EP0059302B1

EP0059302B1 - Elastischer Gitarrentragegurt

Info

Publication number: EP0059302B1
Application number: EP82100180A
Authority: EP
Inventors: Bernd Gärtig
Original assignee: Kurzke Bernhard
Current assignee: Kurzke Bernhard
Priority date: 1981-01-15
Filing date: 1982-01-13
Publication date: 1985-09-04
Also published as: IT1145631B; GB2091471A; DE8100808U1; JPS57138693A; NL8105794A; CH656734A5; AT383224B; EP0059302A3; KR830008273A; SG63685G; GB2091471B; FR2497986A1; ATA535181A; IT8168697A0; DE3265921D1; HK80485A; FR2497986B3; EP0059302A2

Description

Die Erfindung betrifft eine Gitarre mit einem an ihrem Resonanzkörper und dem Griffbrett befestigten Traggurt.
Nach der US-A-2 643 039 ist die Verwendung von unelastischen Traggurten bei Gitarrenspielern bekannt. Während des Spielens haben Gitarrenspieler ihre Gitarre mittels dieses unelastischen Traggurtes umgehängt, der über die eine Schulter des Spielers läuft. Durch die Verwendung eines unelastischen Traggurtes erfolgt in keiner Weise eine Entlastung der Nacken-Rükkenpartie des Gitarrenspielers. Eine Gitarre drückt mit ihrem Gewicht den unelastischen Traggurt hauptsächlich auf den Höchstpunkt der Schulter des Gitarrenspielers. Ausserdem wird der Gitarrenspieler zusätzlich bei der Verwendung unelastischer Traggurte insofern belastet, als sich viele Gitarrenspieler an den Traggurten wundscheuern, und zwar insbesondere an hervorstehenden Muskeln oder Knochenpartien an den Schultern. Ausserdem führt die Verwendung von unelastischen Traggurten zu einem Scheuern des Traggurtes auf der Schulter und auf der Kleidung des Gitarrenspielers, was noch dadurch unterstützt wird, dass Gitarren in den meisten Fällen im Stehen gespielt werden. Ausserdem ist es bei der Verwendung unelastischer Traggurte dem Gitarrenspieler nicht möglich, rhythmische Bewegungen beim Spielen mit der Gitarre durchzuführen, da der unelastische Traggurt keine Nachgiebigkeit aufweist, so dass ein derartiger Traggurt eine Lagenveränderung der Gitarre nur dann erlaubt, wenn durch entsprechende Bewegung des Gitarrenspielers eine Lagenveränderung der Gitarre während des Spielens erfolgt.
Durch die DE-B-1 278205 ist ein Traggurt für eine Gitarre bekannt, dessen eines Ende zusätzlich einen Abschnitt aus einem elastischen Material aufweist, der an dem Gitarrenkörper gleichsam wie der Traggurt befestigbar ist. Die Länge dieses elastischen Bandes, welches nicht integrierter Bestandteil des Traggurtes ist, entspricht der Länge gerechnet vom freien Ende des Traggurtes bis zum Anschlussbereich des elastischen Bandes an dem Traggurt, so dass in diesem Endbereich des Traggurtes dieser noch einen zusätzlichen Endabschnitt aufweist, der aus elastischem Material besteht. Der Traggurt selbst besteht aus unelastischen Werkstoffen und ist mit seinen beiden Enden während des Spielens des der Gitarre an dem Gitarrenkörper befestigt. Der am Traggurt zusätzlich vorgesehene elastische Bandabschnitt ist nur dafür vorgesehen, das Überstreifen des Gitarrentragbandes zu erleichtern, und zwar insofern, als das eigentliche Traggurtband von seiner Befestigungsstelle am Gitarrenkörper gelöst wird, so dass der Traggurt dann an dem Gitarrenkörper mittels des elastischen Bandabschnittes gehalten werden kann. Dadurch wird erreicht, dass das Abnehmen der Gitarre und das Abstreifen des Traggurtes erleichtert wird, ohne dass dabei der Traggurt von dem Gitarrenkörper gelöst werden muss. Im Gebrauch der Gitarre verbleiben beide Befestigungsstellen des Traggurtes und des elastischen Bandabschnittes an der Gitarre, so dass der Traggurt als unelastisches Tragband wirkt. Soll dagegen der Traggurt über den Kopf des Trägers abgestreift werden, braucht lediglich das eine Ende des mit dem elastischen Abschnitt verbundenen Traggurtes losgelöst zu werden, wobei die Gitarre noch zwischen der Befestigungsstelle des elastischen Bandabschnittes und dem anderen Ende des Traggurtes abgestützt ist. Der Spieler braucht dann nur den Traggurt über seinen Kopf zu streifen und die Elastizität des elastischen Bandabschnittes dabei auszunutzen. Demgemäss verbleibt der Traggurt an der Gitarre und durch Dehnen des elastischen Bandabschnittes wird seine Grösse verlängert, so dass der Gitarrenspieler den Traggurt ohne Schwierigkeiten und ohne Verrenkungen abstreifen kann. Auch das Über-den-Kopf-Streifen des Traggurtes erfolgt in gleicher Weise.
Der elastische Bandabschnitt dient bei dem bekannten unelastischen Traggurt lediglich dazu, das An- und Ablegen der Gitarre zu vereinfachen. Während des Spielens kommt ausschliesslich der unelastische Traggurt mit seinen bekannten Nachteilen zur Anwendung. Es wird auch mit diesem bekannten Traggurt keine Entlastung der Nacken-Rückenpartie des Spielers erreicht. Der Traggurt drückt auch weiterhin auf die Schulter des Spielers. Eine Verteilung der Last auf die gesamte Traggurtlänge ist nicht möglich, da der Traggurt unelastisch ist.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung löst die Aufgabe, den Traggurt einer Gitarre so auszubilden, dass während des Spielens eine Entlastung des auf die Schulter des Gitarrenspielers durch den Traggurt ausgeübten Druckes erreicht wird und darüber hinaus der Spieler mit der Gitarre rhythmische Bewegungen durchführen kann, ohne dabei selbst mit seinem Körper entsprechende Bewegungen durchführen zu müssen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung eine Gitarre mit einem an ihrem Resonanzkörper und dem Griffbrett befestigten Traggurt vor, der über seine gesamte Länge aus einem gummi-elastischen Band besteht und derart ausgebildet ist, dass bei umgehängter Gitarre bei gleichzeitiger Druckentlastung der Gitarrenspielerschulter der Traggurt die Gitarre in einer in der Spielausgangsposition stabilen Lage haltend in seiner Länge ungedehnt ist.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass durch die Verwendung eines Traggurtes mit einer sich über seine gesamte Länge erstreckenden Elastizität der Gitarrenspieler während des Spielens die Gitarre vom Körper wegdrücken oder die Gitarre in eine tiefe Lage überführen kann, um in dieser Lage zu spielen, ohne dabei selbst körperliche Verrenkungen durchführen zu müssen und ohne dass der Traggurt auf die Schulter des Gitarrenspielers drückt und die Schulter zusätzlich belastet. Es besteht somit die Möglichkeit, die Gitarre nach allen Seiten hin zu bewegen, ohne dass der Körper des Gitarrenspielers diesen Bewegungen folgen muss. Aufgrund der Elastizität des an der Gitarre befestigten Traggurtes sind viele Bewegungsvariationen mit der Gitarre möglich, was mit einem unelastischen Traggurt nicht möglich ist.
Durch die elastische Ausgestaltung des Traggurtes nimmt die Gitarre jeweils die vom Spieler vorgegebene Lage ein. Während des Spielens kann die Gitarre nach allen Seiten hin und her bewegt werden. Aufgrund der elastischen Ausgestaltung des Traggurtes erfolgt insbesondere eine Druckentlastung im Schulterbereich des Spielers, und zwar insbesondere beim Wegdrükken der Gitarre, d.h. wenn auf den Traggurt ein Zug ausgeübt wird, der sich dann auf den Elastizitäts- und Ausdehnungsbereich des Traggurtes verteilt.
Mit dem elastischen Traggurt lassen sich eine Vielzahl von Bewegungsvarianten mit der Gitarre während des Spielens durchführen.
Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung in den Zeichnungen erläutert.
Es zeigt

Fig. 1 in einer Vorderansicht eine Gitarre mit einem gummi-elastischen Traggurt,
Fig. 2 und 3 schematische Darstellungen einer Gitarre im unbelasteten Zustand.

Fig. 1 zeigt eine in an sich bekannter Weise ausgebildete Gitarre 100, die aus einem Resonanzkörper 10, dem Griffbrett 11, dem Stimmwirbel 12 und den Seiten 13 besteht. An die Gitarre 100 ist ein Traggurt 20 angeschlossen, der bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel mit seinem einen Ende 20b an der Rückseite und dem vorderen Ende des Resonanzkörpers 10 der Gitarre 100 bei 21 und mit seinem anderen Ende 20a an dem anderen, dem Stimmwirbel 12 zugekehrten Ende des Resonanzkörpers 10 und auf dessen Rückseite bei 22 befestigt ist. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dieses Ende des Traggurtes 20 im Stimmwirbelbereich zu befestigen.
Der Traggurt 20 kann längenveränderbar ausgebildet sein. Hierzu ist das eine Ende des Traggurtes über einen in der Zeichnung nicht dargestellten Bügel geführt und mittels einer Schnalle od.dgl. verschieblich auf dem anderen Traggurtabschnitt gehalten, so dass die jeweilige Länge des Traggurtes 20 vom Gitarrenspieler eingestellt werden kann. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dem Traggurt 20 seine Länge vorzugeben.
Der gummi-elastische Traggurt 20 weist an seinen beiden Enden 20a, 20b Abschnitte 120a, 120b auf, die aus unelastischen Werkstoffen, wie Leder od.dgl., bestehen. Um einen derart ausgebildeten Traggurt 20 an der Gitarre befestigen zu können, ist jeder der beiden Abschnitte 120a, 120b mit Durchbrechungen 121, 122 versehen. Die Befestigung erfolgt dann unter Verwendung von an der Gitarre vorgesehenen knopfartigen Befestigungsmitteln, in die die Traggurtenabschnitte 120a, 120b mit ihren Durchbrechungen 121, 122 eingeknöpft werden. Vorzugsweiseweist einer der beiden Abschnitte 120a, 120b eine kurze Länge auf und ist nur mit einer Durchbrechung 122 versehen, während der andere und längere Abschnitt 120b mehrere in Reihe hintereinanderliegend angeordnete Durchbrechungen 121 aufweist.
Dieser längere Abschnitt 120b kann von Hand auf die jeweils benötigte Anzahl von Durchbrechungen gekürzt werden.
Der Traggurt 20 besteht aus einem gummi-elastischen Band, für dessen Herstellung gummi-elastische Werkstoffe geeigneter Art Verwendung finden.
Die Gummi-Elastizität bzw. das Ausdehnungsvermögen des Traggurtes 20 ist derart auf die Gitarre 100 abgestimmt, dass in der Normallage, d.h. im unbelasteten Zustand die am Traggurt 20 aufgehängte Gitarre den Traggurt in keiner Weise dehnt. Erst wenn der Spieler während des Spielens mit seinen Händen bzw. Armen einen Druck auf die Gitarre 100 ausübt, um diese beispielsweise in eine tiefere Position zu bringen (Fig. 3), dann dehnt sich der Traggurt 20 aus und passt sich den jeweiligen Längenänderungen ohne weiteres an.
Die Verwendung eines gummi-elastischen Traggurtes 20 bei Gitarren ist besonders vorteilhaft, wenn Gitarren als Rhythmusinstrumente verwendet werden.

Claims

1. Gitarre mit einem an ihrem Resonanzkörper und dem Griffbrett befestigten Traggurt, dadurch gekennzeichnet, dass der Traggurt (20) über seine gesamte Länge aus einem gummi-elastischen Band besteht und derart ausgebildet ist, dass bei umgehängter Gitarre bei gleichzeitiger Druckentlastung der Gitarrenspielerschulter der Traggurt (20) die Gitarre in einer in der Spielausgangsposition stabilen Lage haltend in seiner Länge ungedehnt ist.