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Einrichtung zum Beeinflussen des Beladevorganges bei Beladeanlagen,
insbesondere von Baggern
Bei Beladeanlagen von Baggern müssen die zu beladenden Züge
jeweils mit einer bestimmten Geschwindigkeit, die sih aus der Förderleistung des
Baggers und dem Fassungsvermögen der Wagen ergibt, unter der Aufgabestelle der Anlage
hindurchfahren, wobei gegebenenfalls auch noch die Fortbewegungsgeschwindigkeit
der Beladeanlage berücksichtigt werden muß. Steigt die Fördermenge des Baggers,
so muß in entsprechendem Male auch die Zuggeschwindigkeit erhöht werden, während
ein Absinken der Förderleistung eine Verminderung der Zuggeschwindigkeit notwendig
macht. Bei den neuzeitlichen Großgeräten ist der Weg, den das Baggergut von der
Baggereinriclitung, z. B. von. dem Schaufelrad bis zur Beladeanlage zurücklegt,
sehr groß, so daß eine beträcht-Lichte Zeit vergeht, bis sich eine veränderte Füllung
der Schaufeln bzw. Eimer der Baggereinrichtung an der Beladeanlage als veränderte
Abwurfmenge bemerkbar macht. Wenn der Baggerführer dem Beladeführer eine Veränderung
der Förderleistung meldet, wird es daher für den Beladeführer schwer sein, die Zeitspanne
zu schätzen, nach deren Ablauf die Zuggeschwindigkeit der geänderten Förderleistung
angepaßt sein muß. Diese Schätzung wird noch erschwert, wenn bei entsprechender
Gestaltung der Verbindungsbrücke zwischen dem Bagger und der Beladeanlage die Länge
des Förderweges von dem Bagger bis zur Beladeanlage stark veränderlich ist.
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Die Erfindung ermöglicht es nun, ohne daß die Aufmerksamkeit des
Beladeführers übermäßig in Anspruch genommen wird, die Geschwindigkeit der Förderzüge
immer genau und im richtigen Zeitpunkt der veränderlichen Förderleistung anzupassen,
so daß eine opti.male Ausnutzung des Transportraumes gewährleistet ist. Dibs geschieht
erster
Linie dadurch, daß ein auf die Förderleistung ansprechender Impuisgeb er vorgesehen
wird, der einen Empfänger steuert, durch dessen Vermittlung die Geschwindigkeit
der zu beladenden Fördermittel geregelt wird. Zweckmäßig wird ein Impulsgeber verwendet,
der auif die Schichthöhe des auf einen Zubringerförderer befindlichen Gutes anspricht.
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Verschiedene vorteilhafte Ausführungsmöglichkeiten für die Gestaltung
der Einrichtung gemäß der Erfindung seien an Hand der Zeichnung erläutert. In dieser
zeigt Fig. 1 einen Schaufelradbagger, eine Belade anlage und' einen Verbindungsförderer,
in Fahirtrichtung gesehen.
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In Fig. 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel für einen Impulsgeber
gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 2 einen Querschnitt durch einen
Zubringerförderer mit einer Ansicht des Impulsgebers und Fig 3 einen Längsschnitt
durch den Zubringerförderer und den Impulsgeber.
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Das von dem Schaufelrad I gewonnene Gut wird von einem Aufgabeband
2, dem Schaufelradauslegerband 3 und den Förderbändern 4, 5 der Verb,indungsbrücke
6 der Beladeanlage 7 zugeführt.
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Diese weist ein Zubringerband 8 auf, welches das Gut in an sich bekannter
Weise auf ein umsteuerbares Verteilerband 9 abwirft, dem zwei Beladebänder 10 oberhalb
der Förderwagen 11 nachgeschaltet sind. Es kann auch irgendeine andere Beladeanlage
üblicher Bauart, z. B. eine mit Schurren ausgestattete Anlage, Anwendung finden.
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Die Verbindungsbrücke 6 ruht auf dem Gerüst der Beladeanlage 7 unter
Vermittlung von Rollen 12, die eine Verschiebung der Verbindungsbrücke in deren
Längsrichtung zur Anpassung ihrer Lage an den veränderlichen Abstand zwischen dem
Bagger und der Beladeanlage ermöglicht.
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Als Impulsgeber gemäß der Erfindung dient beispielsweise eine Pendelklappe
13, die oberhalb des Zubringerbandes 8 der Beladeanlage 7 mittels einer waagerechten
Achse 14 aufgehängt ist. Die Pendelklappe schleift mit ihrem freien Ende auf dem
Baggergut, das auf dem Band 8 befördert wird. Je nachdem, ob die Schichthöhe des
Gutes größer oder kleiner wird, vergrößert oder verkleinert sich der Winkel zwischen
der Pendelklappe 13 und der durch ihre Achse gelegten lotrechten Ebene. Infolgedessen
wird bei einer Änderung der Schichtitöhe des Gutes die Achse I4 der Pendel klappe
gedreht. Diese Dreheng erzeugt unter Vermittlung nicht dargestellter, an sich bekannter
Einrichtungen einen elektrischen Impuls, der z. B. zu einer Anzeigevorrichtung im
Blickfeld des Beladeführers geleitet wird. Diese Anzeigevorrichtung setzt den Beladeführer
in die Lage, die Geschwindigkeit der Förderzüge stets entsprechend der jeweiligen
Schichtliöhe des angeförderten Gutes, d. h. entsprechend der Förderleistung, zu
regeln. Da aber eine gewisse Zeit verstreicht von der Betätigung des Regulierungshebels
durch den Beladeführer bis zur Verwirklichung der neuen Zuggeschwindigkeit, wird
erfindungsgemäß der Impulsgeber zweckmäßig in einer solchen Entfernung vor der Abwurfstelle
der Beladeanlage angebracht, daß die erwähnte Verspätung ausgeglichen wird. Es muß
also die Zeit, die das Fördergut braucht, um von der Pendelklappe 13 bis zur Abwurfstelle
auf den Zügen 11 zu gelangen, gleich der Zelt sein, die für die Einregelung der
neuen Zuggeschw'indigkeiit benötigt wird.
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Sind mehrere Beladeführerstände vorgesehen, so wird jedem der einzelnen
Führerstände eine besondere Anzeigevorrichtung zugeordnet, wobei alle Anzeigevorrichtungen
durch den gleichen Impulsgeber gesteuert werden können.
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Die Anzeigevorrichtung kann so eingerichtet sein, daß sie optische
Zeichen gibt, z. B. als Lampenserie. Vorzugsweise wird man aber eine Skala mit einem
Zeiger verwenden. Die Skala kann auf die einzustellenden Zuggeschwindigkeiten geeicht
sein. Falls aber die Stellungen des Regulierungshebels nicht mit den einzustellenden
Werten der Zuggeschwin'diigkeit bezeichnet sind, sondern z. B. mit Nummern oder
anderen Zeichen, wird man die Skala des Anzeigegerätes auch mit diesen Zeichen beschriften.
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Es ist auch möglich, mit dem vom Impulsgeber kommenden ImpuLs eine
Einrichtung zu steuern, welche selbsttätig die Geschwindigkeitsänderungen der Züge
bewirkt, wobei nebenher auch eine Anzeigevorrichtung vorgesehen sein kann.
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Es kann vorkommen, daß der Fördergutstrom Steine mitführt, die einen
größeren Ausschlag der Pendeiklappe bewirken, als es der durchschnittziehen Schichthöhe
und damit der Förderleistung des Baggers entspricht. Damit dies nicht eine falsche
Regelung der Zuggeschwindigkeit zur Folge hat, kann man erfindungsgemäß den Empfänger
mit einer Dämpfungsvorrichtung versehen, dic nur Mittelwerte der Impulse wirksam
werden läßt.
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Die von der Beladeanlage zu bedienenden Wagen haben nicht immer das
gleiche Fassungsvermögen, z. B. können die Züge einmal aus 50-cbm-Wagen und ein
anderes Mal aus 8o-cbm-Wagen bestehen.
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Der Empfänger muß daher auf die verschiedenen Wagentypen umstellbar
sein, z. B. muß die Anzeigevorrichtung verschiedene Skalen haben, die sich auf die
verschiedenen vorkommenden Wagentypen beziehen.
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Die Pendelklappe kann auch in anderer als in der dargestellten Weise
ausgeführt sein. Ihre mit dem Fördergut in Berührung stehende Kante braucht nicht
gerade zu sein. Sie kann auch eine der Gutanhäufung angepaßte Kurve bilden. Unter
Umständen wird man die Pendelklappe in mehrere nebeneinanderliegende Pendel unterteilen.
Es kann auch ein irgendwie anders gestalteter Impulsgeber Anwendung finden. Als
Maß für die Förderleistung braucht man ferner nicht die Schichthöhe des Fördergutes
heranzuziehen. Man könnte statt dessen das Gewicht des Fördergutes zur Beeinflussung
des Impulsgebers verwenden. Zu diesem Zweck könnte man den Durchhang des Zubringerbandes
zwischen zwei Rollengruppen oder bei federnd nachgiebiger Lagerung der Bandrollen
die
Absenkung dieser Rollen unter dem Einfluß des Fördergutgewichtes
verwerten. Wenn der Impulsgeber durch das Gewicht des Fördergutes beeinflußt wird,
muß man eine Korrektureinrichtung vorsehen, welche es ermöghcht die verschiedenen
vorkommenden Raumgewichte des Fördergutes (Abraum, Kohle) zu berücksichtigen.
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Wenn sich die Beladeanlage während des Baggerns fortbewegt, z. B.
wenn sie an dem Baggergerüst befestigt ilst, muß bei der Regelung der Zuggeschwindigkeit
die Bewegungsgeschwindigkeit der Beladeanlage berücksichtigt werden. Es kann zu
diesem Zweck im Beladeführerhaus eine weitere Anzeigevorrichtung angebracht werden,
welche die jeweilige Fahrgeschwindigkeit der Beladeanlage erkennen läßt. Der Beladeführer
wird dann, je nachdem ob sich die Beladeanlage in der gleichen oder in der entgegengesetzten
Richtung wie die Züge fortbewegt, die neuzuregelnde Zuggeschwindigkeit um die Geschwindigkeit
der Beladeanlage vergrößern oder verkleinern. Diese algebraische Addition der Zug-
und Beladeanlagengeschwindikeit kann auch durch eine besondere Einrichtung selbsttätig
erfolgen.
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Die Erfindung ist auch bei solchen Anilagen anwendbar, mittels deren
andere Fördermittel als Züge, z. B. Förderbänder, beladen werden.