DE922156C

DE922156C - Schaltungsanordnung zur wahlweisen Messung der Mittelwertszeit und der Basiszeit einzelner elektrischer Impulse beliebiger Form, insbesondere zur Messung derAequivalenzzeit und Totalzeit fotografischer Verschluesse

Info

Publication number: DE922156C
Application number: DEC3007A
Authority: DE
Inventors: Gerhard Clamann; Werner Grahnert
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-10-03
Filing date: 1950-10-03
Publication date: 1955-01-10

Description

Zur Kennzeichnung -der zeitlichen Dauer einzelner elektrischer Impulse mit allmählichem Anstieg und Abfall werden häufig zwei Zeiten angegeben, nämlich die Basiszeit als Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des Anstiegs und dem Ende des Abfalls, ferner die Mittelwertszeit als die Zeit, die ein flächengleicher Rechteckimpuls von der Höhe des ursprünglichen Impulses einnehmen würde. Dies ist in Abb. i veranschaulicht, in der auf der Abzisse die Zeit t, auf der Ordinate die Impulsspannung U aufgetragen ist, während t," die Mittelwertszeit und tb die Basiszeit darstellt. Eine besondere Bedeutung haben diese Zeiten bei der Angabe der Offnungszeit fotografischer Verschlüsse. Hierbei wird im allgemeinen die Basiszeit mit Totalzeit bezeichnet und ist im wesentlichen für die Bewegungsunschärfe maßgebend, während die Mittelwerts- oder Aequivalenzzeit die Schwärzung des fotografischen Bildes bestimmt. Bisher wurden zur Ermittlung beider Zeiten umfangreiche physikalische Anordnungen z. B. mit einem Braunschen Rohr getroffen, die im allgemeinen infolge der Ablenkfehler nicht sehr genau arbeiteten und schwierig zu bedienen waren. Durch vorliegende Erfindung wurde eine Anordnung geschaffen, die leicht in einem handlichen Gerät mit einfachster Bedienung unterzubringen ist und erstmalig die exakte serienmäßige Messung beider Zeiten an fotografischen Verschlüssen erlaubt, natürlich auch zu allen anderen Aufgaben ähnlicher Art verwendbar ist.
Die Erfindung geht von einer bereits vorgeschlagenen Schaltung aus, die zur Messung der Mittelwertszeit geeignet ist. Die Erfindung besteht darin, daß zur Messung der Basiszeit (Totalzeit) die Gegenkopplung des Spannungsabfalls, der an dem vom Ladestrom durchflossenen Widerstand entsteht, aufgehoben und in Reihe mit dem Ladekondensator ein Widerstand, der ganz oder teilweise den Anodenwiderstand der vor dem Ladekondensator angeordneten Verstärkerröhre bildet, von solcher Größe eingeschaltet wird, daß sich derselbe Meßbereich wie bei der Messung der Mittelwertszeit ergibt. In Abb. 2 ist diese Anordnung näher dargestellt. Hierin bedeuten V1, T12, T12, T14 die Verstärkerröhren bzw. Entladungsstrecken der vorgeschlagenen Anordnung mit den zugehörigen Schaltelementen sowie M das Röhrenvoltmeter. Die erfindungsgemäße Anordnung ist durch die zweckmäßig miteinander gekuppelten Schalter Si und S2 sowie durch die beiden Widerstände R7 und R$ gegeben. In der Stellung t," ist die Schaltung mit der bekannten Schaltung zur Messung der Mittelwertszeit identisch. Die Größe des Meßbereic'hes ist dabei durch die Größe des Widerstandes R2 gegeben. In der Stellung tb wird die Gegenkopplung, in diesem Beispiel durch Kurzschluß von R2, aufgehoben. Dadurch steigt die Verstärkung von V1 und T12 um den Gegenkopplungsgrad, der im allgemeinen zwischen 50 und ioo liegen wird, an, so daß bereits eine sehr kleine Spannung am Steuergitter von V1, also etwas über i bis 2 % der bei der Mittelwertszeitmessung notwendigen Spannung, genügt, um den Anodenstrom von T12 vollkommen zu sperren. Für die Höhe des in den Kondensator C einfließenden Ladestroms ist somit jetzt ausschließlich der Widerstand R$ maßgebend; der erfindungsgemäß so bemessen wird, daß sieh der gleiche Meßbereich wie bei der Mittelwertszeitmessung ergibt. Bei dieser war als Bezugswert eine bestimmte Eingangsamplitude eingestellt, so daß sich als Definition der Totalzeit nach dem vorliegenden Verfahren die Zeitdifferenz ergibt, während der die Impulskurve oberhalb eines bestimmten sehr kleinen Prozentsatzes, in dem genannten Beispiel i bis 21/o, ihrer Maximalamplitude verläuft. Dies entspricht durchaus den Anforderungen der Praxis. Die Anordnung nach Abb. 2 besitzt beispielsweise als Spannungsquelle für die Eingangsimpulse eine Fotozelle V,, und stellt demnach eine Einrichtung zur Bestimmung der Total- und Aequivalenzzeit von fotografischen Verschlüssen dar. Der Übergang von der einen zur anderen Zeitmessung ist nach dem oben Gesagten ohne Änderung der optischen Anordnung lediglich durch Betätigung des Umschalters S.-S2 möglich.

Claims

PATENTANSPRUCH: Schaltungsanordnung zur wahlweisen Messung der Basiszeit oder der Mittelwertszeit einzelner elektrischer Impulse beliebiger Form, insbesondere zur Messung der Totalzeit oder Aequivalenzzeit fotografischer Verschlüsse unter Verwendung einer Schaltungsanordnung zur Messung der Mittelwertszeit, die aus zwei Verstärkerröhren mit Gegenkopplung und einem in Reihe mit einer Entladungsstrecke geschalteten Ladekondensator besteht, dessen Ladezustand nach Ende des Impulses als Zeitmaß dient, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der Basiszeit (tb) die Gegenkopplung des Spannungsabfalls, der an dem vom Ladestrom durchflossenen Widerstand (R2) entsteht, aufgehoben und in Reihe mit dem Ladekonsensator (C) ein Widerstand (R.), der ganz oder teilweise den Anodenwiderstand der vor dem Ladekondensator angeordneten Verstärkerröhre (T12) bildet, von solcher Größe eingeschaltet wird, daß sich derselbe Meßbereich wie bei der Messung der Mittelwertszeit ergibt.