DE973238C

DE973238C - Verfahren und Vorrichtung zum Zerlegen eines fluessigkeitsgefuellten Behaelters aus thermoplastischem Kunststoff

Info

Publication number: DE973238C
Application number: DEA20905A
Authority: DE
Inventors: Helmut Lang
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1954-08-06
Filing date: 1954-08-07
Publication date: 1959-12-31

Description

AUSGEGEBEN AM 31. DEZEMBER 1959

A 20905XII j 8i a

Frankfurt/M.

Es sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen . bekannt, um Flüssigkeiten, fließbare Salben oder feine Pulver in einem aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehenden Schlauch in der Weise zu verpacken, daß von dem unten verschlossenen, das Füllgut enthaltenden Schlauch durch Anlegung von Querschweißnähten Einzelbehälter abgeteilt und später abgetrennt werden. Die Abschweißung wird entweder mit durch Widerstandsdrähte beheizten Schweißwerkzeugen oder mit Hilfe von Hochfrequenzelektroden ausgeführt. Dabei ist bekannt, daß die mit Hilfe von Widerstandsdrähten beheizten Schweißwerkzeuge ständig unter Strom gehalten werden können, während die Eigenart der Hochfrequenzbeheizung erfordert, daß das Schweißwerkzeug immer nur für sekundenkurze Zeiten mit einem Stromstoß beaufschlagt werden darf.

Bei der Querschweißung eines mit Flüssigkeit gefüllten Kunststoffschlauches muß der Schlauch, der unter dem hydrostatischen Druck des Füllgutes einen zylindrischen oder mindestens elliptischen Querschnitt annimmt, in der beabsichtigten Schweißzone zunächst zusammengepreßt weiden, bis sich die gegenüberliegenden Wandungen des Schlauches berühren und in dieser Zone flach aufeinanderliegen. Dabei wird das Füllgut aus dieser Preßzone nach beiden Seiten verdrängt, und es ist wünschenswert, daß die Verdrängung mög-

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liehst vollständig ist, damit in der beabsichtigten Schweißzone die Schlauchwandungen unmittelbar miteinander in Berührung gebracht werden, ohne daß sich noch irgendwelche Teile des Füllgutes dazwischen befinden.

Nach dem hierbei angewandten Arbeitsprinzip zerfallen die bekannten Verfahren in zwei Gruppen. Die eine Gruppe arbeitet mit gesonderten Werkzeugen für das Pressen und das Schweißen, wobei ίο ein senkrecht zur Schlauchachse bewegliches Schweißwerkzeug, eine Mehrzahl gesonderter und unabhängig von letzterem beweglicher, in Richtung der Schlauchachse vor und hinter dem Schweißwerkzeug angeordnete Preßwerkzeuge und ein diesen gegenüber gestelltes Widerlager vorgesehen sind und durch Anpressen der Preßwerkzeuge an das Widerlager zunächst am Schlauch eine zusammenhängende flüssigkeitsentleerte Zone hergestellt wird. Die andere Gruppe bedient sich ein und so derselben Werkzeuge zum Zusammenpressen und Schweißen.

Der Benutzung des gleichen Werkzeuges zum Zusammenpressen und zum Schweißen stehen Bedenken entgegen, weil dieses Werkzeug in vielen Fällen gleichzeitig auch noch als hin und her gehendes Förderorgan benutzt wird, um den Rohrstrang nach jeder Schweiß operation um eine Packungslänge weiterzutransportieren, und sowohl das Pressen wie das Fördern zweckmäßigerweise nicht von einem dauernd oder intermittierend beheizten und daher erwärmten Organ ausgeführt werden soll. Aber selbst wenn das Preß- und Schweißwerkzeug nicht gleichzeitig noch eine Förderfunktion ausübt, ist diese Anordnung nachteilig, weil bei ihr der durch den Innendruck der Flüssigkeitsfüllung auf die Packungswandungen ausgeübte Zug sich bis in die Schweißstelle hinein auswirkt.

Ferner ist eine Vorrichtung zum Abteilen eines gefüllten Kunststoffschlauches in Einzelbehälter bekannt, die mit einer Vielzahl von Preß- und Schweißwerkzeugen arbeitet, die infolge ihrer kettenförmigen Anordnung gleichzeitig als Organe zur Förderung des Schlauches vorgesehen sind. Maschinen dieser Art haben den Nachteil, daß infolge der. Vielzahl der Preß- und Sahweißwerkzeuge vielfache Störungsmöglichkeiten vorhanden " sind, indem beispielsweise die einzelnen an den Ketten bewegten Preß- und Schweiß werkzeuge sich einander nicht exakt gegenüberstellen, und daß außerdem die Maschine jeweils nur auf die Herstellung einer einzigen Packungsgröße eingestellt ist, es sei denn, daß .eine Mehrzahl von auswechselbarem Ketten mit verschiedenen Abständen der einzelnen Preß- und Schweiß werkzeuge vorgesehen wird, was sowohl umständlich wie kostenerhöhend ist.

Bei den Vorrichtungen, die mit gesonderten Preß- und Schweißwerkzeugen arbeiten, liegen bisher die Arbeitszonen der beiden Werkzeuge in verschiedenen Bereichen des Schlauches, oder das Schweißwerkzeug muß die auf dem Schlauch angelegten Preßwerkzeuge nach beiden Seiten in Richtung der Schlauchachse wegschieben. Letzteres führt entweder zu einer starken mechanischen Beanspruchung und gegebenenfalls Verletzung des Schlauchmaterials oder gestattet, wenn man das Schlauchmaterial schonen will, nur eine unvollkommene Verdrängung der Füllflüssigkeit aus der Arbeitszone der Preß- und Schweißwerkzeuge.

Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren zur Vervollkommnung der Arbeitsweise bei Anwendung getrennter Werkzeuge zum Pressen und Schweißen sowie geeignete Vorrichtungen zur Ausübung dieses Verfahrens.

Bei einem Verfahren zum Zerlegen eines flüssigkeitsgefüllten Behälters aus Kunststoff irt Gestalt eines endlosen Schlauches beliebiger Quersehnittsform oder eines aus Kunststoffolie mit oder ohne Verschweißung gebildeten endlichen Behälters in beidseitig bzw. allseitig verschlossene Einzelbehälter mit Hilfe eines nur senkrecht zur Schlauchachse beweglichen Schweißwerkzeuges, einer Mehrzahl gesondert und unabhängig vom Schweißwerkzeug beweglicher, in Richtung der Schlauchachse vor und hinter dem Schweißwerkzeug angeordneter Preßwerkzeuge und eines diesen gegenüber angeordneten Widerlagers, wobei durch Anpressen der Preßwerkzeuge an das Widerlager zunächst am Schlauch eine zusammenhängende flüssigkeitsentleerte Zone hergestellt wird, besteht die Erfindung darin, daß unter Belassung mindestens eines der Preßwerkzeuge durch Abheben oder seitliches Abrollen mindestens eines der anderen Preßwerkzeuge auf dem Schlauch ein Teil der flüssigkeitsentleerten Zone unter Wahrung ihres Entleerungszustandes für den Eingriff des herabzusenkenden Schweißwerkzeuges freigegeben wird. Indem dieses Preßwerkzeug zur Freigabe der Zone, in welcher die Schweißnaht angelegt werden soll, nur vom Schlauch abgehoben oder auf diesem abgerollt, nicht aber auf ihm verschoben wird, ist eine völlige Schonung des Schlauchmaterials bei der Preßoperation gewährleistet.

Der Vorteil des neuen Veifahrens liegt in seiner hohen Betriebssicherheit, die sich daraus ergibt, daß das Füllgut ohne Zuhilfenahme der Schweißelektroden und ohne mechanische Mißhandlung des Kunststoffschlauches im Bereich der Schweißzonen entfernt wird und daß keine zugbeanspruchten Wandungsteile einer festigkeitsmindernden Ef warmung ausgesetzt werden.

Das beschriebene Verfahrensprinzip läßt sich nicht nur auf flüssigkeitsgefüllte Behälter in Form eines endlosen Schlauches beliebig geformten Querschnitts, sondern ebenso auf aus Kunststofffolien mit oder ohne Verschweißung gebildete endliche Behälter anwenden, die im Wege der Schweißung in kleinere Einzelbehälter beliebiger Gestaltung und Umrisse zerlegt werden sollen. In diesem Fall wird jeder Einzelbehälter mit einer in sich zurücklaufenden einzigen Schweißnaht begrenzt und verschlossen.

. Zur Ausübung des Verfahrens können Geräte verschiedener Gestaltung angewandt werden, von denen nachstehend einige Ausführungsformen beschrieben werden.

In einer Ausführungsform wird die Operation des Zusammenpressen und Entleerens des Kunststoffschlauches an der Preßstelle einem Preßaggregat übertragen, das aus einem mit zwei Preßflächen ausgestatteten ersten und einem zwischen diesen beiden Preßflächen eingreifenden, getrennt beweglichen zweiten Preßwerkzeug besteht. Beide Preßwerkzeuge bilden zweckmäßig eine geschlossene Preßfläche. Das zweite Preßwerkzeug

ίο ist für sich allein zurückziehbar, während ein Schweißwe.rkzeug, dessen Arbeitsfläche gleich oder kleiner als die des genannten Preßwerkzeuges sein kann, in die gleiche Arbeitsstelle am Schlauch einfahrbar ist. Dem zweiten Preßwerkzeug ist dabei die Aufgabe zugewiesen, den Kunststoffschlauch unmittelbar in der Zone flüssigkeitsfrei zu.machen, in der anschließend die Schweißnaht gelegt werden soll. Zweckmäßig wird dabei diesem zweiten Preßwerkzeug in der ersten Bewegungsphase, wenn

ao beide Preßwerkzeuge gemeinsam an den flüssigkeitsgefüllten Schlauch herangeführt werden, eine gewisse Voreilung gegenüber dem ersten Preßwerkzeug erteilt, so daß zunächst das zweite zusätzliche und erst ganz kurz danach das erste oder Hauptpreßwerkzeug den Kunststoffschlauch berührt und zusammendrückt. Dies bewirkt, daß der Schlauch zuerst in der verhältnismäßig schmalen Berührungszone des zweiten Preßwerkzeuges durch seitliche Verdrängung des Füllgutes flüssigkeitsfrei

■30 gemacht wird, und daß dann mit dem Aufsetzen des ersten oder Hauptpreßwerkzeuges diese flüssigkeitsfreie Zone des Schlauches in der Längsrichtung desselben noch verbreitert wird. Die Arbeitsflächen der beiden Preßwerkzeuge können aber auch

.35 ohne Voreilung des einen in einer gemeinsamen Ebene liegen.

Eine beispielsweise Ausführung eines solchen Gerätes zeigt Abb. 1. Ein aus Preßmasse, Kunststoff, Keramik, Hartgummi od. dgl. hergestelltes erstes oder Hauptpreßwerkzeug in Form eines auf einer Schmalseite stehenden rechtkantigen, gegebenenfalls nach unten verjüngten Bauteils 1 besitzt eine über seine ganze' Länge und die gesamte Arbeitsbreite sich erstreckende Kammer 2, in der das Schweißwerkzeug 3 angeordnet ist, das als Hochfrequenzelektrode ausgebildet und für sich selbständig in vertikaler Richtung verschiebbar eingerichtet ist. Als Gegenlager 4 dient entweder ein spiegelbildlich gleiches Aggregat oder aber ein einfacher Block oder Tisch aus elektrisch leitendem Material, der als Masse oder Erde für die als Schweißwerkzeug dienende Hochfrequenzelektrode wirkt. 5 und 5' ist der mit Flüssigkeit gefüllte Schlauch, wobei 5 das bereits geschlossene untere Ende des Schlauches, d. h. die zuletzt abgeteilte Einzelpackung, 5' den oberen, noch offenen Teil des Schlauches darstellt. In dem Bauteil 1 ist eine weitere, sich über seine ganze Arbeitsbreite erstreckende schmale Kammer 6 vorgesehen, die in

<6ü einem Winkel zur Kammer 2 verläuft und in das untere Ende derselben derart einmündet, daß beide . Kammern eine gemeinsame untere öffnung haben. In dieser Kammer 6 ist das zweite Preßwerkzeug 7 angeordnet, das aus einem beliebigen Werkstoff, wie Kunststoff, Holz, Metall, Keramik oder elastischem Gummi, besteht.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist dieses zweite Preßwerkzeug 7 in Richtung der Mittelebene der Kammer 6 elastisch federnd eingerichtet. Die Federung wird durch die Feder 8, die auf die Achse 18 wirkt, bewerkstelligt. Die Feder entfällt, wenn das Werkzeug 7 aus einem in sich elastisch nachgebenden Werkstoff, wie Gummi, besteht. Das Maß der Federung wird dabei so bemessen, daß das zweite Preßwerkzeug 7, so lange kein Druck auf seine Unterseite ausgeübt wird, mit seiner unteren Schmalkante um ein sehr kleines Stück über die untere Schmalseite des als Hauptpreß werkzeug wirkenden Bauteils 1 nach unten hinausragt. Dadurch wird erreicht, daß bei der Bewegung des Aggregates gegen den Kunststoffschlauch das ■ kleine Preßwerkzeug 7 zunächst allein auf den gefüllten Schlauch drückt und diesen in einer der schmalen Kante des Preßwerkzeuges 7 entsprechenden Breite flüssigkeitsfrei macht. Bei der weiteren Bewegung des Aggregates gegen den Schlauch tritt dann auch die Unterseite des Hauptpreßwerkzeuges ι mit dem Schlauch in Berührung und verbreitert die Anpressungs- und Entleerungszone nach rechts und links, während gleichzeitig vom Materialwiderstand des Schlauches das federnde zweite Preßwerkzeug 7 mit seiner Unterkante bis in die Höhe der Unterkante des Hauptpreßwerkzeuges ι zurückgedrückt wird.

Anschließend wird das zweite Preßwerkzeug 7 so weit nach oben gezogen, daß die gemeinsame untere öffnung der Kammern 2 und 6 frei wird, worauf nunmehr das Schweiß werkzeug 3 nach abwärts bis zur Berührung mit dem zusammengepreßten und in der Preßzone flüssigkeitsfrei gemachten Schlauch herabgeführt wird, um die Querschweißnaht in der Preßzone des Schlauches her-' zustellen. Wenn das Schweißwerkzeug als Hochfrequenzelektrode ausgebildet ist, wird sie zweckmäßig in an sich bekannter Weise durch eine entsprechende Schalteinrichtung im Augenblick der Erreichung ihres tiefsten Standes unter Strom gesetzt und nach der zur Herstellung der Schweißnaht erforderlichen Zeit wieder abgeschaltet und nach oben zurückgeführt. Wird das Schweißwerkzeug in anderer Weise, z. B. mit Hilfe von eingebauten Widerstandsdrähten, beheizt, so ist diese exakte Bemessung der Stromzuführung entbehrlich.

Da das Schweiß werkzeug keine Preßarbeit zu leisten hat, braucht es bei seiner Abwärtsbewegung nur eben mit dem Druck auf den flachgelegten Kunststoffschlauch aufgesetzt zu werden, der erforderlich ist, um die beiden Kunststofflagen auf ihren Innenseiten in der Schweißlinie zum Zusammenfließen zu bringen. Es genügt also der Druck, isso der beispielsweise beim Hochfrequenzverschweißen von Kunststoffolien zu Täschnerwaren üblich ist.

Vorteilhaft wird die alternierende Auf- und Abwärtsbewegung des zweiten Preßwerkzeuges 7 und' des Schweißwerkzeuges 3 über eine gemeinsame 1*5 Antriebswelle vorgenommen, die z. B. im Raum

zwischen den beiden Werkzeugen und parallel zu deren Hauptebenen angeordnet sein kann. Beispielsweise können auch auf einer Hauptwelle 18 ein oder mehrere Zahnräder 9 angebracht werden, die gleichzeitig mit ein oder mehreren Zahnstangen 10 und 11 kämmen, welche auf den einander zugekehrten Flächen einerseits des zweiten Preßwerkzeuges 7, andererseits des Schweißwerkzeuges 3 angebracht sindr¹ Ebenso einfach können die Bewegungen durch auf der Welle 18 gelagerte Hebel bewirkt werden.

In einer weiteren Ausbildung der Vorrichtung wird das geschilderte Aggregat in einem senkrechten Halter 12 gelagert, durch dessen Vermittlung es mittels einer geeigneten Antriebsvorrichtung in dem jeweils gewünschten Arbeitsrhythmus auf und nieder und damit gegen das Gegenlager 4 bewegt wird.

In der in

Abb. ι dargestellten Ausführung hat der Halter 12 die Form eines Rechtkants, das mit den Längswänden 13, 14 sich nach unten in einen rechteckigen, unten offenen Raum verlängert. In diesen Raum wird das aus erstem oder Hauptpreßwerkzeug i, zweitem Preßwerkzeug 7 und Schweißwerkzeug 3 und den oben beschriebenen zusätzlichen Einrichtungen bestehende Aggregat eingeschoben und auf den an den unteren Kanten der Wände 13, 14 vorgesehenen Innenleisten 15, 16 gelagert. Das Aggregat wird gegen den Druckkörper des Halters 12 in senkrechter Richtung durch zwei oder mehrere Federn 17 abgefedert.

Abb. 2 und 3 stellen zwei weitere beispielsweise Ausführungsformen dar. ·

In Abb. 2 besteht das erste oder Hauptpreßwerkzeug aus einem linealartigen Körper 1; das zweite Preßwerkzeug 7 hat die Gestalt einer Gummi- oder Metallrolle, während das Schweiß werkzeug 3 im wesentlichen dieselbe Gestalt wie bei der Ausführungsform nach Abb. 1 besitzt. Das Hauptpreßwerkzeug ι wird an dem Körper 27 geführt, den es mit seinem oberen Teil umfaßt. Auf die Deckplatte 19 des Körpers 27 wirkt senkrecht von oben ein nicht dargestelltes Antriebsorgan, das den Körper 27 nach abwärts drückt. Das Schweißwerkzeug 3 ist senkrecht verschiebbar derart an der einen Längswand des Hauptpreßwerkzeuges angeordnet, daß die Deckplatte 19 des Körpers 27 bei ihrer Abwärtsbewegung auch das Schweißwerkzeug 3 nach abwärts verschiebt. Das Schweiß werkzeug kann in einer vertikalen durchgehenden Kammer des Hauptpreßweckzeuges 1 angeordnet sein, ähnlich wie bei der Ausführungsform nach Abb. 1, oder aber es wird mittels Bolzen 20, 20 an der senkrechten Wand des Hauptpreßwerkzeuges 1 befestigt und gegenüber dieser in Führungsschlitzen verschoben, durch die die Schraubbolzea hindurchgeführt sind. Zweckmäßig wird· das Schweißwerkzeug 3 mit der Deckplatte 19 fest verbunden. Eine exakte Führung des Schweißwerkzeuges 3 wird durch Führungsschienen 21 gewährleistet. Der Körper 27 und das Hauptpreßwerkzeug 1 sind durch Spiralfedern 22 gegeneinander abgefedert.

Das zweite Preßwerkzeug hat die Form eines einen Preßkopf bildenden Zylindersektors 7 aus Gummi oder anderem geeigneten Material, dessen Längsachse quer zur Achse des Kunststoffschlauches verläuft. Das Preßwerkzeug 7 ist in seiner Längsachse drehbar am unteren Ende eines Hebels bzw. Hebelpaares 23 angelenkt, der über Vermittlung eines Torsionsstabes 24 in der unteren Hälfte des ersten oder Hauptpreßwerkzeuges 1 gelagert ist.

In der unteren Hälfte des Schw.eißwerkzeuges 3 ist an,, der dem Hauptpreßwerkzeug zugewandten Fläche fest ein Druckstück 25 verbunden, das in der oberen Stellung des Schweiß Werkzeuges 3 auf dem höchsten Punkt des Torsionsstabes 24 aufliegt. Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie die Vorrichtung nach Abb. 1 gegen die Arbeitsfläche eines Gegenlagers 4. Zwischen beiden wird der flüssigkeitsgefüllte Schlauch 5, 5' vorzugsweise waagerecht durchgeführt. 5' stellt das untere Ende eines beliebig langen flüssigkeitsgefüllten Kunststoffschlauches dar, während 5 eine der bereits durch Querschweißung abgeteilten Einzelpackungen veranschaulicht. Durch die in Richtung des Pfeiles erfolgende Herabführung des oben beschriebenen Aggregates tritt zunächst die linealartig zulaufende untere Kante des Hauptpreßwerkzeuges 1 mit dem Schlauch in Berührung und preßt diesen zwischen sich und der Arbeitsfläche des Gegenlagers 4 flach zusammen, wobei die in dem Schlauch an der Berührungsstelle enthaltene Füllflüssigkeit um die Breite der unteren Kante des Hauptpreßwerkzeuges ι in Richtung auf den gefüllten Schlauch 5' verdrängt wird.

In Abb. 2 ist das oben beschriebene Aggregat in der Stellung dargestellt, in der das erste oder Hauptpreßwerkzeug 1 mit seiner untersten Kante gerade den Schlauch zwischen sich und dem Gegenlager 4 zusammengepreßt hat. Nun wird der in Pfeilrichtung wirkende Druck auf die Deckplatte 19 weiter fortgesetzt, wodurch unter Zusammenpressung der Spiralfedern 22 der Körper 27 nach abwärts in den oberen Hohlraum des Hauptpreßwerkzeuges ι hineingeschoben wird. Gleichzeitig führt die Druckplatte 19 dabei das Schweißwerkzeug 3 senkrecht nach abwärts in Richtung auf den Schlauch. Durch Vermittlung des Druckstücks 25 wird dabei der' Torsionsstab 24 in seiner Führung 26' nach unten gedrückt. Unter der Wirkung dieses Druckes weicht der die Gummiwalze 7 an seinem Unterende tragende Hebel 23 unter Tordierung des Stabes 24 in der Weise aus, daß sich sein unteres ^U5 Ende nach rechts verschiebt, wobei sich die Gummiwalze 7 unter Zusammenpressung einer weiteren Schlauchlänge und Verdrängung der darin enthaltenen Flüssigkeitsmenge auf dem auf dem Gegenlager 4 aufliegenden. Schlauchstück 5' abwälzt. ia° Durch diese Bewegung wird ein verhältnismäßig breiter Schlauchabschnitt von Flüssigkeit entleert und außerdem der Weg für das sich nach abwärts bewegende Schweißwerkzeug 3 so weit freigegeben, daß dieses sich auf die flüssigkeitsentleerte Zone ^ia5 des zusammengepreßten Schlauches herabsenken

und, nachdem es unter Strom gesetzt woratn ist, die Querschweißnaht in. dieser Zone herstellen kann. Sobald die Schweißnaht fertiggestellt ist, wird der in Pfeilrichtung wirkende Druck aufgehoben und das ganze Aggregat geht unter Wiederausdehnung der Spiralfeder 22 in seine oberste Ausgangsstellung zurück. Das beschriebene Abwälzen des zweiten Preßwerkzeuges 7 auf dem Schlauch bewirkt, besonders wenn dieses Werkzeug aus elastischem Gummi hergestellt ist, ein erschöpfendes seitliches Verdrängen des im Schlauch enthaltenen Füllgutes unter absoluter Schonung des Schlauchmaterials, das dabei keinerlei Verdehnung erfährt.

Abb. 3 zeigt eine Variante des zuletzt geschilderten Gerätes. Auch hier sind das erste oder Hauptpreßwerkzeug ι und das Schweißwerkzeug 3 gegen¹ einander verschiebbar teleskopartig ineinandergeschoben und durch Vermittlung der Spiralfeder so 22 gegeneinander abgefedert. Das zweite Preßwerkzeug 7 ist drehbar um eine Welle 32 gelagert, die ihrerseits am unteren Arm eines doppelarmigen Hebels 28 angeordnet ist, der seinerseits um eine Welle 29 drehbar gelagert ist, die von einem Lageras bock 30 getragen wird, welcher an der einen Längswand' des Schweißwerkzeuges 3 befestigt ist. Eine Zugfeder 31, die am oberen Ende des Hebelarmes 28 und am Oberteil des Schweißwerkzeuges 3 festgelegt ist, zieht den Hebel 28 in der Ruhestellung an die eine Wand des Schweißwerkzeuges 3 heran.

In Abb. 3 a ist das Gerät in der Stellung gezeichnet, in der die untere Kante des Hauptpreßwerkzeuges ι gerade den flüssigkeitsgefüllten Schlauch gegen das Gegenlager 4 gedrückt und zusammengepreßt hat, während das zweite Preßwerkzeug 7 gerade erst mit dem Anfangsstück des Schlauchstücks 5' in Berührung steht.

Bei weiterer Anwendung des in der Pfeilrichtung wirkenden senkrechten Druckes schieben sich das Hauptpreßwerkzeug 1 und das Schweißwerkzeug 3 unter Zusammenpressen der Feder 22 teleskopartig ineinander, wobei sich gleichzeitig auch der doppelarmige Hebel 28 nach abwärts verlagert. Dabei weicht der Hebelarm 28 unter Spannung der Zugfeder 31 nach rechts aus und wälzt das zweite Preßwerkzeug 7 nach rechts auf dem Schlauchstück 5' ab. Durch diese Bewegung preßt das zweite Preßwerkzeug 7 zusätzlich eine größere Breite des Schlauchstücks 5' flüssigkeitsfrei und gibt außerdem den Weg für die Abwärtsbewegung der Schweißkante des Schweiß Werkzeuges 3 bis zum zusammengepreßten Schlauch frei.

In der in Abb. 3 c dargestellten untersten Stellung berührt die Schweißkante des Schweißwerkzeuges 3 den vorher vom Hauptpreßwerkzeug 1 im Zusammenwirken mit dem zweiten Preßwerkzeug 7 von Flüssigkeit entleerten Schlauch, wird nun unter. Strom geschaltet und stellt in der entleerten Zone die Schweißnaht her.

Abb. 3 b zeigt das Gerät von Abb. 3 a in der Seitenansicht von links gesehen.

Bei der Anwendung von Hochfrequenzelektroden als Sch weiß werkzeug bleibt die Arbeitsfläche desselben verhältnismäßig kühl. Gegebenenfalls kann in an sich bekannter Weise durch Anordnung von in den Abbildungen nicht dargestellten zusätzlichen Kühleinrichtungen eine weitere Kühlung mit Preßluft oder Wasser vorgesehen werden, die die Arbeitsfläche des Schweißwerkzeuges 3 noch weiter kühlt.

Selbstverständlich kann die Vorrichtung auch in anderen Ausführuhgsformen verwirklicht werden, ohne von dem erfindungsgemäßen Arbeits- und Konstruktionsprinzin abzuweichen.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zum Zerlegen eines flüssigkeitsgefüllten Behälters aus Kunststoff in Gestalt eines endlosen Schlauches beliebiger Querschnittsform oder eines aus Kunststoffolie mit oder ohne Verschweißung gebildeten endlichen Behälters in beidseitig bzw. allseitig verschlossene Einzelbehälter mit Hilfe eines nur senkrecht zur Schlauohachse beweglichen Schweißwerkzeuges, einer Mehrzahl gesonderter und unabhängig vom Schweißwerkzeug beweglicher, in Richtung der Schlauchachse vor und hinter dem Schweißwerkzeug angeordneter Preßwerkzeuge und eines diesen gegenüber angeordneten Widerlagers, wobei durch Anpressen der Preßwerkzeuge an das Widerlager zunächst am Schlauch eine zusammenhängende flüssigkeitsentleerte Zone hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß unter Belassung mindestens eines der Preßwerkzeuge durch Abheben oder seitliches Abrollen mindestens eines der anderen Preßwerkzeuge auf dem Sahlauch einen Teil der flussigkeitsentleerten Zone für den Eingriff des Schweißwerkzeuges freigibt.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein mit einem Gegenlager zusammenwirkendes Preßaggregat, bestehend aus einem mit zwei Preßflächen ausgestatteten ersten und einem zwischen diesen beiden Preßflächen eingreifenden, getrennt beweglichen zweiten Preßwerkzeug, wobei beide Werkzeuge zusammen eine geschlossene Preßfläche bilden und das zweite Preßwerkzeug zurückziehbar ist, während ein Sehweißwerkzeug, dessen Arbeitsfläche gleich oder kleiner als die des genannten Preß Werkzeuges sein kann, in die gleiche Arbeitsstelle am Schlauch einfahrbar ist.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Preßaggregat mit einem Preßwerkzeug, dessen Preßkopf von einem mit seiner Achse senkrecht zur Sohlauchacfhse angeordneten, aus elastischem Material bestehenden Zylindersektor gebildet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dem bereits geschlossenen Schlauchende am nächsten stehende

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Preßfläche in Richtung der Schlauchachse schmäler als die Schweißfläche ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des ersten Preßwerkzeuges eine sich über die ganze

Arbeitsbreite erstreckende senkrecht verlaufende, auf der Unterseite offene Kammer zur Aufnahme des selbständig beweglichen Schweiß-. werkzeuge« vorgesehen ist und daß in einer weiteren, sich ebenfalls über die ganze Arbeitsbreite erstreckenden und in das untere Ende der ersten Kammer einmündenden Kammer das zweite selbständig bewegliche Preßwerkzeug aus Metall, Keramik, Kunststoff, elastischem Gummi od. dgl. angeordnet ist
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schweißwerkzeug und das zweite Preß werkzeug abwechselnd, vorzugsweise über eine gemeinsame Antriebswelle, derart beweglich sind, daß abwechselnd das zweite Preßwerkzeug und das Schweißwerkzeug zur unteren öffnung ihrer Kammer geführt und in Berührung mit der Schlauchwandung gebracht werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Preßwerkzeug und das Schweißwerkzeug auf ihren einander zugewandten Seiten mit einer oder mehreren Zahnstangen ausgestattet sind, in die ein oder mehrere auf der gemeinsamen Antriebswelle angeordnete Zahnräder eingreifen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das aus elastischem Gummi bestehende zweite Preßwerkzeug in seinen Abmessungen so gestaltet ist, daß es in seiner tiefsten Stellung mit seiner Unterkante federnd etwas über die Unterkante des ersten Preßwerkzeuges hinausragt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung

für das Schweißwerkzeug in an sich bekannter Weise über einen Kontaktgeber so eingestellt ist, daß das Schweißwerkzeug erst im Augenblick des Aufsetzens auf die flüssigkeitsentleerte Schlauchzone unter Strom gesetzt und nach einer zur Herstellung einer haltbaren. Schweißnaht ausreichenden Zeit wieder abgeschaltet wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem ersten und dem zweiten Preßwerkzeug und dem Schweißwerkzeug bestehende Gesamtaggregat federnd in einem Halter gelagert ist, der von einer geeigneten Bewegungsvorrichtung in dem jeweils gewünschten Arbeitsrhythmus auf das Gegenlager zu und von diesem wieder weg bewegt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schweißwerkzeug und das erste Preßwerkzeug teleskopartig unter gegenseitiger Abfederung ineinandergeschoben sind und daß das zweite Preßwerkzeug entweder

am ersten Preß werkzeug oder am Schweißwerkzeug über Hebel in der Weise drehbar gelagert und so mit der Abwärtsbewegung des Schweiß-Werkzeuges gekuppelt ist, daß es durch dessen Abwärtsbewegung auf dem flüssigkeitsgefüllten Schlauch unter Freigabe der Arbeitszone für das Schweißwerkzeug abgewälzt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 11, gekennzeichnet durch eine an sich bekannte, mit Preßluft oder Wasser betriebene Kühleinrichtung für die Preßwerkzeuge und gegebenenfalls für das Gegenlager.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Zeitschrift »Kunststoffe«, Jahrg. 1946, Bd. 36, S. 8/9;

britische Patentschriften Nr. 570451, 599 174;

USA.-Patentschriften Nr. 2 113 658, 2142505, 2166643, 2200971, 2294215, 2387812, 2441940; französische Patentschrift Nr. 1 034 838.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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