Beschreibung
Kfz-Kommunϊkationssystem, Anordnung mit Prozessor, Computerprogrammerzeugnis und computerlesbares Speichermedium
Technisches Gebiet
Die Erfindung ■ betrifft ein Kfz-Navigationssystem mit Mobiltelefon, eine Anordnung mit Prozessor, ein Computerprogrammerzeugnis und ein computerlesbares Speichermedium.
Stand der Technik
Neben einem üblichen Autoradio werden moderne Kraftfahrzeuge zu- nehmend auch mit einer Navigationseinrichtung ausgerüstet. Darüber hinaus verfügt eine steigende Anzahl von Kfz-Besitzem über ein Mobilfunktelefon, das nach den bestehenden gesetzlichen Regelungen bei Betrieb in einem Kraftfahrzeug nur über eine Freisprecheinrichtung betrieben werden darf. Für künftige Fahrer-Informationssysteme mit zusätzlichem Internetzugang ist genauso wie für so genannte Off-Board-
Navigationssysteme ein angeschlossenes Mobiltelefon Voraussetzung. Zusammen stellt das eine Reihe von elektronischen Einrichtungen dar, die jeweils ein Gehäuse aufweisen, das am Armaturenbrett des Fahrzeugs untergebracht werden muss, sowie dazugehörige Einrichtungen wie An- tenne, Lautsprecher, Mikrofon etc. Abgesehen von dem teilweise doppelten Aufwand für einzelne Elemente (z.B. Mobiltelefon) stößt meistens die
Unterbringung der Geräte in bequemer Nähe des Fahrers auf Grenzen. Ist bei älteren Fahrzeugen zwar schon der Platz für ein Autoradio vorgesehen, ist schon die Unterbringung nur eines zusätzlichen Gerätes - Navigationseinrichtung oder Freisprecheinrichtung - ein Problem. Selbst bei Neufahrzeugen, die über ein Navigationssystem verfügen oder auf die Unterbringung eines solchen vorbereitet sind, ist wiederum das Anbringen einer Freisprecheinrichtung nicht ohne weiteres möglich beziehungsweise umgekehrt. Es werden dann Lösungen gesucht, zum Beispiel eine Freisprecheinrichtung oben auf dem Armaturenbrett, im Türbereich oder auf ähnliche Weise zu befestigen. Nicht nur, dass die Ansichtsgüte einer solchen Unterbringung nicht besonders hoch ist, es müssen auch Zulei- tungskabe! am Armaturenbrett entlanggeführt werden. Schließlich stellt eine solche Anbringung von Geräten auch eine Verletzungsquelle bei starken Bremsmanövern und bei Unfällen dar.
Mit der DE 196 43 282 A1 ist bereits ein Rundfunkempfänger bekannt, dessen abnehmbares Bedienteil als Funktelefon ausgebildet ist. Nach Abnehmen des Bedienteils ist der Rundfunkempfänger vor Diebstahl geschützt. Das abgenommene Bedienteil kann dann mitgenommen und wie ein Mobiltelefon benutzt werden. Nachteil ist, dass die Funktionalität des Rundfunkempfängers untrennbar mit dem Mobiltelefon verbunden ist, womit das Bedienteil entweder Bedienelemente für den Rundfunkempfänger aufweisen muß (z.B. FM/AM/CD), die zu einer gewissen Unhandlich- keit des Funktelefons führen, oder die Bedienung des Rundfunkempfän- gers durch das Fehlen dieser Tasten erschwert wird..
Mit der DE 199 59 307 A1 wird eine Navigationseinrichtung beschrieben, die funktionell über ein Adapter-Interface mit einem speziellen Mobilfunkgerät gekoppelt ist. Bei gekoppeltem Betrieb in einem Kraftfahrzeug wer- den Funktionseinheiten von Navigationseinrichtung und Mobilfunkgerät, wie zum Beispiel Anzeige- und Eingabeeinheit, gemeinsam genutzt. Bei
Entfernen des Mobilfunkgerätes aus einem Kraftfahrzeug besteht eine Funkverbindung zwischen Adapter-Interface im Kraftfahrzeug und Mobilfunkgerät, die es dem Nutzer ermöglicht, seinen aktuellen Standort zu ermitteln. Die gemeinsame Nutzung von Funktionseinheiten ist sicher vor- teilhaft. Nachteilig ist jedoch, dass ein weiteres Mobilfunkgerät neben den üblichen Mobilfunktelefonen kaum auf einen realen Bedarf stoßen wird.
Darstellung der Erfindung. Aufgabe, Lösung. Vorteile
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bisher bekannten Unterbringung der eingangs genannten Geräte zu beseitigen und eine einfache und ästhetisch ansprechende sowie funktional gegenüber den Einzelfunktionen der Geräte erweiterbare Lösung anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch die Merkmale der Ansprüche 1 , 6, 7 und 8. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Danach sind eine Freisprecheinrichtung für ein Mobilfunktelefon und eine Fahrzeugnavigationseinrichtung zu einem Kommunikationssystem zu- sammengefasst, indem ein Bereich des Gehäuses der Fahrzeugnavigationseinrichtung für die formschlüssige Aufnahme eines Mobilfunktelefons ausgelegt ist, mit einem beim Einsetzen des Mobilfunktelefons mindestens eine Verbindung zum Verstärker und Lautsprecher, darüber hinaus bedarfsweise zur Versorgungsspannung und/oder einer Antenne und/oder einem Datenbus der Fahrzeugnavigationseinrichtung herstellenden und/oder über das Mobilfunktelefon eine selbstständige Verbindung der Navigationseinrichtung zum Funktelefonnetz ermöglichenden Steckverbinder. r
Damit wird das Freisprechen über die Audio-Anlage der Fahrzeugnavigationseinrichtung ermöglicht. Darüber hinaus ist eine Reihe von weiteren Funktionen möglich:
- Nutzung des Displays der Fahrzeugnavigationseinrichtung;
Anschluß des Mobiltelefons an einer Kombi-Fahrzeugantenne für Radio, Mobilfunktelefon und GPS-Empfang;
- Nutzung der Telefontastatur für spezielle Funktionen der Fahrzeugnavigationseinrichtung (z.B. Zifferneingabe);
Gemeinsame Nutzung eines personalisierten Adressspeichers durch Mobilfunktelefon und Fahrzeugnavigationseinrichtung;
- Nutzung des Mobiltelefons durch die Navigationseinrichtung für einen Internetzugang zur Datenaktualisierung der Navigations-Straßenkarte ;
Nutzung des Mobiltelefons durch die Navigationseinrichtung zur dy- namischen Navigation, um über eine Telefon-Servicβ-Verbindung aktuelle Verkehrsinformationen wie Staumeldungen in das Navigationssystem zu laden und so eine staufreie Routenberechnung ∑u ermöglichen;
- Nutzung des Mobiltelefons durch die Navigationseinrichtung für einen Unfallnotruf mit Positionsangabe;
Integration von Funktionen anderer Geräte in das Mobiltelefon, zum Beispiel einer lernfähigen Fernbedienung zur Steuerung eines Toran- triebes und/oder einer hauseigenen Alarmanlage;
Nutzung des Mobilfunktelefons zur Diebstahlsicherung der Fahrzeugnavigationseinrichtung.
Bei der gemeinsamen Nutzung eines personalisierten Adressspeichers erhalten mehrere Partner, die das gleiche Kraftfahrzeug sequentiell nutzen, je ein persönliches, für das Navigationssystem freigeschaltetes Mobiltelefon mit eigener Rufnummer. Dieses wird vom Navigationssystem beim Einsetzen erkannt, worauf automatisch der entsprechende Telefon- Adressspeicher als Zielspeicher für die Navigation genutzt wird.
Mit der 'ntegration des Mobilfunktelefons kann so auf ein internes Mobiltelefon für die Navigationseinrichtung verzichtet werden.
Die Erfindung umfasst auch mit entsprechender Programmtechnik verse- hene Datenträger oder Prozessoren, die die angesprochene gemeinsame Nutzung der Datenbankdaten beziehungsweise die Steuerung gemeinsamer und übergreifender Funktionen von Mobilfunktelefon und Fahrzeugnavigationseinrichtung wie Displaydarstellung, Antennennutzung, Tastaturbedienung, Diebstahlsicherung ermöglichen.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Bedientableau des erfindungsgemäßen Kom- munikationssystems;
Fig. 2 das Bedientableau bei entnommenem Mobilfunktelefon und
Fig. 3 ein Blockschaltbild des Kommunikationssystems.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist im Bedientableau einer Fahrzeugnavigationseinrichtung 1 eine Halterung 3 vorgesehen, in die ein Mobilfunktelefon 2 eingesetzt und dort formschlüssig fixiert werden kann. Beim Einsetzen des Mobilfunktelefons 2 wird über einen Steckverbinder 4 eine Verbindung zur Fahrzeugnavigationseinrichtung 1 hergestellt, womit gleichzeitig eine Diebstahlsicherung nach Art eines Release-Panels realisiert wird, das heißt, die Fahrzeugnavigationseinrichtung 1 sowie ein integriertes Autoradio sind nur bei eingesetztem Mobilfunktelefon 2 in Betrieb zu nehmen. Der Betrieb des Systems mit einem beliebigen Mobiltelefon der gleichen Art kann durch zusätzliche Abfrage einer Telefonkennung über den Datenbus unterbunden oder aber auch freigegeben werden.
Fig. 3 zeigt die Funktion des Systems anhand eines Blockschaltbildes. Mobilfunktelefon 2 und Fahrzeugnavigationseinrichtung 1 werden durch den Steckverbinder 4 bezüglich der Versorgungsspannung, einem Datenbus, einem Antennenanschluss und dem Telefon-Audio-Ein/Ausgang verbunden. Über einen Umschalter in der Fahrzeugnavigationseinrichtung 1 kann das System die Lautsprecher von Radiobetrieb und das Mikrofon von Spracheingabe auf Freisprechen beim Telefonbetrieb umschalten. Über den Datenbus können Daten zwischen Mobilfunktelefon 2 und Fahrzeugnavigationseinrichtung 1 ausgetauscht werden, so dass zum Beispiel bei Telefonbetrieb auch das für den Fahrer besser lesbare Display der Fahrzeugnavigationseinrichtung 1 genutzt werden kann. Umgekehrt kön- nen Bedienfunktionen auf die Tastatur des Mobilfunktelefons 2 übertragen werden (z.B. Zifferneingabe). Die Adressspeicher beider Geräteeinheiten
lassen sich gemeinsam nutzen, so dass der Fahrer zum Beispiel bei der Navigation auf die Adressdatenbank in seinem Mobilfunktelefon 2 zugreifen kann.