Die Erfindung betrifft einen Schließfolgeregler für eine selbstschließende,
einen Stand- und einen Gangflügel umfassende Tür, wobei der Gangflügel
mittels eines vom Standflügel freigebbaren Sperrmechanismus feststellbar
ist und wobei der Standflügel und der Gangflügel jeweils einen Schwenkarm
aufweisen, der mit seinem türrahmenseitigen Ende mit je einem in
einer vorzugsweise am Türrahmen angebrachten Gleitführung verschiebbar
geführten Standflügel-Gleitstück bzw. Gangflügel-Gleitstück versehen
ist.
Zweiflügelige Türen der eingangs genannten Art überlappen einander im
Mittelbereich, so dass der eine, einen Standflügel bildende Türflügel einen
Anschlag für den anderen, den Gangflügel bildenden Türflügel aufweist,
wobei zu deren dichtem Abschluss eine bestimmte Schließfolge erforderlich
ist, wenn die Türflügel ordnungsgemäß geschlossen sein sollen. Zu
diesem Zweck werden Schließfolgeregler eingesetzt, welche stets die für
das vorgenannte ordnungsgemäße Schließen erforderliche Reihenfolge
der Übergänge der beiden Türflügel in die Schließlage gewährleisten. Eine
bestimmte Reihenfolge der Schließbewegung beider Türflügel ist auch
deshalb notwendig, um den in der Regel mit einem Schloss versehenen
Gangflügel erst dann in die Schließstellung gelangen zu lassen, wenn der
den Türanschlag bildende, in der Regel das Schließblech oder dergleichen
aufweisende Standflügel geschlossen ist.
Aus dem Stand der Technik ist ein Schließfolgeregler für eine selbstschließende,
einen Stand- und einen Gangflügel umfassende Tür bekannt,
deren Türflügel über je einen Schwenkarm mit dem Türrahmen verbunden
sind, wobei der Schwenkarm des Gangflügels mittels eines vom Standflügel
freigebbaren Sperrgliedes feststellbar ist. Dabei ist das türrahmenseitige
Ende des Schwenkarmes des Gangflügels mit einem in einer am Türrahmen
angebrachten Gleitführung verschiebbar geführten Gleitstück versehen,
das vom Sperrglied feststellbar ist. Der Standflügel wirkt mit einem
axial verstellbaren Schubglied zusammen, das zum Lösen der Feststellung
des Gleitstückes auf das Sperrglied einwirkt. Ein solcher Schließfolgeregler
ist z. B. aus der DE 40 38 720 A1 bekannt geworden.
Diese Konstruktion gewährleistet zwar eine sichere und zuverlässige
Schließfolgeregelung, sie besteht jedoch aus einer Vielzahl von Einzelteilen,
die nicht nur viel Platz benötigen, sondern die auch aufwendig herzustellen
sind. Infolge der relativ langgestreckten Ausbildung, insbesondere
des Schubgliedes, benötigt der bekannte Schließfolgeregler sowohl bei
der Anbringung an der Tür als auch bei der Lagerung viel Raum, dieses
insbesondere bei den stets kleiner werdenden Gleitführungen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, die vorstehend
genannten Nachteile zu beseitigen und einen mechanischen
Schließfolgeregler zu schaffen, der eine gesicherte Schließfolge einer Tür
gewährleistet, dies aber mit möglichst wenigen und zudem einfach aufgebauten
Bauteilen erreicht und auch in eine kleine, schmale Gleitführung
nachträglich eingebaut werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
Erfindungsgemäß weist der Schließfolgeregler für eine selbstschließende,
einen Stand- und einen Gangflügel umfassende Tür, wobei der Gangflügel
mittels eines vom Standflügel freigebbaren Sperrmechanismus feststellbar
ist und wobei der Standflügel und der Gangflügel jeweils einen Schwenkarm
aufweisen, der mit seinem türrahmenseitigen Ende mit je einem in
einer am Türrahmen angebrachten Gleitführung verschiebbar geführten
Standflügel-Gleitstück bzw. Gangflügel-Gleitstück versehen ist, die folgenden
Merkmale auf:
- Das Standflügel-Gleitstück steuert einen Schieber, der den
Sperrmechanismus freigibt bzw. blockiert.
- Der Sperrmechanismus besteht aus einer Rastklinke, die im freigegebenen
Zustand senkrecht zur Bewegungsrichtung des
Schiebers von dem Gangflügel-Gleitstück verschiebbar ist und
im blockierten Zustand eine Bewegung des Gangflügel-Gleitstückes
stoppt.
Infolge dieser Ausgestaltung wird mit wenigen und einfach aufgebauten
Bauteilen ein Schließfolgeregler bereitgestellt, der eine gesicherte
Schließfolge gewährleistet. Die Konstruktion hat darüber hinaus den Vorteil,
dass der gesamte Schließfolgeregler sehr kompakt aufgebaut ist und
deshalb einfach und bequem ein- und ausgebaut werden kann, z. B. bei
einer Reparatur oder zu Wartungszwecken oder in bestehenden Gleitführungen.
Da er nur aus wenigen und relativ kleinen Einzelteilen besteht, ist
nicht nur die Lagerhaltung des gesamten Schließfolgereglers, sondern
auch die Bereitstellung von Einzel- bzw. Ersatzteilen einfach und unkompliziert
und benötigt wenig Platz. Bei Wartungs- und Reparaturarbeiten
kann der Schließfolgeregler nach der vorliegenden Erfindung wegen seines
geringen Gewichtes auch problemlos ein- oder ausgebaut werden.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
zum Inhalt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus nachfolgender Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnungen.
Es zeigen:
- Figur 1:
- Den Aufbau eines erfindungsgemäßen Schließfolgereglers
bei geschlossenem Standflügel,
- Figur 2:
- den Aufbau des erfindungsgemäßen Schließfolgereglers
bei geöffnetem Standflügel und
- Figur 3:
- eine Ansicht eines im erfindungsgemäßen Schließfolgeregler
verwendeten Schiebers.
In den Figuren 1 und 2 ist der Aufbau und die Wirkungsweise eines
Schließfolgereglers nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Dieser Schließfolgeregler eignet sich besonders
für eine Tür, bei welcher ein Gangflügel und ein Standflügel jeweils
über einen nicht dargestellten Schwenkarm mit dem Türrahmen verbunden
sind. Dabei ist das türrahmenseitige Ende des Schwenkarmes des
Standflügels mit einem in einer am Türrahmen angebrachten Gleitführung
1 verschiebbar geführten Standflügel-Gleitstück 2 versehen. Weiterhin ist
das türrahmenseitige Ende des Schwenkarmes des Gangflügels mit einem
ebenfalls in der Gleitführung 1 verschiebbar geführten Gangflügel-Gleitstück
3 versehen.
Der Gangflügel, der Standflügel, der Türrahmen und die beiden Schwenkarme
sind allgemeiner Stand der Technik und deshalb hier nicht näher
dargestellt oder erläutert.
Der Schließfolgeregler nach der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst die Gleitführung 1, in welcher das Standflügel-Gleitstück
2 und das Gangflügel-Gleitstück 3 in Längsrichtung der Gleitführung
1 verschiebbar geführt sind. In diesem Ausführungsbeispiel ist die
Gleitführung 1 in zwei Kammerbereiche 10, 11 unterteilt. In dem unteren
Kammerbereich 10 in den Figuren 1 und 2 werden das Standflügel-Gleitstück
2 und das Gangflügel-Gleitstück 3 entlang der Gleitführung 1 verschiebbar
gelagert. Dagegen ist in dem oberen Kammerbereich 11 der
Schließfolgeregler untergebracht. Dieser wird insbesondere durch einen
Schieber 4, der ebenfalls in Längsrichtung der Gleitführung 1 verschiebbar
gelagert ist und unter der Wirkung einer vorzugsweise als Schraubenfeder
6 ausgebildeten Feder steht, gebildet.
Der Schieber 4 weist an seinem einen Ende eine vorspringende Kante 4a
auf, die in den Kammerbereich 10 hineinragt und über die das Standflügel-Gleitstück
2 auf den Schieber 4 einwirken und diesen steuern kann. Die
Schraubenfeder 6 wirkt auf der der vorspringenden Kante 4a entgegengesetzten
Seite des Schiebers 4 auf diesen ein und drängt den Schieber 4 in
Richtung auf das Standflügel-Gleitstück 2. Der Schieber 4 ist weiterhin mit
einem Anschlag 4b versehen, an den sich auf der einen Seite ein zurückspringender
Bereich 4c anschließt, der sich in Richtung auf die vorspringende
Kante 4a erstreckt. Auf der anderen Seite des Anschlages 4a ist
ein Langloch 4d vorgesehen, das sich in Längsrichtung des Schiebers 4 in
Richtung auf die Schraubenfeder 6 erstreckt.
In dem Langloch 4d ist eine Justiereinrichtung angeordnet. Diese besteht
aus einer Schraube 7, die das Langloch 4d durchgreift und mit ihrem einen
Ende in der Gleitführung 1 in dem Kammerbereich 11 festklemmbar
ist, z. B. über eine an diesem Ende angeordnete Zentrierspitze (vgl. Figuren
1 und 2). Das andere Ende der Schraube 7 trägt eine Aufnahme 8 für
eine vorzugsweise als Blattfeder 9 ausgebildete Feder, die an ihrem vorderen
Ende eine Rastklinke 5 trägt.
Die Rastklinke 5 wird je nach Stellung des Schiebers 4 durch den Anschlag
4b unterstützt und somit in ihrer Position gehalten oder kann sich
unter der Einwirkung äußerer Kräfte, infolge der Elastizität der Blattfeder
9, in Richtung auf den Schieber 4 verlagern, wobei sie in den zurückspringenden
Bereich 4c eintaucht. Die Rastklinke 5 weist zwei in Bewegungsrichtung
des Schiebers 4 in den Kammerbereich 10 hineinragende geneigte
Flächen auf, die vorzugsweise unter verschiedenen Winkeln geneigt
sind.
Über die Schraube 7 der Justiereinrichtung wird die Rastklinke 5, welche
über die Blattfeder 9 und die Aufnahme 8 mit der Schraube 7 verbunden
ist, in der Gleitführung 1 an einer bestimmten Position festgelegt, welche
in Abhängigkeit der Breite der Tür gewählt wird. Da die Schraube 7 das
Langloch 4d des Schiebers 4 durchgreift, kann sich somit der Schieber 4
entsprechend dem Ausmaß des Langloches 4d in der Gleitführung 1 hin
und her bewegen. Dabei wird er jedoch durch die Schraubenfeder 6 in
Richtung auf das Standflügel-Gleitstück 2 gedrängt.
Im Folgenden wird nun die Funktion des erfindungsgemäßen Schließfolgereglers
erläutert.
In Figur 1 ist die Stellung des Schließfolgereglers bei der Nulllage einer
Tür dargestellt, bei der beide Türflügel geschlossen sind. In dieser Stellung
drängt das an der vorspringenden Kante 4a des Schiebers 4 anliegende
Standflügel-Gleitstück 2 diesen gegen die Kraft der Schraubenfeder
6 in die in Figur 1 gezeigte Position, bei welcher die Schraubenfeder 6 im
Wesentlichen vollständig zusammengedrückt ist. In dieser Stellung liegt
der Anschlag 4b des Schiebers 4 unterhalb der Blattfeder 9 in der Nähe
der Aufnahme 8 und die Rastklinke 5 befindet sich über dem zurückspringenden
Bereich 4c. Wird nun bei geschlossenem Standflügel der Gangflügel
geöffnet, bewegt sich das Gangflügel-Gleitstück 3 nach rechts in
Figur 1. Dabei läuft es auf die linke schräge Fläche 12 der Rastklinke 5
auf, drückt diese - da keine Unterstützung durch den Anschlag 4b gegeben
ist - nach oben in den zurückspringenden Bereich 4c und gleitet dann
über die Rastklinke 5 hinweg weiter nach rechts. Wenn die Rastklinke 5
nicht mehr von dem Gangflügel-Gleitstück 3 beaufschlagt wird, kehrt diese
infolge der Federwirkung der Blattfeder 9 wieder in ihre in Figur 1 gezeigte
Ruhestellung zurück.
Soll nun bei geschlossenem Standflügel der Gangflügel auch wieder geschlossen
werden, läuft der vorstehend erläuterte Vorgang in umgekehrter
Reihenfolge ab. Das Gangflügel-Gleitstück 3 läuft auf die rechte schräge
Fläche 13 der Rastklinke 5 auf, drückt diese erneut nach oben in den zurückspringenden
Bereich 4c und gleitet dann über die Rastklinke 5 hinweg
weiter nach links in ihre Endstellung, während die Rastklinke 5 wieder in
ihre in Figur 1 gezeigte Ruhestellung zurückkehrt. Somit kann bei geschlossenem
Standflügel der Gangflügel beliebig geöffnet und geschlossen
werden.
Wird jetzt zusätzlich zum Gangflügel auch der Standflügel geöffnet (vgl.
Figur 2), bewegt sich das Standflügel-Gleitstück 2 in Figur 2 nach links.
Bedingt durch die Vorspannung der Schraubenfeder 6 folgt der Schieber 4
dem Gangflügel-Gleitstück 3 so lange, bis dieser mit der rechten Begrenzung
des Langloches 4d an der Schraube 7 anliegt (vgl. Figur 2) bzw. die
Aufnahme 8 der Schraube 7 vor einem Vorsprung 14, der an dem Ende
des Schiebers 4 vorhanden ist, das von der Feder 6 beaufschlagt ist, zur
Anlage kommt. In dieser Stellung befindet sich der Anschlag 4b unterhalb
der Rastklinke 5 und verhindert somit eine Bewegung der Rastklinke 5 in
Richtung auf den Schieber 4. Die Rastklinke 5 kann in dieser Stellung
nicht in den zurückspringenden Bereich 4c ausweichen. Soll in dieser
Stellung der Gangflügel geschlossen werden, läuft das Gangflügel-Gleitstück
3 von rechts auf die Rastklinke 5 auf. Da diese jedoch von dem
Anschlag 4b unterstützt wird, kann die Rastklinke 5 nicht nach oben ausweichen,
so dass das Gangflügel-Gleitstück 3 an der Rastklinke 5 hängen
bleibt und der Gangflügel nicht geschlossen werden kann.
Erst wenn der Gangflügel geschlossen wird, wird der Schieber 4 über das
Standflügel-Gleitstück 2 in seine in Figur 1 gezeigte Stellung gebracht, in
welche die Rastklinke 5 nicht mehr von dem Anschlag 4b unterstützt wird
und somit wieder in den zurückspringenden Bereich 4c eintauchen kann,
so dass das Gangflügel-Gleitstück 3 bzw. der Gangflügel freigegeben
wird. Somit ist eine richtige Schließfolge gewährleistet.
Der Winkel, unter dem die beiden geneigten Flächen 12, 13 der Rastklinke
5 geneigt sind, kann vorzugsweise auf der rechten Seite in Figur 1, d. h.
auf der Seite, welche das Gangflügel-Gleitstück 3 blockiert, größer sein
als auf der linken Seite.
Die vorstehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäß der vorliegenden
Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum
Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind
verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang
der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste
- 1
- Gleitführung
- 2
- Standflügel-Gleitstück
- 3
- Gangflügel-Gleitstück
- 4
- Schieber
- 4a
- vorspringende Kante
- 4b
- Anschlag
- 4c
- zurückspringender Bereich
- 4d
- Langloch
- 5
- Rastklinke
- 6
- Schraubenfeder
- 7
- Schraube
- 8
- Aufnahme
- 9
- Blattfeder
- 10
- Kammerbereich
- 11
- Kammerbereich
- 12
- geneigte Fläche
- 13
- geneigte Fläche
- 14
- Vorsprung