DE69313932T2 - Verfahren zur Herstellung eines Sauermilchproduktes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Sauermilchproduktes

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sauermilchprodukts durch Vergären der Milch mit Hilfe mindestens eines Stamms der Spezies Streptococcus thermophilus und eines Stamms der Spezies Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus, oder Lactobacillus helveticus.
  • Sauermilchprodukte dieser Art, wie Joghurt, sind seit geraumer Zeit ein bei den Verbrauchern beliebtes Lebensmittel. Außerdem wird ihr Verzehr häufig als gesundheitsfördernd angesehen, insbesondere wenn sie weitere Organismen, wie das Bfidobacterium bifidum oder den Lactobacillus acidophilus, enthalten. Grundlage für die Herstellung dieser Produkte ist die Kombination des Mikroorganismus Streptococcus thermophilus einerseits mit dem Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus, andererseits. In dieser Kombination kommt es zu einer Protokooperation: Werden diese Arten zusammen kultiviert, findet eine wechselseitige Wachstumsstimulation statt, wodurch sich die für die betreffenden Produkte charakteristische Textur und ihr typischer Geschmack ergeben. Die Kombination von Streptococcus thermophilus und Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus, wird häufig als Joghurtkultur bezeichnet. Zu einer solchen Protokooperation kommt es auch bei der Kombination des Streptococcus thermophilus mit dem Lactobacillus helveticus.
  • Es ist bekannt, daß sich beim Vergären mit solchen kooperativen Kombinationen ein Problem ergibt: Der Lactobazillus, der unverzichtbar ist, weil er zum Aroma beiträgt und Verbindungen bildet, die das Wachstum der Streptokokken stimulieren, verursacht auch die Säurebildung und den Proteinabbau, die oftmals zu weit fortschreiten und dann während der Lagerung des Sauermilchprodukts zum Auftreten eines andersartigen, strengen und/oder bitteren Geschmacks führen. Eine zu weit fortschreitende Säuerung zeigt sich darin, daß sie sich während der letzten Herstellungsphase fortsetzt und daß es während der Lagerung bei niedrigen Temperaturen zu einer Nachsäuerung kommt. Da diese Übersäuerung in den Molkereibetrieben weitergeht und große Mengen zu verarbeiten sind, verlängert sich die Verarbeitungsdauer, was wiederum zu einer Verstärkung der Säuerung und Nachsäuerung führt. Aus diesem Grund ist dem Problem bereits viel Aufmerksamkeit gewidmet worden, und es gab verschiedene Ansätze für seine Lösung.
  • Ein direkter Ansatz ist das Ausschalten des Lactobazillus. Das Abtöten aller Bakterien durch Pasteurisieren des fertigen frischen Produkts wurde beschrieben (Zuivelzicht 38 [1982], 852-854). In diesem Fall geht die Textur verloren, was durch die Verwendung von Eindickmitteln ausgeglichen werden muß. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß das Nichtvorhandensein lebender Mikroorganismen (in ausreichender Menge) in vielen Ländern zu Problemen im Hinblick auf die Lebensmittelgesetze führt.
  • Es ist auch möglich, das Vorhandensein lebender Lactobazillus-Mikrporganismen im Endprodukt zu verhindern, so daß dieses trotzdem noch lebende Streptokokken enthält. Um jedoch ein gutes Wachstum der Streptokokken in vollkommener Abwesenheit von Lactobazillen zu bewirken, werden der Milch Wachstumsstimulatoren, wie Caseinhydrolysat beigegeben oder in der Milch selbst durch enzymatische Hydrolyse freigesetzt (J. Dairy Res. 49 [1982], 147-152).
  • Eine Alternative besteht darin, zumindest einen Teil der Milch mit dem Lactobazillus zu inkubieren und diesen Organismus abzutöten, bevor die Milch mit dem Streptokokkus beimpft wird (EP-A-443653).
  • Eine weitere Möglichkeit ist in EP-A-322010 beschrieben: Die Lactobazillen und die Streptokokken werden auf eine solche Weise getrennt voneinander kultiviert, daß der Austausch ihrer Stoffwechselprodukte durch eine semipermeable Membran erfolgt. Das Endprodukt wird durch fortgesetzte Inkubation des die Streptokokken enthaltenden Materials gewonnen.
  • Ein vollkommen anderer Ansatz im Hinblick auf das Problem der Übersäuerung während der Lagerung des Sauermilchprodukts wird in EP-A-8 1705 beschrieben. In diesem Fall werden spezielle Stämme des Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus, verwendet, deren proteolytische Aktivität stark verringert ist. An anderer Stelle (Voedingsmiddelentechnologie 25 [1992] (3), 11 - 13) wurde auch die Herstellung von "mildsäuerndem" Joghurt mit Hilfe eines schwach proteolytischen Stamms des Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus, beschrieben. Dieser Ansatz hat den Vorteil, daß er, im Gegensatz zu den oben beschriebenen Verfahren, dem herkömmlichen Verfahren der Joghurtherstellung annähernd entspricht. In diesem Fall wird jedoch die gesamte Säuerung verzögert, es wird weniger Acetaldehyd (Stoff, der für den charakteristischen Joghurtgeschmack von entscheidender Bedeutung ist) gebildet, und das Produkt neigt eher zum strukturellen Zerfall als dies bei der Verwendung herkömmlicher Joghurtkulturen der Fall ist.
  • In J. Dairy Science, 74, 389-397 (1991) wird die Wirkung der proteolytischen Aktivität von Kulturen des Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus, und des Streptococcus (Subspezies salivarius) thermophilus auf die physischen Eigenschaften von Mozzarellakäse beschrieben.
  • In Le Lait, LX, 458-473 (1980) werden die Eigenschaften von Stämmen des Streptococcus thermophilus unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert.
  • J. Dairy Sciences 73, 894-899 (1990) enthält eine Beschreibung des assoziativen Wachstums und der Proteolyse des S. thermophilus und des L. bulgaricus in Magermilch. Es wird berichtet, daß die proteolytische Aktivität des am wenigsten aktiven von neun Stämmen des L. bulgaricus viermal größer ist als die des aktivsten von neun Stämmen des S. thermophilus.
  • Somit scheinen all die oben beschriebenen Verfahren mit einem oder mehreren Nachteilen verbunden zu sein: Die Verwendung von Zusatzstoffen wirkt sich kostensteigernd aus und bringt außerdem die Gefahr geschmacklicher Mängel des Produkts, eines wenig charakteristischen Geschmacks und einer mangelhaften Textur mit sich und macht den Einsatz technisch komplizierter Geräte erforderlich, der ebenfalls eine Erhöhung der Kosten nach sich zieht. Außerdem erfüllen die nach einigen der oben beschriebenen Verfahren hergestellten Produkte aufgrund ihres unzureichenden Gehalts an lebenden Mikroorganismen nicht die gesetzlichen Vorgaben.
  • Es wurde nunmehr entdeckt, daß die genannten Nachteile vermieden werden können und daß in Übereinstimmung mit den herkömmlichen Verfahren ein mild gesäuertes Sauermilchprodukt gewonnen werden kann, wenn während des Vergärens ein Stamm von der Art des Streptococcus thermophilus verwendet wird, dessen proteolytische Kapazität mindestens der des normalerweise in der Beimpfungskultur verwendeten Lactobazillus entspricht. Als Referenzstamm für den herkömmlichen Lactobazillus wird der Stamm CBS 903.87 (CBS: Centraal Bureau voor Schimmelcultures at Baarn) des Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus, verwendet. Die proteolytische Kapazität unterscheidet einen solchen Streptokokkenstamm von den normalerweise in Joghurtkulturen befindlichen Streptokokkenstämmen. Bei der Kultivierung eines solchen stark proteolytischen Stamms in Milch zeigt sich diese Eigenschaft in der Freisetzung einer relativ großen Menge von Proteinfragmenten (Peptide und Aminosäuren) sowie in einer erhöhten Säuerungsaktivität. Obwohl die letztgenannte Aktivität nur indirekt etwas mit der proteolytischen Eigenschaft zu tun hat, wird die relativ einfach zu messende Säuerungsaktivität erfindungsgemäß als Maß für die proteolytische Aktivität genutzt.
  • Proteolytische Streptokokken sind in thermophilen Käsestarterkulturen zu finden, in denen der S. thermophilus einer der wichtigsten Säuerungsorganismen ist, wie sie zur Herstellung bestimmter italienischer Käsesorten verwendet werden. Das Vorhandensein eines Streptokokkenstamms der gewünschten Art kann auf die übliche Weise durch den Fachmann nachgewiesen werden. Dazu ist der Käsestarter in einer bestimmten Verdünnung auf einem selektiven Nährsubstrat (z.B. ST-Agar: Biotechnol. and Bioeng. XIX [1977], 821-839) auszustreichen und die so isolierten Bakterien sind in Milch zu kultivieren. Jeder in der Milch schnell wachsende Organismus ist dann ebenfalls auf die übliche Weise taxonomisch darauffim zu untersuchen, ob es sich tatsächlich um einen Stamm des S. thermophilus handelt.
  • Das erfindungsgemäß herstellbare mild gesäuerte Produkt gleicht im Hinblick auf seine Viskosität und Textur dem auf herkömmliche Weise hergestellten Produkt; lediglich die Säuerung und Nachsäuerung sind stark vermindert. Obwohl der Acetaldehydgehalt bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens etwas niedriger sein kann als beim herkömmlichen Verfahren, werden Werte von mehr als 10 mg CH&sub3; pro kg des Produkts erzielt, vorausgesetzt, daß das Beimpfungsverhältnis zwischen den proteolytischen Streptokokken einerseits und den Lactobazillen andererseits nicht zu ungünstig ist. Nur oberhalb eines Extremwertes wie 1000:1 ist damit zu rechnen, daß der Acetaldehydgehalt einen organoleptisch unzureichenden Wert annimmt.
  • Überraschenderweise kann trotz der stark verringerten Nachsäuerung die Anzahl der in dem Produkt vorhandenen Lactobazillen einen Wert beibehalten, der mit dem des nach dem herkömmlichen Verfahren gewonnenen Produkts vergleichbar ist (mehr als 10 % beträgt).
  • Bei der Beimpfung eines stark proteolytischen Streptokokkenstamms zusammen mit einer herkömmlichen Joghurtkultur ist im Vergleich zur Beimpfung einer herkömmlichen Joghurtkultur allein zunächst eine mit vergleichbarer Geschwindigkeit ablaufende Säuerung festzustellen: Ein pH-Wert zwischen 4,8 und 4,6 wird in annähernd der gleichen Zeit erreicht. Das während der Entwässerung stattfindende weitere Absinken des pH-Werts (Säuerung) auf einen Wert von ca. 4,3 verläuft jedoch wesentlich langsamer. Während der Lagerung des Produkts bei relativ niedrigen Temperaturen ist auch die Säuerung merklich verringert. Somit ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sowohl eine verringerte Säuerung während der Herstellung als auch eine geringere Nachsäuerung während der Lagerung zu verzeichnen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl zur Herstellung von gerührtem Joghurt und damit vergleichbaren Produkten als auch zur Herstellung von Produkten wie festem Joghurt angewandt werden. Bei der Herstellung von festem Joghurt wird die Milch im allgemeinen mit einem relativ hohen Anteil von Joghurtkulturen beimpft (z.B. 2,5 %) und in der Endverpackung bei hoher Temperatur (40-45 ºC), daher aber nur relativ kurzzeitig inkubiert. Bei der Herstellung von geruhrtem Joghurt wird die mit einem geringen Anteil von Joghurtkulturen ( z.B. 0,025 %) beimpfte Milch für eine längere Zeit, jedoch bei einer niedrigeren Temperatur (normalerweise zwischen 30 und 37 ºC) in einem Tank inkubiert und dann so lange geruhrt, bis das Produkt homogen ist, bevor es in die Endverpackung gefüllt wird. Es gibt auch Herstellungsmethoden, bei denen die charakteristischen Merkmale dieser beiden Verfahren miteinander verknüpft sind.
  • Unter Milch sind hier alle Rohstoffe zu verstehen, die für die Herstellung von Sauermilchprodukten geeignet sind: an erster Stelle Kuhmilch, aber auch die Milch anderer Säugetiere, wie zum Beispiel Pferde, Schafe oder Ziegen. Das Milchfett kann ganz oder teilweise durch pflanzliches Fett ersetzt werden. In einigen Fällen werden Bestandteile wie Fett, Wasser oder Casein aus der Milch entfernt, aber es können auch Milchbestandteile - insbesondere in Form von Ultrafiltrationsretentat - zugesetzt werden.
  • In herkömmlichen Joghurtkulturen sind die Streptokokken gewöhnlich sehr schwach proteolytisch; stark proteolytische Streptokokken müssen in anderen Quellen gesucht werden, wie z .B. in thermophilen Käsestarterkulturen.
  • Die stark proteolytische Kapazität der erfindungsgemäß zu verwendenden Stämme der Spezies der Streptococcus thermophilus zeigt sich unter anderem in der Stärke der Säuerungsaktivität.
  • ¹ Die Säuerungsaktivität wird durch Messung des Säuregrades von Milch ermittelt (gemäß der NEN-Norm 613 (1963) gemessen und in ºN ausgedrückt), die nach der Beimpfüng mit 2 % der betreffenden Kultur fünf Stunden lang bei 32 ºC inkubiert wurde.
  • Aus Tabelle 1 wird ersichtlich, daß ST8 und L0 (hinterlegt unter Nr. CBS 263.92 bzw. Nr. CBS 262.92), die beispielhaft für derartige proteolytische Stämme des S. thermophilus sind, eine deutlich höhere Säuerungsaktivität aufweisen als andere Stämme des S. thermophilus, die aus im Handel erhältlichen Joghurtkulturen wie Ist isoliert wurden. Das erfindungsgemäße Verfahren wird daher vorzugsweise unter Verwendung der Stämme ST8 oder L0 durchgeführt, insbesondere unter Verwendung des Stammes ST8, der sich durch eine bemerkenswerte proteolytische Kapazität auszeichnet. Tabelle 1 Säuerungsaktivität verschiedener Stämme des S. thermophilus (S), des L. delbrueckii, Subspezies bulgaricus (L) und herkömmlicher Joghurtkulturen (S+L).
  • 1) Erhältlich bei der Coöperatieve Stremsel - en Kleurselfabriek, Leeuwarden
  • 2) Streptokokkus in RR-Kultur
  • 3) Lactobazillus in RR-Kultur
  • Das Verhältnis zwischen der zu beimpfenden Menge der voll ausgebildeten Milchkultur des proteolytischen S. thermophilus einerseits und der Menge des anderen Beimpfungsmaterials andererseits liegt vorzugsweise zwischen 1:1 und 100:1. In den meisten gerührten Joghurtprodukten wird dieses Verhältnis zwischen 1:1 und 10:1 liegen, während für festen Joghurt im Hinblick auf die relativ kurze Herstellungszeit gewöhnlich ein Verhältnis zwischen 10:1 und 100:1 gewählt wird.
  • Wenn das vorerwähnte Verhältnis in diesen Fällen unter dem festgelegten Mindestwert liegt, scheint die Nachsäuerung nicht ausreichend unterbunden zu werden; ein über dem festgelegten Höchstwert liegender Gehalt kann zur Veränderung der organoleptischen Merkmale oder zu einer unerwünscht niedrigen Anzahl von Lactobazillen führen (Fig. 1).
  • Bei der herkömmlichen Herstellung von Sauermilchprodukten durch Beimpfung mit einem Gemisch von Streptokokken und Lactobazillen liegt die Anzahl der in der Milch vorhandenen Lactobazillen unmittelbar nach der Beimpfung praktisch immer über 10&sup4; KBE/ml. Obwohl beim vorliegenden Verfahren eine geringere Anzahl ausreichend sein kann, wird bei der Beimpfung vorzugsweise angestrebt, daß die Anzahl der Lactobazillen der bei der herkömmlichen Herstellung üblichen Anzahl entspricht.
  • Die Säuerungstemperatur und der Beimpfungsanteil der üblichen Joghurtkulturen entsprechen denen bei der herkömmlichen Herstellung des Produkts. Natürlich können die voll ausgebildeten Kulturen, wie bei der industriellen Joghurtherstellung üblich, durch Kulturen in getrockneter oder auf andere Weise konzentrierter Form ersetzt werden.
  • Hinzu kommt, daß die praktische Anwendung des neuartigen Verfahrens im Hinblick auf die Herstellung beliebiger Milchprodukte grundsätzlich nicht komplizierter ist als das entsprechende herkömmliche Verfahren, da es abgesehen von der Verwendung einer zusätzlichen Impfkultur keine weiteren Einstellungen erfordert. Die Vorbehandlung der Milch, wie zum Beispiel die Pasteurisierung und Homogenisierung sowie ihre Verarbeitung (Säuerung, gegebenenfalls Rühren und Abfüllen in Flaschen) erfolgt genauso wie beim herkömmlichen Herstellungsverfahren. Hinsichtlich der zu verwendenden Geräte und der zusätzlich zum proteolytischen Streptokokkus einzusetzenden Kulturen gibt es keine Unterschiede.
  • Das Verfahren kann zur Herstellung von gerührtem Joghurt und festem Joghurt verwendet werden, wobei der proteolytische Streptokokkus in Kombination mit Standardjoghurtkulturen eingesetzt wird.
  • In einer anderen Anwendungsform des Verfahrens wird der stark proteolytische Streptokokkus zusammen mit einer Joghurtkultur und einer Kultur des Bifidobacterium und/oder des L. acidophilus verwendet. Auch hier ist grundsätzlich, abgesehen von der Verwendung des stark proteolytischen Streptokokkus zusätzlich zum nichtproteolytischen Streptokokkus im Kulturgemisch, keine Änderung des bekannten Verfahrens erforderlich. Nachstehend wird die Erfindung anhand einiger Beispiele veranschaulicht.
  • Beispiel 1 Gerührter Joghurt
  • Durch Beimpfen von mit zwei Masseprozent Magermilchpulver versetzter Magermilch mit voll ausgebildeten Joghurtkulturen ISt und RR im Verhältnis 1:1 und einer voll ausgebildeten Kultur des S. thermophilus, Stamm ST8 (CBS 263.92) wurde portionsweise unterteilter gerührter Joghurt hergestellt. Der Impfanteil des letztgenannten Stamms betrug immer 0,1 % (Volumenanteil). Der Impfanteil des Gemischs von ISt und RR war unterschiedlich, wie in Tabelle 2 dargestellt. Die Gemische wurden bis zum Erreichen eines pH-Werts von 4,40 bei 32 ºC inkubiert, anschließend glattgerührt und schließlich auf 7 ºC abgekühlt. Die so gewonnenen Produkte wurden 15 Tage lang auf einer Temperatur von 7 ºC gehalten. Zusätzlich wurde eine Portion gerührter Joghurt (die Bezugsprobe) auf herkömmliche Weise hergestellt, indem zum Beimpfen lediglich 0,025 % (Volumenanteil) der ISt/RR-Mischung verwendet wurden.
  • Es wurde die Veränderung des pH-Werts während der Herstellung (Fig. 2), der Grad der Nachsäuerung während der Dauer von 14 Tagen bei einer Temperatur von 7 ºC (pH-Werte pH&sub1; und pH&sub2; des frischen bzw. des gelagerten Produkts sowie der Anstieg Δ ºN des Säuregrades in dem vorgenannten Zeitraum), der Acetaldehydgehalt (in mg/kg) und die Anzahl der Lactobazillen (L) und Streptokokken (5) (in log[KBE/ml], wobei KBE die Anzahl der koloniebildenden Einheiten ist) in dem gelagerten Produkt gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2
  • Das mit ST8 und der Joghurtkultur im Verhältnis 4:1 hergestellte Produkt wurde von einer Gruppe erfahrener Verkoster in einem sogenannten Blindversuch mit dem Bezugsprodukt verglichen. Unmittelbar nach der Herstellung wurden Geschmack und Textur des Produkts als gleich eingestuft; nach einer vierzehntägigen Lagerung bei 7 ºC wurde das erfindungsgemäß hergestellte Produkt von den Verkostem aufgrund der verzögerten Nachsäuerung generell dem nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellten vorgezogen.
  • Beispiel 2 Fester Joghurt
  • Vollmilch (3 % Masseanteil Fett) wurde homogenisiert (20 MPa, 55 ºC), pasteurisiert (5 min, 85 ºC) und auf 45 ºC abgekühlt. Dann wurden Portionen von je 250 ml der so behandelten Milch mit insgesamt 2,5 % (Volumenanteil) eines Gemischs voll ausgebildeter Joghurtkulturen ISt und RR (im Verhältnis 1:1) und einer voll ausgebildeten Kultur des S. thermophilus, Stamm ST8 (CBS 263.92) beimpft, wobei für das Impfverhältnis zwischen der Joghurtkultur einerseits und der ST8-Kultur andererseits verschiedene Werte gewählt wurden. Das Gemisch wurde bei 45 ºC bis zur Erreichung eines pH-Werts von 4,45 inkubiert und dann auf 7 ºC abgekühlt. Es wurde die Veränderung des pH-Werts während der Herstellung (Fig. 3), der Grad der Nachsäuerung während der Dauer von 14 Tagen bei einer Temperatur von 7 ºC (pH-Werte pH&sub1; und pH&sub2; des frischen bzw. des gelagerten Produkts sowie der Anstieg Δ ºN des Säuregrades in dem vorgenannten Zeitraum), der Acetaldehydgehalt (in mg/kg) und die Anzahl der Lactobazillen (L) und Streptokokken (S) (in log [KBE/ml], wobei KBE die Anzahl der koloniebildenden Einheiten ist) in dem gelagerten Produkt gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt. Tabelle 3
  • Die Textur der ST8 enthaltenden Produkte erwies sich als mit der von nach dem herkömmlichen Verfahren hergestelltem festen Joghurt vergleichbar; die Säuerung war verzögert und die Nachsäuerung während der Lagerung war im Vergleich zum nach dem gleichen Verfahren, jedoch ohne ST8 zubereiteten Bezugsprodukt deutlich verringert.
  • Beschreibung der Abbildungen
  • Fig. 1. Die Anzahl von Lactobazillen in erfindungsgemäß hergestelltem Joghurt in Abhängigkeit vom Verhältnis zwischen der Anzahl der Zellen des proteolytischen Streptokokkus einerseits und der Joghurtkultur andererseits im Impfmaterial. Das Herstellungsverfahren entsprach dem im Beispiel 2 beschriebenen, wobei jedoch das Verhältnis zwischen den Bestandteilen des Impfmaterials anders war.
  • Fig. 2. Die Änderung des pH-Werts während der Herstellung von gerührtem Joghurt wie im Beispiel 1 beschrieben, wobei das Verhältnis zwischen der Anzahl der Zellen des proteolytischen Streptokokkus einerseits und der Joghurtkultur ISt+RR (1:1) andererseits im Impfmaterial 0:1(a), 4:1(b), 40:1(c) und 400:1(d) betrug. Der pH-Wert wurde an einer Probe gemessen, die nach dem Glattrühren nicht bei 7 ºC, sondern ständig auf 32 ºC gehalten wurde.
  • Fig. 3. Die Anderung des pH-Werts während der Herstellung von festem Joghurt wie in Beispiel 2 beschrieben, wobei das Verhältnis zwischen der Anzahl der Zellen des proteolytischen Streptokokkus einerseits und der Joghurtkultur andererseits im Impfmaterial 0:1(a), 10:1(b), 25:1(c), 100:1(d) und 1000:1(e) betrug. Der pH-Wert wurde an einer Probe gemessen, die ständig auf 45 ºC gehalten wurde.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung eines Sauermilchproduktes durch Vergären der Milch mit Hilfe mindestens eines Stamms des Streptococcus thermophilus und eines Stamms des Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus oder des Lactobacillus helveticus einschließlich der Säuerung des Sauermilchprodukts bis zu einem pH-Wert unter 4,8, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Stamm der Spezies Streptococcus thermophilus verwendet wird, wobei dieser zweite Stamm eine proteolytische Kapazität aufweist, die mindestens der des Lactobacillus delbrueckii, Subspezies bulgaricus, Stamm CBS 903.87 entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorerwähnte zweite Stamm der Spezies Streptococcus thermophilus der Stamm CBS 262.92 oder der Stamm CBS 263.92 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen der voll ausgebildeten Milchkultur des vorgenannten Stamms des proteolytischen Streptococcus thermophilus einerseits und der Menge des übrigen Impfmaterials andererseits zwischen 1:1 und 100:1 liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Milch mit mindestens 10&sup4; koloniebildenden Einheiten des Lactobacillusstamms pro ml Milch beimpft wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Milch zusätzlich mit einer Kultur des Bifidobacteriums und/oder des Lactobacillus acidophilus beimpft wird.
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