Sendevorrichtung eines ZugangsSystems mit einer Anzahl von
Langwe11enantennen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sendevorrichtung mit ei- ner Anzahl von Langwellenantennen eines Zugangssystems eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
Ein derartiges ZugangsSystem, das häufig auch als passives Zugangssystem (passiv entry System) bezeichnet wird, ist üb- licherweise Teil eines übergeordneten schlüssellosen Fernsteuerungssystems, das zusätzlich zu einer automatischen Entriegelung der Tür eines Fahrzeugs auch dessen Motoranlasssystem und/oder eine Wegfahrsperre steuert. Ein solches System umfasst eine beispielsweise in den Fahrzeugschlüssel integ- rierte, von einer für das Fahrzeug autorisierten Person mitgeführte Sende- oder Sende- und Empfangseinrichtung (Transponder) und eine fahrzeugbasierte Sende- und Empfangseinrichtung (Tranceiver) .
Zur Feststellung einer Zugangsberechtigung zu dem Fahrzeug findet zwischen dem tragbaren Transponder und dem fahrzeugbasierten Tranceiver ein Austausch von Sicherheitscodes oder Zugangsdaten auf der Basis hochfrequenter (HF) und/oder niederfrequenter (LF) - und damit kurzwelliger bzw. langwelliger - Trägersignale statt. Die Ortsdetektion des Transponders erfolgt dabei über mehrere im oder am Fahrzeug verteilt angeordnete Langwellenantennen.
Entsprechend einem aus der DE 101 08 578 AI bekannten passi- ven FernsteuerungsSystem können die Langwellenantennen von einem fahrzeugbasierten Steuersystem seguenziell aktiviert werden. Auf ein derartiges langwellenbasiertes Abfragesignal antwortet der Transponder bei dem bekannten System mit einem sicherheitscodierten HF-Signal zur Identifikation der Zu- gangsberechtigung. Gegebenenfalls entriegelt ein fahrzeugbasiertes Steuersystem die Fahrzeugtür, so dass diese durch manuelles Betätigen des Türgriffs geöffnet werden kann.
Durch die sequenzielle Aktivierung der Langwellenantennen kann zwar die von der Fahrzeugbatterie zu liefernde Energie zur Ansteuerung der Langwellenantennen gering gehalten werden. Allerdings werden gemäß einem aus der DE 198 35 155 AI bekannten schlüssellosen Zugangssystem die Sendeantennen üblicherweise mittels separater Treiber einzeln angesteuert, was insbesondere bei hohen Anforderungen an eine Treiberendstufe zu einem erheblichen Schaltungsaufwand führt.
Aus der EP 0741 221 Bl ist eine Empfangseinrichtung mit einem Multiplexer zum wahlweisen Empfang über mehrere Antennen zu entnehmen. Darüber hinaus sind beispielsweise aus der DE 19752149 AI Sende- und Empfangseinrichtung (Transceiver) bekannt mit einer Verstärkereinrichtung, an dessen Ausgang mehrere Langwellenantennen wahlweise über einen Multiplexer anschliessbar sind. Der Multiplexer wird durch Schaltmittel gebildet, welche sequentiell den die Verstärkereinrichtung mit einer der Langwellenantennen verbinden. Als Schaltmittel sind in der DE 19752149 AI Relais vorgesehen, welche zumindest für einige Anwendungen eine zu große Verzögerungszeit aufweisen und die Kosten und der erforderliche Bauraum nachteilig sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Sendevorrichtung, insbesondere für die Türsteuerung eines Kraftfahrzeugs, anzugeben.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des
Verfahrens sind Gegenstand der hierauf zurückbezogenen Unteransprüche .
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesonde- re darin, dass durch eine direkte Ansteuerung aller Langwellen-Sendeantennen gemeinsam und deren Einzelaktivierung mittels einer Multiplexereinrichtung ein zuverlässiger Sendebe-
trieb bei gleichzeitig besonders platz- oder raumsparender und damit effektiver Schaltungs- oder Bauteileanordnung erreicht wird. Durch die direkte Ansteuerung der Langwellen- Sendeantennen wird dabei einerseits eine besonders zuverläs- sige Ortsdetektion und andererseits eine besonders zuverlässige Energieübertragung in einen Transponder, insbesondere in einen intelligenten Fahrzeugschlüssel, erreicht.
Durch die Anordnung der Multiplexereinrichtung auf der der Verstärkereinrichtung abgewandten Masseseite der Langwellenantennen kann durch einfach zu erzeugende Ansteuersignale mit Massebezug und elektronische Schaltmittel eine deutlich schnellere und zugleich dennoch einfache Sendeeinrichtung geschaffen werden. Vorzugsweise werden MOSFET-Schalttransistoren eingesetzt, da diese eine äußerst geringe Verlustleisung aufweisen und eine besonders schnelle Ansteuerung, insbesondere auch eine Pha- senmodualtion ermöglichen.
Die Ausführung des Multiplexers in SMART-MOSFET-Technologie führt zudem zu einer Resistenz der Anordnung gegen Kurzschlüsse der Antennenleitung.
Durch die Verwendung eines Leistungsverstärkers mit begrenzter Anstiegszeit und optimiertem Sättigungsverhalten wird des Weiteren eine besonders verlustarme Ansteuerung bei gleichzeitiger Beschränkung der elektromagnetischen Abstrahlung auf einen zulässigen Wert ohne zusätzliche Filtermaßnahmen am Verstärkerausgang erreicht .
Ferner ist durch die direkte Ansteuerung der aus Sendespulen in Serienresonanz gebildeten Langwellen-Sendeantennen mittels einer trapez- oder rechteckförmigen Spannung der Schaltungsaufwand und damit der Kostenaufwand besonders gering, zumal mehrere Sender aus einem zentralen Steuergerät angesteuert und die Sendeantennen direkt an den Verstärkerausgang angeschlossen werden können.
Zudem wird durch eine Regelung des sinusförmigen Sendestroms mit einer Begrenzung dessen Spitzenwertes mittels einer schnellen Stromabschaltung sowie einer Synchronisation durch Pulsweitenmodulation am Steuereingang des Verstärkers dessen Ausgangsleistung auf einen besonders hohen Leistungswert stabil eingestellt. Hierdurch kann die Endstufe des Verstärkers gesättigt betrieben werden, so dass in dessen Treiber oder Treiberstuf eine nur geringe Verlustleistung anfällt.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
FIG 1 schematisch in einem Blockschaltbild die Schaltung einer Sendevorrichtung mit einem einzelnen Verstär- ker und einer Anzahl von Sendeantennen,
FIG 2 eine vergleichsweise detaillierte Schaltung des Blockschaltbilds gemäß FIG 1,
FIG 3 ein Signaldiagramm zur Veranschaulichung der Funktionsweise einer Stromregelung der Sendevor- richtung, sowie
FIG 4 ein Schaltungsprinzip des Verstärkers der Sendevorrichtung .
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
FIG 1 zeigt schematisch in einem Blockschaltbild eine Sendevorrichtung 1, die beispielsweise Teil einer Türsteuerung eines Zugangssystems eines Kraftfahrzeugs ist. Die Sendevor- richtung 1 umfasst eine Verstärkereinrichtung in Form eines zentralen Verstärkers 2, dessen Betriebsspannung UB von der (nicht dargestellten) Fahrzeugbatterie geliefert wird. An den Ausgang LFout des Verstärkers 2 sind eine Anzahl von nachfolgend als Antennen bezeichnete Langwellen-Sendeantennen LFι...n direkt und gemeinsam angeschlossen. Die Antennen LFι...n werden von einer Multiplexereinrichtung oder einem Multiplexer 4 einzeln aktiviert und dabei in einer bestimmten Reihenfolge
und Zeitabfolge zugeschaltet und damit nacheinander aktiviert. Dazu ist die den Antennen LFι...n nachgeschaltete Multiplexereinrichtung 4 gegen Ground GND geschaltet.
In den Groundzweig 6 des Multiplexers 4 ist ein Shunt 8 zur Strommessung geschaltet, der Teil einer Stromregelung 10 ist. Die Stromregelung 10 umfasst einen Stromdetektor 12 in Form eines Überstrom-Komparators, dessen einem Eingang - hier dem (+) -Eingang - ein Referenzsignal IRef und dessen anderem Ein- gang - hier dem (-) -Eingang - ein über die Antennen LFι...n und des Multiplexers 4 geführter Sendestr'om ILF zugeführt wird.
Ausgangsseitig ist der Stromdetektor 12 mit einem Eingang Ei einer Steuerlogik 14 verbunden, an dessen zweiten Eingang E ein niederfrequentes Taktsignal LFcik mit einer Frequenz von zweckmäßigerweise 125 kHz geführt ist. Ausgangsseitig ist die Steuerlogik 14 mit einem Steuereingang Pin des Verstärkers 2 verbunden .
Beim Betrieb der Sendevorrichtung 1 erzeugt der eingangs- seitig mit dem niederfrequenten Triggersignal LFCLK angesteuerte Verstärker 2 ausgangsseitig eine trapez- oder rechteck- förmige Spannung, die über den Verstärkerausgang LFout direkt zur gemeinsamen Ansteuerung der Antennen LFι...n herangezogen wird. Dabei werden die Antennen LFι...n mittels des Multiplexers 4 in einer vorgebbaren Zeitabfolge nacheinander dem Verstärker 2 zugeschaltet. Dadurch wird eine besonders verlustarme Ansteuerung erzielt.
Der über die jeweils aktivierte Antenne LFn geführte Sendestrom ILF wird an des Multiplexers 4 groundseitig mittels des Shunts 8 erfasst und dem (-) -Eingang des nachfolgend als Ü- berstrom-Komparator bezeichneten Stromdetektors 12 zugeführt. Der Uberstrom-Komparator 12 vergleicht den Sendestrom ILF mit dem Referenzwert IRef . Bei Überschreiten des Referenzwertes IRβf erfolgt mittels der Stromregelung 10 eine Strombegrenzung
des Sendestroms ILF auf den vorgebbaren Referenzwert IRef, der den Sollwert der Stromregelung 10 darstellt. Hierzu erzeugt der Uberstrom-Komparator 12 ausgangsseitig ein Steuer- oder Triggersignal Sτ, das über die Steuerlogik 14 dem Eingang Pιn des Verstärkers 2 zur Steuerung der Ausgangsleistung dessen Endstufe zugeführt wird. Dadurch wird der Istwert des Sendestroms ILF bei entsprechender Güte der als Sendekreis wirksamen Sendevorrichtung 1 mit guter Näherung dem Sollwert IRef angepasst .
Wie aus der vergleichsweise detaillierten Schaltung nach FIG 2 ersichtlich ist, ist jede Langwellen-Sendeantenne LFn als Sendespule Ln ausgeführt, die mittels eines mit dieser in Reihe geschalteten Kondensators Cn auf Serienresonanz abge- stimmt ist. Der den vom Verstärker 2 mittels einer trapez- oder rechteckför igen Spannung direkt angesteuerten Antennen LFn nachgeschaltete Multiplexer 4 ist zweckmäßigerweise in MOSFET-Technologie ausgeführt.
Dazu umfasst der Multiplexer 4 in jedem Antennenzweig AZi bis AZn einen Leistungstransistor (MOSFET) , der gateseitig mittels eines entsprechenden Steuersignals Mc zur Aktivierung der jeweiligen Antenne LFn angesteuert wird. Demzufolge führt lediglich der jeweils angesteuerte Leistungstransistor des Multiplexers 4 den (gesamten) Sendestrom ILF infolge der Ansteuerung der in dem entsprechenden Antennenzweig AZn angeordneten Antenne LFn mittels der vom Verstärker 2 erzeugten trapez- oder rechteckförmigen Spannung. Die Ausführung des Multiplexers 4 in SMART-MOSFET-Technologie führt dank integ- rierter Strom- bzw. Spannungsüberwachung vorteilhaf erweise zu einer Resistenz der Anordnung gegen Kurzschlüsse der Antennenleitung, bei konventionellen MOSFETs können besonder schnelle Ansteuerungen, bspw. für eine schnelle Phasenmodulation erreicht werden. Grundsätzlich können auch mehrere An- tennen gleichzeitig betrieben werden, wobei dann nur der Summenstrom geregelt würde.
Die Steuerlogik 14 ist gemäß FIG 2 aus einem logischen UND- Glied oder -Gatter 16 und einem nachfolgend als PWM-latch bezeichneten Schaltwerk 18 aufgebaut. Dieses ist zweckmäßigerweise als flankengesteuertes D-Flippflopp (latch-Flipflop) ausgeführt, dass gemäß dem Signaldiagramm in FIG 3 auf die positive Flanke des Taktsignals LFclk triggert. Dieses PWM- latch dient somit zur Synchronisation des Steuer- oder Regelsignals Sτ mit dem Takt LFcιk und zur Pulsweitenmodulation (PWM) des Eingangssignals Pιn des Verstärkers 2. Dadurch er- folgt die Regelung des sinusförmigen Sendestroms ILF - und damit die Regelung der Sendeleistung - durch eine Spitzen- wertbegrenzung des Sendestroms I F mittels einer schnellen Stromabschaltung und einer Pulsweitenmodulations-Synchroni- sation.
Dazu wird das von dem Uberstrom-Komparator 12 ausgangsseitig gelieferte Steuer- bzw. Regelsignal Sτ, das durch einen Vergleich des im Masse- oder Ground-Zweig 6 des Multiplexers 4 gemessenen Sendestroms ILF mit dem Soll- oder Referenzwert IR8f gebildet wird, zur Ansteuerung des PWM-latches 18 herangezogen.
Wie in FIG 3 veranschaulicht, triggert dabei der Uberstrom- Komparator 12 nicht und das PWM-latch 18 bleibt über den mit ti bezeichneten Zeitraum gesetzt (Qatc = high) , solange der den Maximalwert des Sendestroms ILF vorgebende Referenzwert RRef nicht überschritten wird. Damit liegt der Eingangstakt LFcik (50% duty cycle) am Eingang Pιn des Verstärkers 2 an und dessen Endstufe steuert die volle Ausgangsleistung.
Überschritten dagegen der Sendestroms ILF den durch den Referenzwert IRef vorgegebenen Maximal- oder Spitzenwert, so schaltet der Überstrom-Kompensator 12 und das dadurch erzeugte Regelsignal Sτ setzt - im veranschaulichten Zeitraum t2 - das PWM-latch 18 zurück (Qatc = low) . Infolge der Verknüpfung mit dem als Eingangstakt dienenden Taktsignal LFcιk mittels des UND-Gatters 16 wird die Pulsweite am Eingang Pιn des
Verstärkers 2 derart moduliert, dass der Maximal- bzw. Spitzenwert des Sendestroms ILF zumindest annähernd dem Referenzoder Sollwert IRef entspricht. Durch diesen Kurzschlussschutz kann die Sendevorrichtung 1 nicht nur in einem Türsteuersys- tem, sondern vielmehr auch in einem Zentralsteuerungssystem eingesetzt werden, das zusätzlich zu dem Zugangssystem auch eine Motoranlasssteuerung und/oder eine Wegfahrsperre des Fahrzeugs umfasst.
Der Verstärker 2 ist über einen ENABLE-Eingang Eβbι deaktivierbar, so dass der Stromverbrauch im Ruhezustand der Sendevorrichtung 1 vernachlässigbar gering ist.
Gemäß der Darstellung in FIG 4 ist der Verstärker 2 als Sour- cefolger (source follower) und damit als Leistungsverstärker mit MOS-Feldeffekttransistoren (MOSFET's) in Drainschaltung ausgeführt. Durch diese Ausführung des Verstärkers 2 und damit der gemeinsamen Treiberendstufe für alle Sendeantennen LFι...n wird die Anstiegszeit der rechteck- oder trapezförmi- gen AusgangsSpannung am Ausgang LFout des Verstärkers 2 bzw. dessen Endstufe begrenzt. Dadurch wird die elektromagnetische Abstrahlung und damit die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) besonders niedrig gehalten. Eine weitere Begrenzung der elektromagnetischen Abstrahlung oder EMV wird zweckmäßiger- weise durch eine geeignete Kantenformung (edge shaping) der vorzugsweise rechteckförmigen AusgangsSpannung (LFout) erreicht.
Dazu wird das von der Steuerlogik 14 der Regeleinrichtung 10 an den Eingang Pin des Leistungsverstärkers 2 gelieferte Eingangssignal PWMin über einen Buffar Bl und zwei durch den Widerstand R2 und den Transistor Tl sowie den Widerstand R3 und den Transistor T2 gebildeten Basisschaltungen in Referenzströme umgesetzt. Diese werden mit Stromspiegeln SS1,SS2 je- weils am höchsten bzw. tiefsten Potential (+VH = UB + 5V) , (- VH = -5V) gespiegelt. Die mit den jeweiligen Spannungsversorgungen +VH und -VH des Verstärkers 2 verbundenen Stromspiegel
SSI und SS2 sind stromgesteuerte Stromquellen, die den ein- gangsseitig eingeprägten Strom in den Kondensator Cl transferieren.
Die (gespiegelten) Referenzströme laden über die durch die Diode Dl und den Transistor T3 bzw. die Diode D2 und den Transistor T4 gebildeten Kaskodenstufen den Kondensator Cl auf, wobei das Potential am Kondensator Cl zwischen annähernd den Potentialen +VH und -VH wechselt . Dabei wird die An- Stiegsgeschwindigkeit der Ladespannung am Kondensator Cl mit den Widerständen R2,R3 und mit dem Fassungsvermögen des Kondensators Cl eingestellt. Mit einem aus den Transistoren T5 , T6 sowie den Dioden D3 , D4 und den Widerständen R4,R5,R6 gebildeten Netzwerk kann die Spannungsrampe am Kondensator Cl zusätzlich im Bereich der VersorgungsSpannungen +VH und -VH verlangsamt werden (edge shaping) .
Durch die dargestellte Zusammenschaltung der Transistoren T7 bis T10 mit den Widerständen R7 bis RIO ist ein Stromver- stärker gebildet, der die Spannung am Kondensator Cl auskoppelt und einen Endstufentreiber T15,T16 ansteuert. Hierzu bilden die Transistoren TU und T12 sowie der Widerstand Rll eine schaltbare Stromquelle, deren Ausgangsstrom mit den beiden Stromspiegeln SS3und SS4 am höchsten bzw. tiefsten Poten- tial +VH bzw. -VH gespiegelt und über die durch die Diode D5 und den Transistor T13 bzw. die Diode D6 und den Transistor T14 gebildete- Kaskodenstufe ausgekoppelt wird. Die Stromspiegel mit Kaskode (SS1,D2,T4; SS2,D1,T3; SS3,D6,T14; SS4,D5,T13) bieten den Vorteil hoher Ausgangswiderstände und großer Verstärkungen in den jeweiligen Treiberstufen T7 bis T10 und T15,T16 der Verstärkereinrichtung 2.
Der ausgekoppelte symmetrische Strom fließt durch ein durch die Dioden D7 , D8 sowie die Widerstände R12,R13 gebildetes Netzwerk und erzeugt damit eine Offset-Spannung zur Ansteuerung der Steuereingänge der Endstufe des Verstärkers 2. Die Endstufe ist durch MOS-Feldeffekttransistoren T17 und T18 in
Source-Folgerkonfiguration gebildet, so dass die Offset-Spannung deren Gates ansteuert. Durch die konstante Bestromung dieses Netzwerkes D7 ,R12 ;D8, R13 bleibt der Gatespannungs- Offset über den gesamten Bereich der Ansteuerung konstant, wobei lediglich die Mittenspannung an den Widerständen R12 und R13 vom Stromverstärker T7 bis T10, R7 bis RIO gesteuert werden muss .
Werden die Widerstände R12 und R13 durch ein Netzwerk mit temperaturabhängigen Widerständen ersetzt, insbesondere durch NTC-Widerstände mit negativem Temperaturkoeffizient, kann der Offset derart beeinflusst werden, dass der Querstrom in der durch die MOSFET's T17 und T18 gebildeten Ausgangs- oder Endstufe über einen großen Temperaturbereich nahezu konstant bleibt. Alternativ kann diese Eigenschaft auch dadurch erreicht werden, dass der jeweilige Referenzstrom temperaturabhängig gesteuert wird. Hierzu kann entweder der Widerstand Rll durch einen temperaturabhängigen Widerstand ersetzt oder die Basisspannung am Transistor TU von einer externen Kon- trolleinrichtung moduliert werden.
Die Offset-Spannung steuert über den durch die Transistoren T15 und T16 gebildeten Emitterfolger direkt das jeweilige Gate der Endstufentransistoren T17 und T18. Über ein durch den Widerstand R14 und den Kondensator C2 gebildetes Netzwerk wird dabei sichergestellt, dass die Gates der Ausgangstransistoren T17 und T18 in beiden Richtungen dynamisch bewegt werden können. Anstelle dieses Netzwerkes R14,C2 können alternativ auch komplementäre Folger zur Ansteuerung der End- Stufentransistoren T17,T18 eingesetzt werden. Mit einem durch die Dioden D9 bis D12 gebildeten Clamping-Netzwerk wird sichergestellt, dass im Falle eines Kurzschlusses am Verstärkerausgang LFout die maximal zulässige Gate-Source-Spannung der Ausgangstransistoren T17,T18 nicht überschritten wird und diese damit nicht zerstört werden.
Über mit den Widerständen R15 und R16 beschaltete Operationsverstärker OPV1 bzw. OPV2 werden die Ströme in den Ausgangspfaden der Endstufentransistoren T17 bzw. T18 gemessen und zu Diagnosezwecken überwacht . Dabei kann durch eine geeignete Verknüpfung der dabei erfassten Stromwerte mit dem Sendestrom ILF die durch die beiden Ausgangstransistoren T17 und T18 gebildete Endstufe vor einer thermischen Zerstörung im Falle eines Kurzschlusses oder einer Überlast am Ausgang LFout und vor einem übermäßigen Querstrom in der Endstufe T17,T18 ge- schützt werden.
Der zur Deaktivierung des Leistungsverstärkers 2 dienende 5V- ENABLE-Eingang schaltet die Stromquellen der den Transistor Tl umfassenden Basisschaltung und des den Transistor T5 auf- weisenden Netzwerkes sowie der den Transistor Tl aufweisenden schaltbaren Stromquelle ab. Im deaktivierten Zustand des Leistungsverstärkers 2 (ENABLE = low) werden diese Stromquellen deaktiviert und damit die Endstufentransistoren T17,T18 hochohmig geschaltet .
Durch die Strommessung in den Ausgangs- oder Endstufentransistoren T17 und T18 generierte Diagnosesignale HSaiag bzw. LSdiag werden einer (nicht dargestellten) Kontrolleinrichtung zugeführt, die den Leistungsverstärker 2 bei Kurzschluss oder Überlast am Ausgang LFout und/oder gegen erhöhten Querström schützt .
Durch die Verwendung eines derartigen Leistungsverstärkers 2 mit begrenzter Anstiegszeit und besonders günstigem Sätti- gungsverhalten wird die elektromagnetische Abstrahlung ohne zusätzliche Filtermaßnahmen am Ausgang LFout auf zuverlässige Werte beschränkt. Dabei kann durch symmetrische Ausführung der Schaltflanken die Anstiegsgeschwindigkeit der rechteck- oder trapezförmigen Ausgangsspannung des Leistungsverstärkers 2 unter Vermeidung einer Beeinträchtigung der Eigenschaften der Sendestromregelung 10 weitgehend reduziert werden. Mit dieser aktiven Beeinflussung der Schaltflanken wird die e-
lektromagnetische Abstrahlung des Sendeverstärkers 1 und damit der Sendevorrichtung 1 minimiert.
Insgesamt sind durch die Verwendung lediglich eines einzelnen Leistungsverstärkers 2 zur gemeinsamen Ansteuerung der mehreren Langwellen-Sendeantennen LFι...n die Verstärkereigenschaften unter Vermeidung einer ineffektiven Erhöhung des Gesamtaufwandes besonders günstig. Insbesondere kann durch die aktive Beeinflussung der Schaltflanken, d.h. der Anstiegszeit- begrenzung und des edge-shaping der rechteck- bzw. trapezförmigen Ausgangsspannung des Leistungsverstärkers 2 die Sendevorrichtung 1 ohne zusätzlichen Filteraufwand in einem Kraftfahrzeug betrieben werden. Dabei wird die elektromagnetische Abstrahlung besonders gering gehalten.
Gegenüber einer sinusförmigen Ansteuerung einer Sendeeinrichtung im Langwellenbereich, deren Sendespule in Parallel- oder Serienresonanz betrieben wird, ist das beschriebene Ansteuerverfahren mittels recheck- oder trapezförmiger Ausgangsspan- nung hinsichtlich des dadurch erzielten geringen Schaltungsaufwandes und der geringen Verlustleistung in der Leistungsendstufe T17,T18 des Leistungsverstärkers 2 besonders vorteilhaft.
Auch sind eine aufwändige Regelung der Sendeleistung und der Einsatz jeweils einer Leistungsendstufe für jede Sendestufe oder jeden Sendezweig nicht erforderlich. Grund hierfür ist, dass die Endstufe T17,T18 des Leistungsverstärkers 2 gesättigt betrieben wird und deshalb im Endstufentreiber T15,T16 nur wenig Verlustleistung anfällt. Zudem kann der Sendestrom ILF mittels Pulsweitenmodulation geregelt werden, was den Schaltungsaufwand weiter reduziert. Dadurch, dass die Antennen LFι...n direkt an den Ausgang LF0TJ des Leistungsverstärkers 2 angeschlossen werden, können mehrere Sender aus einem zentralen Steuergerät angesteuert werden. Hierbei wird der
Ansteueraufwand insbesondere auch durch die Verwendung eines Leistungsmultiplexers 4 reduziert.
Bezugszeichenliste
1 Sendevorrichtung
2 Verstärker
4 Multiplexer
6 Groundzweig
8 Shunt
10 Stromregelung
12 Stromdetektor/Komparator
14 Steuerlogik
16 UND-Gatter
18 Schaltwerk/PWM-latch
AZn Antennenzweig
B Buffer
C Kondensator
D Diode
En Eingang
EΘbl ENABLE-Eingang HSdiag Diagnosesignal
LFn Sendeantenne
LSdiag Diagnosesignal
ILF Sendestrom/Istwert
IRe£ Referenzstrom/Sollwert Ln Sendespule
LFn Sendeantenne
LFout Ausgang
LFci Taktsignal
Mc Steuersignal Pin Steuereingang
R Widerstand
Sτ Triggersignal
SS Stromspiegel
T Transistor/MOSFET UB Betriebsspannung
VH Versorgungsspannung/Potential