schwer aus der Haltevorrichtung herausfallen. Des weiteren wird sichergestellt, dass ein vollständig entleertes Vorratsbehältergefäß, bspw. eine vollständig entleerte Flasche, deren Gewicht gegenüber einer vollständig ge-
füllten Flasche deutlich vermindert ist, auch in diesem Zustand in die Haltevorrichtung eingerastet bleibt.
In der Erfindung wird erstmals ein Flüssigkeitsspender für das Spenden von jegli- eher Art von Flüssigkeiten, auch von viskosen und pastösen Medien angegeben. Das Spenden dieser Medien wird nur durch den aufgebrachten Druck auf den Vorratsbehälter erreicht, ohne dass hierfür mechanische Spendevorrichtungen benötigt werden.
Durch die Verwendung einer Membran ist es möglich auch sehr dünnflüssige
Flüssigkeiten sehr genau abzugeben, d. h. zu spenden, ohne dass ein Nachtropfen auftritt. Des weiteren wird durch diese Maßnahme eine genaue Dosierung sämtlicher fließfähigen Medien erzielt. Des weiteren kann bei dem erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspender der Vorratsbehälter weitgehend vollständig entleert werden, da wenn der Vorratsbehälter unter Druck gesetzt wird, ein automatischer Lufteintrag bei Rückstellen des Behälters in seine weitgehend originale Form erreicht wird.