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Maschine zum Herausziehen von Innenkernen aus hohlen Formkörpern aus
Kunstharz 0. dgl.
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Bekannt ist das Herstellen von hohlen Formkörpern aus Kunstharz oder
ähnlichen plastischen Stoffen, bei dem eine oder mehrere Metallkernstangen als Innenkerne
für den Formungsvorgang benutzt werden. Hierbei besteht jede Stange (Kernteil) aus
einem Paar von nach entgegengesetzten Richtungen sich verjüngenden oder keilförmig
gestalteten Teilen, die, wenn sie zusammengefügt werden, sich in bezug auf Größe
und Gestalt dem in der Form zu bildenden Hohlraum des Kunstharzkörpers anpassen.
Nachdem der Formling erzeugt ist, werden die beiden Teile der Kernstange bzw. jede
dieser Stangen entfernt, indem man an den entgegengesetzten Enden der erwähnten
Teile eine Zugkraft wirken läßt.
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Ein Beispiel für die Verwendung solcher Kernstangen findet sich bei
der Herstellung hohler Formkörper für Bauzwecke, etwa als Bekleidung für Wände,
als Fußboden- oder Deckenbeläge, für Turen oder sonstige Teile. Ein solcher Formling
besteht aus Vorder- und Rückwand, die ihrerseits durch kurze Streifen zusammenhängen,
welche zueinander parallel liegen und den Zwischenraum zwischen Vorder- und Rückwand
überbrücken.
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Der einerseits durch die erwähnten Wände und andererseits durch die
Verbindungsstücke gebildete Hohlraum entsteht durch eine Mehrzahl von Kernstücken,
die in die den Formling bildende Form eingelegt werden. Nachdem der Formkörper fertig
ist, müssen die Kernteile herausgezogen werden, und
der Zweck der
Erfindung besteht nun darin, eine hydraulische Maschine zu schaffen, durch die das
Abziehen der Kernteile durchgeführt werden kann, ohne daß die Gefahr einer Verformung
oder Beschädigung des Formlings besteht.
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Die Erfindung kennzeichnet sich durch einen Hauptrahmen mit einer
Aufnahmevorrichtung, durch die der die abzuziehenden Kernteile enthaltende Formkörper
in dem Rahmen abgesetzt werden kann sowie durch ein Gleitstückpaar, das in waagerechter
Richtung hin und her bewegbar ist, und zwar von den gegenüberliegenden Enden des
Rahmens aus, und schließlich durch eine hydraulische Einrichtung zum Betätigen der
Gleitstücke, damit diese auf die Enden der Kernstangenteile einwirken können.
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In der Zeichnung ist eine Ausführung der hydraulischen Maschine gemäß
der Erfindung beispielsweise veranschaulicht; es zeigt Fig. I die Maschine in Vorderansicht,
Fig. 2 die Maschine in Draufsicht, Fig. 3 und 4 in größerem Maßstab den mittleren
Teil der Maschine, der unmittelbar dem Werkstück und den Kernstangen zugeordnet
ist (Fig. 3 in Vorderansicht, Fig. 4 in Aufsicht).
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Der Hauptrahmena dient zur Aufnahme eines Formlings b, von dem die
Kernstangen c abzuziehen sind. Innerhalb des Rahmens a sind Auflager e vorgesehen,
auf denen der Formling b ruht. Oberhalb der Auflager e ist ein ihnen entsprechendes,
bewegliches Halteglied f angebracht, so daß der Formling b zwischen den Teilen e
und f festgelegt ist.
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Das bewegliche Halteglied f läßt sich auf beliebige Weise betätigen,
etwa durch einen Nocken oder durch ein Zahnstangengetriebe, in Verbindung mit einem
Bedienungshebel g, der z. B. durch eine Klinke h mit sektorförmigem Klinkenrad i
jede gewünschte Lage einnehmen kann.
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Der Rahmen a weist vier waagerechte hydraulische Zylinder k auf,
die zueinander parallel liegen.
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Das eine Paar dieser Zylinder befindet sich im oberen, das andere
Paar im unteren Teil des Rahmens a. Die Zylinder k erstrecken sich über den größten
Teil des Rahmens a. Außerdem sind noch vier andere, verhältnismäßig kurze hydraulische
Zylinder m von größerem Durchmesser vorgesehen, und zwar je zwei an den gegenüberliegenden
Enden des Rahmens a, vorzugsweise so, daß jeweils ein kurzer Zylinder zwischen den
oberen und unteren langen Zylindern liegt (Fig. 2).
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An jedem der beiden Enden des Hauptrahmens a ist ein kreuzkopfartiges
Gleitstücknangeordnet, das sich auf einer waagerechten Bahn o bewegt. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist jedes Gleitstück n mit Rollen p ausgerüstet, die entlang der
Bahn o in Fußbodenhöhe laufen. Jedes Gleitstück n ist an den Außenenden eines Paares
von Kolbenstangen q befestigt, die von den Kolben der schon erwähnten langen Zylinder
k ausgehen. Vorzugsweise ist das eine Gleitstück mit dem einen diagonal gegenüberliegenden
Paar von langen Zylindern vereinigt und das andere Gleitstück mit dem zweiten Zylinderpaar.
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Jeder kurze Zylinder m weist einen Preßkolben r auf, der sich gegen
das angrenzende Gleitstück it legt und die Abziehbewegung dieses Gleitstückes einleitet.
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Zur Herstellung einer Verbindung zwischen den Gleitstücken n und
den gegenüberliegenden Enden der Kernstangenteile c kann jedes an sich bekannte
Zugmittel benutzt werden, z. B. eine Zugstange s an jedem Gleitstück n, die mit
Ansatzstücken t an den Außenenden der Kernstangentei le verbunden wird.
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Aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß jede Kernstange c aus zwei Teilen
besteht, von denen jeder eine schräge Kante hat. Jede zweiteilige Stange c hat im
wesentlichen rechteckige Form, die durch die von den erwähnten schrägen Kanten gebildete
Diagonale geteilt ist. Die Stangenteile werden voneinander getrennt, indem man sie
entgegengesetzt bewegt.
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Der Abziehvorgang wird wie folgt ausgeführt: Nachdem man den Formling
b in den Rahmen a gebracht und ihn zwischen den Teilen e und f festgelegt hat, wird
ein Ende des einen Satzes von Kernstangenteilen durch eine der Zugstangen s mit
einem der Gleitstücke n verbunden; dasselbe geschieht mit dem anderen Ende des anderen
Satzes von Kernstangenteilen in bezug auf das zweite Gleitstück. Die Kolben r der
kurzen Zylinder m werden dann veranlaßt, auf die Gleitstücke n zu drücken, um die
Haftfestigkeit zwischen den Kernstangen und dem Formling zu brechen. Die erwähnten
Kolben r führen nur eine kurze Bewegung aus. Anschließend werden die Kolben der
langen Zylinder k betätigt, um den Gleitstücken n eine ausreichende Bewegung zu
erteilen, damit das gewünschte Herausziehen der Kernstangenteile stattfindet. Nach
Entfernen des Formkörpers und der Kernstangenteile kehren die Gleitstücke in ihre
Ausgangsstellung zurück.
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Die Bewegungen der Gleitstücke werden mittels Ventile von dem Bedienungsmann
überwacht.
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Durch die Erfindung kommt eine Abziehmaschine für den beschriebenen
Zweck von günstiger und sehr gedrängter Bauweise zustande, durch die zugleich gewährleistet
ist, daß die Kernstangenteile ohne die Gefahr einer Beschädigung des Formlings frei
kommen.