DE726711C - Verfahren zur Gewinnung von fluessigem Brom - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von fluessigem Brom

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DE726711C
DE726711C DEA90454D DEA0090454D DE726711C DE 726711 C DE726711 C DE 726711C DE A90454 D DEA90454 D DE A90454D DE A0090454 D DEA0090454 D DE A0090454D DE 726711 C DE726711 C DE 726711C
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bromine
sulfuric acid
acid
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liquid bromine
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DEA90454D
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Dr-Ing Fritz Gewecke
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Cavity GmbH
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ZWEIGNIEDERLASSUNG ALKALIWERKE
Deutsche Solvay Werke GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/09Bromine; Hydrogen bromide
    • C01B7/096Bromine

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von flüssigem Brom Zur Gewinnung von flüssigem Brom hat man bereits verschiedene Verfahren entwickelt, die bei erhöhter Temperatur arbeiten und infok-edessen den Nachteil haben, das Erzeugnis idurch hohe Aufwendungen für die Erwärmung wirtschaftlich staxk zu belasten. Sie benötigen auch zur annähernd vollständ#gen. Gewinnung verhältnismäßig komplizierte Abtreibapparate. (z. B. Kubierschky-Turm). Besonders -dann, wenn an Brom arme Ausgangslaugen zur Verarbeitung kommen, ist der Wärmehedarf so hoch, daß die Grenze der Wirtschaftlichkeit bald erreicht wird.
  • ,Man ist #deshalb, vielfach dazu übergegangen, Brom aus den bromarmen Rohlaugen praktisch ohne- Aufwendung- von Wärme zu gewinnen, indem man es mittels Chlor in Freiheit setzt und dann mit Luft austreibt. Um bei Nonnaltemperatux den größten Teil des Broms aus der Flüssigkeit zu entfernen, sind erhebliche Luftmengen ierforderlich, so daß Brom-Luft-Gemische mit einem so geringen Gehalt an Brom entstehen, daß eine umnittelbare Verdichtung, selbst unter Aufwendung von Kälte, nicht möglich ist. Es ist bekannt, das Brom unmittelbar auf Bromsalze zu verarbeiten, indem man es z. B. in alkalischen Mitteln auffängt, wobei sich Bromide, Hypobro-mite und Bromate bilden, und das Brom aus der so entstandenen Salzlösung mit Säure in Freiheit setzt. Wollte man nach dieser Arbeitsweise jedoch eine günstige Bromausbeute erzielen, so war eine Erhitzung über den Siedepunkt des Broms hinaus bis zum Kochen der Salzlösung erfoirderlich.
  • Es hat sich nun überraschenderweise glezei t. daß es auf sehr einfache Weise ,9-lin-t, aus solchen Bromsa17gemischlösungen praktisch, sämtliches Brom ohne Wärmezufuhr zu gewinnen. Man versetzt zu diesem Zwecke die bromid- und bromathaltige Lösung mit so viel, Schwefelsäure der* Dichte i,5o bis 1,84, wie zur Erreichung einer geringen Säurereaktion erforderlich ist. Die Löslichkeit des Broms in dieser Säure wie auch in Natriumsulfatlösungen ist, wie Untersuchungen gezeigt haben, sehr gering. Dabei hat sich herausgestellt, daß es zwecks Durchführung der Brorngewinnun im technischen Maßstabe wichthr ist, für eine gute Durchmischun- der Char---#I ge mit der Schwefelsäure zu sorgen. Die Anwendung eines Rührwerkes hat sich wegen der Stärke der Korrosion und der Unmöglichkeit, eine einwandfreie Dichtung der Stopfbüchsen für die Rührachse zu finden, technisch nicht bewährt. Wie jedolch eigene Unthersuchuggien gezeigt haben, bringt man zweckmäßig Broimi-d-Bromat-Lösungeri zur Reaktion, die bei der Zugabe von Schwefelsäure Gase, wie Kohlensäure, entwickeln, d.h. sölche Lösungen-, die z. B. einen gewissen Betrag an Soda bzw. Bicarbonat, etwa ro bis 3o g/I, enthalten. Durch die Kohlensäureentwicklun erfolgt 9 eine gute Durchmischung der Charge. WtiteT hat sich ergeben, daß die Klärun-bzw. Abscheidung g des Broms für technische Zwecke häufig zu lange dauert. Es hat sich ergeben, daß nicht zu stark -gekühlt werden sollte, #laß vielmehr Temperaturen von 25 bis 45' eingehalten werden müssen. Von größter Bedeutung ist jedoch, die Schwefelsäure im überschuß anzuwenden. Besonders vorteilhaft hat sicli ein überschuß von io bis 2o% erwiesen, wodurch die Klärzeit auf einen Bruchteil der Dauer abgekürzt wird, die bei annähernd äquivalenten Verhältnissen benötigt wird.
  • überraschenderweise hat sich auch ergeben daß billige -, chlorhaltige AbfaUschwefelsäure, wie sie z. B. bei der Trocknung von Chlorgas anfällt, ohne weiteres benutzbar ist, da sie ebenfalls unmittelbar praktisch chlorfreies Brom zu liefern vermag.
  • Der Zusatz der Schwefelsäure erfolgt so, daß sicl-1 die Lösung bis höchstens So' aufheizt, weil andernfalls bei höheren Temperaturen ein erheblicher Teü des Broms in Dampfforin entweicht. je nach der Temp:eratur, der Lösungskonzenträtion und der Säuremenge, die eingehalten werden, scheidet sich das freigeworderie Brom mehr oder weniger schnell und vollständig als deutlich getrennte flüssige Piiase unterhalb der Natritunsulfatlösung ab. Am günstigsten sind hohe Konzentrationen von Säure und Lösung und Temperaturen zwischen 25 und 45'-. Auf diese Weise gelingt es, ohne jegliche Wärmezufuhr und ohne Austreibtürme oder -kolonnen, mit einem Mindestmaß an menschlicher Arbeitskraft 85 bis 95 0,lo des Broms in flilssiger Form abzuscheiden, das man - zweckmäßigerweise unter Zwischenschaltung der üblichen Waschapparatur - unmittelbar in solcher Reinheit abziehen kann, daß das Brom den Anforderungen des Arzneibuch#es entspricht.
  • Von besonderer Bedeutung ist es., solche Lösungen zur Anwendung zu bringen, die ein Molverhältnis zwischen Bromid und Bromat von annähernd 5:1 besitzen. Ist das Verhältnis größer, so empfiehlt es sich, Bromat oder sonstige geeignete Oxydationsmittel zuzusetzen, damit auch sämtliches Bromidbrom freigemacht wird, da nicht umgesetztes Bromid. infolge seiner großen Lösungsfähigkeit fü,r Brom die Ausbeute an flüssigem Brom vermindert.
  • Besonders 'vorteilhaft gestaltet sich das Verfahren in Kombination mit einer Anlage, die das Brom mit Luft austreibt. Scheiden sich nämlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren etwa 92% als flüssiges Brom ab, so verteilen sich die restlichen Mengen etwa so., daß 4 bis 5010 in der Salzlösung gelöst bleiben und 3 bis 4 0/0 oberhalb der Lösung in den Luftraum entweichen. Während man das dampfförmige Brom unmittelbar der üblichen Absorption zuführt, verarbeitet man die bromhaltige Lösung in dem Teil der Anlage, in dem die Broinaustreibung mit Luft vorgenommen wird.
  • Die Bromgewinnung gestaltet sich auf diese Weise denkbar einfach. Die erforderliche Apparatur ist ohne erhebliche Kosten zu erstellen, und die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wird erfindungsgemäß so verbessert, ,daß als Ausgangsstaffe auch sehr verdünnte Lösungen herangezogen werden können, deren Aufarbeitung bisher nicht lohnend erschien.
  • Gegenüber einem bekannten Verfahren hat die vorliegende Erfindung den großen Vorteil, daß durch den vorgesehenen überschuß an Schwefelsäure und die Gegenwart von Carbonaten oder Bicarbonaterl die Klär- und Absitzzeit für das flüssige Brom auf ein Drittel bis ein Viertel der sehnst üblichen Zeit zurückgeht, wodurch die Leistung der verwendeten Anlage ganz erheblich gesteigert C wird. Ihnzu kommt, daß durch die Verwendung von Abfallsäuren erfindungsgemäß die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens besonders begünstigt wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von flüssig= Brüm aus Bromsalzlösungen, die Bromid und Bromat ün Molverhältnis von etwa 5:1 enthalten, und Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart von Carbonate-n bnv. Bicarbonaten bei Temperaturen zwischen 2o und 5o' mit Scli-%7"efelsäure, zweckmäßig Ab- fallschwefelsäure, von der Dichte 1,84 bis herab zu i,go in solcher Menge erfolgt -, daß diese mindestens ioo/o im Überschuß vorhanden ist.
DEA90454D 1939-11-07 1939-11-07 Verfahren zur Gewinnung von fluessigem Brom Expired DE726711C (de)

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