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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Charakterisierung
eines Dünnschichtmaterials.
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Eine
derartige Charakterisierung, die nicht destruktiv ist und demgemäß in-situ
während
der Herstellung oder für
die Prüfung
von Endprodukten verwendet werden kann, erlaubt es, einige Elemente, die
mindestens den analysierten Stoff bilden, und gegebenenfalls deren
Konzentration zu kennen. Sie kann es ebenfalls erlauben, die Dicke
der Dünnschichten
zu erreichen.
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Um
derartige Charakterisierungen zu realisieren sind bis heute einerseits
die Raman-Spektroskopieeinheiten und andererseits die Reflektometer, Photometer
oder Ellipsometer, die gegebenenfalls spektroskopisch sind, bekannt.
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Es
ist bekannt, dass der Ramaneffekt der Effekt ist, durch den eine
Probe, die mit einer gegebenen Wellenlänge λe beleuchtet
ist, eine Raman-Lichtstrahlung mit einer Wellenlänge λr nah
bei λe aussendet, deren Intensität sehr gering
ist im Verhältnis
zu derjenigen des Rayleigh-Lichts,
das mit derselben Wellenlänge λe wie
das Beleuchtungslicht ausgesendet wird. Ist der Raman-Spektrometer
mit einem Mikroskop gekoppelt, ist das Leuchtbündel häufig unter einem normalen Einfall
im Verhältnis
zur Probe und die Raman-Diffusion wird durch seine Intensität und durch
sein Spektrum in einem großen
Raumwinkel gemessen.
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Es
sind ebenfalls die Charakterisierungen durch Reflektometrie bekannt.
Dies beläuft
sich darauf, die Probe unter einem oft kleinen Winkel (stark von
der Normalen der Probe entfernt) zu beleuchten und das durch die
Probe spiegelnd reflektierte Licht zu analysieren. Man interessiert
sich somit insbesondere für
die Lichtintensität
im Fall der Photometrie und für
die Amplitude der verschiedenen Komponenten des polarisierten Lichts
im Fall der Ellipsometrie.
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Es
ist insbesondere die Ellipsometrie mit Phasenmodulation bekannt,
in der sich ein Modulator auf den Polarisationszustand des einfallenden
Lichtbündels
auswirkt, die spektroskopische Ellipsometrie, in der das Wellenlängenspektrum
des reflektierten Lichts analysiert wird und die modulierte Reflektometrie,
die den Effekt der Modulation berücksichtigt, die durch eine
periodische externe Erregung erzeugt wird, die beispielsweise elektrisch
oder optisch ist, die sich auf die Probe auswirkt. Ein moduliertes spektroskopisches
Ellipsometer wird beispielsweise in der europäischen Patentschrift EP-O.663.590
beschrieben, auf die Bezug genommen werden kann.
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Diese
beiden großen
Zweige der optischen Charakterisierung einer Probe weisen jeweils
ihre eigenen Vorteile auf.
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Generell
kann die makroskopische Antwort eines Dünnschichtmaterials auf eine
elektromagnetische Erregung durch einen Tensor ε(ϖ) dargestellt werden,
wobei ϖ die Frequenz der elektromagnetischen Erregung ist.
Im Fall eines isotropen Feststoffs reduziert sich dieser Tensor ε(ϖ)
auf einen Skalar und es wird somit die Relation D = ε0 εE erhalten,
wobei εo die Dielektrizitätskonstante des freien Raums ist,
D der elektrische Verschiebungsvektor ist und E das angewandte elektrische
Feld ist.
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Die
Polarisierbarkeit α wird
somit ab dem lokalen Dipolmoment p (pro Atom oder Atomgruppe) definiert.
Denn p ist mit dem lokalen elektrischen Feld Eloc verbunden
(das selbst eine Funktion des externen elektrischen Felds E durch
die Relation: p = α ε0Eloc ist).
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Das
makroskopische Dipolmoment pro Volumeneinheit oder Polarisationsvektor
ist durch die Formel: P = Np gegeben, wobei N die Volumendichte von
Dipolen darstellt. Die Polarisation ist durch die Relation: P = ε0(ε-1)E mit
den anderen makroskopischen Mengen verbunden.
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Die
Reflektometrie, insbesondere die spektroskopische Ellipsometrie,
erlaubt es, die dielektrische Funktion ε(ϖ) zu erreichen. Im
Bereich der Wellenlängen,
die von Ultraviolett bis sichtbar reichen, wird die Absorption häufig durch
die elektronischen Übergänge beherrscht
(dies ist beispielsweise in den Halbleitern der Fall). Im Bereich
des Infrarots, ist die Ellipsometrie auf die vibrationelle Absorption
empfindlich, das heißt
auf die Erregung der Dipole. Die sondierte Dicke kann erheblich
in Abhängigkeit
von der Wellenlänge
variieren, wie im Fall der Halbleiter, die generell im Ultraviolett
sehr absorbierend und im Infrarot quasi durchlässig sind.
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Die
Raman-Diffusion ist ihrerseits empfindlich auf Schwankungen der
Polarisierbarkeit in Präsenz
von Erregungen Δα(ϖ).
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Demgemäß kann man
feststellen, dass im Hinblick auf die Bestimmung von verbundenen
physikalischen Größen, die
Ellipsometrie und die Raman-Diffusion verschiedenartige Techniken
sind. Insbesondere im Hinblick auf die Quantenmechanik können die
effizienten Abschnitte einiger Vibrationen im einen und im anderen
Fall sehr unterschiedlich sein.
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Die
reflektometrische Messung erfolgt auf spiegelnde und elastische
Weise (Erhaltung der Wellenlänge),
generell in Reflexion. Infolgedessen ist sie empfindlich auf die
Interferenzphänomene,
die die Messungen der Dicken von Dünnschichten erlauben. Im Allgemeinen
ist die Ellipsometrie gut für
die Charakterisierung eines Mehrschichtenmaterials (das Inhomogenitäten in der
Dicke aufweist) geeignet. In den üblichen Anwendungen der Ellipsometrie
variiert der Einfallswinkel etwa zwischen 55 und 80°, was den
Brewster-Winkeln der meisten Materialien entspricht und die optimale
Empfindlichkeit verschafft. Es werden generell zwei Wellenlängenbereiche
verwendet: der erste so genannte „UV-sichtbare" Bereich erstreckt sich vom nahen Ultraviolett
(0,25 μm) zum
nahen Infrarot IR (1,7 μm),
und der zweite so genannte „Infrarot"-Bereich im ferneren Infrarot von etwa
2,5 bis 12 oder 16 μm.
Die Messungen mit höheren
Wellenlängen
sind schwierig aufgrund der durch die Quellen und die Detektoren
auferlegten experimentellen Einschränkungen. Die europäische Patentanmeldung
EP-0.663.590 beschreibt insbesondere einen modulierten spektroskopischen
Ellipsometer.
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ε(ϖ)
ist durch eine komplexe Zahl dargestellt, deren Bestimmung generell
die Messung von zwei unabhängigen
Parametern benötigt,
wie dies in der Ellipsometrie ausgeführt werden kann. Vorausgesetzt
es werden die so genannten Kramers-Konig-Relationen verwendet, kann
es die Photometrie ebenfalls erlauben, ε(ϖ) zu messen. Die
Techniken der modulierten Reflektometrie messen die Schwankung von ε(ϖ)
in Präsenz
einer externen Erregung, was zusätzliche
Informationen verschafft. Insbesondere in Halbleitermaterialien
erzeugt die modulierte externe Erregung geladene Träger, die
zu dieser Messung beitragen.
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Die
Raman-Diffusion ist jedoch unelastisch. Die Messung erfolgt somit
generell im normalen Einfall, wobei die Erregung durch einen Laser
geliefert wird, der eine Linie im UV, im sichtbaren Bereich oder im
nahen IR aussendet. Die Raman-Photonen werden unter einem großen Raum winkel
mit Wellenlängen,
die nah bei denjenigen des einfallenden Lichts sind, erfasst. Man
misst folglich spektroskopisch eine positive oder negative Wellenlängen-Differenz
zwischen der Erregerlinie und dem Raman-Spektrum. Im Vergleich entspricht
das ferne Infrarot in der Reflektometrie im Raman den Wellenlängen, die
der Erregerin am nächsten
sind. Derartige Messungen sind demgemäß technisch einfacher in der
Raman-Spektrometrie. Es muss hervorgehoben werden, dass die charakterisierte
Dicke mit der Absorption des Materials mit der Wellenlänge des
einfallenden Licht verbunden ist, das im Raman schwer für ein gegebenes Material änderbar
ist.
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Die
Dünnfilme
waren ab Ende der sechziger Jahre Gegenstand von Untersuchungen
per Raman-Spektroskopie. Es wurde zuerst vorgeschlagen, Dünnschichten
zu untersuchen, die auf einer Metalloberfläche abgelagert waren. Unter
einem Einfallswinkel von 70° beleuchtet,
wies der erhaltene Raman-Strahl eine maximale Intensität um 60° auf. Anschließend wurde
vorgeschlagen, eine Dünnschicht als
einen optischen Wellenleiter zu verwenden, an die anhand eines Prismas
oder eines Netzes ein Lichtstrahl gekoppelt war. Unter strengen
Bedingungen des Winkels vom Einfall und der Polarisation, können sich
ein oder mehrere elektrische oder magnetische Querwellentypen im
Film ausbreiten, wobei dort ein Raman-Strahl erzeugt wird, dessen
Intensität bis
zu zwei Tausend mal die Intensität
des Strahls erreichen kann, die normalerweise durch Rückstreuung
erzeugt wird. In diesem Fall kann die minimale Dicke des Films,
die von der Erregerwellenlänge
abhängt,
nicht unter einigen Nanometern liegen. Dieser Grenzwert kann nur
unterschritten werden, indem Mehrschichtenstrukturen verwendet werden.
Wie dem auch sei, all diese Verfahren benötigen eine besondere Zubereitung
des Films oder der Dünnschicht auf
einem spezifischen Träger,
was eine Geräteausrüstung und
Anpassungen impliziert, die nicht mit der Untersuchung von industriellen
Materialien kompatibel sind und noch weniger mit in-situ-Messungen oder
Echtzeitmessungen während des
Einsatzes eines Herstellungsverfahrens. Die Patentanmeldung EP-O.508.257 beschreibt
eine Vorrichtung der Raman-Spektroskopie in Verbindung mit einem
konfokalen Mikroskop, das die Visualisierung des Punktes der Probe
erlaubt, das von der Messung betroffen ist.
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Diese
Darstellungen der Messungen durch Ramaneffekt einerseits und durch
Reflektometrie andererseits, ellipsometrisch oder photometrisch,
heben hervor, dass man verschiedene Effekte erreicht, d.h. verschiedene
Wissens- und Charakterisierungsquellen, und zeigen ebenfalls die
Probleme, auf die man insbesondere bei Dünnschichtmaterial stoßen kann.
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Die
Realisierung der Messungen an derselben Probe durch Reflektometrie
und durch Raman-Spektroskopie weist andere Probleme auf. Die für die eine
oder die andere dieser Messungen verschiedenen Einfallswinkel und
die ebenfalls verschiedenen Wellenlängen benötigen optische Vorrichtungen,
die speziell an jede der Techniken angepasst sind und erlauben es
nicht, dieselbe Beleuchtungsquelle oder dasselbe Wellenlängen-Erkennungssystem
für den
Empfang in dem einen und dem anderen Fall zu verwenden.
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Darüber hinaus
wurde lange davon ausgegangen, dass der gleichzeitige Einsatz dieser
beiden Techniken, Störeffekte
erzeugen kann, die jeweils die Qualität der Messungen beeinträchtigt.
Bei den Messungen der Raman-Spektrometrie durch Rückstrahlung
ist es somit notwendig, die Probe mit Lichtintensitäten zu beleuchten,
die die Probe ändern
können, indem
sie Kristallisationsglühen
oder Effusionen induzieren (Extraktion der Wasserstoffatome beispielsweise),
und die die reflektometrische Messung stören können.
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Es
muss insbesondere hervorgehoben werden, dass die Abmessungen der
beleuchteten Zonen auf der Probe bei der einen oder der anderen
der Messungen sehr verschieden sein können.
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Die
Verwendung eines einzigen Messungstyps wird beispielsweise im Dokument WO-97/05473
beschrieben, das optische Mikroproben und Verfahren für die Spektralanalyse
von Materialien betrifft. In einer besonderen Ausführungsform unterbricht
eine optische Multimodefaser eine Lichtquelle und eine Probe. Die
Probe ist ebenfalls an einen Detektor gekoppelt, der das Licht erkennt,
das durch die beleuchtete Probe zurückgestrahlt wird, nach einem
Winkel, der im Verhältnis
zur Richtung des Lichts vorbestimmt ist.
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Die
gleichzeitige Realisierung der Raman- und reflektometrischen Messungen
auf überlagerten Zonen
einer Dünnschicht
weist jedoch bedeutende Vorteile auf, einerseits direkt hinsichtlich
der Charakterisierung der Materialien, andererseits hinsichtlich der
Prüfung
des Bearbeitungsverfahrens, das derartige Charakterisierungen einsetzen
kann. Da die Messungen gleichzeitig in Echtzeit ausgeführt werden
können,
ist es möglich,
die Schwankungen und die Entwicklung in Bezug auf die Geschwindigkeit
der gemessenen Parameter zu verfolgen. Somit wird eine sehr ausführliche
physikochemische Beschreibung der Schichten erhalten, wie es weiter
unten veranschaulicht wird.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgemäß darin,
die verschiedenen weiter oben dargelegten Probleme zu lösen und
eine Vorrichtung bereit zu stellen, die die Charakterisierung einer
Dünnschicht
durch Ramaneffekt in Rückstreuung
erlaubt, ohne dass die Gefahr der Änderung der Schicht während der
Messung besteht.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung bereit
zu stellen, die die gleichzeitige Charakterisierung durch Ramaneffekt
und durch Reflektometrie erlaubt.
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Die
Reflektometrie umfasst, wie es bereits weiter oben dargelegt wurde,
die photometrischen Messungen, in denen nur die Lichtenergie gemessen wird
und die ellipsometrischen Messungen, in denen die verschiedenen
polarisierten Komponenten des Lichtstrahls berücksichtigt werden. In dem einen
und dem anderen Fall kann die Reflektometrie spektroskopisch sein,
das heißt,
dass eine Spektralanalyse des gemessenen Strahls realisiert wird.
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Zu
diesem Zweck betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur optischen
Charakterisierung eines Dünnschichtmaterials
durch Raman-Rückstreuungsspektrometrie
mit einem Ständer,
einer monochromen Erregerlaserquelle, optischen Mitteln, die einen von
der Erregerquelle ausgesendeten Lichtstrahl zum zu charakterisierenden
Material leiten, und mit Mitteln zum Sammeln und zur Auswahl des
durch den Ramaneffekt ausgesendeten Lichts.
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In
den optischen Mitteln, welche den Erregerlaserstrom zur Probe leiten,
ist ein Mittel zwischen dem Laser und der Probe vorhanden, das für die homogene
Verteilung der Energie pro Oberflächeneinheit auf einer Mindestoberfläche von
einigen Zehnteln Quadratmikrometer sorgt.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Vorrichtung reflektometrische Messmittel, die mit den Raman-Messmitteln
verbunden sind, wobei diese reflektometrischen Messmittel Erregermittel
beinhalten, die sich an dieselbe Zone der Probe wie die Raman-Erregermittel
richten.
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Demzufolge
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
verwendet werden;
- – entweder für reine
Messungen durch Raman-Spektrometrie,
- – oder
für reine
reflektometrische Messungen,
- – oder
für kombinierte
reflektometrische Messungen und Messungen durch Raman-Spektrometrie.
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In
verschiedenen besonderen Ausführungsformen,
die jeweils ihre eigenen Vorteile aufweisen und die nach zahlreichen
technisch möglichen
Kombinationen eingesetzt werden können:
- – sind die
reflektometrischen Messmittel photometrische Messmittel;
- – sind
die reflektometrischen Messmittel ellipsometrische Messmittel;
- – beinhaltet
das Mittel, das für
die homogene Verteilung der Energie sorgt, eine Multimodefaser;
- – ist
der Durchmesser der Faser der Oberfläche der Probe angepasst, die
beleuchtet werden muss;
- – ist
die Faser austauschbar; wodurch insbesondere der beleuchtete Durchmesser
geändert
werden kann, und dies anhand von Faservorlagen mit verschiedenen
Durchmessern;
- – beinhaltet
die Vorrichtung mehrere Fasern, die es ermöglichen, die Probe über einen
fokussierbaren Bereich auf dem Spalt eines Spektrometers zu beleuchten
oder die Raman-Erregeroberfläche an
die durch Photometrie analysierte Oberfläche anzupassen;
- – sind
die reflektometrischen Messmittel modulierte reflektometrische Messmittel;
- – ist
die Modulation optisch;
- – ist
die Modulation elektrisch;
- – ist
die Modulation durch die Raman-Erregerquelle sichergestellt;
- – ist
die reflektometrische Quelle durch eine optische Faser mit dem Rest
der Vorrichtung gekoppelt;
- – ist
mindestens einer der Raman- und reflektometrischen Empfänger durch
eine optische Faser mit dem Rest der Vorrichtung verbunden.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
- – die 1 ein Prinzipschema
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- – die 2 eine schematische Darstellung der Querverteilung
der Energie in einem monochromen Lichtstrahl, einerseits Gaußschisch
(a), andererseits nach Änderung
durch die optische Multimodefaser gemäß der Erfindung (b).
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
erlaubt es, eine Raman-Messung am Punkt 1 der Probe 2 auszuführen. Zu
diesem Zweck erzeugt eine Lichtquelle 21 ein Lichtbündel mit
einer Raman-Enegerwellenlänge λe,
die durch eine Multimodefaser 22 übertragen wird. Dieses Lichtbündel wird
durch ein Plättchen 23 reflektiert,
das es zu einem Objektiv 24 leitet, das es am Punkt 1 der
Probe fokussiert. Ein Teil des durch Ramaneffekt zurückgestrahlten
Bündels 26 ist
bei einer Wellenlänge λr.
Ein Filter 27 ermöglicht
es, diesen Raman-Strahl mit der Wellenlänge λr auszuwählen und
den Strahl zurückzuweisen, der
mit einer Erregerwellenlänge λe ausgesendet wird.
Das durch den Filter 27 übertragene Bündel beinhaltet
somit keine Komponenten mit der Erregerwellenlänge λe. Dieser
Strahl wird durch ein Spektrometer 28 analysiert, das an
einen Detektor 29 gekoppelt ist. Eine Steuereinheit 30 steuert
das Spektrometer 28 und empfängt die Informationen, die
vom Detektor 29 erzeugt werden.
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Auf
ein an sich klassische Weise ermöglicht es
die Steuereinheit 30 durch die Bearbeitung der Steuerinformationen
des Spektrometers 28 und der vom Empfänger 29 gelieferten
Informationen, Raman-Charakterisierungsdaten
der Probe 2 zu entwickeln.
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Es
wurde festgestellt, dass die Verwendung einer derartigen Multimodefaser 22 substantiell
die Querverteilung der Lichtenergie, die im Strahl enthalten ist,
der von der Quelle 21 stammt, ändert.
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Es
ist allgemein bekannt, dass diese Lichtverteilung am Ausgang der
Quelle 21, die generell ein Laser ist, eine Gaußsche Verteilung
ist. Dies stellt ein Problem für
die Raman-Spektroskopie in Rückstreuung
dar, wenn eine relativ große
Oberfläche
der Probe beleuchtet werden soll. Die Fokussierung eines Gaußschen Bündels durch
ein Mikroskopobjektiv ergibt einen Lichtfleck (Spot) mit einem Durchmesser bei
der Diffraktionsgrenze, d.h. 1,2 λ/na,
wobei λ die Wellenlänge und
na die numerische Apertur des Objektivs ist: d.h. im sichtbaren
Bereich mit einem Objektiv na = 0,9 und λ = 0,5 μm ein submikronischer Spot,
somit eine sehr hohe Intensität
pro Oberflächeneinheit,
die die Probe stört
oder zerstört,
wenn es sich um eine Dünnschicht
handelt.
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Um
diesem Problem Abhilfe zu leisten, wurde vorgesehen, die Leistung
zu erhalten, jedoch das Bündel
an der Probe zu defokussieren. Dies verbessert tatsächlich die
Querverteilung der Energie, sie ist jedoch nicht immer homogen und
weist Maxima und Minima auf, die dieselben Anpassungsprobleme hervorrufen,
wie diejenigen, die weiter oben mit einem Gaußschen Bündel dargelegt wurden.
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Dies
wird beispielsweise im Buch von Born Wolf „Principles of Opties" Perganon Press – NY 1993
analysiert. Das praktische Ergebnis besteht darin, dass die Defokussierung
eines Gaußschen
Bündels
durch eine sphärische,
zylindrische oder asphärische
Optik inhomogen ist und die Änderung
der Schicht nicht mehr automatisch im Zentrum erfolgt, wo bei die
Schicht dennoch lokal zerstört
oder verschlechtert werden kann.
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Um
diese Nachteile zu vermeiden und die Gesamtheit der untersuchten
Dünnschicht
zu bewahren, wird eine optische Multimodefaser zwischen die monochrome
Quelle und die Schicht eingefügt.
Die Einfügung
dieser optischen Multimodefaser erlaubt es, durch die Zerstörung der
Gaußschen
Verteilung der Energie an deren Ausgang, eine homogene Verteilung
der Energiedichte zu erreichen, die somit annähernd dieselbe im Zentrum und
an den Rändern des
Beleuchtungslichtflecks ist.
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Die 2 zeigt eine Vergleichsverteilung dieser
Lichtenergiedichte E/ΔS
durch das Bündel,
jeweils für
ein Gaußsches
Bündel
wie es aus dem Laser kommt (2a) und
desselben Bündels
am Ausgang einer Multimodefaser (2b).
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Die
optische Multimodefaser weist vorzugsweise einen Durchmesser D von
100 Mikron und eine Länge
von mindestens einigen Dezimetern auf.
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In
der Raman-Mikroskopie erhält
man mit einem X50 Objektiv somit eine Erregung der Probe auf einer
Scheibe mit einem Durchmesser D von etwa 20 Mikron.
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Somit
wird eine Energiedichte auf dieser Probe bei 3,3 Watt/mm2 für
einen Laser mit einer Leistung von einem Milliwatt erhalten.
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Durch
das Ändern
des Durchmessers von der optischen Faser kann die Energiedichte
geändert werden.
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Es
ist ebenfalls möglich,
die Energie mit mehreren Fasern zu erregen, wobei die Erregerpunkte
in Reihe verteilt sind, wobei der gesammelte Strahl auf dem Eingangsspalt
des Analyse-Spektrometers fokussiert wird.
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Die
Zone 1 der Probe 2 soll charakterisiert werden.
Diese Charakterisierung erfolgt einerseits durch Ellipsometrie.
Eine ellipsometrische Quelle 3 ist durch einen Koppler 4 mit
einer optischen Faser 5 verbunden, die den Lichtstrahl,
der durch die Quelle erzeugt wird, transportiert und ihn über einen
Koppler 6 an einen Polarisator 7 adressiert, der
ein Lichtbündel 8 erzeugt,
das auf die Probe 1 unter einem Einfallswinkel α gesendet
wird.
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Zwischen
dem Polarisator 7 und der Probe wird ein Phasenmodulator 9 vorgesehen,
der anhand einer an sich bekannten Weise für die Modulation des Polarisationszustands
vom Lichtbündel 8 sorgt.
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Das
Bündel 8 wird
durch die Probe 2 in ein Lichtbündel 10 reflektiert,
das durch einen Polarisator 11 analysiert wird und durch
ein optisches System 12 an eine Faser 13 gekoppelt
wird, die es an einen Photoempfänger 14 adressiert,
der gegebenenfalls eine Auswahl in Abhängigkeit von der Wellenlänge enthält. Eine
Steuereinheit 15 steuert den Phasenmodulator 9 und
durch die Verbindung 16. Dieselbe Steuereinheit 15 empfängt das
Signal, das vom Photoempfänger 14 über die
Leitung 17 erzeugt wurde.
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Durch
eine Bearbeitung dieser Daten kann die Steuereinheit 15 die
ellipsometrischen Informationen liefern, die repräsentativ
für die
Probe 2 sind und die ihre ellipsometrische Charakterisierung
erlauben können.
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Die
ellipsometrischen Steuereinheiten einerseits und Raman 30 andererseits
sind elektrisch mit einem Computer zur Gesamtsteuerung 40 verbunden,
der die Benutzerschnittfläche
der gesamten Vorrichtung darstellt und es erlaubt, die komplette
physikochemische Charakterisierung des Punktes 1 von der
Probe 2 zu erhalten.
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Die
weiter oben beschriebenen ellipsometrischen Messmittel setzen einen
Ellipsometer mit Phasenmodulation ein, die Einheit der Erfindung
kann mit jedem Ellipsometertyp funktionieren, ob spektroskopisch
oder nicht spektroskopisch, und sogar mit Photometern, die den reflektierten
Strahl 10 unabhängig von
seinem Polarisationszustand analysieren, generell jedoch in Abhängigkeit
von der Wellenlänge.
Ein Ellipsometer mit Phasenmodulation erlaubt gleichzeitige photometrische
und ellipsometrische Messungen.
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Die
ellipsometrischen Mittel umfassen vorteilhaft Mittel der externen
Modulation, die elektrische, optische oder thermische Effekte an
der Probe mit einer bestimmten Frequenz erzeugen. Diese Mittel können beispielsweise
ein Drehschirm oder Shutter 43 sein, von dem die Orientierung,
die die Frequenz und die Phase der Modulation bestimmt, durch die
Steuereinheit 15 über
die Leitung 44 gesteuert wird.
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Vorteilhaft
bilden Raman-Erregermittel, d.h. das Lichtbündel 25 durch die
Raman-Erregerquelle 21 die Mittel der ellipsometrischen
Modulation.
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Die
Zone der Probe, die bei der Raman-Messung gemessen wird, ist präzise positioniert
und befindet sich vorzugsweise in derjenigen, die durch die ellipsometrische
Messung gemessen wird. Diese beiden Messungen können gleichzeitig ausgeführt werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist besonders für
die nachstehenden Anwendungen geeignet, in denen sie es erlaubt,
vorher schwer ausführbare
Charakterisierungen zu realisieren:
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a) Das polykristalline
(oder mikrokristalline) Silizium in Dünnschichten
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Das
teilweise kristallisierte Silizium wird sehr oft in der Halbleiterindustrie
verwendet. Es besteht aus Kristalliten verschiedener Größen, die
durch amorphe Korngrenzen verbunden sind.
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Dieses
Material ist häufig
inhomogen in der Dicke und weist insbesondere eine Rauheit der Oberfläche auf,
die in Verbindung mit der Größe der Kristallite
steht. Die Ellipsometrie, die sich im Bereich der Wellenlänge vom
ultravioletten bis zum sichtbaren Bereich erstreckt, erlaubt die
besonders präzise Messung
(≌ 1 %)
der Gesamtdicke und der Rauheit (≤ 50
nm), die sehr schwer im Raman erreichbar sind. Generell ist die
UV-sichtbare Ellipsometrie
erheblich empfindlicher auf die Morphologie der Schichten (Dichte,
...).
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Die
beiden Techniken erlauben es, die durchschnittliche Zusammensetzung
(kristalline Fraktion) der Schicht zu messen, wobei es die Ellipsometrie darüber hinaus
erlaubt, eine Inhomogenität
in der Dicke zu charakterisieren.
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Die
Größe der Körner kann
jedoch durch die Raman-Spektrometrie erkannt werden, während sie durch
die Reflektometrie schwer messbar ist. Die Raman-Spektrometrie ermöglicht es
ebenso, die Spannungen zu bewerten, die im Material bestehen, anhand
der Verschiebung der Wellenlänge
der charakteristischen Linien. Diese Spannungen sind durch die Reflektometrie
quasi nicht erreichbar, beispielsweise durch die Ellipsometrie.
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Die
Charakterisierungen durch Ellipsometrie (hier hauptsächlich im
UV-sichtbaren Bereich)
und Raman sind dementsprechend komplementär.
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b) Der Kohlenstoff in
Dünnschichten
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Die
Dünnschichten
aus Kohlenstoff werden in zahlreichen Anwendungen verwendet. Die
hinsichtlich des vorhergehenden Beispiels entwickelten Erwägungen in
Bezug auf die Dicke und die Morphologie (Dichte, Rauheit) gelten
selbstverständlich ebenso
im Fall des Kohlenstoffs in Dünnschichten.
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Der
Kohlenstoff kann kristallin oder amorph sein. In der Natur gibt
es zwei kristalline Formen, der Diamant (sp3 Hybridisierung)
oder der Graphit (sp2 Hybridisierung), der
sehr unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Sie können sowohl
mit der Raman-Spektrometrie als auch mit der Ellipsometrie identifiziert
werden.
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In
amorpher Form koexistieren die beiden Phasen generell, wobei sie
erheblich die praktischen Eigenschaften beeinflussen (Härte, ...),
wobei der „Adamantin"-Kohlenstoff beispielsweise
reich in sp3 Phase ist. Diese beiden Phasen
erscheinen jedoch häufig
auf atomarer Ebene miteinander verbunden, ohne dass Aggregate identifiziert
werden können, wie
im vorhergehenden Fall. Diese Dünnschichten, die
häufig
durch Plasma abgelagert sind, enthalten einen bedeutenden Anteil
Wasserstoff, der sich ebenfalls auf die Eigenschaften auswirken
kann (da die Schichten sogar polymer erscheinen können).
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Die
CHn Vibrationen sind leichter in der Infrarot-
Ellipsometrie als in der Raman-Spektrometrie identifizierbar aufgrund
der Differenzen effizienter Abschnitte. Generell wird der Wasserstoff
jedoch hauptsächlich
in der sp3 Phase inkorporiert. Die IR-Ellipsometrie
ist dementsprechend gut für
die Charakterisierung der sp3 Phase geeignet.
Die Raman-Spektrometrie
ist jedoch erheblich empfindlicher auf die C=C Verbindungen als
die IR-Ellipsometrie, und infolgedessen empfindlicher auf die sp2 Phase. Wie im vorhergehenden Fall gewährleistet
die erfindungsgemäße Vorrichtung,
die Messungen in Echtzeit und am selben Punkt er laubt, sowohl der Raman-Spektrometrie
als auch der Reflektometrie, eine komplette Charakterisierung derartiger
Proben.
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c) Die Polymere
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Im
Fall der Polymere beruht die Komplementarität der IR-Ellipsometrie und
der Raman-Spektrometrie auf den verschiedenen Empfindlichkeiten
dieser beiden Techniken auf diverse Vibrationen, wobei die Raman-Spektrometrie sehr
empfindlich auf die C=C Gruppierungen ist und die IR-Ellipsometrie
auf die C=O Gruppierungen, die in zahlreichen Polymeren wie dem
Polycarbonat enthalten sind. Da es die erfindungsgemäße Vorrichtung
erlaubt, die beiden Messungstypen gleichzeitig und am selben Punkt einzusetzen,
kann der größtmögliche Nutzen
aus dieser Komplementarität
gezogen werden. Generell ist die Raman-Spektrometrie komplementär mit der fernen
IR- Ellipsometrie, indem sie Charakterisierungen erlaubt, die empfindlich
auf die Deformationen der Benzolkerne sind.
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Die
Komplementarität
der Raman-Spektrometrie und der UV-sichtbaren Ellipsometrie wird
noch durch einige Behandlungen von Polymeren veranschaulicht, beispielsweise
durch Plasma. Ein Vernetzungsphänomen
wird leicht durch die Ellipsometrie aufgezeigt, anhand einer Steigerung
des Brechungsindex (Verdichtung) oder einer Absorption im UV (Erscheinen
von chromophoren Gruppierungen). Auf fast analoge Weise kann ein
Abbauprozess aufgezeigt werden. Die Polymerdicke, die durch die Änderung
betroffen ist, wird in der Ellipsometrie durch den Mehrschichtenformalismus
bewertet. Da die UV-sichtbare Ellipsometrie jedoch kaum empfindlich auf
die Struktur des Materials ist, ist sie nicht besonders für die Beschreibung
des mikroskopischen Vorgangs der Vernetzung oder des Abbaus geeignet. Die
Strukturänderung
des Polymers oder ein Polymerisationszustand können leicht durch Messungen der
Raman-Spektrometrie charakterisiert werden.
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Diese
Anwendungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung veranschaulichen
ihren Beitrag und sind in keiner Weise einschränkend.