DE663057C - Verfahren zum Herstellen von Formkoerpern mit Kalk- oder Zementbindung - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Formkoerpern mit Kalk- oder Zementbindung

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DE663057C
DE663057C DEW99317D DEW0099317D DE663057C DE 663057 C DE663057 C DE 663057C DE W99317 D DEW99317 D DE W99317D DE W0099317 D DEW0099317 D DE W0099317D DE 663057 C DE663057 C DE 663057C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B28WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
    • B28BSHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
    • B28B3/00Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor
    • B28B3/20Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor wherein the material is extruded

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Press-Shaping Or Shaping Using Conveyers (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Formkörpern mit Kalk- oder Zementbindung Die Herstellung von Formkörpern mit Kalk-oder Zementbindung, also von Kalksandsteinen, Schlackensteinen, Schwemmsteinen, zementgebundenen Kunststeinen u. dgl. erfolgt nach der bisher üblichen Art ausschließlich auf Stempel- oder Schlagpressen, also auf Maschinen, die ein satzweises Arbeiten zur Bedingung machen.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Formgebung derartiger Erzeugnisse auch ununterbrochen auf der Strangpresse möglich ist, wenn nämlich die preßgerecht .angemachte Mörtelmischung während der Behandlung in der Strangpnesse einem Unterdruck ausgesetzt wird.
  • Man benutzt also eine Strangpresse, wie sie in den letzten Jahren in der Zitegelindustrie zur Formgebung verwendet wird, in der eine besondere, unter Unterdruck stehende Kammer vorhanden ist, durch die das Gut hindurchläuft.
  • Es ist im höchsten Grade überraschend, daß Massen der gekennzeichneten Art, also Mörtelmassen aus Kalk, Zement oder hydraulischen Bindemitteln, Gips, Siorelzement oder ähnlichen . selbsterhärtenden Bindemitteln einerseits, Sand, Schlacken, körnigem Gestein, Faserstoffen organischer oder anorganischer Natur andererseits, in der beschriebenen Weise zu Formkörpern gestaltet werden können, war doch nach der geltenden Auffassung eine andere Formgebung dieser an sich Lange bekannten Massen als mit Stempel- loder Schlagpressen nicht möglich, weil eben die Massen seinen zu geringen Zusammenhalt zeigten. Die Maßnahme des unter Unterdrucksetzens in der Strangpresse schafft nun aber eigenartigerweise den für die Verformung auf der Strangpresse notwendigen inneren Zusammenhalt und die Ausbildung eines ausreichenden Bildsamkeitsgrades. Es ist lediglich notwendig, aus den Ausgangsstoffen der erwähnten Art, die jeweils einzeln ioder jauch ,gemeinsam angewandt werden können, eine Masse mit nicht zu hohem .Wassergehalt zu bereiten, d. h. von einer Dickigkeit, die etwa als pneßgerecht, .also auch zur Verformung auf Stempel- oder Schlagpressen geeignet anzusprechen ist. Erwünscht ist weiter, daß sich die Masse dicht lagern läßt, was einerseits durch entsprechende Auswahl der zu benutzenden körnigen Zuschlagstoffe,,. andererseits durch das Verhältnis Zuschlagstoff zu Bindestoff zu Wasser unschwer zu erreichen ist, was an sich gleichfalls bekannt ist.
  • Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Masse vor der Aufgabe auf die Strangpresse nach der Wasserzugabe eine gewisse Zeit der Ruhe zu überlassen, um eben dem Anmachewasser die Möglichkeit zu geben, von den Bindestoffen hufgesaugt zu werden und auf diese quellend zu wirken. Dieses Ruhenlassen ist natürlich beim Ausgehen von Breikalk, der vor der Zumischung der körnigen Zuschlagstoffe bereits einte längere Lager, zeit durchgemacht hat, überflüssig.
  • Zur Erhöhung der Verarbeitungsfähigkeit der zu verformenden Mischung empfiehlt es sich weiter, den Bindemüttelanteil nicht zu gering zu halben oder aber der Masse größwre Mengen feinbeiliger Zuschlagstoffe hinzuzufügen. Als solche feinteiligen Zuschlagstoffe sind brauchbar Feinsand, Ton, Ki:esel--gur, kolloide Kieselsäure, Kolloidschlamm, Bentonit, Halloysit usw. Neben und an Stelle dieser feinteiligen Zuschlagstoffe empfiehlt sich weiter die Zufügung organischer -Stoffe von Kolloid- bzw. Schutzkolloidnatur, als.D beispielsweise von Humaten, von Eiweißstoffen, von Eiweißabbauprodukten, von Sap,oninen u. dgl., De:ctrin, Stärke, Pflanzenschleim. Aueh Massen der gekennzeichneten Art mit größeren Mengen feinteiliger Zuschlagstoffe bzw. mit einem Gehalt an organischen Stoffen von Kolloid- bzw. Schutzkolloidnatur sind an sich bekannt. -Zur Verformung können Strangpressen der verschiedensten Art, wie solche zur Verarbeitung anderer Massen an sich bekannt sind, benutzt werden. Die Strangpressen sollen mit Einrichtungen versehen sein, die auch ein Unterdrucksetzer des Massestrangixmeren gestatten, was gleichfalls an sich bekannt ist. Sio benutzt man beispielsweise eine Strangpresse, in der eine Slebplatte noder ein Rost angeordnet ist, durch welchen .das Pneßgut in kleine Teilstränge aufgeteilt wund und in diesem- Zustande in-,einen Raum gelangt, der durch Zuhilfenahme einer Unterdruckpumpe unter Unterdrück gesetzt wird. Zweckmäßig .ist in diesem Raum eine Vielzahl von Absaugöffnungen angeordnet,- damit - bei etwaiger -Verstopfung einer öffnung nicht das Arbeiten der Presse üb@erhaiipt -in Frage gestellt ist.
  • Besonders zweckmäßig zur Durchführung. des-neuen Verfahrens ist eine, Strangpresse, in der in an sich bekannter Weise Kerne angeordnet sind, durch welche Hohlräume im Strang mit beliebig dünnen Wänden erzeugt werden, wobei die Kerne selbst hohl ausgebildet -und mit Öffnungen in Richtung des M.assestranges versehen sind, durch die eine Luftabsaugung erfolgen kann. In dem auf die Unterdruckkammer folgenden Teil der Strangpresse wird durch die Arbeit der Schnecke dann wieder der volle Massestrang gebildet, der durch das nachfolgende Mundstück seine endgültige Gestaltung erfährt. Die Verwendung der bisher ausschließlich für andere Zwecke benutzten Strangpressen bietet -für die Verarbeitung der eingangs gekennzeichneten Massen besondere Vorteile, insbesondere werden in technisch bequemer Weise Massen hoher Festigkeiten und mit einem besonders dichten Gefüge hergestellt.
  • Unmittelbar hinter dem Mundstück sind Abschneidevorrichtungen vorgesehen, die, abweichend von den in der Ziegelindustrie üblichen Abschneidedrähten, stärker ausgcführt sind, also beispielsweise aus Stahlblättern ioder sägeartigen Vorrichtungen bestehen, w@@ eheln die hier zu verarbeitenden, körnige Zuschlagstoa enthaltenden Massen für das Abschneiden einen höheren Kraftaufwand benötigen. In besonderen Fällen sind natürlich auch die üblichen Stahldrähte geeignet @uhd brauchbar.
  • In der -beschriebenen Weise können Form--körper der verschiedensten Ar t hergestellt werden, Körper mit -rechteckigem vder vieleckigem oder rundem Querschnitt als Voll- oder Hohlkörper, also Bausteine, großformatige Blöck-, Hohlsteine und Hohlblöcke für Bauzwecke, Zementrohre, Drainrohre usw. Es ist auch nicht nötig, daß die Außenflächen der Körper sämtlich geradlinig sind, da es keine Schwierigkeiten macht, dem Mundstück eine solche Gestalt zu geben, daß Körper mit nicht geradflächigen Außenflächen entstehen und andererseits auch die Abschneidevorrichtung so gieführt werden kann, daß eben gewünschtenfalls leine nicht gerade Fläche erzeugt wird.
  • An den Abschneidevorgang kann sich gegebenenfalls noch eine besondere Bearbeitung anschließen, beispielsweise zum Zwecke der Gl.ättung der Flächen oder zu irgendwelcher sonstigen Ausarbeitung. Als Beispiel sei eine nachträgliche Behandlung bei der Herstelhmg von Mufenrohren erwähnt.
  • Das neue Verfahren besitzt für die Technik einte außenordentliche Bedeutung, weil eben durch . die Benutzung der =Strangpresse der Herstellungsgang ein äußerst einfacher wird und mit einer einzigen Presse sehr große-Leistungen erzielt werden. Versuche haben weiter ergeben, daß die Festigkeiten der Erzeugnisse in keiner Weise den durch hydraulische Pressung erzeugten nachstehen.
  • Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens ist weiter die Gleichmäßigkeit der Erzeugnisse hinsichtlich der Abmessungen und des inneren Gefüges, wie sie mit derselben Gleichmäßigkeit nach den üblichen Verfahren- nicht erhalten werden konnten. -Gegenüber den üblichen Erzeugnissen zeichnen sich die terfindungsgemäß. gewonnenen weiter noch durch besondere Dichte, also Wasserdichtigkeit, aus.

Claims (7)

  1. PATRNTANSPRÜCIIR: -i. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern beliebiger Art mit Kalk- oder Zementbindung, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebung der preßgerecht angemachten Mörtelmischung auf einer Strangpresse vorgenommen wird, in welcher das zu verformende Gut einem Unterdruck ausgesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mörtelmischung aus Kalk, Zement toder hydraulischen Bindemitteln und Sand, Schlacken, körnigem Gestein, Faserstoffen organischer oder anorganischer Natur, gegebenenfalls unter Zufügung kleiner Mengen :organischer Stoffe von Kolloid- bzw. Schutzkolloidn:atur bereitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung größerer Mengen feinteiliger Zuschlagstoffe in. der Mörtelmischung.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mörtelmischung vor der Verarbeitung in der Strangpresse einem Lagern zwecks Bindung des Wassers durch den Bindestoff unterworfen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch .gekennzeichnet, daß die Verformung auf einier Strangpresse erfolgt, in der eine Siebplatte bzw. ein Rost angeordnet ist, durch welchen das Preßgut in kleine Teilstränge aufgeteilt wird und hinter dem das Behandlungsgut einem Unterdruck ausgesetzt wird.
  6. 6. Strangpnesse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, gekennzeichnet durch :eine Vielzahl von Absaugöffnungen zur Schaffung des Unterdruckes in der Unterdruckkammer.
  7. 7. Strangpresse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Presse Kerne angeordnet sind, durch die Hohlräume im Strang mit beliebig dünnen Wänden erzeugt werden und die Kerne zweckmäßig hohl ausgebildet sind und Öffnungen in Richtung des Massestranges besitzen, durch -welche eine Luftabsaugung erfolgt.
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DE (1) DE663057C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1121523B (de) * 1959-02-25 1962-01-04 Gustav Hoke Dr Ing Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Koerpern aus Beton, Faserzement u. dgl. entluefteten Massen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1121523B (de) * 1959-02-25 1962-01-04 Gustav Hoke Dr Ing Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Koerpern aus Beton, Faserzement u. dgl. entluefteten Massen

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