DE7440893U - Vorgefertigte wandbekleidung - Google Patents

Description

Vorgefertigte Wandbekleidung

Die Neuerung betrifft eine vorgefertigte Wandbekleidung mit einem flächigen, flexiblen Träger, auf dem einzelne Platten zu einem Verband angeordnet und mit Klebstoff befestigt sind, sowie einer den Klebstoff abdeckenden, entfernbaren Schutzfolie,

Hier und im folgenden wird unter "Wandbekleidung" allgemein ein aus einzelnen Platten bestehender Oberflächenbelag verstanden, also beispielsweise für Boden, Wand und Decke von Wohn- und Arbeitsräumen, aber auch für die Gestaltung von Schauflächen und für sonstige Dekorationszwecke, für Schutzausrüstungen von beliebigen Oberflächen u.dgl.

Für eine derartige Wandbekleidung wird im Rahmen der Neuerung vereinfachend der Begriff "Tafel" verwendet, obwohl es sich versteht, daß beispielsweise auch Rollen oder andere, ein selbständiges Handelsprodukt bildende Formate in Frage kommen.

Die herkömmliche, und grundsätzlich nur für Fachleute in Betracht kommende Verlegung von Fliesen in Mörtel wird heute mehr und mehr durch Verkleben ersetzt. Hierzu stehen spezielle Fliesenkleber zur Verfügung, die dauerhaft auf fast jedem Untergrund haften und überdies wasserfest und innerhalb des praktisch in Frage kommenden Temperaturbreiches beständig sind.

Es ist bekannt, Wand-, Decken- und Bodenplatten, insbesondere solche aus Kunststoff, im Laufe der Fertigung mit einer Haft-

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kleberschicht auf der Rückseite zu versehen, so daß sie ohne weitere Bindemittel relativ einfach auf geeigneten Flächen angebracht werden können. Dabei ist es üblich, die Haftkleberschicht mit einer Folie, z.B. Silikonpapier, abzudecken, um Versand und Handhabung der Platten zu erleichtern.

Um das Verlegen der Fliesen auch für den Nichtfachmann weiter zu erleichtern, hat man ferner bereits den Fliesenkleber anstatt lose in getrennten Gebinden als doppelseitig haftende Klebeblättchen oder -bänder geliefert, die auf der Rückseite der Fliesen bzw. Platten anzubringen oder bereits angebracht sind.

Auch ist es bei Kleinmosaik aus Kunststoff, Glas und/oder Keramik bekannt, die Plättchen in der vorgesehenen Anordnung mit der Vorderseite lösbar auf einem flexiblen Träger zu befestigen, so daß ein großflächiges Verlegen des Mosaiks möglich ist, indem man die Rückseite der auf dem Träger vereinigten Plättchen bzw. die als Untergrund bestimmte Fläche mit einer Haftschicht versieht und das Mosaik als Ganzes oder in größeren Abschnitten mit Hilfe des anschließend abzuziehenden Trägers aufbringt.

Zum Stand der Technik seien beispielsweise genannt DT-OS 2 256 403, DT-OS 2 029 772 und DT-Gm 1 995 201.

Hingegen fehlt es bisher an fertig aufgezogenen Tafeln von selbstklebenden Fliesen oder Platten quadratischer, rechteckiger oder sonstiger Form. Für solche Platten ist die Einzelverlegung in der oben beschriebenen Weise zu zeitraubend, ihre Ausführung in der Art von Kleinmosaik andererseits zu aufwendig und insbesondere für den Heimwerker auch unpraktisch. Wenn man die Plättchen mit ihrer Vorderseite auf dem flexiblen, später abzuziehenden flächigen Träger aufklebt und außerdem auf ihrer Rückseite selbstklebend ausbilden würde, müßte man sie wie die eingangs erwähnten Platten auch rückseitig

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beispielsweise mit Silikonpapier abdecken, um ein unerwünschtes Verkleben auszuschließen. Dieses wäre dann vor dem Verlegen und die vorderseitige Schutzfolie danach abzuziehen. Es ist aber schwierig, die Klebkraft der beiden Schichten auf der Vorder- bzw. Rückseite der Platten so aufeinander abzustimmen, daß dies möglich ist, ohne die Plättchen aus ihrem Verband zu lösen oder gar von dem endgültigen Untergrund abzutrennen.

Die Neuerung dient dem Gebrauchszweck derartiger Tafeln insofern, als sie durch eine neue Gestaltung bzw. Anordnung ein problemloses Verlegen nach der Klebemethode im Verband ermöglicht, jedoch nur eine einzige abzuziehende Schutzfolie erfordert, ohne daß selbst für den Ungeübten die Gefahr besteht, bei der Handhabung einzelne Platten aus ihrem Verband zu lösen oder nicht sicher auf der vorgesehenen Unterlage zu befestigen.

Diese neuerungsgemäße Wandbekleidung '.st dadurcli gekennzeichnet, daß der Träger sich auf der Rückseite der Platten befindet, Netz- oder Gitterform hat und auf den Platten durch einen auf seine freie seite aufgebrachten Klebstoff befestigt ist, wobei der Klebstoff in an sich bekannter Weise durch die Schutzfolie abgedeckt ist.

Zur Einsparung von Klebstoff kann dessen Auftrag lokal begrenzt sind, z.B. punktweise. Vorzugsweise sind einzelne Stränge von Klebstoff in ca. 2 mm - 10 mm Breite vorgesehen.

Als Klebstoff eignen sich insbesondere sog. Ileißschmelzmassen, handelsüblich als Ilotmelts bezeichnet. Diese sind bei normaler Temperatur feste, viskoelastische bzw. viskoplastische Werkstoffe, die beim Erwärmen nach Durchlaufen eines thermoplastischen Bereichs in zäh- bzw. dünnflüssige Schmelzen übergehen und in dieser Form bequem verarbeitet v/erden können, in erstarrtem Zustand hingegen eine hohe Kohäsion besitzen.

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Hotnolt-Klcbstoffe, die auch in kaltem Zustand, z.B. bei Raumtemperatur eine hohe Adhäsion zeigen, sind an sich bekannt, und ihre Auswahl kann dem Fachmann überlassen werden.

Weitere Merkmale und Vorteile der Neuerung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Schutzansprüchen.

Die Neuerung ist im nachstehenden anhand der Zeichnung in einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel erläutert.

In der Figur ist mit dem Bezugszeichen 1 ein netzartiges Textilerzeugnis (Tüll) mit regelmäßgig geformten öffnungen oder Zellen, die sechseckig, rund, rhombisch, quadratisch oder rechteckig sein können, bezeichnet. Statt eines Gewebes oder Gewirkes ist auch ein Textilverbundstoff, z.B. ein Lochvlies, oder ein Fadengelege als Träger 1 geeignet. Als Material haben sich Polyamid- und Polyesterfasern bewährt, ebenso Glasfasern. An Stelle dieses textlien Trägers

1 kann ein mit ähnlich geformten Ausnehmungen versehenes Papier treten, z.B. aus Kraftliner, oder eine entsprechend strukturierte Kunststoff-Folie.

Auf der Oberseite dieses Trägers 1 ist ein Verband von Platten

2 angeordnet, vorzugsweise Keramikfliesen von Normalgröße (15 χ 15 cm) aber auch anderen Formaten wie 4,5 cm χ 9,5 cm.

Diese Platten 2 sind mit dem netz- bzw. gitterförmigen Träger durch Stränge einer Hotmelt-Masse 3 verbunden, welche sich innig an die Stege des Trägers 1 anschmiegen und durch seine Öffnungen hindurch greifen, und mit der Rückseite der Platten 2 verbinden. Durch Adhäsion bzw. Kohäsion dieser Hotmelt-Masse ist der Zusammenhalt der Platten 2 mit dem Träger 1 und die Aufrechterhaltung des Plattenverbandes gewährleistet. Die freie Fläche der Klebstoffstränge 3 ist mit einer Lage

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Silikonpapier oder einer geeignet präparierten Kunststoff-Folie 4 abgedeckt, so daß ein unerwünschtes Verkleben und eine Beeinträchtigung der aus dom Träger 1, dem Plattenverband 2 und den Klebstoffsträngen 3 gebildeten Tafel vermieden wird.

Die Klebstoffstränge 3 können geradlinig, aber auch wellenförmig oder über kreuz angeordnet sein, was durch entsprechende Relativbewegung der Auftragsdüsen zu erreichen ist.

Auf Wunsch kann der Träger 1 schließlich mit zapfen-, leisten- oder winkelförmigen Erhöhungen 5 verschon sein, durch welche die Platten 2 gegen ein Verrutschen gesichert v/erden, insbesondere um die richtige Fugenhaltung zu gewährleisten. Besteht der Träger 1 aus einer Kunststoff-Folie, so lassen sich diese Erhöhungen anformen, aber auch anschweißen oder ankleben; letztere Methode bietet sich besonders bei Trägern 1 aus Papier an. Als Erhöhungen 5 kommen u.a. Garne entsprechender Dicke in Betracht, z.B. für Fugen-Abstandshalter mit etwa 1000 den. Solche Garne können bei textlien Trägern in die Fadenkonstruktion eingebaut sein oder einen integralen Bestandteil davon bilden.

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Claims (11)

Scliu tzansprücho

1. Vorgefertigte Wandbekleidung mit einem flächigen, flexiblen Träger, auf dem einzelne Platten zu einem Verband angeordnet und mit Klebstoff befestigt sind, sowie einer den Klebstoff abdeckenden, entfernbaren Schutzfolie, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) sich auf der Rückseite der Platten (2) befindet, Netzform hat und auf den Platten (2) durch einen auf seine freie Seite aufgebrachten Klebstoff (3) befestigt ist, wobei der Klebstoff in an sich bekannter Weise durch die Schutzfolie (4) abgedeckt ist.

2. Wandbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff (3) aus einzelnen Strängen besteht./

3. Wandbckleidung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff (3) aus einer Ileißschmelzmasse besteht./

\. Wandbekleidung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffstränge (3) parallel verlaufen.s

5. Wandbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) aus einer mechanisch widerstandsfähigen, mit Ausstanzungen versehenen Papier- oder Kunststoff-Folie besteht.

6. Wandbekleidung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) aus einem Gev/ebe, Vlies oder Fadengelege besteht.

7. Wandbekleidung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) Polyamid-, Polyester-oder Glasfasern enthält.

8. Wandbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2) Wandfliesen, vorzugsweise aus keramischen Material sind.

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9. Wandbekleidung nash einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Platte (2) wenigstens an zwei Stellen mit einem Klebstoffauftrag versehen ist.

10. Wandbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (1) aus unverrottbarom Material besteht.

11. Wandbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzfolie (4) in an sich bekannter Weise aus einer silikonisierten Papier- oder Kunststoffbahn besteht, welche gegebenenfalls in Form von einander überlappenden Bogen bzw. Bahnen angeordnet ist.

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