DE710797C - Verfahren und Einrichtung zum kontinuierlichen Gewinnen von Alkohol aus unreinen alkoholischen Fluessigkeiten, insbesondere Rohalkohol - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zum kontinuierlichen Gewinnen von Alkohol aus unreinen alkoholischen Fluessigkeiten, insbesondere Rohalkohol

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DE710797C
DE710797C DED80151D DED0080151D DE710797C DE 710797 C DE710797 C DE 710797C DE D80151 D DED80151 D DE D80151D DE D0080151 D DED0080151 D DE D0080151D DE 710797 C DE710797 C DE 710797C
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/001Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions
    • B01D3/003Rectification of spirit

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Description

  • Verfahren und Einrichtung zum kontinuierlichen Gewinnen von Alkohol aus unreinen alkoholischen Flüssigkeiten, insbesondere Rohalkohol Der durch Gärung oder Synthese hergestellte Äthylalkohol enthält verschiedene Verunreinigungen, die insbesondere aus anderen Alkoholen, wie Propylalkohol, Isobutyl:-alkohol, Isoamylalkohöl sowie Aldehyden, Estern, Ketonen, Acetalen, Säuren, Aminen und Verbindungen dieser Stoffe untereinander oder mit dem Äthylalkohol bestehen.
  • Beim Rektifizieren des Äthylalkohols nach den üblichen Verfahren erhält man ein Nebenerzeugnis von schlechtem Geschmack, das außer den obenerwähnten Verunreinigungen einen beträchtlichen Gehalt an Ä.thylalkohol aufweist. Die Rektifizierung nach dem klassischen Verfahren erlaubt es jedoch nicht, den in diesen Nebenerzeugnissen enthaltenen Äthylalkohol vollständig und vorteilhaft in Form eines reinen Erzeugnisses abzuscheiden, da der Siedepunkt der verschiedenen in diesem Gemisch enthaltenen Stoffe sehr nahe zusammenliegt und mehrere dieser Stoffe untereinander oder mit dem Äthylalkohol und Wasser einheitliche konstant siedende sog. azeotrope Gemische bilden. Diese einen schlechten Geschmack aufweisenden, die sog. Fuselöle und Vorlaufprodukte sowie verschiedene Geschmack- und Geruchstoffe enthaltenden Nebenerzeugnisse haben daher nur einen geringen Handelswert und bilden vor allem Bestandteile des Brennspiritus.
  • Es ist bekannt, daß beim Destillieren einer armen wässerigen Äthylalkohollösung mit beispielsweise wenig -wasserlöslichen Flüssigkeiten (Estern, höheren Alkoholen, wie Isobutylatkohol oder Isoamylalkohol usw.) diese Bestandteile infolge ihres hohen Flüchtigkeitskoeffizienten rasch entfernt werden. Man verdankt u.a. Sorel, Barbet, Quinot, Dietrich und Graßmann die Bestimmung der Flüchtigkeitskoeffizienten (nachstehend mit K bezeichnet) der verschiedenen wenig löslichen Verunreinigungen, die gewöhnlich den Äthylalkoliol begleiten. Nach den Arbei.-teil dieser Forscher ist der Flüchtigkeit.-,-koeffizient um so höher, je geringer der Äthyl-' alkoholgehalt ist. Man hat bereits vorgeschlagen, die alkoholischen Maischen unter Ausnutzung ihrer Eigenschaften zu reinigen, -und seit dem Jahre igii hatte Guillaume einen Zusatz von heißem Wasser während des Rektifizierens zwecks besserer Extraktion der Verunreinigungen vorgesehen. Trotzdem konnten diese Verunreinigungeli infolge der Konzentration des Alkohols an der Spitze der Reinigungskolonne oder -säule nur teilweise und ungenügend entfernt werden. Es sei auch darauf hingewiesen, daß man bereits vorgeschlagen hat, eine unlösliche Flüssigkeit von einer anderen löslichen Flüssigkeit durch Zusatz von Wasser am Kopf der Rektifiziersäule zu trennen.
  • Um nach diesen Verfahren, die als Wasserscheideverfahren (Hydroselektion) bekamit sind, eine Verunreinigung des Äthylalkohols durch Wasserzusatz oder Wasserberieselung abzuscheiden, muß diese Verunreinigung einen Flüchtigkeitskoeffizienten haben, der über dem Flüchtigkeitskoeffizienten des Al- kohols liegt. Wenn man den Flüchtigkeitskoeffizienten K einer Verunreinigung in Ab- hängigkeit von der Konzehtration kennt, so kann man nach bekannten, Gleichungen die Zahl der Platten oder Böden, welche die zur Scheidung durch Wasserzusatz oder Wasserberieselung dienende Säule enthalten muß, sowie die Zahl der zur Ausführung dieser Scheidung zuzuführenden Kalorien berechnen.
  • Betrachtet man den einfachsten idealen Fall, daß der Koeffizient K konstant und das Dampfgewicht auf den Platten oder Böden unveränderlich bleibt, so muß man bekanntlich zum vollständigen Austreiben des Stoffes mit dem Koeffizienten K ein Dampfgewicht erhalten, das wenigstens gleich kg für i kg von unten all der Rektifiziersäule aufgefangener Rektifizierflüssigkeit beträgt.
  • Will man andererseits am Kopf der zur Scheidung mittels Wasser dienenden Säule eine Verunreinigung erhalten, die frei von Äthylalkohol. ist, so muß man für ein gegebenes Waschwassergewicht eine Kalorienmenge aufwenden, die üinen bestimmten, leicht zu errechnenden Wert nicht überschreitet.
  • Dies will mit anderen Worten besagen, daß die Heizung der zur Scheidung durch Wasserzusatz dienenden Säule in sehr engen Grenzen liegen muß, da bei einer überschüssigen Kalorienzufuhr der Alkohol im oberen Teil der Säule nicht zurückgehalten wird, und bei ungenügender Heizung die Verunreinigung nicht vollkommen ausgetrieben wird.
  • Es ist andererseits bekannt daß der Kalorienverbrauch zum Konzentrieren eines Al- kohols von dem Phlegi-nagehalt des Alkoliols, d. h. der beim Destillieren zurückbleibenden Flüssigkeit, abhängt und daß der Dampfverbrauch um so größer ist, je kleiner der Alkoholgehalt der Phlegmen ist. Bei einer zu weit getriebenen Scheidung durch Wasserzusatz besteht also die Gefahr, daß man sehr verdünnte alkoholhaltige Plilegmen erhält, die nur schwer wirtschaftlich ausgenutzt werden können.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur wirksamen und wirtschaftlichen Trennung des Äthylalkohols in Form eines verhältnismäßig reinen Erzeugnisses mit -.utem Geschmack, von den ihn begleitenden, imWasser unlöslichen Verunreinigungen (Isobutylalkohol, Isoamylalkohol, Ester usw.) und wasserlöslichen Verunreinigungen (Propylalkohol, Acetaldehyd usw.). Dieses Verfahren, das sich ganz allgemein für die Trennung unreiner, wässeriger, alkoholhaltiger Flüssigkeiten, wie Rohalkohol, alk-ohollialtige Nebenerzeugnisse, Maischen, Fuselöle, Vorlaufprodukte usw., anwenden läßt, erfordert eine einzige zur Scheidung durch Wasserzusatz dienende Säule, gestattet die Verminderung des Kalorienverbrauchs und bewirkt gleichzeitig eine praktisch vollkommene Reinigung des Äthylalkohols.
  • Nach diesem Verfahren wird die zu reinigende Flüssigkeit in eine erste Destilliersäule geleitet, die unten geheizt und oben niit warmem Wasser berieselt wird. Die Verunreinigungen entweichen am Kopf dieser Säule in Form voll Dämpfen, während am Boden der Säule eine Äthylalkoliollösung abfließt. (Iie voll flüchtigen Verunreinigungen befreit ist, aber noch eine gewisse Menge all höheren Alkoholen sowie wenig andere Verunreinigungen Diese Lösung wird in eine zweite Destilliersäule (Verstärkersäule) geleitet, in welcher der Äthylalkoliol konzentriert und von dem Rest der Verunreinigungen befreit wird. Zur Erleichterung der Entfernung der Verunreinigungen am Kopf der ersten, mit Wasserberieselung arbeitenden Säule sowie zum wirtschaftlichen späteren Konzentrieren des Äthylalkohols werden erfindungsgemäß ferner die Betriebsbedingungen dieser ersten Säule (Zuflußmenge der unreinen Flüssigkeit und des zur Berieselung bemitztea heißen Wassers o. dgl. sowie die Heizung) in der Weise eingestellt, daß die Flüssigkeit auf den unteren Platten oder Böden dieser Säule, von denen aus sie zur zweiten Säule abgezogen wird, eine Gesamtkonzentration an Alkoholen von etwa 7 bis 15 %, vorzugsweise etwa 10 110 hat; sie kann jedoch sogar bis auf etwa 5 % sinken.
  • Diese erste Säule enthält ferner eine genügend große Zahl von Böden, damit die an der Spitze der Säule austretenden Verunreinigungen annähernd frei von Äthylalkohol sind. Am Boden der zweiten, zum Konzentrieren dienenden Säule wird die an Äthylalkohol erschöpfte Schlempe abgezogen.
  • Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß es besonders vorteilhaft ist, diese Schlempe zum Berieseln der ersten Säule zu benutzen. Man gewinnt auf diese Weise die verfügbaren Kalorien sowie das bei der Ingangsetzung der -Anlage benutzte Waschwasser zurück und behält in dem Kreislauf auch die kleinen Al- koholmengen, welche die Schlempe noch enthalten kann.
  • Wenn die behandelten alkoholhaltigen Flüssigkeiten verhältnismäßig wenig Propylalkohol sowie sehr wenig oder keinen Isoamylalkohol und Isobutylalkohol enthalten, so kann aus den Schlempen der Propylalkohol, der sich in der Verstärkersäule ansammelt und in jenen Schlempen wiederfindet, dadurch ausgezogen werden, daß man diese Schlempen in einer Hilfssäule behandelt, bevor man sie der zur Scheidung durch Wasserberieselung dienenden Säule zuführt.
  • Wenn dagegen die zu behandelnden alkoholhaltigen Flüssigkeiten eine erhebliche Menge-von Isoamylalkohol und Isobutylalkohol neben dem Propylalkohol enthalten, so werden die ersteren Alkohole die Trennung der letzteren Alkohäle behindern.
  • Es wurde beobachtet, daß diese höheren Alkohole sich in der Verstärkersäule auf den .der Zuleitung benachbarten Böden dieser Säule ansammeln. Diese Verunreinigungen können daher erfindungsgemäß am besten dadurch abgeschieden werden, daß von diesen .Zwischenböden die die höheren Alkohole enthaltendeFlüssIgkeit abgezogen und indie zur Scheidung durch Wasserberieselung dienenden Säule geschickt wird, und zwar einige Böden oberhalb der Speisung dieser Säule mit unreiner Flüssigkeit in eine Zone, in welcher die Flüssigkeit 0,5 bis 1,5 0/, Äthylalkohol enthält, was für eine gegebene Betriebsweise einem ganz bestimmten Boden entspricht. Infolge des geringeaÄthylalkoholgehalts in dieser Zone und auf den ersten darunterliegenden Böden erhält man schließlich eine praktisch vollständige Trennung des Äthylalkohols, der in praktisch reiner Form am oberen Teil der zweiten Säule abgezogen werden kann, und der höheren Alkohole, die am Kopf der zur Scheidung durch Wasserberieselutig dienenden Säule entweichen. Gleichzeitig haben die unten an der zur Scheidung durch Wasserberieselung dienenden Säulen austretenden Phlegmen einen Äthylalli:oholgehalt, der genügend hoch ist, um die Konzentration und die Rektifikation dieser Phlegmen verhältnismäßig wirtschaftlich zu gestalten.
  • Die Dämpfe der an der Spitze der zur Scheidung durch Wasserzusatz dienenden Säule austretenden Verunreinigungen werden vorteilhaft nach der Mitte einer dritten Säule gerichtet, deren Beheizung angesichts der in diesen Dämpfen enthaltenen Kalorien verhältnismäßig schwach sein kann. An der Spitze dieser Säule kann ein Gemisch von sehr flüchtigenVerunreinigungen, wieAcetaldehyd und Äthylacetat, abgeschieden werden. Einige Böden tiefer kann ein Gemisch von Verunreinigungen abgeschieden werden, das reich an Propylalkohol und an mittelmäßig flüchtigen Verunreinigungen, -wie Acetal, ist, und am unteren Ende der Säule ein Gemisch von Wasser und unlöslichen oder sehr wenig löslichen Verunreinigungen. Nach der Kühlung kann dieses letztere Gemisch durch Dekantieren in zwei Schichten getrennt werden, von denen die obere die unlöslichen Verunreinigungen enthaltende Schicht abgezogen .und die untere wäßrIfge Schicht, welche Spuren von gelösten Verunreinigungen enthalten kann, vorzugsweise in die zur Scheidung durch Wasserberieselung dienende Säule zurückgeführt wird.
  • Eine beispielsweise Ausführungsform des neuen Verfahrens wird an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
  • Abb. i zeigt schematisch eine Anlage, die sich zur praktischen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet.
  • Abb. 2 zeigt schematisch eine zusätzliche Vorrichtung, die der in Abb. i gezeigten Anlage zugeordnet werden kann.
  • Der Rohalkohol. oder die sonstige unreine alkoholhaltige Flüssigkeit, deren Zusammenset,zung bekannt ist, gelangt aus dem Behälter i, Hahn:2 und Meßvorrichtung 3 zunächst in einen Vorwärmer4, der durch die Dämpfe geheizt wird, welche aus der Verstärkersäulg i?, austreten. Der vorgewärmte Rohalkohol tritt durch ein Rohr 5 seitlich in eine Säule 6 ein, die oben mit Wasser oder vorzugsweise der anfallenden Schl#empe berieselt und unten von einer Rohrschlange geheizt wird. Diese Säule 6 ist gegen Wärmeverluste isoliert damit auf deren unteren Böden keine schäiche Alkoholkonzentrierung erfolgt. Aus demselben Grunde müssen die Flüssigkeiten bei einer nahe dem Siedepunkt liegenden Temperatur zur Säule 6 gelangen. Die aus der Säule 6 entweichenden Dämpfe strömen in eine Säule 7, die an ihrem Kopf mit einem Verdichter 8 und unten mit einer Heizschlange oder anderen Heizvorrichtung versehen ist. Ein Teil der im Kondensator 8 verdichteten Flüssigkeit wird durch die Leitung 8" zur Spitze der Säule 7 zurückgeführt, während der andere von einer Mischung leichter Verunreinigungen, wie Aldehyde, einem Teil der Ester und der Ketone gebildete Teil der verdichteten Flüssigkeit am Hahn 9 abgezogen wird. An einem etwas tiefer liegenden Hahn 9" wird eine Flüssigkeit abgezogen, die reich an Propylalkohol ist und noch Ester, Ketone sowie Acetale enthalten kann. Auf den unteren Böden der Säule 7 ist die Flüssigkeit an leichten Bestandteilen erschöpft. Am Boden dieser Säule7 tritt eine heterogene Flüssigkeit aus, die in einem Kühler 9b abgekühlt wird und in ein Scheidegefäß 9, abfließt, in welchem sie sich in zwei Schichten trennt. Die obere Schicht, die reich an höheren unlöslichen Al- koholen ist, fließt durch einen Überlauf io ab. Die untere wäßrige Schicht, die Spuren von Äthylalkohol und gelösten Verunreinigungen enthalten kann, wird zur Säule 6 durch die Rohre ioa Und 10b zurückgeführt, nachdem sie beim Durchfluß durch einen Dampfvorwärmer io, wieder auf etwa gol erhitzt worden ist. Dieser Vorwärmer io, nimmt durch eine Rohrleitung I Od auch einen Teil der vom Kopf der Säule 12 abziehenden Verunreinigungen auf, die von einem Verdichter 16 abgezogen -werden, und deren Fördermenge mittels eines Hahns io, geregelt wird.
  • Für einen gegebenen Rohalkohol und für eine Arbeitsweise mit konstanter Förderung bleibt die Heizung der Säule 6 unveränderlich. Die Regelung der Heizung erfolgt durch den Dampfmesser 6".
  • Bei Verwendung einer Säule 6 mit vierzig el el Böden wurde festgestellt, daß der günstigste Wärmeverbrauch zwischen 3 000 und 4 ooo Kalorien für ioo kg am Boden der Säule aufgefangener Schlempe mit i o' Gay-Lussac lag, und zwar wurden diese Werte für eine große Anzahl von verschiedenen behandelten Rohallkoholen gefunden, von denen einer weiter unten im einzelnen beschrieben werden soll.
  • Die Alkoholverarmung im oberen Teil der Säule 6 wird dadurch beobachtet, daß man Dämpfe einige Böden unterhalb der Spitze der Säule abzieht, sie in dem Kühler 6b verdichtet und den Gav-Lussac-Grad in der wäßrigen el Schicht des Kondensats mißt.
  • Die an sehr flüchtigen Verunreinigungen verarmten Phlegmen, die aber noch andere Verunreinigungen und insbesondere noch höhere Alkohole enthalten, treten durch das Rohr i i in die zur Destillation auf hochgra(Iigen Alkohol bestimmte Säule 12 ein, die durch ein Schlangenrohr o. dgl. geheizt wird. Die an Alkohol verarmten Schlempen treten aus der Säule 12 durch eine Rohrleitung 15 aus und gelangen in einen mit einer Wasserzuleitung ig und einem Wasserüberlauf ig, versehenen Sammelbehälter 13, aus dem durch Rohr 15a und Pumpe 14 die heiße Schlempe zur Spitze der Säule 6 zurückgeführt wird.
  • Die an der Spitze der Säule 12 frei werdenden Alkoholdämpfe gelangen in den Vorwärmer 4, in dem sie zum Anwärmen des Rohalkohols dienen. Das Kondensat kehrt durch die Rohrleitung 4" zur Spitze der Säule 12 zurück, während die überschüssigen Al- koholdämpfe durch das Rohr 4b in den Kühler 16 strömen, in dein diese Dämpfe verdichtet und abgekühlt werden. Durch eine Leitung Iod wird eine kleine Menge der Vorlaufprodukte abgezogen und zur Reinigung in die Säule 6 zurückgeführt. Man kann auch von Zeit zu Zeit durch einen Hahn iof einen Teil dieser Vorläufe abziehen, besonders wenn sie Methylalkohol enthalten.
  • Der reine Äthylalkohol wird bei 12" in einer Entfernung von einigen Platten oder Böden unterhalb der Spitze der Säule 12 abgezogen und in einem Kühler 18 abgekühlt.
  • Der Propylalkdhol, Isobutylalkohal, Isaanivlafkohol sowie einige andere Verunreinigungen konzentrieren sich in der Säule 12, besonders auf einigen der Böden über dem Zutritt der Rohrleitung i i. Mit Hilfe der im Durchlaß regelbaren Hähne Rl, R., R3, R, wird von diesen Böden eine Flüssigkeit abgezogen, die reich an höheren Alkoholen und an Äthylalkohol ist und durch das Durchflußmeßgerät 20, gemessen wird. Diese Flüssigkeit wird von einer Emulgiervorrichtung 21" oder irgendeiner anderen Hebevorrichtung aufgenommen, die von einem Rohr oder mehreren Rohren gebildet wird, in deren Innerem die Flüssigkeit strömt, während außerhalb der Röhren Frischdampf strömt. Das Alkohol- 1 gemisch gelangt durch das kohr:22" zu den oberen Böden der Säule 6 in eine Zone -, in welcher der Äthylalkoholgehalt gering ist und zwischen 0,5 und 1,5% liegt.
  • Man kann die Verunreini--ungen auch ;_n dampfförmig an der Säule 1.2 abziehen und diese Dämpfe dem oberen Teil der Säule 6 zuführen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Regelung der Anlage- einfacher ist, wenn diese Verunreinigungen in flüssiger Form abgezogen werden. Beispiel Es werden in die Säule 6 je Stunde i ooo kg Rohalkohol mit 4'/, Aldehyden, 5 0/, Estern, 5'/o Propylal,1,rohol, 7/, höheren Alkoholen, 20'1, Wasser und 59/o Äthylalkohol eingeführt. Die Heizung der Säule 6 beträgt 285 ooo Kalorien je Stunde, was unter Berücksichtigung der Wärmeverluste durch Strahlung etwa 3 4oo Kalorien je ioo kg Phlegmen entspricht, die unten aus der Säule 6 austreten.
  • Durch die Pumpe 14 wer-den je Stunde 7 000 kg Schlempen dem oberen Teil der Säule6 zugeführt. Aus der Säule7 werden durch die Hähne 9 und ga- etwa 175 kg einer Flüssigkeit abgezogen, welche die Aldehyde, die Ester, den Propylalkohol und etwa .2o0/0 Wasser enthält. Aus dem Scheidegefäß 9, werden mittels des Überlaufes 10 78 kg höhere Alkohole mit iol/, Wasser abgezogen. Bei 18 werden etwa 62o kg rektifizierten Alkohols von gutem Geschmack von 96' Gay-Lussac abgezogen, und in die Säule6 werden -durch den Hahn ioe :2o kg einer Mischung von Äthylalkohol und Yorlaufverunreinigungen zurückgeführt.
  • Die Säule 1.2 nimmt durch das Rohr i i 8o67kg einer Flüssigkeit mit 8,5'/, Äthylalkohöl und etwa o,gli, höheren Alkoholen auf, unterdenender Propylalkohol vorherrscht. Durch die Meßvorrichtung 2o" werden 3oo kg einer Flüssigkeit mit 5o% Wasser, 25'1" Äthylalkohol und etwa 251/, höheren Alkoholen abgezogen, die man durch das Rohr 22" zur Säule 6 zurückführt.
  • Abb. 2 zeigt eine Vorrichtung, die der Anlage gemäß A-b-b. i zugeordnet werden kann, falls der Rohalkohol reich.an niedrig siedenden Aminen ist. In dieser Abb. 2 sind die bereits an Hand der Abb. i beschriebenen Organe gestrichelt dargestellt, während die Teile der zusätzlichen Vorrichtung in voll ausgezogenen Linien gezeichnet sind.
  • Ein Teil der vom oberen Ende der Säule i:?, austretenden Dämpfe wird vor Eintritt in den Vorwärmer 4 abgezweigt und durch eine Rohrleitung 25 in eine kleine Säule 26 geleitet, die mit einer bei :27 eintretenden verdünnten Säurelösung, vorzugsweise einer 51/oigen Schwefelsäurelösung, berieselt wird. Die Amine werden in Form von nicht flüchtigen-Salzen gebunden, und durch Heizung der Säule:26 von unten werden am oberen Ende der Säule die flüchtigen Verunreinigungen entfernt, die man in einem Kühler 28 verdichtet und durch ein Rohr 29 zur Säule 6 leiten kann. Gegebenenfalls kann auch ein Teil der Verunreinigungen durch die Leitung 30 zur Säule 26 zurückgeführt werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum kontinuierlichen Gewinnen von Alkohol aus unreinen alkoholischen Flüssigkeiten, insbesondere Rohalkohol, durch Behandlung der unreinen Flüssigkeit in einer ersten mit heißei Flüssigkeit in einer ersten, mit heißei der -die Verunreinigungen an der Spitzt entweichen, und eine darauffolgendc Behandlung in einer Verstärkersäule, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Zwischenböden der Verstärkersäule (1.
  2. 2) Flüssigkeit abgezogen und auf die Böder der ersten, mit Wasser berieselten Säule (6) vorzugsweise in einer Zone zurückgeführt wird, die über der Speisung der Säule (6) mit unreiner Flüssigkeit liegt und in welcher die Konzentration des Äthylalkohols etwa 0,5 bis 1,5010 beträgt. :2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,daß die aus der Verstärkersäule (1:2) abfließende Schlempe als Berieselungsflüssigkeit auf die Destilliersäule (6) zurückgeführt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die erste Säule (6) ein Teil der aus der zweiten Säule (12) entweichenden Vorlaufverunreinigungen zurückgeführt wird, wobei die Arbeitsbedingungen der ersten Säule (6), wie Heizung, Zuflußmengen der unreinen Flüssigkeit und Schlempe usw., in der Weise eingestellt werden, daß auf den unteren Böden dieser Säule (6), an denen die zurr zweiten Säule (i:z) zu leitende Flüssigkeit abgezogen wird, eine Gesamtkonzentration von etwa 7 bis 15/o, vorzugsweise etwa io %, erhalten wird. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3 -unter Anwendung einer Hilfssäule zum Fraktionieren der Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet, daß diese mit dem oberen Ende der Säule (6) verbundene Hilfssäule (7) eine Gruppe von oberhalb der Speisung liegenden Böden, von denen die leichten Verunreinigungen abgezogen werden, sowie eine andere Gruppe von Böden enthält, die unter der Speisestelle liegen und zum Fraktionieren der schwereren Verunreinigungen dienen, wobei die untere sich im Dekantationsgefäß (9,) bilden-de Schicht vorzugsweise gleichzeitig mit den Vorlaufverunreinigungen der zweiten Säule (12) in die erste Säule (6) zurücl#geführt wird. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der am oberen Ende der zweiten Säule oder Verstärkersäule (12) entweichenden Dämpfe in eine mit einer Säurelösung, beispielsweise Schwefelsäurelösung, berieselte Hilfssäule (26) geleitet wird. 6. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i und gegebenenfalls einem der Ansprüche 2 bis 5 mit einer von oben mit heißer Flüssigkeit berieselten Destilliersäule und einer Verstärkersäule, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder vorzugsweise mehrere Mundstücke (,RI, R2, R3, RI) an den Zwischenböden der zweiten Säule oder Verstärkersäule (12) vorgesehen sind und durch eine Leitung (22") mit der ersten Säule (6) zur Rückführung derVerunreinigungen inVerbindung stehen. 7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühler (16) der zweiten Säule (12) init der ersten Säule (6) durch eine Leitung (io"') und diese Säule ebenfalls mit dein Del#antations,-efäl') (9,) verbunden ist, welches in die Rohrleitung eingeschaltet ist, die zum --'#bzieh-,-ii der b 'Verunreinigungen dient, welche am untren Teil einer in ihreni mittleren Teil mit dem oberen Ende der ersten Säule o-ler Destilliersäule (6) verbundenen Hilfssiäuk# (7) aufgefangen werden. Berichtigungsblatt zur Patentschrift 710 797 Klasse 6b Gruppe 26 Seite 59 Zeile 63 ist zu streichen und an deren Ste' le zu setzen: . "Flüssigkeit berieselten Destilliersäule, aus"
DED80151D 1938-07-27 1939-03-29 Verfahren und Einrichtung zum kontinuierlichen Gewinnen von Alkohol aus unreinen alkoholischen Fluessigkeiten, insbesondere Rohalkohol Expired DE710797C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE940102C (de) * 1952-11-25 1956-03-08 Melle Usines Sa Verfahren zur Herstellung von hochgereinigtem Alkohol
DE1063560B (de) * 1955-01-07 1959-08-20 Patentauswertung Vogelbusch Ge Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von hochgereinigtem Alkohol
FR2855170A1 (fr) * 2003-05-21 2004-11-26 Ungda Procede de deshydratation d'ethanol et de flegmes ethanoliques par distillation azeotropique en economie d'energie

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