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Waschanlage für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft Waschanlagen
für Kraftfahrzeuge mit einer Bühne, in welcher mehrere mit Wasser gespeiste Düsen
angeordnet sind. Beim Waschen wird das Kraftfahrzeug gegen die Bühne oder diese
gegen das Fahrzeug verschoben, so daß das Kraftfahrzeug durch die Wirkungsbereiche
der Düsen hindurchgeht und fortschreitend auf seiner ganzen Oberfläche von Wasserstrahlen
getroffen wird.
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Bei bekannten Anlagen dieser. Art werden schwenkbar gelagerte Düsen
verwendet, welche im Betrieb Wasser fächerartig in zur Bewegungsrichtung des Kraftfahrzeuges
senkrecht verlaufenden Ebenen spritzen, so daß eine geringere Anzahl Düsen zum Waschen
des ganzen Fahrzeugs ausreicht. Jedoch ist der Wasser- und Kraftaufwand sowohl bei
diesen früheren Anlagen sowie bei zahlreichen weiteren zur Zeit bekannten Anlagen
im Verhältnis zu der praktisch erzielten Wirkung sehr bedeutend. Das zu waschende
Kraftfahrzeug ist nämlich öfter mit Lehm od. dgl. verkrustet, wobei die Verkrustungen
am stärksten an den zahlreichen zurückspringenden Teilen des Wagenaufbaues, des
Rahmens und der Aufhängung auftreten. Es ist leicht verständlich, daß die Entfernung
dieser Verkrustungen nicht nur eine größere Menge Wasser erfordert, sondern es muß
auch jeder zurückspringende Teil durch einen Wasserstrahl unmittelbar erreicht werden.
Denn der Fachmann weiß aus Erfahrung, daß ein Kraftfahrzeug durch Überschwemmen
mit Wasser
nicht einwandfrei gewaschen werden. kann. Vielmehr ist
eine dynamische Wirkung notwendig, die sich erst mittels Wasserstrahlen erzielen
läßt.
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Andererseits haben die im Verkehr befindlichen Kraftfahrzeuge sehr
stark voneinander abweichende Formen und Abmessungen, so daß es bisher als unmöglich
angesehen wurde, ein System feststehender oder schwingender Düsen zu schaffen, welche
durch ihre Wasserstrahlen sämtliche zurückspringenden Teile unmittelbar erreichen
können, die bei den verschiedenen Fahrzeugen in Form, Stellung und Abmessung verschieden
sind.
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Durch die neue Waschanlage für Kraftfahrzeuge werden die oben geschilderten
Nachteile beseitigt. Gemäß der Erfindung sind drehbare rohrförmige Ringe vorgesehen,
an deren Umfang Düsen und gegebenenfalls längs radialer, jeden Ring mit seiner Nabe
verbindender Leitungen weitere Düsen angebracht sind, welche zur Ringebene und demgemäß
zu der zu waschenden Oberfläche geneigt sind, während die Ringebenen zu diesen Flächen
parallel oder nahezu parallel liegen, sowie eine an sich bekannte Waschbühne für
das Kraftfahrzeug, auf welcher dieses während des Waschvorganges an den Ringen mit
Düsen vorbeibewegt wird.
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Ein Vorteil dieser Bauart besteht darin, daß im Gegensatz zu bekannten
Ausführungen, bei welchen z. B. schwenkbare Düsen von Hand oder durch einen Elektromotor
bewegt werden, die drehbaren Ringe der Vorrichtung gemäß Erfindung durch den Rückstoß
der aus den geneigten Düsen austretenden Wasserstrahlen selbsttätig in Drehung versetzt
werden. Andere bedeutende Vorteile ergeben sich aus der Erläuterung der Wirkungsweise
der neuen Vorrichtung. Bei der Wirkung eines beliebigen Wasserstrahls auf die Oberfläche
des zu waschenden Fahrzeugs sind drei Bewegungen in Betracht zu ziehen a) Wasserbewegung
in der Strahlrichtung; b) Rotation der rohrförmigen Ringe (Umlaufbewegung der Düse)
und c) Verschiebebewegung des Fahrzeugs.
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Unter diesen Umständen übt ein Wasserstrahl auf die zu waschende Oberfläche
eine »Fräswirkung« aus, wobei sich der Fräskreis bei Bewegung des Fahrzeugs an der
Bühne dem Fahrzeug entlang verstellt. Berücksichtigt man nur einen beliebigen Punkt,
z. B. eine zurückspringende Stelle an dieser Oberfläche, so läßt sich feststellen,
daß ein und derselbe Wasserstrahl in der Lage ist, diesen zurückspringenden Teil
erst von unten nach oben, darin von oben nach unten, oder umgekehrt, zu treffen.
Um dieselbe Wirkung bei bekannten Anlagen zu erreichen, wären zwei Düsen unter doppeltem
Wasseraufwand erforderlich. Es ist also klar, daß die vorliegende Anlage sämtliche
freiliegenden Stellen eines Kraftfahrzeugs mittels einer geringsten Düsenanzahl
einwandfrei waschen kann, wobei die einzelnen Stellen durch den Strahl erst in der
einen, dann in der anderen Richtung getroffen werden können. Gerade diese Wirkung
hat sich in der Praxis von großer Bedeutung erwiesen, weil dadurch ein wirtschaftliches
Waschen herbeigeführt wird. Betrachtet man ein Lehmstück od. dgl. an der Kraftfahrzeugoberfläche,
so läßt sich feststellen, daß dieses leichter entfernt wird, wenn in entgegengesetzten
Richtungen wirkende Waschstrahlen das Stück abwechselnd treffen. Obwohl diese Feststellung
sehr einfach erscheint, waren bisher keine Waschanlagen für Kraftfahrzeuge bekannt,
bei welchen diese beiderseitige Wirkung ein und desselben Wasserstrahls auf derartig
einfache Weise erzielt wird.
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Umlaufende Düsen sind auf anderen Gebieten der Technik bekannt, z.
B. bei umlaufenden Regnern für die Landwirtschaft, oder auch bei Tellerwaschmaschinen.
In diesen Anwendungsfällen steht der Gegenstand, auf welchen die Wasserstrahlen
auftreffen, jedoch fest, so daß z. B. bei der obenerwähnten Tellerwaschmaschine
ein und derselbe Strahl eine gewisse Stelle am Teller nur in einer Richtung treffen
kann. Befindet sich diese Stelle z. B. hinter einem anderen Teller versteckt, so
wird die Stelle überhaupt nicht getroffen und bleibt ungereinigt. Bei der .Anlage
gemäß der Erfindung wird eine in einer Richtung unzugängliche Stelle dagegen durch
den in entgegengesetzter Richtung wirkenden Strahl fast sicher getroffen. Es ist
also klar, daß die Erfindung eine neue erfinderische Kombination an sich bekannter
Bestandteile darstellt, mit neuen und vorteilhaften Wirkungen; der Schutz erstreckt
sich aber nicht auf die einzelnen Elemente.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung und
der Zeichnung hervor, welche einige Ausführungsformen schematisch wiedergibt.
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Fig. I ist ein Querschnitt einer Waschanlage gemäß Erfindung; Fig.
2 ist ein Schnitt in der Linie II-II der Fig. I ; Fig. 3 ist ein Längsschnitt der
in den Fig. I und 2 gezeigten Waschanlage; Fig. 4 ist ein Längsschnitt einer anderen
Ausführungsform der Waschanlage; Fig. 5 ist ein Schnitt in der Linie V-V der Fig.
4; Fig. 6 ist ein Längsschnitt einer dritten Ausführungsform der Waschanlage; Fig.
7 ist ein Grundriß der Waschanlage nach Fig. 6 und Fig. 8 ein Querschnitt dieser
Anlage.
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In den Fig. i bis 3 ist i die Waschbühne, die eine U-förmige Schiene
2 für zwei auf einer Seite liegende Räder eines Kraftfahrzeugs A trägt. Die beiden
anderen Räder stehen auf einer ebenen Fläche 3. Das Fahrzeug A wird innerhalb der
Bühne durch eine Kettenzugvorrichtung q., die mit einem Teil des Fahrzeugrahmens
verbunden ist, bewegt.
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Im Mittelteil des Bühnenbodens i sind eine Wasserablaufleitung 5 und
eine Erhebung 6 vorgesehen, auf der eine durch die. Leitung 8 mit Druckwasser gespeiste
Nabe 7 drehbar gelagert ist. Die Nabe 7 ist durch radial verlaufende Leitungen 9
mit einem Ringrohr io verbunden, auf dessen Umfang Düsen i i für den Austritt des
Druckwassers so angeordnet sind, daß durch den Rückdruck des austretenden Druckwassers
der Ring io in Umdrehung versetzt wird.
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Die radialen Leitungen 9 tragen senkrechte Abzweigungen i2, deren
Enden mit Düsen 13 versehen
sind, die zum Waschen des Fahrzeugunterteiles
dienen.
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Die Decke der Bühne I trägt, ebenfalls in der Mitte, ein Hängelager
I4, an welchem eine ebenfalls mit Druckwasser aus der Leitung 16 gespeiste Nabe
15 drehbar angebracht ist. Diese Nabe ist durch radiale Leitungen 17 mit
einem röhrenförmigen Ring 18 verbunden. Dieser Ring trägt Düsen I8α, die zum
Waschen des Verdecks und der Seitenwände des Fahrzeugs dienen und ebenfalls so angeordnet
sind, daß der Ring durch den Rückdruck in Umdrehung versetzt wird.
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Die beiden oben beschriebenen Vorrichtungen genügen für vollständiges
Abwaschen des Fahrzeuges, wenn dieses im Inneren der Bühne I durch die Zugvorrichtung
4 weiterbewegt wird. In besonderen Fällenkann man nochweitereDüsen dergleichenArt
an den Seitenwänden der Bühne anbringen. So ist beispielsweise auf der rechten Seite
der Fig. I und 2 ein Lager I9 dargestellt, auf welchem eine aus der Leitung 21 mit
Druckwasser gespeiste Nabe 2o drehbar angebracht ist. Von dieser gehen Leitungen
22 aus, die in einem Ring 23 enden, der mit Düsen 23 a für den Austritt des den
Ring in Umdrehung versetzenden Druckwassers versehen ist.
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In den Fig. 4 und 5 befinden sich an den beiden Seitenwänden der Bühne
zwei bewegliche mit Stütz-und Leiträdern 27 versehene Rollböcke 26. Beide Rollböcke
tragen je eine Nabe 28, die um eine waagerechte Achse drehbar ist und über einen
(nicht dargestellten) Schlauch mit Druckwasser versorgt wird. Von dieser Nabe gehen
radiale Leitungen aus, die in einem Ring 28 a enden, welcher die Waschdüsen trägt,
durch deren Rückdruck gleichzeitig die Umdrehung des Ringes bewirkt wird.
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Bei dieser Ausführungsform sind die radialer Leitungen ebenfalls mit
einer zweiten Düsenreihe versehen. Die gegenseitige Verschiebung in Achsenrichtung
zwischen Düsen und Fahrzeug wird in diesem Fall durch Bewegung der Rollböcke 26
herbeigeführt. Jeder Rollbock enthält eine Schraubenmutter 29, in welcher eine Schraubenspindel
3o über ein Kegelradvorgelege 31 zur Umdrehung gebracht wird.
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Im unteren Teile der Fig. 5 wird die Schraube 30 über eine Riementransmission
33 von dem Elektro-Motor 34 in Umdrehung versetzt.
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Selbstverständlich kann die Bewegung der Rollböcke 26 auch durch beliebige
andere Vorrichtungen erfolgen, z. B. durch Ketten- oder Seiltransportvorrichtungen
mit Hand- oder Motorantrieb.
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Bei dieser Ausführungsform kann man durch Wegfall der Transportvorrichtung
für das Fahrzeug die Länge der Bühne wesentlich geringer halten.
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In den Fig. 6, 7 und 8 ist mit 35 ein wesentlich kleineres Bühnenelement
bezeichnet, das nur etwas einer halben Fahrzeuglänge entspricht.
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Dieser Bühnenteil gleitet in Längsrichtung auf Rädern 36, die in den
fest angeordneten Längsschienen 37 laufen.
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Die Bewegung des Bühnenteiles 35 erfolgt über ein endloses Seil 39,
das über die Vorrichtung 38 1
mit dem Bühnenteil verbunden ist. Das Seil läuft
über die Laufräder 40 und 41 und wird durch den Handhebel 42 bewegt. Die beiden
Seitenwände des Bühnenteils 35 sind innen mit zwei drehbar eil Spritzvorrichtungen
43 der oben beschriebenen Art versehen, die über die Schlauchleitungen 44 mit Druckwasser
gespeist werden.
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Eine dritte drehbare Spritzvorrichtung 45, die in der waagerechten
Ebene unter dem Fahrzeug in dem Raum zwischen den Fahrzeugrädern angebracht ist,
wird durch ein starres U-förmiges Metallrohr d6 getragen, das mit der beweglichen
Bühne 35 in Verbindung steht.
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Die Spritzvorrichtung 45 ruht auf Rädern 47, die in einer Längsschiene
48 laufen.
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Auch hier erfolgt das Waschen, während das Fahrzeug steht und der
Bühnenteil mit den Spritzdüsen bewegt wird. Nach beendigter Wäsche läßt man das
Fahrzeug zurücklaufen, um es von der Haltevorrichtung zu lösen. Der Bühnenteil,
35 kann auch durch einen Elektromotor oder andere Vorrichtungen bewegt werden. In
besonderen Fällen kann der Bühnenteil auch lediglich aus den Seitenwänden bestehen.