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Einrichtung zum Entladen des Kondensators eines Kond'ensatorröntgenapparates
beim Zurückregulieren der Aufnahmespannung Will man beim Arbeiten mit einem Kondensatorröntgenapparat,
nachdem der Kondensator auf einen bestimmten Spannungswert aufgeladen ist, eine
kleinere Spannung einstellen, dann muß der Kondensator bekanntlich erst entladen
werden. Es ist bekannt, das Einstelllorgan der Regeleinrichtung zum Einstellen der
Aufnahmespannung eines Kondensatorröntgenapparates mit einer Sgeazvorrichtung zu
versehen, die ein Zurückdrehen des Einstellorgans für die Einstellung einer kleineren
Aufnahmespannung bei nicht entladenem Kondensator vermeiden soll. Bei einer bekannten.
derartigen Regelvorrichtung kann die Sperrvorrichtung mit Hilfe eines kleinen, vom
Betriebsschalter des Röntgenapparates ,aus ;geschalteten Elektromagneten gelöst
werden. Die ;gleichzeitig mit dem Lösen und dem Wiedereinklinken der Sperrvorrichtung
erforderlichen Umschaltungen von Ladeauf Entladebetrieb des Kondensators und umgekehrt
werden hierbei durch den Betriebsschalte» ausgeführt. Wenn mit dieser bekannten
Regeleinrichtung bei fortlaufenden Untersuchungen eine kleinere Aufnahmlespannung
eingestellt werden. soll, muß. erst der Betriehsschalter des Röntgenapparates ,auf
»Aus« und nach dieser Einstellung wieder auf »,Aufnahme« ,gestellt werden. Dies
ist nicht nur umständlich und zeitraubend, sondern auch sehr nachteilig, da die
zwischen den einzelnen Aufnahmen stattfindenden Durchleuchtungen dabei kurze Zeit
unterbrochen werden. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Vorrichtung zum
Einstellen der Aufnahmespannung bei einem Kondensatorapp,arat mit einer Blockierungsvorrichtung
zu versehen, die beim Zurückreguliieren zwangsläufig betätigt werden muß. Die Bedienung
einer solchen Einstellvorrichtung ist ebenfalls umständlich. Immer ist es nachteilig,
daß .die Entladung ,des Kondensators nicht ,auf einen bestimmten Wert der Spannung
einbestellt werden kann. Die Entladung erfolgt in den
meisten Fällen
zu weit oder auch bei zu schneller Einstellung nicht weit genug, was besonders nachteilig
ist, da hierdurch unter Umständen die Röntgenröhre bei der darauffolgenden Aufnahme
überlastet werden kann.
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Durch die vorliegende Erfindung, die in den Fig. i bis 6 in mehreren
Ausführungsbeispielen dem Schaltbild nach schematisch wiedergegeben ist, werden
diese Nachteile vermieden. Sie betrifft eine Einrichtung zum Entladen des Kondensators
eines Kondensatorröntgenapparates beim Zurückregulieren der Aufnahmespannung und
ist gekennzeichnet durch die Verwendung einer Anordnung mit einer gittergesteuerten
Gas- oder Dampfentladungsröhre, die beim Zurückregulieren der Aufnahmespannung selbsttätig
anspricht und die Entladung des Kondensators jeweils unmittelbar auf den eingestellten
kleineren Spannungswert bewirkt. Gemäß der weiteren Erfindung wird an einem an dem
KondensatoT angeschlossenen Spannungsteiler zwangsläufig mit der Einstellung der
Aufnahmespannung jeweils eine solche im Gitterkreis der Entladungsröhre zur Wirkung
kommende Spannung abgegriffen, daß durch die Entladungsröhre nur so lange Strom
fließt, wie die Spannung am Kondensator größer ist als die mit der Einstellvorrichtung
eingestellte Spannung.
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Fig. i zeigt die neue Einrichtung für einen Kondensatarröntgenapparat,
- bei dem der Hochspannungskondensator in zwei Kondensatoren i, i' unterteilt ist.
Die Spannung an den beiden Kondensatoren i, i' wird beim Laden über den Transformator
z und die Hochspannungsventile 3 ,an einem Regeltransformator 4. eingestellt. Die
Entladung der Kondensatoren über die Widerstände 5 wird durch eine gittergesteuerte
Gas- oder Dampfentladungsröhre 6 gesteuert, die mit einer bestimmten Gittervo@rspannung
7 betrieben mird und deren Gitter 8 mit einem beweglichen Stromabnahmekontakt 9
eines .an die beiden Pole des Kondensators i angeschlossenen Spannungsteilers io
verbunden ist. Der bewegliche Stromabnahmekontakt 9 dieses Spannungsteilers ist,
wie in Fig. 2 gezeigt ist, mit der Regelvorrichtung i i des Regeltransformators
q. gekuppelt. Durch diese Kupplung wird erreicht, daß die zur Komp.ensierung der
Gittervorspannung 7 dienende Spannung 12, die an dem Spannungsteiler io abgenommen
-wird, immer die gleiche Größe behält, solange die Regelvorrichtung i i nicht zurückgedreht
wird. Sobald ,aber die Regelvorrichtung i i bei geladenen Kondensatoren für die
Einstellung einer kleineren Spannung zurückgedreht wird, die Spannung an dein Kondensatoren
also größer ist, als der betreffenden Stellung der Regelvorrichtung i i entspricht,
wird auch die Spannung 12 größer und bringt die gittergesteuerte Gas- oder Dampfentladungsröhre
6 zum Ziinden. Nun spricht das Relais 13 an, das den Ruhekontakt 14 öffnet und damit
den Strom in dem Relaiskreis 15 unterbricht, wobei die Kontakte 16 abfallen und
die Kondensatoren über die Widerstände 5 entladen werden. Ist die Spannung an den
Kondensatoren auf den der neuen Einstellung der Regelvorrichtung i i entsprechenden
Wert gesunken, dann hat die Spannung 12 ihre normale Größe erreicht, und der Strom
durch die Rühre 6 sowie die Entladung der Kondensatoren werden unterbrochen.
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Es ist auch möglich, das Gitter 8 der Röhre 6 an einen festen Punkt
de Spannungsteilers i o anzuschließen und eine der jeweiligen Kondensatorspannung
proportionale Gittervorspannung zu verwenden. Eine. derartige Einrichtung ist in
Fig.3 dargestellt. Hierbei muß in. entsprechender Weise der bewegliche Stromahnahmeko:ntakt
17 des für die Abnahme der Gittervorspannung dienenden Spannungsteilers 18
mit der Regelvorrichtung i i des Regeltransformators a gekuppelt werden.
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In Fig. q. ist das Schaltbild eines Kondensatorröntgenapparates dargestellt,
bei dem für die Ladung der beiden Kondensatoren i, i' eine an sich bekannte Ladeeinrichtung
vorgesehen ist. Hierbei liegt beim Laden die volle Betriebsspannung .an dem Ladetransformator
2. Die Ladung -wird mit Hilfe der gittergesteuerten Gas- oder Dampfentladungsröhre
i 9 sofort unterbrochen, wenn die Spannung an den beiden Kondensatoren den gewünschten
Wert erreicht hat, der an dem Spannungsteiler 2 i durch Verschieben des beweglichen
Stromabnahmekontaktes 22 eingestellt werden kann. Für einen solchen Apparat ist
die neue Einrichtung besonders vorteilhaft, da für die Gitterkreise der beiden gittergesteuerten
Gas- oder Diampfentladungsröhren i 9 und 6, von denen die eine für die Lade-und
die andere für die Entladeeinrichtung bestimmt ist, eine gemeinsame Spannungsquelle
2o für die Gittervorspannung und ein gemeinsamer, zu dem Kondensator i -parallel
geschalteter Spannungsteiler z i für die Abnahme der zur Kompensierung der "Gittervarspannuingen
dienenden Steuerspannungen verwendet werden. kann. Da die Röhre 6 immer erst bei
einer etwas größeren Kondensatorspanneng :ansprechen soll als die Röhre i9, ist
es zweckmäßig, die beiden beweglichen Stromabnahmekontakte 22, 23 des gemeinsamen
Spannungsteilers 21 miteinander zu kuppeln.
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Wird dagegen (s. Fig.5j die Aufnahmespannung durch Änderung der Gittervor-
Spannung
24 bei festem Anschluß der Gitterleitung 25 an den Spannungsteiler 21 eiDgestellt,
dann kann in entsprechender Weise auch die Gitterleitung 26 der Röhre 6 an den Spannungsteiler
21 fest angeschlossen sein und für die Abnahme der Gittervorspannungen für die beiden
Röhren 19 und 6 ein gemeinsamer Spannungsteiler 27 verwendet werden, dessen Stromabnahmekontakte
28, 29 miteinander gekuppelt sind.
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Bei der neuen Einrichtung sind keine mechanischen Blockierungen nötig,
die die Einstellung einer kleineren Spannung bei nicht entladenem Kondensator vermeiden
sollen. Die Entladung des Kondensators .erfolgt bei der neuen Einrichtung beim Zurückdrehen
der E.instellvoirrichtung selbsttätig auf den der neuen Einstellung entsprechenden
Wert.
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Bei der neuen Einrichtung ist es auch leicht möglich, eine automatische
Blockierungseinrichtung anzubringen, die das Schalten einer Röntgenaufnahme verhindert,
solange die Entladung des Kondensators auf den neu einsgestellten Wert noch nicht
beendet ist. Eine solche BlockierungseinriChtung ist in Fig. 4 angegeben. Der Ruhekontakt
3o, der von dem Relais 31 der Entladungseinrichtung betätigt wird, läßt das Schalten
einer Röntgenaufnahme durch den Auslösestromkreis 32 erst dann zu, wenn die Röhre
6 keinen Strom, mehr durchläßt, wenn also die Entladung des Kondensators auf den
neuen Spannungswert beendet ist.
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Die Beendigung der Entladung des Kondensotors auf den neuen Spannungswert
kann außerdem durch eine besondere optische oder akustische Anzeigevorrichtung kenntlich
gemacht werden. In dem Ausfühxlu@gsbeispiel nach Fig. 4 ist dafür der Stromkreis
33 mit einem Lämpchen 34 und dem von dem Relais 31 der Entladeeinrichtun,g betätigten
Ruhekontakt 35 vorgesehen. In den Auslösestromkreis 32 für die Röntgenaufnahme sowie
in den Stromkreis 33 der Anzeigevorrichtung kann noch je ein Arbeitskontakt 36,
37 eingebaut sein, die beide durch das Relais 38 der Ladeeinrichtung betätigt werden.
Auf diese Weise lassen sich die gleichen Mittel, die für die Blockierung einer Röntgenaufnahme
während einer Spannungseinstellung bzw. für die Anzeige der Beendigung dieser Blockierung
beim Arbeiten mit -einer zurückregulierten Spannung dienen, für sämtliche Spannungseinstellungen
verwenden. .
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Weiterhin kann die neue Einrichtung mit Vorteil noch als Sicherheitseinrichtung
ausgebaut werden, die selbsttätig die Abschaltung des Apparates vom Netz bewirkt,
wenn die gittergesteuerte Gas- oder Dampfentladungsröhre i 9 der Ladeeinrichtung
nicht arbeitet. Die Schaltung einer derartigen Sicherheitseinrichtung ist in Fig.6
dargestellt. Diese besteht aufs einem in die Netzleitungen 39, 40 einsgebauten Schütz
41 mit Selbsthaltespule 42, in deren Haltestromkreis zwei parallel geschaltete,
von den beiden Relais 38 und 31 der Lade- bzw. Entladeeinrichtung betätigte Kontakte
43, 44 vorgesehen sind, van denen der eine ein Arbeits- und der andere ein Ruhekontakt
ist. Nach dem Einschalten des Netzschützes durch den Druckknopf 45 .erhält die Haltespule
42 über den Ruhekontakt 44 Strom, und das Schütz bleibt eingeschaltet. Da bei normalem
Betrieb entweder das Relais 38 allein oder beide Relais zugleich anziehen müssen,
bleibt auch das Schütz 4i, wie aus dem Schaltbild der Fig.6 ersichtlich ist, bei
normalem Betrieb eingeschaltet. Zieht aber das Relais 31 ,allein an, was beispielsweise
auf einen Defekt der Röhre i9 schließen läßt, dann wird der Apparat vom Netz @,getrennt.