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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen sattelförmigen Sitz mit einem gerundeten
Mittelabschnitt und Seitenabschnitten, die sich von dem Mittelabschnitt
in einem Winkel abwärts
krümmen,
um Becken und Oberschenkelmuskulatur einer sitzenden Person zu stützen, wobei
die Seitenabschnitte Vorderkanten aufweisen, die in einem diagonalen
Winkel zueinander angeordnet sind und zwischen sich einen Raum bilden,
wobei die Seitenabschnitte so gestaltet sind, dass sie Becken und
Oberschenkelmuskulatur einer sitzenden Person stützen, dergestalt, dass der
Sitz im Gebrauch die sitzende Person veranlasst, so zu sitzen, dass
die Oberschenkel der Person relativ zu dem Mittelabschnitt in einem
Winkel abwärts
und nach vorn gerichtet sind, und mit einer Verstellvorrichtung,
die so an dem sattelförmigen
Sitz angebracht ist, dass der sattelförmige Sitz höhenverstellbar
ist.
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Beim
Sitzen auf derzeit existierenden Stühlen und herkömmlichen
Sattelstühlen
besteht das Problem, dass auf die Leisten- und Beckengegend Druck
ausgeübt
wird und die Temperatur in diesen Bereichen ansteigt. Beim Sitzen
auf Polsterstühlen
ist die Luftzirkulation in der Hose schlecht, und die Temperatur
der Hoden erhöht
sich. Der Gebrauch eines Gürtels
und das Straffspannen des Gürtels übt Druck
auf den Magen und die Beckenmuskulatur aus. Insbesondere die Konzentration
eines übermäßigen Gewichts
um die Taille bewirkt ein Straffen des Gürtels, so dass die Hose nicht
rutschen kann. Die Luftzirkulation in der Hose verschlechtert sich
und beschleunigt das Ansammeln von Körperwärme in der Leistengegend. Die
Temperatur, bei der Sperma normalerweise produziert wird, liegt
jedoch einige Grade unter der Temperatur des menschlichen Organismus'.
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Wenn
in dieser Gegend dauerhaft übermäßige Wärme vorhanden
ist, so kann diese Situation zu einem Absinken der Spermaproduktion
führen.
Forschungen haben gezeigt, dass die Qualität des Spermas sich auf die
Fruchtbarkeit auswirkt. Zwischen den Jahren 1940 und 1990 hat sich
die Menge des Spermas verringert, und die Qualität hat sich verschlechtert,
insbesondere in westlichen Ländern.
Bei einer Untersuchung der reproduktiven Gesundheit hat eine Bevölkerungsstudie
gezeigt, dass in den zurückliegenden
50 Jahren die Anzahl der Spermien bei Männern weltweit um nahezu 50
% zurückgegangen
ist. In den 1940-er Jahren wurden 114 Millionen Samenzellen in einem
Milliliter Sperma gezählt,
während
in den 1990-er Jahren 66 Millionen Samenzellen gezählt wurden.
Dieser Bericht wurde aus 61 Untersuchungen zusammengestellt, und
er erfasst nahezu 1500 Männer
in 20 verschiedenen Ländern.
Das Absinken der Menge von Spermazellen kann mit dem chemischen
Wandel der Umwelt erklärt
werden. Eine zweite Möglichkeit
ist, dass eine Lebensweise, die mit längerem Sitzen verbunden ist,
zu einem Ansteigen der Temperatur in der Leistengegend geführt hat,
wodurch unvorteilhafte Bedingungen für die Spermaproduktion entstehen.
Hosen, die mit einem straffen Gürtel
gehalten werden, verhindern das Abströmen der Körperwärme aus der Hose, so dass die
Temperatur der Hoden über die
normale Temperatur ansteigen kann. Es wurde festgestellt, dass behinderte
Männer,
die im Rollstuhl fahren, eine höhere
Hodentemperatur haben als die nicht-behinderten männlichen
Probanden. Es ist bekannt, dass Kleidung, die zu eng anliegt, die
männliche
Fruchtbarkeit beeinträchtigen
kann. Es wurde des Weiteren festgestellt, dass warme Luft die Spermaqualität mindert.
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In
der Literatur finden sich keine Hinweise darauf, das jemals geforscht
wurde, welchen Einfluss verschiedene Arten von Stühlen oder
der Gebrauch eines Gürtels,
der die Luftzirkulation behindert, auf die Temperatur der Hoden
haben. Beim Stütz-
und Bewegungsapparat kann Sitzen im schlimmsten Fall zu Problemen in
den Extremitäten,
im Rücken
und Nacken und im Schulterbereich führen. Heutzutage ist das Arbeitsumfeld so,
dass eine Person ständig
und über
längere
Zeit sitzen muss. Ungeachtet dessen hat sich der Aufbau unseres
Apparates seit der Steinzeit nicht weiterentwickelt. Es ist für einen
Bewegungsapparat charakteristisch, sich an die Auswirkungen von
Belastungen anzupassen. Die einwirkenden Kräfte können interne oder externe Kräfte sein
(vor allem die Schwerkraft oder das Gewicht externer Lasten), die
durch die Muskeln aufgebaut wurden. Die am häufigsten verwendeten Stühle erfordern,
dass eine Person sich nicht bewegt. Unbeweglichkeit verringert den
Anteil, den die Muskelaktivität
zur Blutzirkulation beiträgt.
Dies beeinträchtigt
die Zufuhr von Nährstoffen
und Sauerstoff zum Körpergewebe.
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DE-A
1-4300602 offenbart einen Sitz, der einen gerundeten Mittelabschnitt
und Seitenabschnitte umfasst, die sich von dem Mittelabschnitt in
einem Winkel abwärts
krümmen.
Jedoch hat der Sitz eine napfförmige Gestalt
mit einem gerundeten Sitzbereich und Rändern, die sich auf beiden
Seiten und an einer Rückseite
um den gerundeten Bereich herum aufwärts krümmen.
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Die
vorliegende Erfindung will einen Stuhl bereitstellen, der die Nachteile
beseitigt, mit denen heutige Stühle
oder Sitze behaftet sind. Insbesondere will die vorliegende Erfindung
einen Sattelstuhl bereitstellen, der die bekannten Probleme mit
der Gesundheit und Arbeitsproduktivität beseitigt, die aus einem
benutzten Stuhl oder Sitz erwachsen. Des Weiteren will die Erfindung
einen Sattelstuhl bereitstellen, der die sitzende Person auf eine
natürliche
Weise stützt,
der eine verbesserte Luftzirkulation entlang der Innenseiten der
Oberschenkel und im Beckenbereich gestattet und der während des
Gebrauchs verhindert, dass die Temperatur der Hoden auf einen so
hohen Wert ansteigt, wie es bei bekannten herkömmlichen Stühlen der Fall ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einem Sattelstuhl erfüllt, dessen
kennzeichnende Merkmals in den Patentansprüchen dargelegt sind.
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Gemäß der Erfindung
sind die Vorderkanten, die im vorderen mittleren Abschnitt der Seitenabschnitte angeordnet
sind, in einem Winkel nach hinten und zum Mittelabschnitt des sattelförmigen Sitzes
hin gekrümmt, und
der Raum zwischen diesen Kanten erstreckt sich nach hinten, und
der gerundete Mittelabschnitt erstreckt sich von der Vorderseite
zur Rückseite
des sattelförmigen
Sitzes. Ein solcher Raum passt zur Form der Oberschenkel und erstreckt
sich aufwärts
bis nahe an das Hüftbein
der sitzenden Person. Der Raum erhöht die Luftzirkulation entlang
der Innenseiten der Oberschenkel und im Beckenbereich der sitzenden
Person, wodurch das Gewebe in diesem speziellen Bereich gekühlt wird
und die männlichen
Hoden gekühlt
werden und ihre Temperatur gesenkt wird.
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Aufbau
und Zweck des Sattelstuhls zielen auf eine natürliche und gesunde Sitzposition
ab. Der Sitzabschnitt des Stuhls veranlasst die sitzende Person,
so zu sitzen, dass die Oberschenkel in einem Winkel von ungefähr 45° abwärts und
in einem solchen Winkel nach vorn geneigt sind, dass eine gerade
und entspannte Beckenhaltung gefördert
wird und ein wichtiger Hohlraum an der Rückgratbasis entsteht, der dem
Rücken
gut tut. Eine auf dem Sitz sitzende Person kann ausbalanciert, aufrecht
und gerade ohne Rückenlehne
sitzen. Die Seitenabschnitte stützen
die Oberschenkel in einer Art Schale, die nach der Form der Oberschenkel
gestaltet ist, und die Seitenabschnitte sind so geformt, dass sie
an die Konturen der Oberschenkel angepasst sind. Der Sattelstuhl
stützt
die Oberschenkel entlang der Länge der
Seitenabschnitte in Richtung der Oberschenkel vom Stützungspunkt
des Sitzbeins aus abwärts.
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Bei
einer vorteilhaften Anwendung der Erfindung ist der obere Teil des
Raumes des Sattelstuhls gerundet. Diese Konstruktion ist angenehm
und stützt
die sitzende Person.
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Die
Erfindung wird nun näher
unter Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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1 veranschaulicht
eine bestimmte Anwendung eines Sitzabschnitts eines Sattelstuhls,
der gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet ist, in einer Vorderansicht.
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2 veranschaulicht
einen Sitzabschnitt, der gemäß 1 ausgebildet
ist, von der Unterseite des Sitzes aus gesehen.
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3 veranschaulicht
einen Sitzabschnitt, der gemäß 1 ausgebildet
ist, von oben.
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4 veranschaulicht
einen Sitzabschnitt, der gemäß den 1–3 ausgebildet
ist, von der Seite aus gesehen im Querschnitt entlang der Mittelachse
A-A in 2.
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Des
Weiteren veranschaulichen die 5 und 6 die
Ergebnisse der durchgeführten
Studie. Zur Erklärung
der Studie muss man in den zugehörigen
Texten nachlesen.
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Die 1–4 veranschaulichen
den Sitzabschnitt 1 des Sattelstuhls. Der Sitzabschnitt 1 hat
einen gerundeten Mittelabschnitt 2 und Seitenabschnitte 3,
die sich von dem Mittelabschnitt in einem Winkel abwärts krümmen. Die
Vorderkanten 4 der Seitenabschnitte stehen in einem Winkel
zueinander und treffen sich an dem Mittelabschnitt. Die Vorderkanten 4,
die im vorderen mittleren Abschnitt des Sitzabschnitts angeordnet
sind, sind nach außen
und gleich zeitig in einem Winkel nach hinten zu dem Mittelabschnitt
des Sitzes hin gekrümmt. Auf
diese Weise wird zwischen diesen Kanten ein Raum gebildet, der sich
relativ zu der äußeren Vorderkante des
Sitzes im Wesentlichen nach hinten erstreckt. Der Raum 5 ist
so geformt, dass er an den Beinraum zwischen den Oberschenkeln angepasst
ist. Der obere Teil des Raums 6 am Punkt des Zusammenlaufens
der Vorderkanten ist gerundet. Alle Ränder des Sitzabschnitts sind
gleichermaßen
gerundet.
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Während des
Gebrauchs ist der Sitzabschnitt natürlich als solcher in herkömmlicher
Weise mit dem Bein/Fuß,
der Basis oder einem anderen entsprechenden Teil des Sattelstuhls
verbunden, doch auf den Bein-/Fußabschnitt oder die Befestigung
daran kommt es nicht an, und auf den Bein-/Fußabschnitt wird hier auch nicht
eingegangen. Ein entsprechend den Figuren ausgebildeter Sitzabschnitt
ist dergestalt an dem Bein-/Fußabschnitt
angebracht, dass die Höhe
verstellbar ist, und 1 veranschaulicht eine Verstellvorrichtung 7,
mit der die Sitzhöhe
auf herkömmliche
Weise verstellt werden kann.
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Die
Gestaltung des Sitzabschnitts des Sattelstuhls folgt der Gestalt
des menschlichen Beckens in der Form eines Sattels, dergestalt,
dass der äußere Rand
des Stuhls der Kontur des Gesäßes einer
Person von mittlerer Statur folgt. Von der Seite betrachtet, ist
der Sitzabschnitt überwiegend
sattelförmig,
und von oben betrachtet, erscheint er ungefähr rund, mit Ausnahme des Raumes
im vorderen Abschnitt des Sitzes. Bei dieser Anwendung stützt der
Sitzabschnitt des Sattelstuhls die Oberschenkel ungefähr 25–30 cm in
Richtung der Oberschenkel vom Stützungspunkt
des Sitzbeins aus abwärts.
Die Seitenabschnitte oder Oberschenkelschalen sind so geformt, dass
sie an der Innenfläche
der Oberschenkel anliegen, dergestalt, dass die Vorderkanten des
Stuhls querruderförmige
Stützen
bilden, welche die Oberschenkel teilweise zur Vorderseite in Richtung
der Innenfläche
der Oberschenkel anheben und so verhindern, dass die auf dem Stuhl
sitzende Person nach vorn rutscht. Gleichzeitig stützt die
Gestaltung des Sitzabschnitts die sitzende Person auf natürliche Weise
und mach das Sitzen angenehm. Des Weiteren kann Luft entlang der
Innenseiten der Oberschenkel und im Beckenbereich besser zirkulieren,
als es sonst der Fall ist.
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Der
Rahmen des Sitzabschnitts des Sattelstuhls, die Federungs- und Polstermaterialien
sind Materialien, die für
diesen Zweck geeignet sind. Bei diesem Anwendungsbeispiel besteht
der Rahmen aus Stahl, und die Polsterung ist Leder. Das Federungsmaterial
in dem Sitz ist relativ dünnes
Füllmaterial.
Bei diesem Anwendungsbeispiel gibt es nur etwa 45 mm Füllung unter
den Sitzbeinen, so dass auf diese Weise die Sitzbeine (wobei die
Sitzknoten einen Teil der Beckenknochen bilden) durch den Rahmen
gut gestützt
werden. Dies verhindert Druckkonzentrationen am Gesäß und den
Oberschenkeln, so dass die Blutzirkulation zu den unteren Extremitäten beibehalten
bleibt. Die Dicke des Füllmaterials
kann je nach Anwendungszweck variieren.
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Vergleichende
Untersuchung
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Ein
erfindungsgemäß geformter
Sitz wurde getestet und mit anderen Sitzen verglichen. Der Zweck
der Studie bestand darin:
- 1. anhand objektiver
Messungen zu ermitteln, ob es einen Unterschied bei den Sitzen eines
gepolsterten und eines ungepolsterten Bürostuhls, einer Holzbank, eines
Sattelstuhls, eines Kniestützstuhls
und eines Sofas (mit weicher Stoffpolsterung) hinsichtlich der Hauttemperatur
der Hoden und der Feuchtigkeit in dieser Körpergegend gibt.
- 2. den Einfluss von Hosenträgern
und Gürteln
auf die Hauttemperatur der Hoden und die Feuchtigkeit in dieser
Körpergegend
zu ermitteln.
- 3. zu ermitteln, ob der Body Mass Index darauf einen Einfluss
hat.
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Die
Studie wurde an acht Männern
durchgeführt,
die sich freiwillig an der Studie beteiligten. Zum Zeitpunkt der
Studie betrug das Durchschnittsalter der Männer 42 (21–59) Jahre. Die anthropometrischen
Zahlen sind in Tabelle 1 angegeben.
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Temperaturmessungen
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Zu
Beginn der Studie wurden die durchschnittlichen Temperatur- und
Feuchtigkeitswerte der Hoden der Probanden während eines 40-minütigen Zeitraums
in einem kalten Raum gemessen. Zu Beginn des Messzeitraums standen
die Probanden 5 Minuten lang mit leicht gespreizten Beinen. Darauf
folgte ein 30-minütiges Messintervall,
während
dem die Probanden auf dem getesteten Stuhl saßen. Am Ende des Messzeitraums standen
die Probanden 5 Minuten lang mit leicht gespreizten Beinen. An beiden
Hoden wurden Temperatursensoren angebracht, und es wurde die komparative
Körpertemperatur
in den Achselhöhlen
gemessen. Die Oberflächenfeuchte
des rechten Hodens wurde mittels eines einzelnen Feuchtigkeitssensors
gemessen. In Verbindung mit jeder Messung wurden die Temperatur
des Raums und die Luftfeuchte im Raum gemessen. Temperatur und Feuchte
wurden mit einem tragbaren batteriebetriebenen Messgerät gemessen,
das die sitzende Beschäftigung
nicht störte
(SQ 1021, Grant Instruments Ltd., Barrington, England). Während des
Messzeitraums trugen die Probanden Kleidung aus dem gleichen Material:
kurze Unterhosen (100 % Baumwolle, Boston, USA), Hosen (Turo Tailor
Oy Ab, Kuopio, Finnland) und Hemden (Petrifan classic, Petritex
Oy, Kuopio, Finnland) sowie Socken.
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In
Verbindung mit der Temperaturstudie wurden die Probanden gemessen
(Größe, Gewicht,
Mass Index = BMI, Taille-Hüfte-Verhältnis =
THV), und die Probanden wurden nach den Symptomen ihres Bewegungsapparates
und ihrer körperlichen
Betätigung
gefragt. Die Tests erfolgten in einer beheizten Kammer (23 °C), in der
die relative Luftfeuchte 28 % betrug. Während des Messzeitraums waren
die Probanden mit Lesen beschäftigt.
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In
der Studie wurden sechs verschiedene Stühle miteinander verglichen:
- 1. Polsterstuhl (Logic 2, Martela Oy, Helsinki,
Finnland)
- 2. Ungepolsterter Stuhl (Sperrholz c. 481, Isku, Lahti, Finnland)
- 3. Holzbank (Pedihealth Oy, Oulu, Finnland)
- 4. Sattelstuhl (Salli Sattelstuhl, Easydoing Oy, Rautalampi,
Finnland). Die auf dem Stuhl eingenommene Position erinnert an die
Sitzposition auf einem Pferd. Beim Sitzen auf dem Sattelstuhl beträgt der Winkel zwischen
den Oberschenkeln und dem Körper
des Probanden ungefähr
135 Grad. Oder anders ausgedrückt:
Die Beine sind fast gerade.
- 5. Kniestützstuhl
(Stokke, Oslo, Norwegen)
- 6. Sofastuhl (weich, stoffgepolstert, Isku, Lahti, Finnland)
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Ergebnisse
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Hauttemperatur
der Hoden in den sechs verschiedenen Stühlen.
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Tabelle
2 und 5 veranschaulichen die durchschnittlichen Hauttemperaturen
der Hoden nach 30 Minuten auf jedem der sechs Stühle, während ein Gürtel getragen wurde. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Temperatur auf dem Sattelstuhl am niedrigsten war
(Stuhl 4). Der Temperaturunterschied ist im Vergleich mit den anderen
Stühlen
statistisch signifikant. Auch wenn Hosenträger getragen wurden, führte der
Sattelstuhl zur niedrigsten Hodentemperatur (Tabelle 3 und 6).
Der Unterschied ist im Vergleich mit allen anderen Stühlen statistisch
signifikant. Der Temperaturunterschied zwischen dem ungepolsterten
Stuhl (Nummer 2) und den Stühlen
5 und 6 ist ebenfalls statistisch signifikant. Es gab keinen statistisch
signifikanten Unterschied zwischen den beiden Messungen der Hodentemperaturen,
die auf demselben Stuhl durchgeführt
wurden, wenn einmal ein Gürtel
und einmal Hosenträger
getragen wurden.
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Feuchtigkeit
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Die
Tabellen 4 und 5 zeigen die durchschnittlichen, die minimalen und
die maximalen Hautfeuchtigkeitswerte des rechten Hodens. Der durchschnittliche
Feuchtigkeitsmesswert in der Leistengegend, während die Probanden Hosenträger trugen,
war in dem Sattelstuhl am niedrigsten. Im Vergleich mit den anderen
Stühlen
war der durchschnittliche Feuchtigkeitsmesswert in der Leistengegend
auch am niedrigsten, wenn die Probanden einen Gürtel trugen. Im Sattelstuhl
lag der Prozentwert der Feuchtigkeit mit Hosenträgern bei 51 und mit einem Gürtel bei
55 %. Der höchste
Prozentwert der Feuchtigkeit in der Leistengegend wurde auf Stuhl
5 festgestellt. Der durchschnittliche Feuchtigkeitswert in der Leistengegend
wies bei einem Signifikanzwert von 0,05 bezüglich der Stühle und
des Tragens von Gürtel
oder Hosenträgern
keinen statistisch signifikanten Unterschied auf.
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Untersuchung der Ergebnisse
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Die
Studie zeigt, dass bei Männern,
die in dem Sattelstuhl sitzen, die Hauttemperatur der Hoden niedriger
ist, als wenn sie in den anderen getesteten Stühlen sitzen. Die Feuchtigkeit
im Hodenbereich war im Sattelstuhl ebenfalls niedriger. Diese Untersuchungsergebnisse
stützen
die Forschungsbeobachtungen von Brindley (1982), die besagen, dass
bei Männern,
die mit fast geschlossenen Beinen auf einem weichen Stuhl sitzen,
die Temperatur der Hoden steigt und somit die Spermaproduktion abnimmt.
Die Auswirkung des Taille-Hüfte-Verhältnisses
und des Body Mass Index auf die Temperatur der Hoden zeigt an, dass übergewichtige Männer eine
höhere
Hodentemperatur haben als Männer
mit Normalgewicht. Aber um diesen Vergleich durchzuführen zu
können,
liegen nicht genügend
Daten vor. Diese Ergebnisse können
sich aus der Tatsache herleiten, dass die Luftzirkulation in der
Hose schlecht war oder dass die übermäßige Körpermasse
oder das übermäßige Fettgewebe
die Hoden so einengen, dass Luft- und Blutzirkulation schwächer werden
(oder die Hoden werden zu dicht gegen den Magen und die Oberschenkel
gepresst). Bei Polsterstühlen
ist die Hodentemperatur höher
als bei ungepolsterten Stühlen.
Es gab keinen Unterschied in der Temperatur der Hoden bei Verwendung
von Hosenträgern
im Vergleich zur Verwendung eines Gürtels. Hosenträger hatten
eine leichte Auswirkung auf die Feuchtigkeit in der Leistengegend.
Beim Sattelstuhl gab es keinen Unterschied zwischen den Messwerten
mit Hosenträgern
und den Messwerten mit einem Gürtel.
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Schlussfolgerung
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- 1. Wenn Männer
auf verschiedenen Stühlen
sitzen, so sind deutliche Unterschiede bei den Temperaturen in der
Hodengegend feststellbar. Die Hodentemperaturen, die auf dem Sattelstuhl
(Stuhl Nummer 4) gemessen wurden, waren die niedrigsten. Die höchsten Temperaturen
wurden auf dem Kniestützstuhl
und dem Sofa gemessen, das heißt,
auf den Stühlen
Nummer fünf
und sechs. Der Sattelstuhl erbrachte auch den niedrigsten Feuchtigkeitsmesswert.
Darum kann ein gemäß der Erfindung
ausgebildeter Sitzabschnitt eines Stuhles eine deutliche Änderung
der Temperatur im Beckenbe reich der sitzenden Person – und bei Männern der
Hodentemperatur – bewirken.
- 2. Ob Hosenträger
oder ein Gürtel
verwendet wurden, hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Hauttemperatur
oder die -feuchtigkeit der Hoden. Bei den Stühlen 1, 2, 4 und 5 wurden mit
Hosenträgern
zu einem gewissen Grad niedrigere Temperaturen erreicht. Die relative
Feuchte in der Leistengegend war mit Hosenträgern auf allen Stühlen – außer Stuhl
Nummer 2 – niedriger.
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Die
Erfindung ist nicht auf die in dieser Patentanmeldung dargelegte
vorteilhafte Anwendung beschränkt.
Die Erfindung ist vielseitig einsetzbar, und ihre Form kann im Rahmen
des erfindungsgemäßen Gedankens,
wie er in den Patentansprüchen
widergespiegelt ist, variieren.