DE69418191T2

DE69418191T2 - Verfahren zum bereichsweisen orientieren eines bahnenmaterials

Info

Publication number: DE69418191T2
Application number: DE69418191T
Authority: DE
Inventors: Stanley Erickson; Thomas Hanschen; Robert Kinney; Dennis Krueger; Thomas Pahl; David Vall
Original assignee: Minnesota Mining and Manufacturing Co
Current assignee: 3M Co
Priority date: 1993-05-03
Filing date: 1994-03-15
Publication date: 1999-09-09
Anticipated expiration: 2014-03-16
Also published as: KR100308599B1; KR960701736A; CA2160122A1; DE69434523D1; ES2133160T3; EP1449635A3; EP0887176A2; WO1994025251A1; EP0697951A1; CN1122584A; EP0887176B1; DE69418191D1; EP0697951B1; US5424025A; JP3556668B2; EP0887176A3; EP1449635A2; DE69434523T2; ES2249812T3; JPH08509436A

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbilden eines verstärkten Bereichs auf einem bahnenförmigen Substrat, insbesondere auf einem Unterlags- oder Trägerfilm für Windeln und insbesondere ein Verfahren zum bereichsweisen Recken oder Orientieren eines reck- oder orientierbaren thermoplastischen Bahnenmaterials mit selektiv ausgebildeten hochfesten Befestigungsbereichen zur Verwendung in einem Verschlußsystem für Windeln mit einem wiederverschließbaren druckempfindlichen Klebstoffbefestigungsstreifen.
Einweg- oder Wegwerfwindeln und ähnliche Artikel weisen normalerweise Verschlußsysteme auf. Der Verschluß weist zwei gegenüberliegende, miteinander zu verbindende Elemente und Befestigungselemente auf, durch die diese Verbindung hergestellt bzw. dieser Verschluß gebildet wird. In herkömmlichen Systemen sind die Befestigungselemente druckempfindliche Klebstoff (PSA) -befestigungsstreifen, die an einem Element an einem Ende (dem Herstellerende) permanent befestigt sind und vorzugsweise an einem zweiten, gegenüberliegenden Element an einem zweiten Ende (dem freien Ende) des Befestigungsstreifens wiederverschließbar angeklebt werden. Bei einer Einweg- oder Wegwerfwindel sind die beiden gegenüberliegenden Elemente oder Befestigungsflächen Seiten der Windel, und der PSA-Befestigungsstreifen wird herkömmlich an beide Enden an das gleiche dünne, nach außen wasserundurchlässige lagenförmige Unterlagsmaterial angeklebt, das herkömmlich ein dünner Polyethylenfilm ist (z. B. mit einer Dicke von weniger als 25,4 um (1 Milli-Inch)). Daher muß der PSA- Befestigungsstreifen der Windel miteinander in Konflikt stehende Aufgaben erfüllen, d. h. an entgegengesetzten Enden des gleichen Streifens einerseits permanent und andererseits wiederverschließbar am gleichen dünnen Polyethylenfilm anhaften. Dies ist problematisch, wenn an beiden Enden des Befestigungsstreifens der gleiche Klebstoff verwendet wird, und durch einen druckempfindlichen Klebstoff, der dafür geeignet ist, einen Streifen an einem dünnen Windelunterlagsfilm zu befestigen, reißen diese dünnen Filme normalerweise ein, wenn der Streifen entfernt wird, während bei Klebstoffen, die dazu geeignet sind, einen Streifen wiederverschließbar an einem dünnen Windelunterlagsfilm zu befestigen, die Haftfähigkeit abnehmen oder verloren gehen kann. Eine für dieses Problem vorgeschlagene herkömmliche Lösung bestand darin, den dünnen Unterlagsfilm mit einem Verstärkungsmaterial im vorderen Windelbereich zu verstärken, zumindest dort, wo das freie Ende des Streifens wiederverschließbar befestigt werden soll, um ein Einreißen zu verhindern. Ein herkömmliches Verfahren bestand darin, ein druckempfindliches Klebstoffband in diesem vorderen Bereich, wo das streifenfreie Ende wiederverschließbar befestigt ist, an der Außenseite des Windelunterlagsfilms anzukleben. Das Streifenunterlagsmaterial dient als Verstärkungsmaterial sowie als vorgegebene Befestigungsfläche für das freie Ende des PSA-Befestigungsstreifens. Alternativ wurde vorgeschlagen, den Verstärkungsfilm auf der Innenfläche des Unterlagsmaterials im vorderen Bereich anzuordnen und/oder einen Verstärkungsfilm unter Verwendung eines Hot-Melt-Klebstoffs zu befestigen.
Im US-Patent Nr. 4643730 wird das Beschichten des Inneren eines Windelunterlagsfilms im vorderen Bereich mit einem durch Bestrahlung aushärtbaren Beschichtungsmaterial beschrieben, wie beispielsweise Urethanacrylatacryloligomere mit beigemischten Acrylatacryloligomeren, Epoxyacrylatacryloligomere oder Kombinationen davon. Das in diesem Patent beschriebene Verfahren ist jedoch teuer und erfordert eine komplizierte und schwer vorausbestimmbare aushärtbare Beschichtungszusammensetzung.
Im US-Patent Nr. 4298750 wird ein Windelunterlagsfilm beschrieben, der mit einer Hot-Melt-Klebstoffsschicht verstärkt ist, die selektiv auf den Abschnitt des Unterlagsfilms aufgebracht ist, an dem auch das freie Ende des Befestigungsstreifens wiederverschließbar angeklebt wird, d. h. im vorderen Bereich. Auch diese Lösung ist etwas teuer, und bei der beim Aufbringen der Hot-Melt-Klebstoffschicht verwendeten Temperatur besteht die Tendenz, daß dünne Polyethylenfilme beschädigt oder ihre Qualität beeinträchtigt wird. Im US-Patent Nr. 4210144 wird ähnlicherweise das Aufbringen eines Hot-Melt-Klebstoffes im "Mutter-Kind-Kontaktbereich" der Windelunterlagsschicht vorgeschlagen, wo das freie Ende des Klebstoffbefestigungsstreifens lösbar angeklebt wird (im vorderen Bereich). In diesem Patent wird das Aufbringen von Klebstoffmassen bzw. -wulsten oder -mustern, einschließlich kontinuierlicher Klebstoffbeschichtungen, beschrieben. Die Klebstoffmassen bzw. -wulste werden so aufgebracht, daß sie die Breite des Mutter-Kind-Kontaktbereichs parallel zur Richtung, in der der Befestigungsstreifen befestigt und gelöst wird, überdecken. Auch bei dieser Lösung können dünne Windelunterlagsfilme beschädigt oder beeinträchtigt werden.
Im US-Patent Nr. 3867940 wird das Aufbringen eines Mull- oder Gazematerials oder eines Films unter anderem auf den Mitter-Körperkontaktbereich eines Windelunterlagsfilms vorgeschlagen. Das Mull- oder Gazematerial bzw. ein Polymerfilm (z. B. biaxial orientiertes Polyethylenterephthalat) können entweder auf die Innen- oder auf die Außenfläche des Unterlagsfilms aufgebracht werden. Die in diesem Patent beschriebene Verstärkung wird allgemein in der Praxis verwendet, im Fachgebiet werden jedoch weiterhin alternative Verfahren gesucht.
Im US-Patent Nr. 3783871 wird eine Verstärkung einer Windel im Mutter-Kind-Kontaktbereich oder in einem wiederverschließbaren Bereich vorgeschlagen, indem der Unterlagsfilm in den Bereichen, wo das Befestigungsband angeklebt ist, dicker ausgebildet wird. Als Verfahren zum selektiven Verdicken des Unterlagsfilms wird ein Impuls-Extrudierverfahren vorgeschlagen. Dieses Verfahren wäre jedoch schwer kontrollier- oder steuerbar und bei dem Verfahren wären große Harzmengen zum Ausbilden des Unterlagsfilms erforderlich.
Das US-Patent Nr. 4654180 betrifft die Herstellung eines Zugbandes für Thermoplastbeutel und insbesondere die Herstellung eines intermittierend gestreckten und orientierten Zugbandes.
Trotz der vorstehend umrissenen, zahlreichen vorgeschlagenen Lösungen werden innerhalb des Fachgebiets weiterhin Wege zum Lösen der Probleme der Wiederverschließbarkeit für ein druckempfindliches Klebstoffverschlußsystem gesucht, wie beispielsweise ein Verschlußsystem für Windeln mit einem PSA-Befestigungsstreifen, in dem ein verstärkter vorderer Bereich als eine Befestigungsfläche verwendet wird. Durch das erfindungsgeäße Produkt und das erfindungsgemäße Verfahren wird eine einzigartige und hochgradig vorteilhafte Struktur und ein Verfahren zum Ausbilden eines verstärkten Bereichs auf einem dünnen orientierbaren Film bereitgestellt, wobei kein teures separat aufgebrachtes Verstärkungsmaterial bzw. keine teuren separat aufgebrachten Verstärkungsmaterialien verwendet werden, und wobei der verstärkte Bereich eine Länge und eine Breite aufweist, die zur Verwendung als wiederverschließbare Befestigungsfläche einer Windel oder ähnlicher Artikel geeignet ist.
Die vorliegende Erfindung ist durch die Merkmale der Patentansprüche gekennzeichnet, und durch die Erfindung wird ein Verfahren zum Orientieren eines kontinuierlichen Bahnenmaterials, z. B. eines Unterlagsmaterials oder eines Bahnenmaterials (z. B. eines Films) einer Windel oder eines Inkontinenzartikels, bereitgestellt, das mindestens einen ersten ungestreckten oder unorientierten (oder weniger gestreckten) Bereich mit einer ersten Dicke und mindestens einen zweiten, in Längsrichtung gestreckten oder orientierten Bereich mit einer zweiten Dicke aufweist, die dünner ist als die erste Dicke. Das kontinuierliche Bahnenmaterial wird vorzugsweise durch selektives Orientieren eines kontinuierlichen, thermoplastischen, orientierbaren Bahnenmaterials in Maschinen- oder Faserrichtung in Abhängigkeit vom Polymer mit einem Streckverhältnis von etwa 2 : 1 bis 8 : 1 in der (den) zweiten Zone(n) ausgebildet, wodurch ein Dickenverhältnis der ersten Zone zur zweiten Zone bzw. der ersten Zonen zu den zweiten Zonen von etwa 1, 2 bis 6,0 erhalten wird. Der unorientierte Bereich mit einer ersten Dicke dient als die verstärkte(n) Befestigungsfläche(n) und weist im allgemeinen eine Dicke von mindestens etwa 25,4 um (1 Milli-Inch) und vorzugsweise von mindestens etwa 50,8 um (2 Milli-Inch) auf.
Erfindungsgemäß wird ein Bahnenmaterial hergestellt durch ein selektives Streckverfahren in Maschinen- oder Faserrichtung, wobei eine Vorrichtung verwendet wird, durch die ein Substratweg für ein kontinuierliches Bahnenmaterial bereitgestellt wird und die eine Einrichtung zum Bewegen des Substrats mit einer ersten Geschwindigkeit entlang des Substratweges aufweist. Durch eine in mindestens einem ausgewählten Abschnitt des Substratweges angeordnete Substratverstärkungseinrichtung wird der erste nicht- oder weniger ge streckte oder orientierte Bereich gebildet. Durch mindestens eine Einrichtung zum Erzeugen einer selektiven Ausrichtung oder Dehnung bzw. Streckung in Maschinen- oder Faserrichtung wird ein zweiter gestreckter oder orientierter Substratbereich mit einer zweiten Dicke gebildet. Diese beiden Einrichtungen arbeiten sequentiell oder gleichzeitig oder sowohl sequentiell als auch gleichzeitig, und vorzugsweise in gleichmäßigen Intervallen. Die Dicke des orientierten Bereichs steht in Beziehung mit dem Grad der Ausrichtung relativ zur Dicke des ungestreckten Bahnenmaterialsubstrats. Dann wird eine Schneideinrichtung zugeführt, um das kontinuierliche, bereichsweise orientierte Bahnenmaterialsubstrat in diskrete einheitliche Längen zu schneiden, oder das Bahnenmaterial kann alternativ an einer Aufnahmeeinrichtung aufgenommen und anschließend nach Bedarf geschnitten werden.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben, in denen ähnliche Teile durch ähnliche Bezugszeichen bezeichnet sind; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines bereichsweise orientierten Film- oder Bahnenmaterials, das in diskreten Bereichen orientiert ist, was beispielsweise für Windelunterlagsfilme erforderlich wäre; und
Fig. 2 und 3 schematische Diagramme zum Darstellen von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 1 zeigt einen selektiv orientierten kontinuierlichen Film 1 mit einer zum Ausbilden einzelner Windelunterlagsfilmeinheiten geeigneten Breite und mit orientierten Bereichen 3 und mit nicht orientierten Bereichen 4. Die Dicke der orientierten Bereiche 3 wäre vom Ausrichtungsgrad und von der ursprünglichen Dicke des nicht orientierten Films abhängig. Die Dicke der nicht orientierten Bereiche 4 ist abhängig von dem thermoplastischen Polymer, aus dem der Film oder das Lagenmaterial gebildet wird, und von der geforderten oder Soll-Festigkeit des Films, die erforderlich ist, damit dieser durch den ausgewählten druckempfindlichen Klebstoffbefestigungsstreifen nicht einreißt, wenn dieser daran angeklebt oder davon abgelöst wird. Der Bereich 4 weist im allgemeinen eine Dicke von mindestens 25,4 um (1 Milli-Inch) und vorzugsweise von mindestens 50,8 um (2 Milli-Inch) auf. Der orientierte Bereich 3 weist in Abhängigkeit vom verwendeten Streckverhältnis im allgemeinen eine Dicke von mindestens 7,6 um (0,3 Milli-Inch) bis etwa 25,4 um (1,0 Milli- Inch) auf. Der Bereich 3 ist in tig. 1 eingeschnürt oder verengt dargestellt, was eine natürliche Folge der Maschinen- oder Faserausrichtung ohne Querrichtungsunterstützung ist. Dieser Verengungsbereich kann vorteilhaft in eine Form gebracht werden, die einem Beinausschnitt eines Windelunterlagsfilms entspricht, der normalerweise durch einen separaten Online-Schneidvorgang ausgebildet werden muß. Dieser Verengungsabschnitt ist möglicherweise in einigen Fällen nicht erwünscht, wenn beispielsweise der Film 1 eine Breite aufweist, die anschließend in geeignete Breiten geschnitten werden muß. Die einzelnen Windelunterlagsfilmsegmente 2 können entlang Linien 5 geschnitten werden, um einen verstärkten vorderen Abschnitt 7 bereitzustellen, der eine geeignete Festigkeit aufweist, um ihn lösbar an einen Windel-PSA- Befestigungsstreifen oder -band (nicht dargestellt) anzukleben, ohne daß er einreißt, und einen verstärkten hinteren Abschnitt 6, der als permanente Befestigungsfläche 6 für den Windel-PSA-Befestigungsstreifen (das Herstellerende) verwendet werden kann und ebenfalls einreißfest ist. Die Schnittlinie 5 kann an anderen Stellen angeordnet sein, und/oder die Bereiche 6 und 7 können durch einen zweiten, schmaleren, orientierten Bereich zum Befestigen eines Taillen- Gummibandes getrennt sein.
Der Film 1 wird aus einem orientierbaren thermoplastischen Film mit einer Dicke hergestellt, die so ausgwählt ist, daß die gewünschte Enddicke und die gewünschten Streck- oder Dehneigenschaften für die nicht orientierten Bereiche 4 erhalten werden. Geeignete Zug- oder Zerreißfestigkeiten des Films können mit den meisten filmbildenden Polymeren, einschließlich Polyolefinen, erhalten werden; insbesondere mit Polypropylen, Polyethylen, -copolymeren und -mischungen; Polystyrol; Polyestern, z. B. Polyethylenterephthalat; Polyvinylchlorid, -copolymeren und -mischungen, einschließlich Mischungen mit Elastomermaterialien in einer Menge, die ausreichend ist, um die Zähigkeit oder Festigkeit zu erhöhen, wenn der Film nicht geringfügig elastisch gemacht werden soll. Vorzugsweise wird der Unterlagsfilm vorwiegend aus einem Polypropylen oder einem Polyethylenpolymer, -copolymer oder einer Polyethylenmischung hergestellt. Der Film kann außerdem herkömmliche Modifizierer, z. B. Oxidationshemmstoffe, Füllstoffe, Pigmente, oder ähnliche aufweisen. Geeignete Füllstoffe sind beispielsweise Titandioxid und Calciumcarbonat, die geeignet sind, um lichtundurchlässige Filme herzustellen, durch die, wenn sie in ausreichenden Mengen beigemischt werden, ein Film mit miteinander verbundenen porösen Strukturen erhalten wird, wodurch ein atmungsfähiger Windelunterlagsfilm gebildet wird. Eine Atmungsfähigkeit kann auch durch Verwendung eines Films erzeugt werden, der aus einer Mischung aus miteinander verträglichen oder kompatiblen Polymeren oder aus einem Polymer und einem flüssigen Additiv gebildet wird, das durch Abkühlen nach einem Extrudiervorgang eine andere Phase annimmt, wie in den US-Patenten Nr. 4902553 oder 4539256 beschrieben ist. Von Filmen verschiedene Substrate sind ebenfalls für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet, wie beispielsweise verdichtete oder verfestig te nichtgewebte oder Faservliesmaterialien, gewebte Materialien und Laminate.
Fig. 2 und 3 zeigen Diagramme einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Herstellen des bereichsweise orientierten Films von Fig. 1. Der Film 1 wird von einer Zufuhreinrichtung (nicht dargestellt) durch ein Einlaß-Quetschwalzenpaar 10 und in einen Heizbereich 11 geführt, der durch herkömmliche aufgeheizte Walzen 12 gebildet wird. Nach Verlassen des Heizbereichs 11 kann das Material wahlweise zu einem zweiten Einlaß-Quetschwalzenpaar oder direkt zu einem Ausrichtungs- Quetschwalzenpaar 13 geführt werden, das durch eine Hochgeschwindigkeitswalze 14 und eine strukturierte Gummiwalze 15 gebildet wird, die eine Reihe von Ausschnitten 19 aufweist, wie in Fig. 3 dargestellt. Wenn die strukturierte Gummiwalze 15 mit der Walze 14 in Kontakt steht, arbeitet das Walzenpaar 13 durch das Vorhandensein der Ausschnittabschnitte so, als ob der dadurch gebildete Walzenspalt periodisch geöffnet würde, wodurch die Ausrichtung des Films 1 während dieser Zeitabschnitte unterbrochen wird. Durch die nicht vertieften Abschnitte der strukturierten Gummiwalze 15 in Kombination mit der Hochgeschwindigkeitswalze 14 wird der Walzenspalt des Quetschwalzenpaars geschlossen, so daß das Quetschwalzenpaar dann als Ausrichtungseinrichtung arbeitet. Die letzte Walze 12 oder die zweite Einlaßwalze wirkt in Verbindung mit dem durch die Ausschnittbereiche 19 periodisch geöffneten Walzenspalt als Verstärkungseinrichtung, indem dem Film periodisch ermöglicht wird, sich ohne Ausrichtung über den Walzenspalt hinweg zu bewegen. Der Zwischenraum 17 zwischen der periodisch schließenden Hochgeschwindigkeitswalze 14 und der zweiten Einlaßwalze oder der letzten Heizwalze 12 ist vorteilhaft minimal, um jegliche Verengung eines breiten Films zu reduzieren, und größer, um die Verengung eines Windelunterlagsfilms mit einer einheitlichen Breite zu vergrö ßern. Der Film wird vom Austritts-Quetschwalzenpaar 13 vorzugsweise zu einer Tänzerrolle 16 geführt, die stromabwärts vom Quetschwalzenpaar 13 eine gleichmäßige Spannung aufrechterhält und eine Ausrichtung des Films durch stromabwärtsseitig angetriebene Walzen oder Aufnahmevorrichtungen verhindert. Die Beziehung zwischen der Länge des (der) vertieften Bereichs (Bereiche) in der Gummiwalze zur Geschwindigkeit der Hochgeschwindigkeits-Quetschwalze 14 und der Länge des Zwischenraums 17 ist durch das Dehn- oder Streckverhältnis und die gewünschte Länge des Unterlagsfilmsegments des periodisch orientierten kontinuierlichen Films definiert.
Eine Alternative zur Verwendung einer Vorheizwalze 12 bei den vorstehenden Ausführungsformen würde darin bestehen, einen Film unmittelbar nachdem er heißschmelzextrudiert wurde und dem Film ermöglicht wird, auf eine geeignete Temperatur abzukühlen, und bevor der Film selektiv gestreckt wird, in ausgewählten Bereichen bezüglich der Länge selektiv auszurichten. Nach dem Schmelzextrudieren können jedoch Vorheizwalzen verwendet werden. Das vorstehend beschriebene alternative Verfahren kann separat oder, wenn dies vorteilhaft ist, zusätzlich oder in Kombination verwendet werden. Außerdem können bezüglich einer Ausführungsform beschriebene Schritte oder Einrichtungen nach Erfordernis auch in Verbindung mit anderen Ausführungsformen verwendet werden. Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen bezogen sich auf einen kontinuierlichen Film, der in verstärkte Windelunterlagsfilmsegmente geschnitten werden kann, das Verfahren ist jedoch gleichermaßen auf andere Bahnenmaterialien anwendbar, z. B. auf Filme, die auf für andere Verwendungszwecke vorgesehene Faservliesmaterialien oder ungewebte Materialien oder gewebte Materialien auflaminiert werden.
In den folgenden Beispielen werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Films und erfindungsgemäßer Verfahren dargestellt, durch die die Erfindung, falls nicht anders angegeben, nicht eingeschränkt werden soll.

Beispiele 1-8

Diese Beispiele wurden auf einer Filmfertigungsstraße oder -strecke, z. B. auf der in Fig. 2 dargestellten Fertigungsstraße oder -strecke, ohne Einlaß-Quetschwalzenpaar 10 und mit 5 Vorheizwalzen hergestellt, wobei der Film 1 direkt von einem Extruder und einem Gießrad zugeführt wurde. Der gegossene Film wurde (auf 104ºC (220ºF)) vorgeheizt, bevor er in das Ausrichtungs-Quetschwalzenpaar 13 eingeführt wurde, das eine Gummi-Quetschwalze 15 mit einem Durchmesser von 0,267 m (10,5 Zoll) aufwies. Das Quetschwalzenpaar war demjenigen von Fig. 2 ähnlich, außer daß die Walzen anstatt vertikal horizontal angeordnet waren. Die Gummiwalze 15 hatte zwei Ausschnittabschnitte, die jeweils eine Länge von 0,254 m (10 Zoll) aufwiesen und durch einen nicht vertieften Bereich mit einer Länge von 50,8 mm (2 Zoll) und einen nicht vertieften Bereich mit einer Länge von 0,279 m (11 Zoll) getrennt waren, wodurch der Quetschdruck erzeugt wird und zwei orientierte Bereiche ausgebildet werden. Die Fertigungs- oder Herstellungsbedingungen sind in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1
1) ExxonTM 4092
2) ShellTM 7C50
3) EastmanTM
Die Eigenschaften der durch die vorstehend aufgeführten Bedingungen erhaltenen Filme sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2
1) Inselbildung
2) große Inseln
3) Rand reißt ein
Durch die Ausbildung von Inseln wurde der Anfang der Ausrichtungsphase angezeigt, die normalerweise in den Übergangsbereichen zwischen den dickeren nicht orientierten Bereichen und den beiden orientierten Bereichen 1 und 2 erfaßt wurde. Die Verengung wurde zwischen dem dicken, nicht orientierten Bereich und der Breite des zweiten längeren orientierten Bereichs 2 gemessen, wo in typischen Windelunterlagsfilmen die Beinausschnitte ausgebildet werden. Der erste kürzere orientierte Bereich 1 würde das obere Ende der Windel bilden, wo typischerweise ein elastisches Band angeordnet ist. Bei der Anordnung normaler Windelbänder in den dicken unorientierten Bereichen riß der Film, wenn er entfernt wurde, nicht ein. Die dünneren orientierten Bereiche 1 und 2 waren bei Berührung relativ weich.

Beispiel 9

Dieser Film wurde unter Verwendung der für die vorstehend beschriebenen Beispiele 1-8 verwendeten Vorrichtung bereichsweise orientiert. Der Film war ein 61 um (2,4 Milli- Inch) dicker Film aus einer 90/10-Mischung Shell WRD 6-281 (Polypropylen-Schlag-Copolymer)/Shell KratonTM 1107 (Styrol- Isopren-Styrol-Blockcopolymer). Die Temperatur des Gußrades betrug 27ºC (80ºF) und die Geschwindigkeit des Gußrades betrug 7 m/min (22,9 f/min). Der Film wurde auf 49ºC (120ºF) vorgewärmt. Das Ausrichtungs-Quetschwalzenpaar hatte eine Geschwindigkeit von 31,4 m/min (103 f/min), wodurch ein Streckverhältnis von 4, 5 : 1 erhalten wurde. Der Film lief über eine verchromte Walze 14 des Quetschwalzenpaars, bevor es in den Walzenspalt eintrat. Ein Luftmesser oder -schaber (82 PSI (58000 kg/m²)) war zwischen der Walze 14 und dem Film angeordnet. Der bereichsweise orientierte Film wies zwei Ausrichtungsbereiche auf, von denen einer 6,8 cm (2,7 Zoll) und der andere 31,8 cm (12,5 Zoll) lang war und die beiden dazwischenliegenden Bereiche beide etwa 4,3 cm (1,7 Zoll) lang waren. Zwischen den orientierten Bereichen und den unorientierten Bereichen befand sich ein schmaler Übergangsbereich mit einer Länge von etwa 0,25 cm (0,1 Zoll) oder weniger. Die minimale Dicke des Film betrug in den orientierten Bereichen etwa 20 um (0,8 Milli-Inch). Der Film wies ein sehr gutes Erscheinungsbild auf und zeigte keine wesentliche Insel- oder Randrißbildung.
Für Fachleute sind innerhalb des Umfangs der durch die Patentansprüche definierten Erfindung verschiedene Modifikationen und Änderungen ersichtlich, und die Erfindung soll durch die beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen und Beispiele, die lediglich zur Erläuterung dienen, nicht eingeschränkt werden.

Claims

1. Verfahren zum bereichsweisen Orientieren eines Bahnenmaterials in einer Maschinenrichtung mit den Schritten:

Bereitstellen eines Bahnenmaterials (1), das mit einer ersten Geschwindigkeit in einer Maschinenrichtung bewegt wird;

Verstärken des Bahnenmaterials (1) in einem ersten Bereich durch eine Verstärkungseinrichtung (12) quer über die Breite des Bahnenmaterials und quer zur Maschinenrichtung zum Ausbilden verstärkter Bereiche (4); und

Orientieren des Bahnenmaterials in Maschinenrichtung quer zur Verstärkungseinrichtung mit einer zweiten Geschwindigkeit durch eine Ausrichtungseinrichtung (13), die eine periodisch eingreifende Berührungsstelle aufweist, die durch eine Quetschwalze (15) mit Ausschnittabschnitten (19) und eine angetriebene Walze (14) bereitgestellt wird, mit der die Ausschnittabschnitte selektiv in Eingriff und außer Eingriff gebracht werden, um selektiv orientierte Bereiche (3) angrenzend an die verstärkten Bereiche (4) auszubilden und ein bereichsweise orientiertes Bahnenmaterial (1) herzustellen, wobei die Dicke in den orientierten Bereichen des Bahnenmaterials geringer ist als in den verstärkten Bereichen des Bahnenmaterials.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Dickenverhältnis zwischen der Dicke des verstärkten Bereichs und der Dicke des orientierten Bereichs etwa 1, 2 bis 6 beträgt und die Dicke des verstärkten Bereichs mindestens 25,4 um (1 Milli-Inch) beträgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der verstärkte Bereich nicht orientiert ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Bahnenmaterial ein Polyolefinpolymer, -copolymer oder eine -mischung aufweist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die minimale Breite des orientierten Bereichs mindestens 10% geringer ist als die Breite des verstärkten Bereichs.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Bahnenmaterial einen Windelunterlagsfilm aufweist, und wobei der verstärkte Bereich eine Festigkeit aufweist, die ausreichend ist, um ihn an einem Windelbefestigungsband sicher zu befestigen und davon zu lösen, ohne daß er einreißt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der orientierte Bereich flüssigkeitsundurchlässig und porös ist, so daß er atmungsfähig ist.